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Zalandos Hinweis.

Autor:a

ai

Variation zum Thema ‘in Europa gibt es keine Grenzen mehr’:

zalandogrenze

Dieser Hinweis erscheint unmittelbar nach dem Öffnen der deutschen Seite von Zalando mit einer italienischen IP-Adresse, also auch von Südtirol aus.

Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 || 01



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Comentârs

11 responses to “Zalandos Hinweis.”

  1. fabivS avatar
    fabivS

    Tra il resto l’ “inesistente” confine al Brennero è uno dei più tosti: moltissimi siti spediscono indifferentemente in Germania o Austria, senza problemi. Alcuni anche in altri paesi limitrofi. Quando però si tratta di ordinare merce direttamente in Germania, molti non fanno spedizione in “Italia” o solo fino ad una certa soglia di peso (ordinare un frigorifero, una lavatrice o un banco sega, anche se fuori c’è un mercato di vendite online piuttosto vivace e con buone offerte, spesso non è semplice) e quei pochi che la fanno, chiedono cifre davvero esorbitanti, perchè a quanto pare siamo in una zona tariffaria tendenzialmente svantaggiosa.
    Spesso la spedizione è proprio quello che scoraggia gli acquirenti indispone direttamente i venditori…
    Non si tratta solo di scarpe, ma anche di computer, elettroutensili, ricambi…

  2. Christoph Moar avatar
    Christoph Moar

    Das hat nichts mit einer Benachteiligung der deutschsprachigen Bevölkerung zu tun, sondern schlicht steuerrechtliche Gründe. Nicht nur Zalando, sondern alle großen ecommerce-Anbieter nehmen eine solche Marktsegmentierung vor: 1,15 Mrd Euro Jahresumsatz in 2012 bei Zalando geben euch ein Gefühl dafür, von welchen Größenordnungen hier gesprochen wird.

    Der Grund ist bei den big players wie Zalando eigentlich nicht die Logistik, sondern die Steuergesetzgebung: Wenn ein ecommerce Händler mehr als 50.000 eur/annum in ein anderes Zielland der EU verschickt (wobei die 50k Euro Grenze von Land zu Land unterschiedlich ist, in manchen Zielländern gilt 20k, in anderen 100k Euro), dann muss die Umsatzsteuer des Ziellandes (!) angesetzt werden und der ecommerce Händler eine Umsatzsteueridentifikationsnummer des Ziellandes besitzen.

    Das heisst: Zalando De müsste auf Schuhe, die du mit deutscher Mwst von 19% siehst, die italienische IVA von 21% abführen und eine italienische Steuernummer beantragen, wenn es mehr als 50k Euro/annum nach Italien verschickt. Da würde Zalando bei jedem Schuh, den sie dir auf der Webseite mit deutschem Bruttopreis anzeigen, 2% Verlust machen.

    Oder sie zeigen dir, sobald sie wissen dass du in IT bist, einen höheren Preis mit 21% mwst an. Aber, dafür müssen sie eine italienische UstID Nummer beantragen und eine steuerrechtliche Vertretung in Italien haben.

    Nachdem Zalando aber bereits eine Niederlassung in Italien hat (zalando.it), mache es für zalando.de absolut keinen Sinn, auch für das Deutsche Mutterhaus eine getrennte italienische Ust-ID Nummer zu beantragen und italienische IVA abzuführen. Es ist somit “einfacher”, den Kunden zur online Präsenz in Italien zu schicken. Wenn du bedenkst, dass Zalando 92 Mio Eur Verlust in 2012 erwirtschaftet hast, erkennst du den Kostendruck, den sie haben. Auch nur 2% Verlust auf einen Schuh sind nicht akzeptabel.

    Ein Konzern wie Amazon handelt da übrigens ähnlich, wobei die dir unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem ermöglichen, in D zu bestellen, dann aber über die Niederlassung I das ausliefern. Das ist ein Trick, den Zalando noch nicht drauf hat.

    Die Regel der Mwst des Ziellandes ist übrigens nichts Neues und gibts schon seit Jahren, auch Südtiroler Händler, die erfolgreich im Internet verkaufen, halten sich daran und besitzen bereits eine ganze Liste an Deutschen, Österreichischen, Spanischen, Französischen Ust-ID Nummern. Nicht ganz einfach, in dem Zusammenhang, ist die Tatsache dass sich je nach Zielland des Käufers dann der Brutto- oder Nettopreis des Produktes ändern muss.

