Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Die Gemeinde Bozen italianisiert den FCS.

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    1 Comentâr → on Die Gemeinde Bozen italianisiert den FCS.

    In Südtirol sowie in ganz Italien und darüber hinaus heißt das Team FC Südtirol, nur in der Landeshauptstadt Bozen (die immer nur dann sehr sprachsensibel wird, wenn es um das Italienische geht) goutiert man dies offenbar nicht. Also wird wie zu »guten« alten Zeiten der faschistische Prontuario von Ettore Tolomei aus der Schublade geholt, um den Namen des Fußballclubs zu italianisieren — und zwar selbst im deutschen Sprachgebrauch, wie folgende Bekanntmachung zeigt:

    Heutige Bekanntmachung – Ausschnitt Webseite der Gde. Bozen

    Schließlich durfte der Mailänder Fußballclub Inter »damals« auch nicht mehr so heißen und wurde deshalb kurzerhand in Associazione Sportiva Ambrosiana umbenannt. Warum sollte das heute anders sein?

    Ein Klick auf die beigefügte Verordnung vom 10. August zeigt, dass der Titel der heutigen Bekanntmachung kein Versehen war. Im Betreff des offiziellen Dokuments wird der FC Südtirol — pardon: FS Südtirol — ebenfalls mit italianisiertem Namen genannt:

    Verordnung (Ausschnitt)

    Umgekehrt jedoch werden Empfänger wie die Freiwilligen Feuerwehren oder SASA – Viabilità, die sehr wohl eine offizielle zweisprachige Bezeichnung haben, nur einsprachig Italienisch angeführt:

    Verordnung (Ausschnitt)

    Und das mit dem scharfen S (Triester Straße, Trienter Straße/Trientstraße, Weißes Kreuz…) will leider auch nicht so recht klappen.

    Wie ich schon mal geschrieben und unterstellt hatte: Sowas passiert nicht einfach, das hat System.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Meloni macht Italien zur Sozialwüste.
    Einziges EU-Land ohne Mindestsicherung

    Anfang November hatte das ZDF die massive Kürzung von Sozialleistungen durch die rechtsrechte Regierung von Giorgia Meloni (FdI) thematisiert. Durch die Abschaffung des sogenannten Bürgergeldes werde Italien wieder zum einzigen Land (!) in der EU, das kein universelles Mindestsicherungssystem für die gesamte Bevölkerung hat — mit drastischen Folgen für die betroffenen Bevölkerungsteile. Erst 2019 war es von der Regierung aus 5SB und Lega (gegen den Widerwillen von letzterer) eingeführt worden, vier Jahre später steht das Bürgergeld schon wieder vor dem Aus.

    Südtirol hat glücklicherweise primäre Zuständigkeit im Sozialbereich und verfügt schon seit geraumer Zeit über eine eigene Mindestsicherung nach österreichischem Vorbild. Bezieherinnen des staatlichen Bürgergeldes gab es hierzulande wenige. Bei Einführung der staatlichen Maßnahme hatte das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) nicht von ungefähr davor gewarnt, das Südtiroler System vom Bürgergeld, das sich diesbezüglich als »trojanisches Pferd« hätte entpuppen können, aushöhlen zu lassen. Ähnlich wie der Vater des Südtiroler Wohlfahrtssystems, Karl Tragust, regte das AFI die Zusammenführung aller Leistungen beim Land an, doch Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Waltraud Deeg (beide SVP) gaben sich mit der Koexistenz staatlicher und landeseigener Maßnahmen zufrieden.

    Jetzt wo die Neofaschisten das machen, was sie am besten können — nach unten treten und Ungleichheit vergrößern —, bleibt zu hoffen, dass die Südtiroler Mindestsicherung nicht mit den Bach runter geht. Gewerkschaften im Trentino hatten im Mai vor dieser Gefahr gewarnt. Genauso muss aber gehofft werden, dass dieselben Rechten, die Italien in eine Sozialwüste verwandeln, nicht auch hierzulande in die Regierung kommen.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Wie Ortsnamen unsichtbar gemacht werden.
    Tourismuswerbung wirkt… leider

    Zuerst die gute Nachricht: Der Chor mit dem schönen Namen Cor di Jëuni Gherdëina war bei den fünften European Choir Games in Norrköping (28. Oktober – 5. November) äußerst erfolgreich.

