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  • Digitale Signatur: Eine Odyssee.
    Erfahrungsbericht

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    3 Comentârs → on Digitale Signatur: Eine Odyssee.
    Erfahrungsbericht

    Im Herbst 2018 hatte ich mir über die Südtiroler Handelskammer eine sogenannte Nationale Servicekarte besorgt, die der digitalen Signierung von Computerdateien dient. Sie besteht aus einem USB-Stick mit integrierter SIM-Karte, auf dem auch die für die Anbringung der Unterschriften nötige Software (ArubaKey) gespeichert ist. Dabei sind die italienischen Handelskammern Partner der Firma Aruba, auf deren Dienste sie zurückgreifen.

    Schon seit Dezember 2019 funktionierte ArubaKey auf dem Stick mit der neuen Version des Betriebssystems von Apple nicht mehr. Bis zu einer Aktualisierung (die bis heute nie gekommen ist) sollte und musste ich dann auf eine lokal am Rechner zu installierende Version umsteigen — eine unsaubere, aber praktikable Lösung.

    Nach der (selbstverständlich kostenpflichtigen) Erneuerung der Servicekarte, aber nicht unmittelbar damit zusammenhängend, ist mir dann unlängst aufgefallen, dass die Software den sogenannten »Store« mit den Zertifikaten nicht mehr laden konnte und der Versuch, eine Signatur anzubringen, mit einem »internen Fehler« quittiert wurde.

    Wie ich herausfand, bietet Aruba für die von den Handelskammern ausgestellten Servicekarten keinen Support an, zuständig ist InfoCamere, natürlich (wie alles andere auch in dem Zusammenhang) einsprachig italienisch. Dreimal musste ich mich schriftlich an deren Kundendienst wenden, bis das Problem »gelöst« werden konnte.

    Zuerst wurde mir empfohlen, auf eine andere Software umzusteigen. Leider konnte auch diese keine Zertifikate laden und erkannte noch nicht einmal den USB-Stick mit der SIM-Karte. Die ellenlange Prozedur, die ich laut zweiter Auskunft von InfoCamere durchzuführen hatte, um die Software funktionstüchtig zu machen, war letztendlich erfolglos.

    Doch dann der angebliche Durchbruch: Mit Ticket Nummer 3 wurde mir mitgeteilt, dass mein Zertifikat überprüft wurde und gültig ist. Ich solle — wieder so eine saubere Lösung — einfach die zahlreichen Fehlermeldungen in der alten Software ignorieren und mithilfe eines Online-Tools verifizieren, ob die Signatur gültig ist.

    Für einen kostenpflichtigen Dienst war das wirklich äußerst schlampig und auch aufwendig, doch immerhin schien es zu funktionieren: Eine Testdatei wurde vom Infocert-Portal tatsächlich als mit einer validen Signatur versehen erkannt.

    Nun wollte ich aber heute mehrere digital unterzeichnete Dateien über das berüchtigte, ebenfalls von den Handelskammern betriebene (und mangelhaft zweisprachige) SUAP-Portal bei einer Behörde einreichen. Schon seit Tagen lässt sich die entsprechende Seite (impresainungiorno.gov.it) mit dem Firefox-Browser nicht öffnen. Darauf, dass sie mit einem anderen Browser problemlos funktioniert, muss man schon selbst kommen.

    Doch leiderleider wurden dort alle von mir hochgeladenen Dateien als nicht mit einer gültigen Signatur versehen abgelehnt. Überprüfe ich sie mit Infocert — was ich ohnehin ungern mache, weil ich dort beruflich relevante Unterlagen hochladen muss — scheinen sie jedoch als korrekt unterzeichnet auf.

    Ich kann von Glück sprechen, dass ich diesmal (anders als sonst leider öfter der Fall) mit der Einreichung früh dran bin, und der Misserfolg beim Hochladen der Unterlagen keine schwerwiegenden Konsequenzen nach sich zieht. Jedenfalls wenn ich von steigendem Puls und hohem Blutdruck einmal absehe.

    Leider sind solch kafkaeske Erfahrungen kein Einzelfall. Wenn das aber die »vielgepriesene« Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Italien ist, verzichte ich gerne darauf. Physisch hätte ich die Unterlagen in der Zwischenzeit zehnmal abgegeben, was leider nicht mehr gestattet ist.

    Stattdessen muss ich jetzt bezahlen, um irgendetwas unterschreiben zu dürfen. Und der Dienst funktioniert gar nicht, wenn man ihn braucht.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Italien umgeht EU-Einwegplastikverbot.

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    0 Comentârs → on Italien umgeht EU-Einwegplastikverbot.

