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Gherdëina: Farbenlehre der Einfalt.

Wie gehabt — auf den Skipisten von Gröden werden munter neue Maßstäbe in Sachen Mehrsprachigkeit gesetzt. Wie hier:

Als Südtirolerin ladinischer oder deutscher Muttersprache fühlt man sich so richtig willkommen.

Doch warum kann man Skigebiete (die aus unser aller Umwelt Geld schöpfen) nicht wie den AVS zur Mehrsprachigkeit* zwingen? Beziehungsweise: Warum wird es nicht endlich getan?

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 | 1› 2›

*) lassen wir das leidige Thema Mehrnamigkeit mal ausnahmsweise beiseite

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Sechserkommission: Einigung bei Ortsnamenfrage.

Gestern hat sich die Sechserkommission endlich auf die Durchführungsbestimmung (DFB) zur Toponomastik geeinigt und nach all dem was bislang durchgesickert ist, kann man getrost wiederholen, was hier gestern schon zu einem anderen Thema geschrieben wurde:

Der Berg kreißte und gebar eine Maus.

Es ist ein Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss — ohne eine wie auch immer geartete wissenschaftliche oder technische Grundlage.

Die Historie der vorangegangenen Kompromisse hatte ich schon vor einigen Wochen ausführlich nachgezeichnet: Von der ursprünglichen Forderung nach einer Abschaffung der faschistischen Dekrete kam es zunächst zu zwei Staat-Land-Kommissionen, die jeweils eine Ortsnamenliste erstellten. Daraufhin wurde ein Landtagskompromiss erzielt — in Form eines Gesetzes, das von SVP und PD gutgeheißen wurde. Doch dieses Gesetz wurde vom Zentralstaat auf Wunsch italienischer Post- und Neofaschisten vor dem Verfassungsgericht angefochten.

Nach langem Hin und Her wurde schließlich die Sechserkommission mit der Angelegenheit betraut, wo ein weiterer »Kompromiss« (zwischen dem Landesgesetz und der Position der italienischen Rechten) erzielt wurde. Daraufhin baute der rechte Landtagsabgeordnete Alessandro Urzì aber noch einmal politischen Druck auf, was einen erneuten »Kompromiss« zur Folge hatte: Im paritätisch besetzten Gremium, das über die Ortsnamen zu befinden haben wird, müssen die Vertreterinnen der Sprachgruppen jeweils getrennte Mehrheiten erzielen, um eine faschistische Namenserfindung abzuschaffen: Zwei von drei »deutschen« und zwei von drei »italienischen« Expertinnen müssen zustimmen.

Der letzte »Kompromiss« wurde gestern erzielt: Nachdem Landtagspräsident und Mitglied der Sechserkomission Roberto Bizzo (PD) während der letzten Tage mit seiner Gegenstimme gedroht hatte (sein Argument war plötzlich jenes der Neofaschistinnen, nämlich, dass das Land nur die Existenz der deutschen und ladinischen Ortsnamen feststellen, aber keine Bezeichnungen aus Tolomeis Fälschungswerk abschaffen dürfe) wurden die — der DFB beigefügten — Namenslisten noch einmal überarbeitet, und zwar genau nach den Wünschen des italienischen, eng mit dem Militär verbandelten Alpinclub CAI, der in Südtirol für seine gestrige Position bekannt ist. Der Südtiroler Alpenverein (AVS), der ein Vielfaches an Mitgliedern zählt, wurde nicht einbezogen.

Nun also der Durchbruch: Mit den vom CAI geforderten Änderungen (die dem Vernehmen nach auch den Erhalt der absurden Vetta d’Italia umfassen) wurde gestern eine »historische« Einigung erzielt. Die DFB muss nun noch formell beschlossen und vom Ministerrat genehmigt werden.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5

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Ortsnamen: »Kompromiss« hoch vier.

Kompromisse sind in der Politik so wichtig, wie der Sauerstoff zum Leben. Doch Kompromisse leben davon, dass beide Seiten nachgeben. Was sich in der Ortsnamenfrage abspielt, ist ein unwürdiges Machtspiel, das der Zentralstaat seit Jahren einseitig betreibt, indem er faschistische Positionen unterstützt.

Als der CAI und der A. Adige vor einigen Jahren mit unerhörter Vehemenz den Toponomastikstreit vom Zaun brachen, weil der Alpenverein (übrigens legal) einnamige — aber zum Teil auch einsprachige! — Wanderschilder montiert hatte, hatten auch wir darauf hingewiesen, dass die Hauptschuld beim Land liege, das sich in Jahrzehnten nicht dazu durchgerungen hatte, ein Ortsnamengesetz zu verabschieden.

