Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Autoritäres Demokratieverständnis.
    Fratelli

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    0 Comentârs → on Autoritäres Demokratieverständnis.
    Fratelli

    Hatten wir eine Bestätigung für die Verachtung nötig, die ein Postfaschist für demokratische Grundregeln übrig hat? Ich denke nein. Wir haben sie aber trotzdem bekommen. Folgendes sagt Alessandro Urzì (FdI) über den in Südtirol für eine Mittelinkskoalition zum Senator gewählten ehemaligen Bozner Bürgermeister:

    Die Wahl Spagnollis wird Südtirol nicht helfen. Das Land hat einen Vertreter gewählt, der in seiner marginalen, der Opposition vorbehaltenen Rolle nichts zählen wird.1Übersetzung von mir. Original: »Il voto per Spagnolli non servirà all’Alto Adige. Il territorio ha espresso un rappresentante che non conterà nulla nel suo ruolo marginale riservato all’opposizione.«

    Der in Venetien gewählte Kandidat, der für sich in Anspruch nimmt, Südtirol im Parlament zu vertreten, sagt ohne Umschweife, dass ein oppositioneller Senator unter einer Rechtsregierung bedeutungslos sein wird.

    Hoffentlich hatten die, die dem oppositionellen Urzì im Südtiroler Landtag erst kürzlich beigesprungen waren, damit er nicht zu kurz kommt, nicht etwas anderes erwartet.

    Siehe auch: 01 02 03

    • 1
      Übersetzung von mir. Original: »Il voto per Spagnolli non servirà all’Alto Adige. Il territorio ha espresso un rappresentante che non conterà nulla nel suo ruolo marginale riservato all’opposizione.«


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  • Faschismus und Privileg.
    Quotation

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    0 Comentârs → on Faschismus und Privileg.
    Quotation

    Nur aus einer privilegierten Position heraus kann man den Faschismus, der [Giorgia] Meloni und ihre Partei [FdI] umgibt, verharmlosen, kleinreden und als unbedeutend ansehen. Nur wer die Gefahr noch nie aus der Nähe gespürt hat, die von der Normalisierung dieser kriminellen Ideologie ausgeht, kann sie unterschätzen.

    Auszug aus Meloni y la normalización del fascismo von Alba Sidera, ctxt (30. September 2022). Sidera, Journalistin und Expertin für Rechtsextremismus, lebt seit 2007 in Rom, wo sie unter anderem als Korrespondentin der katalanischen Tageszeitung El Punt Avui arbeitet. Übersetzung von mir.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Tanken im Dialekt.

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Tanken im Dialekt.

    Seit Juli bieten die Live Station genannten neuen Tankautomaten des italienischen Energiekonzerns Eni neben mehreren europäischen Sprachen auch die Möglichkeit, die jeweilige »Ortssprache« zu wählen:

    Den Angaben des Konzerns zufolge ist die Funktion an über 1.700 Standorten für Sprachen und Dialekte von über 100 Provinzen verfügbar.

    Die Option betrifft aber lediglich die Sprachausgabe des Geräts, während die Bildschirmanweisungen — anders als bei Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch — weiterhin auf Italienisch angezeigt werden. Auch in Südtirol, wo zum Tiroler Dialekt zweifellos besser die Bildschirmsprache Deutsch gepasst hätte.

    Selbst die im Dialekt aufgenommenen Sprachmitteilungen werden aber immer wieder durch Anweisungen in italienischer Sprache unterbrochen, da man sich den Aufwand nicht angetan hat, sorgfältig alles zu übersetzen.

    Somit ist das Ganze nicht mehr als ein netter (Marketing-)Gag.

    In Italien, einschließlich Südtirol, gibt es im Unterschied zu Minderheitenregionen in anderen Ländern keinerlei gesetzliche Vorgaben, die vorschreiben würden, die jeweiligen Sprachen im Konsumentenschutz und insbesondere an Tankstellen vollwertig zu berücksichtigen.

    Die von Eni eingeführte Funktion ist einerseits ein kleiner Beitrag zur Vergegenwärtigung der sprachlichen Vielfalt, andererseits werden so Minderheitensprachen und Dialekte aber auch weiter folklorisiert. Dies ist besonders dann so, wenn die Aufnahmen — wie in einigen Provinzen — bewusst lustig (um nicht zu sagen: verarschend) gestaltet wurden. Bei »etablierten« Sprachen würde man sich das wohl kaum erlauben.

    Siehe auch: 01 02 || 01



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  • Hundert Jahre danach.

    Autor:a

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    1 Comentâr → on Hundert Jahre danach.

    Italien hat gestern eine breite Parlamentsmehrheit gewählt, die ideologisch und kulturell so nah am Faschismus gebaut ist, wie keine andere seit dem Zweiten Weltkrieg.

    Die hohe Enthaltung ist kein mildernder, sondern ein erschwerender Umstand. Extrem viele Menschen in Italien ließen sich nicht einmal durch die von sämtlichen Umfragen prognostizierte Gefahr einer Regierung unter rechtsradikaler Führung aus ihrer Lethargie holen. Demokratie, Menschen- und Bürgerrechte, das Schicksal von Minderheiten jeder Art waren und sind ihnen bestenfalls egal.

    Eine kleine Erleichterung ist lediglich, dass die rechtsrechte Koalition nicht zwei Drittel der Sitze errungen hat, womit sie im Alleingang noch weiterreichende Änderungen am Rechtsgefüge hätte umsetzen können als ohnehin.

    Wenigstens konnten sich FdI & Co. in Südtirol nicht durchsetzen. Selbst im Senatswahlkreis Süd, wo einige wegen der eigenständigen Kandidatur der SVP einen Sieg des rechten Kandidaten befürchtet hatten, kam Bosatra (Lega) nur auf Platz drei.

    Siehe auch: 01 02 || 01 02 03



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