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  • Salto: Nationalistische Einblicke.

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    53 Comentârs → on Salto: Nationalistische Einblicke.

    Selbst ein angeblich progressives und weltoffenes Portal wie Salto kann sich dem Nationalismus der Fußball-WM nicht entziehen. Das heutige Foto des Tages zeigt einen Mietwohnkomplex in Bozen, an dem viele italienische und auch ein paar deutsche Flaggen prangen. Der vielsagende Bilduntertitel lautet:

    Ecco come si presenta la facciata di un condominio di Bolzano in questi giorni […]. E’ l’eterno derby dell’identità contrapposta, da un lato gli altoatesini, dall’altro i sudtirolesi, o almeno alcuni di loro, sempre meno persuasi di rappresentare la “minoranza austriaca” in Italia e opportunisticamente fieri, invece, di parlare più o meno la lingua in uso in un paese completamente straniero, com’è la Germania, ma almeno sportivamente vincente.

    Dieser Kommentar fasst in wenigen Zeilen einen ganzen Fächer an Vorurteilen und Missverständnissen zusammen:

    • Es wird klar nicht nur nach Sprachgruppe unterschieden, sondern auch noch eine andere (Landes-)Bezeichnung benutzt — wie selbstverständlich leben die einen in A. Adige und die anderen in Sudtirolo.
    • Es wird davon ausgegangen, dass Italienfans alle italienischer Sprache und Deutschlandfans alle deutscher Sprache sind. Während letzteres mit großer Wahrscheinlichkeit zutrifft, ist ersteres immer weniger der Fall. Schon das zeigt ein klares »national(istisch)es« Gefälle: In einer ausgewogenen Situation gäbe es auch Mitbürgerinnen italienischer Zunge, die zu Deutschland halten, doch der Trend geht wohl fast ausschließlich in die andere Richtung.
    • Die Möglichkeit, dass die(se) Deutschlandfans auch Zuwandererinnen aus Deutschland sein könnten, wird nicht einmal in Betracht gezogen.
    • Mitglieder einer deutsch(sprachig)en Minderheit, die zu Deutschland halten, werden pauschal als Opportunistinnen betitelt — als ob es auf der anderen (also »italienischen«) Seite eine direkte Identifikation zwischen Spielerinnen und Fans gäbe. Fakt ist vielmehr: Südtirol ist nicht wirklich ein Fußballland und mit welcher Weltklassemannschaft auch immer man sich identifiziert, es ist Opportunismus.
    • Obwohl es in Europa angeblich keine Grenzen mehr gibt und etwa der Drang nach Unabhängigkeit standardmäßig mit dem Hinweis quittiert wird, dass in Europa ohnehin alles zusammenwächst, ist selbst für ein Portal wie Salto Deutschland ein paese completamente straniero.
    • Dadurch ist im Umkehrschluss auch ersichtlich, dass es eine Normalität gibt, nämlich die, zum (angeblich) »eigenen« Land zu halten; und eine Anomalie, nämlich die, einer anderen Mannschaft die Daumen zu drücken.
    • Nicht erkannt wird hierbei, dass genau dieselbe nationale Logik, die dazu führt, die Unterstützung für die italienische Nationalmannschaft als normal zu betrachten, ein Argument sein kann (aber nicht muss), dass die Südtirolerinnen deutscher Muttersprache, zumindest einige davon, zur deutschen Nationalmannschaft halten: Der nationalen Logik zufolge sind die Südtirolerinnen italienischer Muttersprache (pardon: die Altoatesinerinnen) Teil der italienischen Nation, die Südtirolerinnen deutscher Muttersprache (pardon: die Südtirolerinnen) Teil der deutschen Nation — und eben nicht der österreichischen, die (dieser Logik zufolge) ja nur ein Unfall der Geschichte ist. Genau diese Einstellung aber müssen wir endlich hinter uns lassen.
    • Der Hinweis schließlich, in Südtirol werde nur »più o meno« dieselbe Sprache gesprochen, wie im paese completamente straniero, ist nicht nur eine überflüssige Provokation, sondern darüberhinaus auch noch völlig falsch: Es gibt zwar unterschiedliche Dialekte, doch die Sprache ist unzweifelhaft dieselbe.