Seitdem ist einiges in Bewegung geraten:

  • Nachdem der Zentralstaat unter anderem damit gedroht hatte, das Heer (!) damit zu beauftragen, die Wanderschilder zu ersetzen, wurde (aufgrund eines Abkommens) eine paritätische Kommission mit Vertretern des Staates und des Landes ernannt; sie erstellte eine Liste von Ortsnamen, die in Hinkunft nur noch einnamig offiziell sein sollten. Dies, obschon der Staat nicht für die Ortsnamen in Südtirol zuständig ist — und ohne eine klar definierte Richtlinie, nach welchem Kriterium bestimmte Ortsnamen die im Faschismus erfundenen »Übersetzungen« behalten oder verlieren sollten.
  • Eine zweite Staat-Land-Kommission, der auch der heutige Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) angehörte, erstellte eine weitere Ortsnamensliste. Auch in diesem Fall ist unklar, welche Kriterien zur Anwendung kamen.
  • Im September 2012 beschloss dann der Südtiroler Landtag erstmals ein umfassendes Ortsnamensgesetz. Es war ein Kompromiss zwischen der Position der SVP und jener des PD, der dem Landesgesetz — trotz anderslautender Behauptungen — ebenfalls seine Zustimmung gab.
  • Daraufhin pilgerten die Vertreter der postfaschistischen Parteien Südtirols (Alessandro Urzì, Donato Seppi und Maurizio Vezzali) nach Rom und erreichten, dass das Gesetz vom Staat (Regierung Monti) vor dem Verfassungsgericht angefochten wurde.
  • Im Vorfeld der Parlamentswahl einigten sich SVP und PD auf ein Wahlabkommen, das unter anderem die Ausarbeitung einer Durchführungsbestimmung vorsah, die die Anfechtung hinfällig gemacht und das Ortsnamengesetz sinngemäß umgesetzt hätte. Bis heute weigert sich der PD aber, die Anfechtung zurückzuziehen.
    Alpinipreisträger Florian Kronbichler (Grüne/Linke) brüstete sich damit, das im Landtag demokratisch beschlossene Gesetz konterkariert zu haben.
  • Inzwischen wurde die — demokratisch spärlich legitimierte — Sechserkommission mit der Ausarbeitung der Durchführungsbestimmung betraut. Öffentlichen Verlautbarungen ihrer Mitglieder zufolge einigte sie sich auf einen »Kompromiss« zwischen dem angefochtenen Ortsnamensgesetz (das bereits einen Kompromiss darstellte) und Positionen, die vor allem von der italienischen Rechten vertreten wurden.
  • Aufgrund weiteren Drucks, der vor allem vom einzigen noch im Landtag vertretenen Postfaschisten, Alessandro Urzì, mithilfe staatsweiter Medien aufgebaut wurde, bat Regionenminister Costa (NCD) — nach Unterredungen mit der in Kampanien gewählten, aus Südtirol stammenden Parlamentarierin Michaela Biancofiore, Alessandro Urzì und Florian Kronbichler — die Mitglieder der Sechserkommission zu Beratungen in sein Ministerium. Medienberichten zufolge konnte nun ein erneuter »Kompromiss« gefunden werden: Wie die Postfaschisten von Anfang an gefordert hatten, werden die Vertreter einer jeden Sprachgruppe im paritätisch besetzten wissenschaftlichen Beirat für die »eigenen« Namen entscheiden. Statt zwei soll jede Sprachgruppe drei Vertreterinnen ernennen; um eine faschistische Namenserfindung abzuschaffen, bedarf es dann der Zustimmung von zwei der drei einer Sprachgruppe zuzuordnenden Verteter.

Wenn es nicht zu weiteren »Kompromissen« kommt, deren Eigenschaft bislang ausschließlich war, dass sich die Positionen in Richtung derer der Faschisten bewegt haben, haben wir also einen Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss. Auf international anerkannte Richtlinien, wie jene der Expertengruppe der Vereinten Nationen für Geographische Namen (UNGEGN), wurde von Anfang an nicht Bezug genommen — und auch eine allgemeine Einsicht des Staates, dass hier ein Unrecht begangen wurde und dies nach internationalen Gepflogenheiten großzügig anzugehen sei, ist nicht festzustellen.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 ‹7

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Ladinische Sektion im AVS.

Wie die ladinische Wochenzeitung Usc di Ladins berichtet, hat sich der AVS nach einer internen Abstimmung eine neue Sektion Ladinia gegeben, die aus der Sektion Bruneck hervorgegangen ist.
Das Interessante dabei: Sie umfasst neben Mareo (Enneberg), La Val (Wengen), und San Martin de Tor auch die beiden Gemeinden Fodom und Col in Souramont, deren EinwohnerInnen sich im Jahr 2007 für einen Anschluss ihres Gebietes an Südtirol ausgesprochen hatten. Die neue Sektion werde den Ladinerinnen im Alpenverein mehr Autonomie und direkte Mitspracherechte verleihen sowie die Zusammenarbeit mit der Lia da Munt – Ladinia verbessern.

Gherdëina (Gröden) hat eine eigene Sektion im Alpenverein.