    Anschließend veröffentlichte der Chor unter anderem auf seiner Homepage folgendes Foto, das durch die Medien ging:

    Ausschnitt Webseite Cor di Jëuni Gherdëina – Unkenntlichmachung von mir

    Ausnahmsweise will ich an dieser Stelle nicht (nur) auf den banalen Nationalismus — die italienische Flagge — hinweisen.

    Vielmehr eignet sich das Bild als Anschauungsmaterial für eine weitere Problematik: Wie hier schon öfter bemängelt, haben wir gerade in einem sensiblen Gebiet wie Südtirol — international wohl ziemlich einmalig — die Hoheit über die geographische Bezeichnung von Tourismusdestinationen aus der Hand gegeben und sie Privatvereinen mit Gewinnabsicht1Die Tourismusvereine mögen zwar selbst keine Gewinnabsichten haben, doch sie arbeiten im Dienste und Auftrag eines potenten Wirtschaftszweigs. überlassen. In vielen Fällen, wie etwa dem von Gherdëina, trägt dies massiv zur weiteren Minorisierung und Unsichtbarmachung von Minderheiten bei. Es ist kein Zufall, dass die Anerkennung eigener Ortsnamen mit zu den wichtigsten Rechten von nationalen Minderheiten gehört.

    Und am vorliegenden Beispiel lässt sich konkret aufzeigen, wie der Name einer Tourismusdestination beileibe nicht auf den Bereich Tourismuswerbung beschränkt bleibt, sondern weit darüber hinaus strahlt. Dies gilt umso mehr in Regionen wie Südtirol (und Talschaften wie Gherdëina), wo der Tourismus eine bestimmende Rolle spielt und demnach von einem Machtgefälle zu seinen Gunsten profitieren kann. Umso wichtiger wäre es also, gerade weil es auch um Minderheitenschutz geht, wortwörtlich »weitreichende« Entscheidungen wie diese nicht den Wirtschaftslobbys zu überlassen.

    Siehe auch: 01 02 03 04 || 01

    • 1
      Die Tourismusvereine mögen zwar selbst keine Gewinnabsichten haben, doch sie arbeiten im Dienste und Auftrag eines potenten Wirtschaftszweigs.


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  • Mehrsprachigkeit in Südtirol aus historischer Perspektive.
    Veranstaltungshinweis

    Die Akademie Meran und das Center for Autonomy Experience organisieren am morgigen Samstag die Tagung

    Mehrsprachigkeit in Südtirol vom Frühmittelalter bis zum Ersten Weltkrieg

    Südtirol und das historische Tirol sind seit je eine mehrsprachige Alpenregion. An der Überschneidungszone zweier großer Kultur- und Wirtschaftsräume gelegen, war das Italienische auch vor der Annexion Südtirols durch Italien von 1918-20 in Meran, Bozen oder im Unterland nicht unvertraut. Und auch im Trentino verwendete man seit dem Mittelalter mitunter Deutsch als Verkehrssprache. Neben diesen beiden großen Sprachen existierten mehrere kleinere und wesentlich ältere Sprachen. Trotz eines langdauernden Rückzugsprozesses werden bis heute in den ostalpinen Seitentälern das Dolomitenladinische mit seinen fünf Idiomen sowie das Zimbrische um Lusern und das Fersentalerische im Trentino gesprochen. Migrationsbewegungen, »Landnahmen« und Überformungen veränderten die Sprachlandschaft des »Landes im Gebirge« kontinuierlich und zeigen, wie vielfältig Sprachgeschichte sein kann. 