    Am 14. Jänner ist in Italien das gesetzesvertretende Dekret 196/2021 in Kraft getreten, mit dem eigentlich die EU-Richtlinie zum Verbot von Einwegplastik hätte (verspätet) umgesetzt werden sollen. Allerdings sind in Italien biologisch abbaubares und kompostierbares Plastik vom Verbot ausgenommen, was eindeutig gegen die Vorgaben aus Brüssel verstößt.

    EU-Kommissar Thierry Breton hatte bereits im Dezember darauf hingewiesen, dass das von der Regierung Draghi vorgelegte Dekret nicht mit der einschlägigen Richtlinie 904/2019 kompatibel ist, nachgebessert wurde bislang dennoch nicht.

    Nun droht Rom ein Vertragsverletzungsverfahren. Vor allem jedoch ist die Norm nicht dazu geeignet, die riesige Plastikflut, die gerade in Italien ein besonders großes Ausmaß angenommen hat, einzudämmen.

    Dies umso mehr, als die römische Regierung auch das Inkrafttreten der geplanten Plastiksteuer zum wiederholten Mal verschoben hat.

    Siehe auch: 01 02 || 01 02



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  • Canada: immigrazione «a tutela» delle minoranze.

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    0 Comentârs → on Canada: immigrazione «a tutela» delle minoranze.

    Da quasi vent’anni il Canada tiene conto anche dell’aspetto linguistico nella programmazione dell’immigrazione volontaria a livello federale. Ne è esclusa la provincia francofona del Québec, che ha una politica linguistica propria con competenze forti anche nel campo dell’inclusione e dell’integrazione.

    Nel 2003 a livello federale si decise di definire misure per la salvaguardia e il mantenimento della francofonia anche all’esterno del Québec, prendendo come riferimento quel 4,4% della popolazione che nel censimento popolare del 2001 aveva indicato il francese come lingua materna o come lingua ufficiale (tra l’inglese e il francese) che conosceva meglio. Tale — il 4,4% — era la percentuale minima da garantire anche tra coloro che in futuro sarebbero immigrati in una delle province altre rispetto al Québec.

    Pur avendo modificato, rendendoli più severi, i criteri per individuare gli immigranti francofoni nel 2006 (escludendo dal conteggio quelli bilingui inglese-francese), il peso demografico della popolazione d’espressione francese hors Québec fino al censimento del 2016 era già sceso al 3,8%.

    In questi giorni, in vista anche del tagliando alle misure previsto nel 2023, il Commissario alle lingue ufficiali, Raymond Théberge, è tornato sulla questione con delle proposte molto chiare:

    Presa di posizione di Raymond Théberge, stralcio infografica

    A suo avviso, fatte le dovute analisi, cercare di mantenere la soglia del 4,4% può solo contenere, ma non fermare il declino delle comunità francofone, da ricondurre anche all’immigrazione interna, alla migrazione tra regioni, a fattori demografici (nascite, invecchiamento) e alla trasmissione e agli usi linguistici intergenerazionali.

    Chiede dunque alla politica di

    • adottare una nuova soglia più elevata che porti a risultati nel breve, medio e lungo termine;
    • definire e mettere a disposizione strumenti di supporto, strategie e una politica d’immigrazione per le comunità francofone in situazione di minoranza;
    • stabilire obiettivi chiari e fondati su un’analisi completa dei fattori che influenzano il peso demografico.

    In sostanza, trovandosi in situazione minoritaria e quindi soggetta a un naturale declino, rispetto al suo peso reale la francofonia dovrà venire sovracompensata dall’immigrazione.

    Vedi anche: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02



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  • Berlusconi ohne SVP.

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    4 Comentârs → on Berlusconi ohne SVP.

    Die Sammelpartei hat doch noch irgendwo eine Schmerzgrenze: Nach der Koalition mit der rechtsradikalen Lega und dem Wahlbündnis mit Mussolinifan Antonio Tajani (FI) bei der EU-Wahl 2019 hat die SVP gestern beschlossen, die Kandidatur von Silvio Berlusconi für das Amt des italienischen Staatspräsidenten nicht zu unterstützen. Angaben des Landeshauptmanns zufolge soll die Entscheidung einstimmig gefällt worden sein. Demnach werden der gestern vom Regionalrat ernannte Wahlmann Sepp Noggler sowie die Parlamentsabgeordneten der SVP in Kammer und Senat voraussichtlich anderen Kandidatinnen den Vorzug geben — wiewohl dies bei einer geheimen Wahl schwer überprüfbar sein wird.

    Einem Bericht von Rai Südtirol zufolge könnten dem ehemaligen Cavaliere bei 1009 Wahlleuten nur rund 60 Stimmen auf einen sicheren Wahlsieg fehlen.

    Von der Unterstützung der EVP für Berlusconi ließ sich die SVP — obschon laut Herbert Dorfmann (MdEP) »logisch« und »konsequent« — glücklicherweise nicht beeinflussen. Ihre wenigen Stimmen könnten bei der Wahl ausschlaggebend sein.