Die Usc weist zudem darauf hin, dass vor genau 130 Jahren — 1886 — die Sektion Ladinia im Deutsch- und Österreichischen Alpenverein gegründet worden sei.

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Steinalmen: Adotta una dislessica.

Adottala ora!

Fonte: A. Adige

Un vero successo elettorale: i cartelli dislessici di Michaela Biancofiore.

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Autorinnen und Gastbeiträge BBD

Proposta d’intervento sulla toponomastica.

Discussione

Aktion Ortsnamen
Lunedì, 12 novembre 2012 ore 20.00
Augustinersaal Kloster Neustift

di Fabio Rigali

Quando mi chiesero di partecipare a una serata sul problema della toponomastica fin da subito non mostrai molto entusiasmo. A parte il fatto che nei tempi delle discussioni pubbliche difficilmente si riesce a rendere completamente giustizia alla propria opinione, in realtà questo è un argomento che ho accuratamente evitato per anni: è un tema in cui il rischio di parlare in modo isterico-emozionale, di dire cose impopolari o banali è altissimo; mentre non esiste nella situazione attuale, a mio avviso, una reale possibilità di risolvere il problema in maniera soddisfacente per tutti.

Genesi di un problema:

Tanto per cominciare le cose con ordine, consiglio a tutti di (ri)leggere l’introduzione al Prontuario di Ettore Tolomei. La si può trovare facilmente online e, anche se è scritta in un italiano stucchevolmente pomposo e sembra a prima vista noiosa, è una vera miniera di informazioni: l’evoluzione dell’opera, gli scopi, i principi ispiratori, i criteri, e la prima accoglienza da parte di alcuni settori della sfera pubblica vi sono descritti accuratamente. Mi piacerebbe potermi convincere che molti l’abbiano letto; ma, dai commenti che sento in giro, ho come l’impressione che non sia così. E’ invece un testo che andrebbe conosciuto e studiato. Leggendolo si verrebbe subito a contatto con i miti nazionalisti del primo Novecento: quelli del barbaro tedesco che, “invadendo” l’Italia “inquina” il glorioso sostrato culturale romano-latino. Per questi discendenti dei barbari Tolomei ha in mente un destino preciso (che poi approfondirà anche nel suo famigerato programma di italianizzazione del 1923): la progressiva assimilazione al resto dello Stato grazie al “tempo”, dice nel Prontuario, ed a non meglio precisati “coefficienti economici” (ma sappiamo che i suoi interventi in proposito furono invece molto forti). Il primo passo da compiere perché ciò avvenga è, a suo avviso, sicuramente quello di imprimere (o “restituire”, secondo la sua concezione) l’italianità dei nomi: questo ha il preciso scopo di dimostrare a tutti, tanto all’opinione pubblica italiana, che  ai migranti in Sudtirolo, ai sudtirolesi ed agli osservatori stranieri, l’italianità del Tirolo meridionale. Questa è, in estrema sintesi, la cornice dell’opera di Tolomei: per poter cominciare oggi qualsiasi confronto sul tema, occorre secondo me partire sottolineando che l’ottica dello scontro tra una presunta civiltà italiana-romana e tirolese-barbarica è aberrante ed infondata (la cultura di ogni europeo moderno è in qualche misura debitrice sia del mondo greco-romano, che delle popolazioni migrate in seguito e del cristianesimo); e che i vaneggiamenti nazionalisti di Tolomei si risolsero nella pratica con un tremendo sopruso nei confronti della popolazione (in particolare tedesca) allora residente ed in definitiva con un’umiliazione di tutte le culture tirolesi (Tolomei esprime nel Prontuario l’intenzione di italianizzare anche alcuni nomi Trentini, a suo avviso troppo poco italiani, ed è ormai risaputo che considerasse il ladino un mero dialetto italiano) a vantaggio di un’italianità artificiale.

Riguardo ai criteri “scientifici” adottati, di cui talvolta si discute, io non ho strumenti per pronunciarmi definitivamente. D’altra parte nella prefazione Tolomei stesso ammette una certa superficialità dovuta alla fretta che scaturiva dai “felici eventi bellici” (i circa 650.000 morti non bastarono, evidentemente, a rendere questi eventi minimamente tristi) e asserisce che “Vanno sempre evitati in questa materia, i criteri assoluti; conviene procedere con una certa relatività dettata da accorgimenti varii e da temperanza e buon gusto”; ed inoltre: “La toponomastica dell’Alto Adige va trattata in rapporto al fatto dell’avanzata etnica nostra. Non dev’essere accademica, ma pratica”. Queste affermazioni di principio non mi sembrano certamente un ottimo biglietto da visita per un lavoro scientifico: d’altra parte chi si mette all’opera sulla base di un deliberato intento, ovvero quello di dimostrare l’incontestabile italianità del Sudtirolo non può che essere un giudice parziale nelle sue conclusioni. Possiamo lasciare a Tolomei il beneficio del dubbio, ma fa comunque specie che oggi ci sia ancora chi cerchi di salvare in un modo o nell’altro l’opera di Tolomei facendo leva sul suo presunto valore accademico perché è come se i mezzi utilizzati giustificassero il sopruso. In quest’ottica è anche difficilmente comprensibile che nelle commissioni per la toponomastica recentemente istituite siano stati invitati in qualità di consulenti membri dell’Istituto di Studi per l’Alto Adige di cui Tolomei fu il fondatore; i quali, manco a dirlo, continuano imperterriti sui binari del Prontuario.