    Zwölf deutsch-italienische Vorträge, die inhaltlich vom Frühmittelalter bis in das 20. Jahrhundert reichen, werden die historische Mehrsprachigkeit erkunden: Was sprach man alles im südlichen Tirol zur Zeit von Walther von der Vogelweide und Dante Alighieri? Wie wurde der einst weitgehend rätoromanische Vintschgau germanisiert? Was verraten uns Orts- und Flurnamen über die Sprachgeschichte Merans? Und allgemein: Welche Rolle spielten überhaupt das Konzept »Sprache«, die »Mehrsprachigkeit« und der Kontakt mit Fremdsprachen im Leben eines Menschen aus dem Mittelalter, der Frühen Neuzeit und der noch jungen Moderne?  

    Internationale Wissenschaftler*innen aus der Geschichtswissenschaft, der Linguistik, der Literatur- und Translationswissenschaft und der Kulturanthropologie gehen diesen Fragen nach – um am Ende der Tagung an einem Runden Tisch über unsere Vorstellungen von Mehrsprachigkeit in Geschichte und Gegenwart zu diskutieren.  

    Forscher*innen, Historiker*innen und Interessierte sind herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf anregende Diskussionen!

    – aus der offiziellen Ankündigung

    Programm

    Die Veranstaltung findet am 25. November ab 9.00 Uhr am Sitz der Akademie Meran (Franz-Innerhofer-Straße Nr. 1) statt.



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  • Landesregierung: SVP soll gordischen Knoten lösen.

    Autor:a

    ai

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    5 Comentârs → on Landesregierung: SVP soll gordischen Knoten lösen.

    Etwas ist den italienischen Rechtsradikalen um Marco Galateo (FdI) und Christian Bianchi (Uniti/Lega) nach der Landtagswahl schon prächtig gelungen: Mit ihrem beharrlichen Druck, gegebenenfalls auch wider den Proporz zwei Landesrätinnen für sich durchzusetzen, liegt die Aufmerksamkeit seit Wochen fast nur noch auf diesem Aspekt — und kaum noch auf der Frage, ob die SVP überhaupt mit solchen Kräften koalieren soll. Egal wie die Angelegenheit, zu der nun Rechtsgutachten mit unterschiedlichen Vorzeichen vorliegen, ausgeht, kann eine Regierungsbeteiligung der Neofaschisten anschließend relativ reibungslos über die Bühne gehen. Sollte der Proporz nach spitzfindiger Interpretation der Nachkommastellen zwei italienische Regierungsmitglieder hergeben, wird man höchstwahrscheinlich nicht andere Parteien ins Kabinett holen, als die, die so unnachgiebig für dieses Ziel gekämpft haben. Bleibt es hingegen bei einem italienischen Mitglied, kann die SVP nach dem Motto argumentieren: Seht her, wir koalieren zwar mit den Ungustln, doch ihren überzogenen Forderungen haben wir uns nicht gebeugt. Wir haben sie im Griff.

    Dabei hätte die Volkspartei längst die Möglichkeit, ja sogar die Pflicht gehabt, dem unwürdigen Spektakel ein Ende zu bereiten, um die Verhandlungen auf die Sachebene zurückzuholen: Genauso wie sie zum Glück einem Verzicht auf den ladinischen Landesrat eine Abfuhr erteilt hat, hätte sie klarstellen müssen, dass eine Vergrößerung der Landesregierung von neun1seit dem Ausscheiden von Thomas Widmann sogar nur noch acht auf elf Mitglieder gar nicht zur Debatte steht. Warum auch?

    Durch die Postenbesessenheit von FdI und Lega ist ja nicht nur die inhaltliche Debatte um die nächste Landesregierung aus dem Fokus gerückt, sondern auch die Tatsache, dass wir hier ausschließlich über die Hypothese eines Kabinetts mit elf Mitgliedern sprechen — das ist die maximale vom Gesetz vorgesehene Größe. Nur bei elf Mitgliedern gibt es überhaupt einen Zweifel an der Anzahl der italienischen Vertreterinnen. Doch spätestens jetzt, wo es sich widersprechende Rechtsgutachten zur ethnischen Zusammensetzung gibt, wäre eine Elferregierung sowieso ein Vabanquespiel: Egal ob mit einem oder zwei Italienerinnen würde man sich aufgrund des einen oder des anderen Gutachtens der Gefahr von Rekursen aussetzen, die auch die Legitimität von Beschlüssen einer »falsch besetzten« Regierung in Frage stellen würden.