    Siehe auch: 01 02 03 04 || 01 02



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  • Keine gute Werbung.

    Autor:a

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    7 Comentârs → on Keine gute Werbung.

    Wenn man öffentlich plakatiert, ist für die Plakate und Transparente eine Werbesteuer zu entrichten. Für die so genannten “Big Prints” an den Einfahrtsstraßen der Stadt Brixen ist zusätzlich eine Genehmigung beim Stadtrat einzuholen. Die Gemeinde hat den Plakatdienst und die Einhebung der Steuer an ein Unternehmen namens Abaco ausgelagert. Mit 80 Plakaten und der Genehmigung für ein Big Print unterm Arm wurde ich unlängst bei Abaco vorstellig. Die Angestellte dort konnte jedoch den auf Deutsch verfassten Bescheid des Stadtrates nicht entziffern und wusste somit nicht, was zu tun war. Nachdem ich ihr aufgeitalienischt hatte, dass es sich um ein Big Print handle, sah sie sich außer Stande, den Vorgang abzuwickeln und verwies mich auf den kommenden Montag. Da sei der Chef anwesend. Der wisse, was zu tun sei. Am Montag war ich leider verhindert. So machte ich mich tags darauf neuerdings auf den Weg zu Abaco. Diesmal war ein junger Mitarbeiter vor Ort, der etwas Deutsch verstand. Zumindest vermochte mir dieser jene Hälfte der Plakate zu stempeln, die ich eigenhändig aufhängen wollte. Die zweite Hälfte, die von Abaco verteilt werden sollte, konnte auch er nicht abfertigen. Deswegen – und wegen des Big Prints und der Bezahlung – verwies er mich ebenfalls an den Chef, der aber nicht zugegen war. Am Freitag darauf startete ich einen neuen Versuch, in der Hoffnung, den Chef anzutreffen. Diesmal stand ich vor gänzlich verschlossener Tür. Es war zwar ein normaler Werktag, aber ein Anschlag an der Tür informierte, dass Abaco “ponte” machen würde, da der Donnerstag ein Feiertag war. Bei meinem vierten Versuch lernte ich endlich den Chef kennen, der auch Deutsch verstand. Die Steuer für das Big Print könne nicht bar, sondern nur per Bankomatkarte bezahlt werden, meinte dieser. Das entsprechende Lesegerät akzeptiert allerdings nur italienische Bankomatkarten. Meine österreichische Karte produzierte trotz nicht existenter Grenze nur “errori”. Nach etlichen Versuchen gab der Abaco-Chef auf und stellte mir einen Zahlschein aus, den ich auf der Post einzuzahlen hätte. Dazu noch einen weiteren Zahlschein für die Plakate. Denn für Plakate muss man immer zur Post, um die Steuer einzuzahlen. Erstaunlicherweise ist dies nicht bei der Firma möglich, an die der Plakatdienst ausgelagert wurde. Dass sein Angestellter meine Plakate zu meinen Gunsten mit dem falschen Tarif gestempelt hatte, quittierte der Chef mit einer Rüge für den Angestellten und einem Lächeln für mich: “Lassen wir’s gut sein!” Auf der Post wollte ich dann die beiden Zahlscheine in Ermangelung des nötigen Bargeldes mit meiner Bankomatkarte zahlen. Als ich meine Karte dem Postbediensteten überreichte, meinte dieser: “Ist das eine ausländische Karte? Das geht nicht!” Ich: “Was machen wir dann?” “Sie müssen Geld holen!” “Wo ist denn der nächste Bankomat?” “Wir haben einen vor der Tür!” Ich holte dann also mit jener Bankomatkarte, die in der Post abgelehnt wurde, an einem Bankomaten derselben Post, das nötige Bargeld. Verwunderung ist ein Vokabel, das ich mittlerweile aus meinem Wortschatz gestrichen habe. Mit der Zahlungsbestätigung ging’s ein letztes Mal zurück zu Abaco. Heureka!