In realtà già all’epoca, come l’autore stesso ci riporta, l’opera incontrò notevoli critiche sia sui contenuti che sull’applicazione pratica (ricordiamo in proposito il celebre giudizio del socialista coevo Salvemini secondo cui Tolomei fu “il boia del Tirolo […] l’uomo che escogitò gli strumenti più raffinati per tormentare le minoranze nazionali in Italia”) nella sua prefazione, il pioniere dell’italianità, ci racconta che durante la guerra i comandi militari non ne vollero punto sapere dei nuovi nomi, anche perché usavano cartine austriache; ed aggiunge che dopo esser stato nominato Commissario per l’Alto Adige nel 1918 ed aver cominciato ad imporre la nuova toponomastica, in seguito ad un cambio di governo nazionale(come spesso succede in Italia) tutto tornò come prima: i nuovi nomi sparirono in toto e non se ne riparlò prima del 1921, arrivando all’approvazione definitiva della toponomastica contenuta nel Prontuario solo nel 1923.

Due visioni antitetiche:

“Nell’atto di riprendere il proprio suolo fino ai termini sacri, di riunire alla Patria i lembi avulsi della Regione Veneta, in parte inquinati nei secoli da genti straniere, l’Italia doveva affermare il suo diritto e il suo genio reimprimendo con tutti i nomi dei monti e delle acque, delle città e dei paesi, fino all’ultimo casolare, il sigillo perenne del nazionale dominio.”

Questo primo paragrafo dell’introduzione al Prontuario riassume straordinariamente bene i termini della questione della toponomastica tolomeiana. Cosa direbbe leggendole un giovane sudtirolese tedesco oggi, a 90 anni di distanza? Io mi immagino qualcosa del genere:

“E’ una vergogna: queste parole danno la dimensione dell’ingiustizia subita dai sudtirolesi e quel che è peggio è che nessuno in 90 anni è stato ancora in grado di rimediarvi o ha anche solo pensato di chiedere scusa. Nell’opera veniamo presentati come barbari ed i nostri nomi, il modo in cui noi chiamiamo i luoghi della nostra vita, vengono senz’altro considerati come deformazioni prive di valore. Addirittura veniamo dipinti come invasori di un territorio definito “veneto” ed “italiano”, ma che storicamente sappiamo non esser mai rientrato nell’orbita politica italiana. Che motivo abbiamo per tollerare ulteriormente queste bugie e queste umiliazioni? Che genere di convivenza potrà mai nascere sulla base di queste parole?”.

E cosa ci si sentirebbe invece rispondere, se si provasse a proporre il tema della toponomastica ad un giovane italiano di oggi. Io credo qualcosa di simile:

“L’imposizione dei noi italiani durante il fascismo fu senza dubbio un provvedimento ingiusto. Oggi però viviamo a 90 anni di distanza e nessuno dei colpevoli è ancora vivo. In realtà la stragrande maggioranza degli italiani che venne in Alto Adige per trovare un lavoro non ha mai avuto nulla da decidere su tutta quest’operazione ed i nomi se li è già trovati belli e pronti per essere usati. Nessuno vuole scusare Tolomei, ma i suoi nomi sono ormai nell’uso collettivo: anche molti sudtirolesi tedeschi li usano oggi senza problemi. Io, ad esempio, li uso e sono nato qui: perché mai qualcuno dovrebbe aver diritto togliermeli? Non ha in fondo ognuno il diritto di chiamare come vuole il posto in cui è nato?”

Bene! Ora posso dirlo con assoluta franchezza: odio occuparmi di toponomastica, perché ognuno dei due discorsi che ho proposto contiene, a mio avviso alcuni buoni argomenti, che non possono essere facilmente accantonati. E’ quindi difficile dare del tutto torto ad uno dei due e del tutto ragione all’altro (o meglio, è facile solo se non prendiamo veramente in considerazione le motivazioni altrui): non esiste, a mio avviso, una soluzione completamente “giusta” per tutti e le proposte che prevedono la totale sparizione della toponomastica tolomeiana o la sua totale riconferma tendono a non tener conto abbastanza delle differenti sensibilità. Inoltre per mia esperienza, i nomi sono un tema ancora più spinoso dell’appartenenza statale, forse perché direttamente legati in modo inconscio all’auto-affermazione sul mondo esterno (chi non ricorda  il celebre passo della Genesi che dice: “Dio plasmò dal suolo ogni sorta di bestie selvatiche e tutti gli uccelli del cielo e li condusse all’uomo, per vedere come li avrebbe chiamati”). Proprio per questo non gradisco parlarne: è facile deludere questa o quell’altra parte col proprio discorso; e questo indipendentemente dal fatto che io, il sig. Fabio Rigali, possa vivere benissimo sia con, che senza i nomi di Tolomei e che spesso tenda ad evitare di usarli per principio. Ma la toponomastica non è un problema che coinvolge solo me e quindi non mi sento di poter decidere per tutti.