    Siehe auch: 01



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  • CNA/SHV für Metropolitanstadt Bozen.

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    0 Comentârs → on CNA/SHV für Metropolitanstadt Bozen.

    Im Rahmen der gewohnten Pressekonferenz zu Jahresbeginn hat der Chef des staatsweiten Handwerkerverbands (CNA/SHV) in Südtirol, Claudio Corrarati, einen merkwürdigen Vorschlag unterbreitet: Um die Verfügbarkeit von Baugrund zu erhöhen und die Grundstückspreise zu senken, sollte Bozen demnach in eine sogenannte Metropolitanstadt (auch als Großstadt mit Sonderstatus bekannt) verwandelt werden.

    Abgesehen davon, dass das Ziel, noch mehr Flächen zu versiegeln, in Zeiten der Klimakatastrophe alles andere als zukunftsweisend scheint, sollte Corrarati eigentlich wissen, dass Metropolitanstädte in Italien stets die jeweiligen Provinzen ersetzen. Würde man also Bozen in eine solche Verwaltungseinheit umwandeln, wäre ganz Südtirol automatisch Teil davon — der Bürgermeister der Landeshauptstadt wäre dann gleichzeitig Landeshauptmann. Oder aber man müsste einen Teil von Südtirol von der dann kleineren Metropolitanstadt Bozen abtrennen und die Landeshauptstadt von diesem Restsüdtirol zum Beispiel nach Meran verlegen. Wie sich all dies in die Region Südtirol-Trentino einordnen ließe und — vor allem — wie dies mit dem Autonomiestatut kompatibel sein soll, lässt CNA/SVH völlig offen. Genauso wie die Frage ungeklärt bleibt, warum eine derartige Konstellation plötzlich die Grundstücksverfügbarkeit erhöhen und die Preise senken sollte.

    Ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass schon mal ausgegorenere Ideen zur künftigen Entwicklung unseres Landes vorgebracht wurden.

    Siehe auch: 01



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  • Frattini ist Staatsratsvorsitzender.

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    0 Comentârs → on Frattini ist Staatsratsvorsitzender.

    Während sich die italienischen Rechtsparteien (Lega, FdI und FI) auf Silvio Berlusconi als ihren Kandidaten für den Posten des Staatspräsidenten einigten, wurde der ehemalige Minister und Vertrauensmann des Medientycoons, Franco Frattini, einstimmig zum Kanditaten als Staatsratsvorsitzender gewählt — und auf Mario Draghis Geheiß von Staatspräsident Sergio Mattarella ernannt.

    Frattini, Intimfreund von Michaela Biancofiore, war um nationalistische Einmischungen in Südtirol nie verlegen (01 02). Gemeinsam mit Enrico La Loggia und Gianfranco Fini hatte er sogar angekündigt, wesentliche Grundpfeiler der Südtirolautonomie abschaffen zu wollen. Nun also sitzt er dem rechtlichen Beratungsgremium der Regierung vor, das gleichzeitig die letzte Instanz der Verwaltungsgerichtbarkeit ist — auch für Verfahren aus Südtirol.

    Zudem gilt Frattini laut Zeit

    als Urheber des »Lex Berlusconi«, das den Premier von allen Interessenkonflikten freispricht, und der größten politischen Säuberungswelle unter der Beamtenschaft, die es seit dem Faschismus gegeben hat.

    Verlinkung von mir

    Solche Politiker sitzen nach wie vor an wichtigen Schalthebeln und beeinflussen das Land maßgeblich — sogar in Positionen, die Überparteilichkeit voraussetzen würden.

    Siehe auch: 01 02 | 03 || 01



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  • Strom: Südtiroler Regulierungsbehörde?

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    0 Comentârs → on Strom: Südtiroler Regulierungsbehörde?

    Der Generaldirektor des Südtiroler Energieverbands (SEV), Rudi Rienzner, plädiert für eine eigenständige Südtiroler Regulierungsbehörde im Stromsektor. Dies berichtete Rai Südtirol vor rund einer Woche.

    Südtirol produziere mehr als doppelt so viel klimafreundlichen Strom, wie es verbraucht. Der sei bislang aber an das staatsweite System gekoppelt. Es solle jedoch die Möglichkeit geschaffen werden, die Energie direkt vor Ort zu verkaufen.

    Die EU sehe zwar grundsätzlich vor, dass es in jedem Land nur eine Regulierungsbehörde gibt. Laut Rai Südtirol ruft Rienzner jedoch zu mehr Mut auf.

    Der Dachverband der kleinen und mittleren Energiebetriebe SEV ging 2012 aus dem Zusammenschluss von Raiffeisen-Energieverband und Südtiroler Biomasseverband hervor.

    Siehe auch: 01



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