Come in altre città (Brixen + Bruneck), anche a Bolzano CasaPound ha iniziato ad affiggere selvaggiamente i propri manifesti inneggianti al fascismo, alla marcia su Roma, al Sudtirolo italiano e via scorrendo il solito odioso elenco. Per la prima volta, a Bolzano, l’Idv ha ora presentato un’interrogazione in Consiglio comunale, per chiedere se l’associazione abbia pagato la tassa d’affissione, se i manifesti fossero apposti negli spazi appropriati e, se no, quali provvedimenti — vedi multe — abbia preso il comune. Si spera ora che finalmente le leggi comincino a valere anche per i fascisti e che simili iniziative contro il dilagare dei loro inneggiamenti a un regime violento e totalitario vengano intraprese su tutto il territorio.
Entité: Gemeinde Bozen/
Don-Bosco-Viertel unterstützt CasaItalia.
Die neufaschistische CasaPound plant in Bozen über ihren »kulturellen« Arm CasaItalia eine Freilichtausstellung über das vor einigen Jahren abgerissene Semirurali-Viertel. Die Siedlung war auf Betreiben des Mussoliniregimes für die Neuankömmlinge errichtet worden, die zum Zwecke der Majorisierung aus ganz Italien herangekarrt wurden. Für das Vorhaben der Rechtsextremistinnen hat der von PD und SVP geführte Stadtviertelrat Don Bosco seine logistische Unterstützung zugesagt, weshalb auf den Flugblättern von CasaPound, mit denen die Bozner dazu aufgerufen werden, Fotos und sonstige Unterlagen zur Verfügung zu stellen, das offizielle Stadtwappen neben dem Logo der Neufaschistinnen prangt.
Jetzt hat die Stadtregierung unter BM Spagnolli reagiert und das Vorgehen des Stadtviertelrats gerügt. Es sei inakzeptabel, dass demokratische Institutionen Initiativen von Neufaschistinnen unterstützen, die schließlich mit politischen Systemen sympathisieren, die im vergangenen Jahrhundert zum Holocaust geführt haben.
Schwach und uneinsichtig die Rechtfertigung des Stadtviertelpräsidenten Morabito (PD): Er habe geglaubt, es handle sich vor allem um eine historische, nicht um eine politische Veranstaltung.
Straßennamen — ein Brief an Spagnolli.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die Tatsache, dass in Bozen Straßen weiterhin nach ehemaligen italienischen Kolonialgebieten (Amba Alagi etc.) benannt sind, wird von Demokraten und Antifaschisten seit Jahren scharf kritisiert. Nun wird die Landeshauptstadt auch im einschlägigen Werk “Viva Mussolini! — Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis” des Schweizer Professors Aram Mattioli erwähnt, da diese Straßennamen »bis heute von [einer] unkritischen Haltung gegenüber der eigenen Kolonialvergangenheit [zeugen]«, im Zuge derer »Massenverbrechen von genozidalen Dimensionen« verübt wurden. Was unternimmt Ihre Stadtregierung, um diese in einem antitotalitären, demokratischen Land untragbaren Namen endlich abzuändern bzw. um eine kritische Haltung der Bevölkerung gegenüber der faschistischen und kolonialen Vergangenheit Italiens zu fördern?
Bei dieser Gelegenheit möchte ich außerdem in Erfahrung bringen, wie Ihre vom »Alto Adige« kolportierte Aussage zu verstehen ist, die Ortsnamen Tolomeis seien nicht dem »schlechten« Faschismus zuzuschreiben. Gibt es für Sie einen guten Faschismus?
Schließlich möchte ich Sie höflichst daran erinnern, dass Sie meine Mail vom 5. Jänner 2010 — als ich gebeten hatte, mir zu erklären, warum ein Teil der Wassermauer den Alpini gewidmet wurde — noch nicht beantwortet haben. Vielleicht möchten Sie darauf ja noch eingehen.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Constantini, Brixen
www.brennerbasisdemokratie.euVerknüpfungen nachträglich hinzugefügt.
Kleiner Wahlspickzettel für Bozen.
Es soll ja tatsächlich (gemäßigte) Wähler geben, die am Sonntag Herrn Oberrauch unterstützen wollen. Denen möchte ich noch einige Details ins Gedächtnis rufen, bevor sie einen möglicherweise folgenschweren Fehler begehen.
Wer für Oberrauch stimmt, der unterstützt eine Koalition mit Unitalia. Und Unitalia, das ist eine Partei, die in den meisten westlichen Demokratien nicht wählbar wäre:
- Ihre Vertreter haben den Bozner Gemeinderat verlassen, als einem Nazi-Widerständler die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde. Weil es sich um “einen Deserteur” handle. Das alleine ist so skandalös, dass ich die Aufzählung hiermit beenden könnte.