Alcune polemiche recenti:

D’altra parte questo genere di scrupoli, che spingono me a fare un passo indietro ed a non voler imporre la mia visione personale, non sembrano aver sufficientemente informato l’agire di importanti associazioni come AVS, da una parte, o molte Tourismusvereine ed SMG dall’altra.

Il caso AVS: un bel giorno verso la fine del 2009 mi sveglia e notai dalla finestra alcuni volontari con una Jeep che stavano sostituendo i vecchi cartelli di legno del sentiero fuori casa mia. Quando uscii il toponimo “Gargazzone”, dopo 2 secoli di onorato servizio, era ormai stato mandato in pensione. Al suo posto rimaneva invece “Gargazon” con l’indicazione funzionale “Dorf”; arrivato in paese incontrai l’Hauptmann, che accatastava la legna e gli raccontai l’accaduto: lui scosse la testa e si lasciò andare a qualche commento sarcastico sui questi improvvisati “Möchtegern-Tiroler”. Immagino che queste sostituzioni siano avvenute più o meno a tappeto in tutto il Sudtirolo con tempi e modalità diverse. Delle molte reazioni isteriche a cui dovemmo assistere allora, per fortuna non rimane che un blando ricordo ed ora è possibile parlarne in modo pacato. Gli errori dell’AVS sono secondo me stati molteplici: un primo errore grave è aver agito semplicemente come se gli italiani non esistessero affatto. Chiunque viva in un condominio sa che spesso non ci si trova d’accordo sui lavori da eseguire; ma chi cominci direttamente un lavoro che interessa tutti i condomini senza prima chiedere niente a nessuno, passa automaticamente dalla parte del torto. Per i cartelli di montagna un vero momento di confronto preventivo, da quel che ricordo, non c’è stato ed i risultati si son visti. Secondo errore madornale: si sono cancellati indiscriminatamente toponimi storici ed inventati: si è così definitivamente bruciata la possibilità di affermare il principio dei toponimi storici almeno in un settore marginale come i cartelli dei sentieri. E’ chiaro che non si può prima semplicemente eliminare tutti i nomi italiani dai cartelli ed un paio di mesi dopo “rinsavire” e presentarsi agli occhi dell’opinione pubblica italiana come dei candidi paladini dei toponimi storici. In questo ristretto ambito che è la toponomastica di montagna, secondo me una soluzione che avrebbe potuto essere accettabile per molti ci sarebbe stata: cercare innanzitutto il confronto con l’opinione pubblica italiana, spiegare pubblicamente le proprie ragioni e presentare una proposta che salvasse tutti i toponimi storici delle tre lingue (es: Rina – Welschellen, Burgstall – Postal, etc..) e che, nel caso per una determinata località ne fosse disponibile solo uno, riportasse però almeno le indicazioni funzionali (es. Pfandler Alm – Malga Pfandler). Non è detto che questa proposta sarebbe stata accettata da tutti senza malumori, ma certamente ora, dopo tutto quel che è successo, sarà molto più difficile far passare una proposta del genere.

Il Caso SMG: correva sempre l’anno 2009, quando mi capitò per le mani un opuscolo pubblicitario in cui vedevo un quartetto di musicanti assorti ad ammirare il paesaggio circostante col venerabile costume del Burgraviato indosso. Una scena normale che avevo visto e vissuto più volte; quello che davvero stonava era la scritta che accompagnava la foto: “Die italienische Oper ist wunderbar, von der Blasmusik ganz zu schweigen”. A breve distanza, poco dopo aver assistito al Krampuslauf dei miei amici di Mals (totalmente estasiati da questa pittoresca usanza a base di maschere in legno e pelli di animale), lessi un articolo pubblicitario, che, a memoria, descriveva Mals  come una ridente cittadina italiana. Subito pensai che i Krampus non sarebbero certamente stati d’accordo! Nessuno “del bel paese là dove ‘l sì suona” si sognerebbe mai di associare Mals ed i suoi simpatici abitanti o i costumi del Burgraviato con i caratteri l’italianità: non sarà certo un caso se Vassalli per la copertina del suo libro Sangue e Suolo scelse proprio l’immagine di un impettito Burggäfler. Analizziamo le cose razionalmente: le società pubblicitarie, se è vero che non hanno vincoli stretti nel loro agire, è anche vero che finiscono per trasmettere l’immagine di un luogo verso l’esterno. Paradossalmente, se volessero eliminare in toto ogni traccia della toponomastica tolomeiana dai dépliant, non credo che alcun giudice li potrebbe condannare. Eppure la loro tendenza è esattamente opposta: Val Gardena sostituisce in gran parte Gherdëina e Gröden e Alta Pusteria è divenuto ormai lo standard.