    1. pérvasion avatar

      Völlig klar, aber eben auch relativ belanglos, bestätigt es doch nur, dass Grenzen nach wie vor existieren und aus diesem oder jenem Grund konkrete Auswirkungen auf unseren Alltag haben.

      1. Christoph Moar avatar
        Christoph Moar

        Ich weiss nicht, ob das relativ belanglos ist. Was ist eigentlich belanglos? Die berechtigte, aber kurze und unmotivierte Klage eines Nutzers (“Dieser Hinweis erscheint unmittelbar nach dem Öffnen der deutschen Seite von Zalando über eine italienische IP-Nummer, also auch von Südtirol aus”) oder die Erklärung, warum dem so ist?

        Nach meinen Maßstäben, und nach dem, was ich hier lese, scheint mir das Problem gar nicht belanglos zu sein. Die bestehenden nationalstaatlichen Grenzen haben wohl auch negative (so interpretiere ich die Klage zur Einleitung dieses Posts) Auswirkungen im Alltag, wie die Tatsache dass ein Käufer mit italienischer Adresse nicht bei Zalando.de einkaufen kann.

        Wie will man dieses Problem überwinden? Wenn die Waren- und Dienstleistungs*freiheit* in der EU nicht zu einem Waren- und Dienstleistungs*gebot* werden soll – wo jedes Unternehmen gezwungen ist, alle EU Bürger zu beliefern – dann muss ich vermuten, dass nur noch ein weiterer Ausbau des europäischen Staatenbundes, mit einer zentralen Finanzgesetzgebung, die Auswirkungen lösen könnte. Solange nämlich einzelne Nationalstaaten die Umsatzsteuer der Verkäufe an ihre Konsumenten einbehalten wollen, sehe ich da keinen Ausweg. Schlimmer noch: ein Bürger eines hypothetischen losgelösten Freistaats Südtirols mit 19,5% Umsatzsteuer dürfte weder bei Zalando.de noch bei Zalando.it bestellen.

        Klingt ironisch, ein Funken Wahrheit ist dran: in USA gibt es zum Beispiel eine umgekehrte Steuergesetzgebung, da dürfen Versandhändler die Umsatzsteuer streichen, wenn sie an Kunden ausserhalb ihres Bundesstaates liefern. Was kam dabei raus? Die BürgerInnen des Bundesstaates, in dem der Versandhändler den Sitz hat, dürfen meist bei dem Versandhändler nicht mehr bestellen, da es den Unternehmen zu umständlich ist, einmal hü und einmal hott zu machen.

        Von den Problemen im Lizenzbereich haben wir noch gar nicht gesprochen. Versucht mal, geistiges Eigentum Grenzüberschreitend zu erwerben (Musik bei itunes.de oder Amazon.de, Fussballspiele bei deutschen Pay-TV-Anbietern, Media Streaming mit Sportrechten bei öffentlich-rechtlichen Sendern im Ausland). Ein Riesenthema eigentlich…

      2. pérvasion avatar

        Von den Problemen im Lizenzbereich haben wir noch gar nicht gesprochen.

        Doch, haben wir. Klick einfach mal auf die Links unter dem Artikel.

      3. pérvasion avatar

        Christoph, versteh mich bitte nicht falsch: Natürlich sind die von dir aufgelisteten Gründe wichtig, um zu verstehen, warum die Grenzen nach wie vor so konkrete Auswirkungen auf unseren Alltag haben. Der Sinn meines Postings aber ist, aufzuzeigen, dass es eine Mär ist, wenn stets behauptet wird, die Grenzen existierten nicht mehr. Sicher: Ihre Wirkung wurde durch die EU und internationale Abkommen wie Schengen abgeschwächt, Personenkontrollen weitgehend abgeschafft — wir sind aber noch weit davon entfernt, die (europäischen Binnen-)Grenzen überwunden zu haben.

        Solange nämlich einzelne Nationalstaaten die Umsatzsteuer der Verkäufe an ihre Konsumenten einbehalten wollen, sehe ich da keinen Ausweg. Schlimmer noch: ein Bürger eines hypothetischen losgelösten Freistaats Südtirols mit 19,5% Umsatzsteuer dürfte weder bei Zalando.de noch bei Zalando.it bestellen.