    Obwohl ich es in obiger Geschichte mit einer privaten Firma zu tun hatte, habe ich dennoch einen öffentlichen Dienst in Anspruch genommen. Die Werbesteuer ist obligatorisch und es gibt keine Alternative zu Abaco. Also müsste die Zweisprachigkeitsverpflichtung befolgt werden. Außerdem ist es überaus befremdlich, dass die beiden Angestellten die ureigenen Aufgaben des Plakatdienstes nicht erfüllen konnten. Aus dieser Inkompetenz resultiert, dass ich vier Besuche brauchte, um eine simple Steuer zu entrichten. Eine unglaubliche Zeitverschwendung.



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  • Nuovi bolzanini, una brutta lezione.

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    3 Comentârs → on Nuovi bolzanini, una brutta lezione.

    Anche quest’anno sui prati del Talvera, a Bolzano, si è tenuta la Festa dei Popoli con la partecipazione dei bolzanini (e sudtirolesi) di tutte le provenienze, ormai parte integrante della nostra terra e del capoluogo. Come abbiamo avuto modo di apprendere, però, i festeggiamenti si sono svolti lungo un’asse che potremmo chiamare «nazionale» (per non dire «nazionalista») che mal si addice all’esperienza e alla realtà  di questa nostra terra: i vari «popoli», infatti, hanno sfilato con le bandiere dei loro relativi paesi di provenienza e con il tricolore italiano — ed alla stessa maniera hanno intonato i loro inni nazionali… per poi congiungersi in un collettivo inno di Mameli.

    È questa dunque la lezione che una terra plurale e rispettosa delle diversità  vuol dare (ed evidentemente ha dato) ai suoi nuovi cittadini? Pare che anche nella nostra terra, custode di un tesoro di esperienze multiculturali, non si voglia e non si riesca a insegnare — e vivere — un’esperienza che non si sviluppi testardamente lungo i «sacri» confini nazionali e le identità  ad essi associate. Chissà  quanti dei nostri nuovi concittadini non appartengono alle maggioranze etniche e linguistiche dei loro paesi d’origine, e chissà  quanti di loro non hanno mai potuto vivere in libertà , con orgoglio e senza paura la loro diversità  culturale. Quante storie avrebbero da raccontarci, lontanissime dai pregiudizi che leghiamo a quelli che riteniamo i loro paesi d’origine! E invece no: anche qui da noi vengono confrontati con l’incapacità  di leggere le storie dei singoli a prescindere dalle «nazionalità », valorizzandone la pluralità  — e quindi a loro volta si sentono chiamati a sottomettersi alla logica uniformatrice della «nazione» d’accoglienza.

    Sarebbe curioso, a tal proposito, sapere quale «inno» hanno intonato i membri della comunità  curda: quello turco? quello iracheno? Oppure forse, almeno loro, hanno cantato qualche canzone della loro tradizione, meravigliandosi dell’insensibilità  di chi li accoglie nei confronti di problemi che proprio qui da noi dovremmo capire, saper superare, valorizzare?

    Vedi anche: 01 02 03 04 05 06 07



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  • Der Ober-Wahnsinnige.
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    13 Comentârs → on Der Ober-Wahnsinnige.
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    Während der 90 Minuten Spielzeit und den paar Stunden danach betrachten Fans einer Mannschaft die Anhänger der gegnerischen Fußballmannschaft als das Schlimmste, was es auf der Erdoberfläche gibt. Es herrscht richtige Feindschaft. […] Wenn bei uns während eines Länderspiels zwischen Italien und Deutschland keine Autos umgekippt worden sind, ist dies ein Zeugnis, dass sich die Fiorentini und die Juventini während und nach der Spielzeit mehr hassen, als die Italiener die Deutschen. Also, liebe Schützen, hebt zum Himmel Hand und Herz und seid doch froh darüber!