Non vorrei sembrare scortese con nessuno, ma giocare sui nomi dei luoghi per aumentarne l’appeal mi ricorda la celebre (ma non proprio lusinghiera) scena cinematografica in cui la moglie di Fantozzi, cominciando un servizio telefonico per adulti, si inventa un nome di fantasia nel tentare di darsi un improbabile tono erotico. Al dell’aspetto buffo della questione, le possibilità sono essenzialmente due: per effetto della pubblicità i potenziali turisti credono effettivamente di arrivare in Italia e legittimamente si aspettano di sentire suonare il mandolino a St. Walburg o di ballare la tarantella a Steinhaus. Se ne torneranno a casa davvero delusi perché questo è un eccellente esempio di pubblicità ingannevole. La seconda possibilità è che i turisti sappiano già che il Sudtirolo è come è (e si chiederanno probabilmente perché i sudtirolesi ci tengano ormai così tanto a presentarsi come perfetti italiani): dopo una scrollatina di spalle decideranno allora di venire o non venire da noi, indipendentemente dalle illusorie immagini che evoca la pubblicità. L’utilità quindi in entrambi i casi mi sembra piuttosto limitata. E, anche se si riuscisse ad attestare che l’accostamento all’Italia faccia vendere qualche piccola percentuale in più di pacchetti turistici, resta il problema morale se sia davvero il caso di presentarsi ai clienti con un’immagine che, in gran parte, non è quella che noi stessi abbiamo di noi e che verosimilmente non aderisce quindi alla realtà.

Uno sguardo al futuro:

Dopo aver commentato l’opera di Tolomei, aver cercato di rendere le diverse visioni sull’argomento e aver accennato ai casi recenti di AVS e SMG, sarà forse il caso di proporre anche una possibile soluzione di più ampio respiro alla questione della toponomastica che, come detto, se considerata isolatamente nei suoi termini non è di facile soluzione; e visto che tutto è scaturito dal Prontuario, io credo che la soluzioni si trovi proprio lì. Tolomei, infatti, non si stanca di ribadire la relazione che c’è tra i suoi nomi e l’appartenenza nazionale, quasi i primi siano principalmente un espediente creato in funzione della legittimazione del dominio statale. Ora, dal punto di vista del Sudtirolo, dalla semplice combinazione di questi due fattori (nomi e appartenenza politica) nascono 4 possibilità che brevemente elenco e vale forse la pena di vagliare:

  • 1: Sudtirolo italiano e toponomastica di Tolomei;
  • 2: Sudtirolo italiano senza toponomastica di Tolomei;
  • 3: Sudtirolo indipendente e toponomastica di Tolomei;
  • 4: Sudtirolo indipendente senza toponomastica di Tolomei.

Ora: la prima possibilità è in sostanza quello che abbiamo avuto negli ultimi 90 anni e stiamo cercando di migliorare. La seconda possibilità potrebbe togliere qualche spina dalla simbolica Dornenkrone dei sudtirolesi tedeschi, ma contribuirebbe anche ad aumentare quel senso di impotenza (disagio) dei sudtirolesi italiani, delegittimati e tagliati fuori ormai anche simbolicamente da tutto quel che in Sudtirolo più conta e li vedrebbe quindi sempre meno partecipi e più costretti a ricorrere a Roma per ottenere qualcosa. La quarta soluzione sarebbe poi avvertita da questi ultimi proprio come un’umiliazione a tutto campo, senza alcuna speranza. L’unica soluzione che mi pare soddisfacente è la terza: un Sudtirolo autodeterminato non più facente parte dell’Italia, ma senza prendersi la briga di cancellare i nomi di Tolomei. Perché? Semplicemente perché se il pensiero di Tolomei venisse sconfitto su tutta la linea, con la secessione dall’Italia e la cessazione di ogni possibile tendenza assimilatoria, i semplici nomi perderebbero quella valenza oppressiva che hanno avuto in passato. A chi importerebbe di eliminare il tanto contestato nome della “Vetta d’Italia” se questa non fosse più in Italia? Credo che di fronte all’innegabile successo che la sicurezza di uno stato autonomo nei confronti dell’assimilazione comporta, i rappresentanti dei sudtirolesi tedeschi potrebbero finalmente rinunciare a fare dei nomi una questione di principio e scegliere a quel punto di non mortificare quegli italiani che ai “loro” nomi sono legati. E d’altro canto, forse con una certa sorpresa, in un Sudtirolo indipendente i sudtirolesi italiani potrebbero trovare riconosciuta in modo tangibile (e senza alcuna costrizione esterna: ricordate l’esercito che doveva cambiare i cartelli) la loro presenza, grazie all’accettazione dei nomi che usano per indicare i luoghi dove vivono. Ma queste ora sono solo speculazioni: nel presente, come detto, il problema della toponomastica continua a sembrarmi solo parzialmente solvibile.