    Da wäre es viel sinnvoller, eine Landesregierung mit acht bis zehn Mitgliedern — am besten ohne Beteiligung von Neofaschisten — würde die nächste Legislatur nutzen, um erstens sinnvolle Politik für Südtirol zu machen und zweitens, nebenbei, den entsprechenden Punkt des Wahlgesetzes im Landtag so präzise umzuformulieren, dass sich ein solches Trauerspiel in Zukunft nicht wiederholen kann.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01 02

    • 1
      seit dem Ausscheiden von Thomas Widmann sogar nur noch acht


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  • Bischöfe lehnten friaulisches Messbuch ab.
    Diskriminierung

    Die italienische Kirche hat ein Problem mit Minderheitensprachen: Was sich die Bischofskonferenz jetzt mit dem friaulischen Messbuch geleistet hat, ist ein Musterbeispiel für die Minorisierung einer Sprache. Zwar gibt es längst eine offizielle Bibelübersetzung, selbst Lesungen auf Friaulisch wurden genehmigt und es finden auch Messen in dieser Sprache statt — doch letztere sind nicht anerkannt, weil es kein zugelassenes Messbuch gibt. Bei einer außerordentlichen Versammlung der italienischen Bischofskonferenz stand diese Woche auch die Approbation des Messâl par furlan auf der Tagesordnung, doch die erreichte überraschenderweise nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Dabei hätte es sich um eine reine Formsache handeln sollen, da die Bischöfe nur die Korrektheit der Übersetzung hätten absegnen sollen, und die war bereits im Vorfeld festgestellt worden.

    Wie der Verein Glesie Furlane (zu Deutsch: Friaulische Kirche) bemängelt, ist dies schon das zweite Mal, dass die italienischen Bischöfe einem Messbuch in dieser Sprache ihre Zustimmung verweigern. Zunächst habe die Italienische Bischofskonferenz die Forderung der Friaulerinnen dreißig Jahre lang mit dem absurden Argument abgewiesen, dass Friaulisch keine Amtssprache sei — als ob der weltliche Status für die Anerkennung durch die Kirche eine Rolle gespielt hätte. Nachdem der italienische Staat Friaulisch und andere Minderheitensprachen 1999 endlich anerkannt hatte, habe die Bischofskonferenz darauf bestanden, dass das neue Messbuch Tertia Editio Typica (2002) vom Lateinischen zuerst ins Italienische übersetzt werden müsse — als dürfe die Übersetzung in eine Minderheitensprache niemals vor der italienischen Fassung genehmigt werden. Sage und schreibe 17 Jahre habe man darauf warten müssen. Doch als die italienische Übersetzung endlich fertig war, hätten die Bischöfe die Friaulerinnen Anfang 2023 dazu gezwungen, in ihrem eigenen Messbuch sämtliche Ergänzungen zu berücksichtigen, die im lateinischen Original nicht enthalten sind — als müsse das Messâl par furlan nicht der lateinischen, sondern zwangsläufig der italienischen Übersetzung folgen.

    Doch als all die schikanösen Vorgaben erfüllt waren — und die Bischöfe der Kirchenregion, die auch Südtirol umfasst, bereits ihren Segen gegeben hatten —, kam es nun dennoch wieder zu einer Ablehnung. Eine Minderheit kann man ja an der Nase herumführen.

    Siehe auch: 01



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  • Dorfmann kritisiert spanische Amnestie.
    Rechtfertigung von Repression

    Bezüglich der Amnestie für die katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, der der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) in Koalitionsverhandlungen mit katalanischen Parteien zugestimmt hat, zitierte die TAZ den EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann (SVP) vorgestern so:

    Es ist eine formal bedenkliche Geschichte, dass man die Gerichtsbarkeit in die Knie zwingt, damit jemand eine Regierung bilden kann.