    — Luigi Spagnolli, Bürgermeister der Stadt Bozen

    Quelle

    Nehmen wir mal an, es stimmt (was bezweifelt werden darf), was Luigi Spagnolli da schreibt und italienische Fußballfans verwandeln sich rund um ein Match tatsächlich allesamt in hasserfüllte Randalierer, dann ist es ein ziemlich starkes Stück, was der oberste Bürger unserer Landeshauptstadt hier von sich gibt. Spagnolli bagatellisiert Hass und Gewalt. Er rechtfertigt sie sogar mit einem in diesem Zusammenhang zweifelhaften Seneca-Zitat: »Einmal pro Jahr ist der Wahnsinn erlaubt.« Oder zumindest findet er sich mit den Auswüchsen ab, statt sie zu verurteilen. Es gehe schließlich um Fußball. Aber nur weil etwas offenbar zum Fußball dazu gehört, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist. Spagnolli redet dem Sport als »Ersatzkrieg« das Wort anstatt zu Respekt, Fairness und Fanverbrüderung aufzurufen.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 || 01



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  • Vorsicht: Alpenregion!

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    10 Comentârs → on Vorsicht: Alpenregion!

    Der Präsident der Region Lombardei, Roberto Maroni (Lega), hat angekündigt, dass binnen eines Jahres die sogenannte Alpenregion als europäische Makroregion entstehen wird. Es sei ein Projekt, das endlich die nationalstaatlichen Grenzen überwinden und ein homogenes Gebiet zusammenführen werde, das sich aus 46 Regionen in sieben Ländern zusammensetze. Was auf den ersten Blick wie eine positive Entwicklung klingt, birgt jedoch auch jede Menge potentiellen Zündstoff: Top down und bottom up sind hier zwei wichtige Stichworte. Die EU hat bereits angekündigt, künftig verstärkt auf die Entstehung solcher Makroregionen zu setzen, von denen bislang schon zwei existieren, nämlich die Region Ostseeraum und die Region Donauraum. Bei einem Gespräch zwischen und der Nord-/Osttiroler Landeshauptmannstellvertreterin Felipe (Grüne) warnte diese davor, die Makroregionen als eine positive Entwicklung zu betrachten: Die Makroregion Donauraum etwa habe gezeigt, dass solche Gebilde von der EU top down gesteuert werden und die Subsidiarität zu kurz komme. Selbst Großstädte wie Wien hätten darin viel zu geringe Mitspracherechte.

    Im Fall der Alpen kommt das Problem der zahlreichen Metropolen hinzu, die sich am Fuße der Gebirgskette befinden und meist diametral entgegengesetzte Interessen und Prioritäten haben: Sollten München, Mailand, Turin, Lyon, Stuttgart, ja sogar Marseille (und einige mehr) Teil der Makroregion Alpen werden, worauf alles hindeutet, könnte dies die Bevormundung weiter befördern. Schon aufgrund ihrer hohen Einwohnerinnenzahlen würde man den Städten — selbst in einem subsidiären Projekt — große Macht über die Alpen verleihen, auf deren wichtige Verkehrswege sie wohl mehr Appetit haben, als auf deren ökologisches, wirtschaftliches und soziales Wohlergehen. Es gilt also sehr vorsichtig zu sein, wenn es um die Einrichtung der neuen Alpenregion geht.



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  • Schottland: Nur noch vier Prozentpunkte.

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    10 Comentârs → on Schottland: Nur noch vier Prozentpunkte.