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Induktiv daneben.

Auf der Webseite der Tageszeitung A. Adige wurde gestern ein nur wenige Zeilen langer Artikel publiziert, der jedoch in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist. Unter dem Titel “Se il tedesco ‘traduce’ il ladino” wird dort das Foto eines einnamig ladinischen Wegweisers veröffentlicht, auf den mit einem Marker die Bezeichnung “Raschötz” geschrieben wurde. Der angebliche ladinischsprachige Einsender dazu:

Le traduzioni vanno bene solo se sono in tedesco?

Der Redakteur bestärkt sogleich diese Einschätzung indem er schreibt:

’Resciesa’ (Anm.: der besagte ladinische Flurname auf dem Schild) è il nome storico, quindi, secondo la logica dei ‘puristi’ non traducibile. Sul Salto di San Genesio, ad esempio, le traduzioni in italiano delle località aggiunte col pennarello dagli escursionisti su cartelli rigorosamente solo in tedesco, sono state cancellate perché ‘invenzioni tolomeiane’. Evidentemente, quando le invenzioni sono nella lingua di Goethe, il problema non sussiste. Tutto questo mentre rimane irrisolto il problema della sostituzione dei segnali monoligui (sic!) sui sentieri, dove, spesso, anche le indicazioni di pericolo sono solo in tedesco.

Ob es nun zündlerischer Vorsatz oder einfach nur grenzenlose Dummheit ist, kann und will ich nicht beurteilen. Wie man aber nach jahrelanger Diskussion immer noch so undifferenziert “argumentieren”, haarsträubende induktive Schlüsse ziehen und der Sachlage derart nicht mächtig sein kann, ist zumindest bemitleidenswert. Aus diesem Mitleid heraus erkläre ich die Materie noch einmal:

  1. Es stimmt, dass man Namen grundsätzlich nicht übersetzen kann, da sie im Gegensatz zu Wörtern, die etwas benennen, etwas bezeichnen und mit dem Bezeichneten untrennbar verbunden sind. Wenn auch die Wörter, aus denen der Name besteht, eine übersetzbare Bedeutung haben, so verlieren diese Wörter diese Bedeutung, sobald sie Teil eines Namens sind. “Dreikirchen” beispielsweise bezeichnet eine bestimmte Örtlichkeit, wo natürlich drei Kirchen stehen. Dennoch heißen andere Orte, wo es drei Kirchen gibt, nicht notwendigerweise so. “Dreikirchen” hat demnach seine wörtliche Bedeutung verloren, da es einen spezifischen Ort eindeutig definiert. Die Namensbestandteile können daher auch nicht – wie es in Übersetzungen vorkommt – durch Synonyme ersetzt werden. Am besten veranschaulicht dies der “semantische Umkehrschluss”. Ich kann von der Romantik der drei Kirchlein in “Dreikirchen” begeistert sein, nicht aber von der Romantik der drei Kirchen in “Dreikirchlein”.
    Dies ist, anders als es der Redakteur andeutet, keine schrullige Einzelmeinung von “Puristen”, sondern weit verbreiteter sprachwissenschaftlicher Konsens.
  2. Theoretisch kann man nur etwas übersetzen, was auch eine Bedeutung hat. Obwohl ich, wie ich unter Punkt 1 beschrieben habe, einen Ortsnamen auch dann nicht “übersetze” wenn ich die einzelnen Namensbestandteile, sofern sie etwas bedeuten bzw. uns die Bedeutung und Etymologie bekannt ist, in eine andere Sprache übertrage. Brennero ist demnach keine “Übersetzung” von Brenner, sondern lediglich eine phonetische Anpassung des Exonyms an das Endonym. Bisweilen gibt es auch zwei oder mehrere historisch gewachsene Bezeichnungen für ein und dieselbe Örtlichkeit. Der höchste Berg der Welt hat beispielsweise zwei Endonyme, da die Menschen sowohl dies- als auch jenseits des Himalayas unabhängig voneinander einen Namen für den Berg gefunden haben — Sagarmatha und Chomolungma — und ein sehr bekanntes und weit verbreitetes Exonym — Mt. Everest. Ähnlich verhält es sich – wenn ich nicht irre – mit Neumarkt vs. Egna. Es gibt also sowohl historisch gewachsene Endonyme (München) als auch Exonyme (Monaco). Manche Exonyme wurden “übersetzt” (Settequercie), andere haben eine völlig unterschiedliche Etymologie (Vipiteno). Nicht zuletzt muss man aber auch den qualitativen Unterschied zwischen einer mutwilligen “Übersetzung” bzw. “Bezeichnung” zum Zwecke der Assimilierung und einer historisch gewachsenen exonymen Betitelung berücksichtigen. Exonyme Bezeichnungen sind legitim, sollten aber keine Offizialität haben. “Raschötz” ist überdies keine “Erfindung”, sondern ein historisch gewachsenes Exonym – in gewissem Sinne sogar Endonym, da die Alm an deutschsprachiges Gebiet grenzt. [siehe]
  3. Abgesehen davon, dass “Raschötz” keine “invenzione” sondern argumentierbar ein historisches Endonym ist, setzt der abenteuerliche induktive Schluss, dass es auf “deutscher Seite” ok sei, Namen grundsätzlich zu übersetzen und Schilder illegalerweise zu beschriften, der ganzen Agitation die Krone auf. Aufgrund eines einzelnen einnamig ladinischen Wegweisers auf den eine andere Bezeichnung geschrieben wurde, auf die Allgemeinheit zu schließen, ist absurd. Wenn ich irgendwo im italienischen Viertel in Bozen eine faschistische Schmiererei finde, kann ich doch auch nicht daraus schließen, dass es den italienischen Antifaschismus nicht gibt. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass es auf deutschsprachiger Seite nennenswerte Strömungen gibt, welche deutsche Exonyme auf einnamig ladinischen Schildern fordern. Ebensowenig wurden meines Wissens in Ladinien flächendeckend einnamige Wegweiser nachträglich mit deutschen Exonymen versehen, noch wird derartiges Vorgehen öffentlich goutiert oder gar eine Gefährdung deutschsprachiger Wanderer heraufbeschworen, weil in Ladinien die im deutschen Sprachraum gängigen Exonyme auf den Schildern fehlen. Im Gegenteil, Egon Kühebacher, eine der wichtigsten wissenschaftlichen Stützen der Befürworter der “historischen Lösung”, schlägt für Ladinien ein Zurückfahren der deutschen Exonyme vor, obwohl diese meist historisch gewachsen und keine faschistischen Erfindungen sind.