    – Herbert Dorfmann

    Damit befindet sich der Südtiroler Autonomist mit den ultranationalistischen Positionen der spanischen PP und Vox in Einklang. Ganz normal ist für Dorfmann jedoch, wie das PP-geführte Spanien am 1. Oktober 2017 friedliche Abstimmungsteilnehmerinnen brutal niederknüppeln ließ. Von NROs wie Human Rights Watch, Amnesty International und GfbV, aber auch von Institutionen wie der OSZE und der UNO wurde die damalige Polizeigewalt hingegen verurteilt.

    In der Folge fabrizierte eine durch und durch politisierten Justiz schwerwiegende Vorwürfe gegen Unabhängigkeitsbefürworterinnen, um deren politische Verfolgung mit juristischen Mitteln (Stichwort: Lawfare) zu ermöglichen. Es darf daran erinnert werden, dass die Gerichtsbarkeit anderer europäischer Staaten die Rebellions- und Hochverratsvorwürfe in Auslieferungsverfahren stets abgewiesen (01 02 03 | 04) und sich geweigert hat, bei der völlig überzogenen Repression mitzuspielen.

    Auch für die Verfolgung und Inhaftierung von Politikerinnen wurde Spanien von internationalen Organisationen und Gremien scharf kritisiert und mehrmals nachdrücklich zu ihrer Freilassung aufgefordert (vgl. 01 02 03 04). Der für Grundrechte zuständige Europarat nannte das Land gar schon in einem Atemzug mit der autoritären Türkei. Es erstaunt also eher, dass sich Pedro Sánchez erst jetzt und im Laufe von Koalitionsverhandlungen dazu entschieden hat, der offensichtlich entgleisten Justiz endlich einen Riegel vorzuschieben.

    Expertinnen hatten ohnehin längst gewarnt, dass Spanien demnächst eine schallende Ohrfeige vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (wo die Fälle mehrerer Katalaninnen inzwischen hängig waren) gedroht hätte — und somit ein Eingriff dringend geboten war, um dem Land eine weitere  krachende Niederlage zu ersparen.

    Heute übrigens veröffentlichte die weit rechte Asociación de Militares Españoles, deren auf Gegenseitigkeit beruhende Sympathien für PP und Vox kein Geheimnis sind, einen offenen Brief. Darin fordern im Ruhestand befindliche Militärs die Streitkräfte ausdrücklich zu einem Putsch gegen Sánchez auf. Sie werden wohl mit der größtmöglichen Milde der Justiz rechnen können. Hochverratsvorwürfe sind unwahrscheinlich.

    Aber Dorfmann findet stattdessen eine längst überfällige Amnestie, dank der ein politisches Problem wieder dorthin geholt wird, wo es hingehört — nämlich in die politische Arena und nicht in Gerichtssäle —, bedenklich. Unfassbar.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 | 07



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  • Brandmauer aus Pappe.
    Team K

    Autor:a

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    2 Comentârs → on Brandmauer aus Pappe.
    Team K

    Das ging richtig schnell: Schon nach der ersten Runde der Sondierungsgespräche mit der SVP lässt das Team K übereinstimmenden Medienberichten zufolge die Vorbehalte gegen FdI fallen. Eine Zusammenarbeit mit den Rechten wäre zwar schwierig, doch Vetos wolle man keine einlegen. Wie gewohnt erweisen sich Liberale — nach italienischem und thüringischem Vorbild — somit als willige Steigbügelhalterinnen der Faschisten. Die angebliche Brandmauer war wertlos, im Grunde nur Wählertäuschung.

    Mit dieser Partei käme eine Koalition für mich nie in Frage…

    Fratelli d’Italia, viel zu rechts.

    Paul Köllensperger (TK) im Sommergespräch von Rai Südtirol am 3. August 2023

    Stellt sich dann noch die grundsätzliche Frage, was Wahlversprechen einer Partei wert sind, die eine zentrale Koalitionsaussage so schnell und ohne direkte Verhandlungen zur Disposition stellt.

    Siehe auch: 01 02



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