    Einer aktuellen Repräsentativumfrage zufolge, die im Auftrag von Yes Scotland durchgeführt wurde, befinden sich die Unabhängigkeitsbefürworter schon auf der Überholspur. Auch während der letzten Wochen setzte sich der bislang ungebrochene Positivtrend fort, sodass mittlerweile Befürworter und Gegner einer Abspaltung vom Vereinigten Königsreich nur noch vier Prozentpunkte außeinander liegen. Lässt man die Unentschlossenen unberücksichtigt, würden heute (Umfrage vom 9.-11. Juni) nur noch 52% gegen und 48% für die Unabhängigkeit stimmen — vor einem Monat waren es noch jeweils 54% und 46% Prozent. Damit hält die Entwicklung zugunsten der Yes-Campaign nicht nur an, sie beschleunigt sich auch noch mit zunehmender Annäherung an den Abstimmungstermin vom 18. September. Die Angstargumente der Unabhängigkeitsgegner, die zum Teil an Absurdität kaum überboten werden können, haben zahlreiche Unentschlossene in die Arme der Unabhängigkeitsbefürworter getrieben. Selbst die Drohung eines Ausschlusses aus dem Britischen Pfund und aus der Europäischen Union konnten diesen Trend nicht bremsen, geschweige denn umkehren. Im Gegenteil: Gezielte Umfragen unter den bislang Unentschlossenen, welche der beiden Kampagnen sie für glaubwürdiger halten und die besseren Argumente habe, ergaben eine überwältigende Mehrheit für Yes Scotland gegenüber BetterTogether. Letztere müssen also vor allem hoffen, dass die Unentschlossenen unentschlossen bleiben und nicht zur Abstimmung gehen, da sie andernfalls eher zu einem Ja tendieren. Ob sich auch in Schottland der Trend bewahrheitet, den katalanische Forscher beobachtet haben wollen — nämlich, dass Unabhängigkeitsbefürworter generell fleißiger zur Abstimmung schreiten, als Gegner — wird sich erst am 18. September zeigen.

    Die Queen soll Medienberichten zufolge eine Aufforderung von Premier David Cameron, sich für die Beibehaltung der Union zu äußern, zweimal abgelehnt haben.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10



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  • Il Veneto decide.

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    6 Comentârs → on Il Veneto decide.

    Durante la settimana appena trascorsa il Consiglio regionale del Veneto ha preso due decisioni essenziali per il rapporto con lo stato centrale, che porteranno le cittadine e i cittadini a esprimersi sul futuro politico-istituzionale della loro terra. Nella seduta di mercoledì il parlamento regionale ha conferito al presidente Luca Zaia l’incarico di confrontarsi con lo stato sul rafforzamento dell’autogoverno del Veneto, attraverso l’eventuale trasformazione in regione autonoma. Un percorso ambizioso, alla fine del quale è prevista l’indizione di un referendum confermativo.

    Parallelamente però lo stesso Consiglio regionale ha deliberato anche l’indizione, entro i prossimi sei mesi, di un referendum consultativo sull’indipendenza, nel quale gli aventi diritto saranno chiamati ad esprimersi sul progetto di trasformare il Veneto in una «Repubblica indipendente e sovrana». Se alcuni consiglieri avevano espresso forti perplessità, paventando addirittura lo scioglimento dell’assemblea per «atti contrari alla costituzione», una larghissima maggioranza dei partecipanti alla votazione non si è fatta intimidire: favorevoli al provvedimento il proponente Stefano Valdegamberi di Futuro Popolare, ma assieme a lui ben 30 consiglieri su 45 votanti (esattamente i due terzi). Da notare la libertà di voto concessa da vari schieramenti, con la Lega favorevole e il PD contrario; da sinistra, lo ricordiamo, avevano dato il loro sostegno sia i Centri Sociali sia Luca Casarini, candidato alle europee dell’ormai lacerata Lista Tsipras.

    Il Consiglio regionale dei nostri diretti vicini, dunque, non si è fatto influenzare né dai formalismi giuridici né dalle inchieste su qualche solitario costruttore di tanchi, decidendo che la risposta a una rivendicazione reale, in una democrazia, poteva essere solamente quella di dare la parola alle cittadine e ai cittadini. Diversamente da quanto avviene in Sudtirolo, inoltre, l’assemblea regionale non ha ritenuto di dover scegliere a priori fra la via dell’autonomia e quella dell’indipendenza.

    In quest’occasione è utile anche ricordare come



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  • CLIL ohne muttersprachliches Prinzip.

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    6 Comentârs → on CLIL ohne muttersprachliches Prinzip.

    Vor allem an Schulen, die der italienischen Schulverwaltung unterliegen, aber — mit Einschränkungen — auch an sogenannten »deutschen Schulen« wurde im Laufe der letzten Jahre Content and Language Integrated Learning (CLIL) eingeführt. Es soll sich dabei nicht um die gute alte Immersion handeln, sondern um etwas ganz anderes, nämlich: Immersion pardon… Sachfachunterricht.