        Das stimmt, aber nicht ganz. Würde man Südtirol nicht dem nationalstaatlichen Prinzip folgend automatisch Italien zuschlagen, gäbe es entweder (falls im Interesse des Unternehmens, in diesem Fall Zalando) einen eigenen, mehrsprachigen Südtirolableger oder/aber das Unternehmen würde Bestellungen auch aus dem deutschen oder österreichischen Store zulassen. Im belgischen und im schweizerischen Zalando gibt es eine Sprachwahl, auf der deutschen Seite kann ich als Zielland meiner Bestellung auch Österreich wählen. Amazon.de liefert kostenlos nach Deutschland, Österreich, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Schweiz — aber nicht nach Südtirol (weil zu Amazon.it »gehörig«).

      4. Christoph Moar avatar
        Christoph Moar

        Deinen Ausführungen stimme ich ja zu, Pervasion, wir meinen eigentlich beide dasselbe. Zalando.de verschickt nicht nach Italien, weil der Markt für Zalando strategisch genug war, um in Italien eine Niederlassung zu gründen. Ab dem Moment ist es für Zalando.de (wegen der aufwändigen Mwst-Geschichte) nicht mehr sinnvoll, Südtirol aus Deutschland zu beliefern. In Österreich, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Schweiz gibt es keine Amazon Niederlassung, darum “dürfen” die aus Amazon.de beliefert werden, weil sich .de die Mühe macht, in diesen Ländern eine Fiskalvertretung aufzubauen und dort Mwst zu entrichten. Sobald eines dieser Märkte groß genug für eine eigene Niederlassung ist, wird auch dort nicht mehr beliefert werden, das sind die Kräfte der Kostencontroller, die in den Unternehmen ihr Unwesen treiben :)
        Wäre Südtirol ausserhalb der Nationalstaatlichen Grenzen, so dürfte (fast) das eintreten was du schreibst: der Markt Südtirol wäre zu klein für eine eigene Niederlassung, und Amazon würde sich entscheiden, die Region dem italienischen oder deutschen Store zuzuweisen. Einer der beiden Stores würde dann die Fiskalvertretung in Südtirol aufbauen und ab dann beliefern. Ob dann aber .it oder .de den Zuschlag erhielten, steht auf einem anderen Blatt… die Unternehmen ticken da anders als man sich manchmal wünscht.
        Ein Beispiel: für ein Produkt, das ich vertreibe, “hänge” ich vertrieblich an der “südlichen” Vertriebsstruktur, die von der Schweiz aus operiert und mehr auf Spanien, Frankreich und Nordafrika aus orientiert ist. Ich habe keine Chance, beim Hersteller in der “nördlichen” Vertriebsstruktur (Austria, Germany, nordischen Länder) angehängt zu werden. Die übergeordneten Interessen sind stärker als meine Wünsche… :(

      5. pérvasion avatar

        Amazon würde sich entscheiden, die Region dem italienischen oder deutschen Store zuzuweisen. Einer der beiden Stores würde dann die Fiskalvertretung in Südtirol aufbauen und ab dann beliefern. Ob dann aber .it oder .de den Zuschlag erhielten, steht auf einem anderen Blatt… die Unternehmen ticken da anders als man sich manchmal wünscht.

        Nach Belgien, Luxemburg und in die Schweiz liefern sowohl Amazon.de, als auch Amazon.fr kostenlos — weil es sich um mehrsprachige Länder handelt. In die Schweiz liefert zudem auch Amazon.it kostenlos.

  3. hunter avatar
    hunter

    haha. bei mir ist es noch viel lustiger. wenn ich bei mir hier in feldthurns auf http://www.zalando.de surfe kommt der hinweis

    Auf Zalando.de sind nur Lieferungen nach Deutschland möglich. Sind Sie Kunde in Österreich?
    Besuchen Sie
    zalando.at

    wahrscheinlich, weil ich hier in südtirol einen österreichischen internetanbieter verwende. oder kann zalando etwa hellsehen und erkennt die staatsbürgerschaft seiner user?

    1. pérvasion avatar

      Du hast wahrscheinlich eine österreichische IP-Adresse…

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