Abgesehen davon, dass Warnhinweise auf Wegweisern in den Bergen natürlich mehrsprachig sein müssen, dies nach meinem Dafürhalten auch von niemandem bestritten wird und der AVS zur Zeit Umgestaltungen vornimmt, die über das bloße Aufstellen von Warnhinweisen auf Italienisch hinausgehen (Stichwort: Tolomei hält in den Bergen Einzug), ist das unautorisierte Anbringen von zusätzlichen Bezeichnungen oder Informationen – seien sie nun deutsch, italienisch oder chinesisch – schlicht und einfach Sachbeschädigung, gegen deren Verursacher normalerweise ermittelt werden müsste. Diesbezüglich hab ich aber noch nie etwas in den Medien gelesen.

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Geschafft!

Neuer Erfolg für den Prontuario: Nach den vehementen Kampagnen der letzten Jahre hat der AVS begonnen, auch für Bezeichnungen kleinster Orte auf das Fälschungswerk zurückzugreifen. Damit kehren toponomastische Erfindungen zurück, die — zumindest von der Wanderbeschilderung — zum Teil schon seit Jahrzehnten verschwunden waren. Rund hundert Jahre, nachdem sie von Ettore Tolomei zum Zwecke der Assimilierung ersonnen wurden, erfahren sie somit im autonomen Südtirol eine zweite Blüte.

Dem AVS ist hierfür kein Vorwurf zu machen. Es ist nicht Sache eines privaten Vereins, Probleme der Politik zu lösen. Und die war in 40 Jahren seit Inkrafttreten des zweiten Autonomiestatuts (und in drei Jahren seit dem Wiederaufflammen der Diskussion durch nationalistisch motivierte Vereine und Medien) außerstande, eine brauchbare Lösung anzubieten. Trotz durchgehend absoluter Mehrheit im Landesparlament ist sogar die historische Toponomastik bis heute ohne rechtliches Fundament geblieben.

Nun wird also auch Tolomeis Mikrotoponomastik neue Verbreitung erlangen: Zuerst wird sie bekannt gemacht und in wenigen Jahren soll dann (geht es nach den Vorstellungen der SVP) ihre Bekanntheit als Grundlage für die Beibehaltung erhoben werden.

Das ist genauso sinnvoll, wie die nur sich selbst rechtfertigende, im luftleeren Raum schwebende Logik, die zur Aufrechterhaltung aller von Tolomei erfundenen Gemeindenamen führen soll: Landeshauptmann Luis Durnwalder hat schon mehrmals verkündet, sie müssten erhalten bleiben, weil sie bereits von Regionalgesetzen »festgestellt« worden seien. Bringen wir es auf den Punkt: Die Gemeindenamen sind in den Regionalgesetzen enthalten, weil sie (von nach wie vor gültigen faschistischen Dekreten) vorgeschrieben sind. Und jetzt sollen sie beibehalten werden, weil sie in den Regionalgesetzen enthalten sind. Die Logik ist sagenhaft.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4

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