    Wir hatten schon mehrfach darauf hingewiesen, dass diese Entwicklung grundsätzlich zu begrüßen, aber im nationalstaatlichen Rahmen mit äußerster Vorsicht zu genießen — wenn nicht rundweg abzulehnen — sei. Warnendes Beispiel ist etwa die Situation an der Uni Bozen, wo eindeutige Indizien für eine sprachliche Fehlentwicklung sprechen. Käme es auch im Pflichtschulsystem zu einer ähnlichen Schieflage, könnte dies (zumindest) für die deutsche Sprachgruppe fatale Folgen haben.

    Nun kann man solch riskante Experimente in einem nationalen Minderheitengebiet grundsätzlich befürworten oder nicht, doch eines steht mit Sicherheit fest: Es ist in jedem Fall von äußerster Wichtigkeit, ein klares Konzept vorzulegen und eine ständige Evaluierung vorzunehmen, um gegebenenfalls rasch und effektiv gegenlenken zu können. Sämtliche wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema lassen hierzu keinen Zweifel offen. Doch leider scheint die Südtiroler Schule — genauso wie die Südtiroler Uni — meilenweit von einem seriösen, gediegenen Umgang mit dieser Angelegenheit entfernt zu sein. Stattdessen herrschen Hemdsärmeligkeit und Improvisation vor: Die gesellschaftlichen Folgen wurden (außer hier) nie thematisiert, belastbare Daten sind erst gar nicht verfügbar, von transparenter Kommunikation ist keine Spur und bereits die Prämissen scheinen eher auf persönlichen Einzelmeinungen zu beruhen, denn auf systematischen Erhebungen. Selbst die Meinung von Experten wird nicht zur Kenntnis genommen.

    Doch nun hat uns Landesrat Tommasini auch noch bestätigt, dass mit einem bereits gefassten (aber noch nicht veröffentlichten) Beschluss der Landesregierung das muttersprachliche Prinzip im Zweitsprachenunterricht, einschließlich CLIL, weiter aufgeweicht werden soll. Fortan soll es demnach noch einfacher werden, italienische Muttersprachler Deutsch und deutsche Muttersprachler Italienisch unterrichten zu lassen. Grund für diese unfassbar dilettantische Entscheidung ist offenbar ein Mangel an muttersprachlichem Fachpersonal.

    Fehlen also an den Schulen Muttersprachler, wird nicht die Ausbildung verbessert und intensiviert, sondern an den Zugangsvoraussetzungen geschraubt. Dass dies eine Bankrotterklärung für den Spracherwerb, insbesondere für die Immersion ist, sollte vor allem den Befürwortern von CLIL einleuchten. Denn wenn nicht endlich Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um die Qualität des Unterrichts zu sichern, steuern wir sehenden Auges auf eine — womöglich irreversible — Katastrophe hin, die die Mehrsprachigkeit unseres Landes ernsthaft gefährdet, anstatt sie zu fördern.

    Vergessen wir nicht, dass in diesem Staat bereits (fast) alle Minderheiten erfolgreich assimiliert wurden. Und halten wir uns die Entwicklungen an der angeblich dreisprachigen Uni vor Augen.

    Im Trentino wird gerade über das Projekt von Landeshauptmann Ugo Rossi diskutiert, das »Welschtirol« in eine trilinguale Region zu verwandeln. Natürlich soll bei diesem ambitionierten Vorhaben auch CLIL eine wesentliche Rolle spielen. Doch obschon die Trentiner (mit Ausnahme von Fassanern, Bersntolern und Zimbern) keine nationale Minderheit darstellen, wird die inhaltliche und methodische Frage wesentlich seriöser debattiert, als es hierzulande je der Fall war. Es scheint, als sei in Südtirol auch dies nur eine Frage der Ideologie und nicht der Qualität, der bildungspolitischen Nachhaltigkeit und der tatsächlichen Ergebnisse.


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