- Gleichzeitig verhöhnen diese Leute die Opfer des Faschismus, indem sie Kränze vor dem Siegesdenkmal ablegen und Jahr für Jahr zum Grab von Ettore Tolomei pilgern.
- Eine »Perle« war die Entfernung eines Hirten aus der Holzkrippe am Waltherplatz, weil Parteichef Donato Seppi eine Ähnlichkeit mit Andreas Hofer (!) erkannt haben wollte. Was lächerlich klingt, ist für eine liberale Demokratie völlig inakzeptabel. Eine Partei, die faschistische Symbolik verteidigt, beansprucht gleichzeitig die Deutungshoheit über den öffentlichen Raum und erhebt — direkt oder indirekt — den Anspruch, Zensur auszuüben. Je mehr Macht sie erhält, desto stärker wird auch ihr zensorischer Einfluss.
- Unitalia unterstützt faschistische Organisationen (Eigendefinition!) wie den Blocco Studentesco, der in Bozen längst Fuß gefasst und öffentliche Aufmerksamkeit [Video] erregt hat. Auf der Homepage von Unitalia gibt es einen direkten Link zur faschistischen (Eigendefinition!) CasaPound. Außerdem ist die Partei lokaler Ableger der staatsweit agierenden Destra, die mit dem neofaschistischen Milieu eng verflochten ist.
- Unitalia ist offen ausländer- und minderheitenfeindlich. Ihre Kampagnen richten sich regelmäßig gegen Zuwandererinnen und »Zigeuner«, sie sprechen die niedersten Instinkte an und vergiften das soziale Klima im Land.
- Außerdem ist die Partei ausdrücklich autonomiefeindlich eingestellt und will selbst die Zweisprachigkeit abschaffen [W].
Wie soll ein Bürgermeister Oberrauch auch nur ansatzweise im Sinne der Gesamtbevölkerung regieren, wenn er sich von einer Partei wie Unitalia unterstützen lässt? Die Rechtsaußen sind das Extrembeispiel, aber auch andere Parteien im Bündnis nehmen ähnlich autonomiefeindliche (Teile des PDL) oder xenophobistische Positionen (Lega Nord) ein.
Wer auch nach dieser Aufzählung von seinem Vorhaben, Oberrauch zu wählen, nicht abkommt, der soll es tun — ihm ist nicht mehr zu helfen. Ich jedenfalls vertrete die Ansicht, dass es sich dabei nicht um eine normale demokratische Option handelt. Die Koalition befindet sich in großen Teilen außerhalb des verfassungsmäßigen Rahmens, wenngleich das nicht richterlich festgestellt wurde.
Ein Gewissen für Ellecosta.
Toni Ebner, dessen Leitartikel zu religiösen und ethischen Themen ich immer wieder deutlich kritisiert habe, findet zum Fall Ellecosta klare Worte, denen ich mich in vollem Umfang anschließen kann:
Ab in die Mottenkiste!
Für Bürgermeister Luigi Spagnolli ist Oswald Ellecosta kein Nazi-Sympathisant. Das mag stimmen, seine Aussagen sind trotzdem unakzeptabel und aufs Schärfste zu verurteilen. Kein Politiker in Deutschland oder Österreich wäre länger als drei Tage nach so einem verbalen Ausrutscher noch im Amt.
Den Einmarsch der Nationalsozialisten am 8. September 1943 als Befreiung zu bezeichnen, ist entweder totale historische Ignoranz oder ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Hat der Vizebürgermeister von Bozen nicht mitbekommen, dass die Nationalsozialisten in Südtirol die Terrorherrschaft der Faschisten fortgesetzt haben, nur in einer anderen Qualität?
Hat Ellecosta nie etwas von den Judendeportationen gehört, die seine Befreier mit tatkräftige Hilfe von Südtiroler durchgezogen haben? Heute noch leben Familienangehörigen von Südtiroler Nazis in Wohnungen von Südtiroler Juden; zuerst wurden die jüdischen Nachbarn angezeigt, dann von der Gestapo angeholt, ins Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Und in ihre Wohnungen zogen die lieben Nachbarn ein, die gewissenlos von der menschenverachtenden Ideologie der “Befreier†profitierten.
Und hat Ellecosta auch nicht mitbekommen, wie die Nazis mit den politischen Gegnern nach dem 8. September 1943 verfahren sind? Wer es nicht geschafft hätte zu flüchten, wurde verhaftet, peinlich verhört, misshandelt und in die Konzentrationslager deportiert. Die Südtiroler Nazi-Gegner hatten nur das Glück, dass dieses Terrorregime 1945 zusammengebrochen ist und Hitlers Schergen in Südtirol zu wenig Zeit hatten, um richtig aufzuräumen.
Viel unheil haben sie trotzdem angerichtet und viel Leid verursacht. Ellecosta vergisst die vielen jungen Männer, die damals ihr Leben an der Front oder sonst wo in einem sinnlosen Krieg verloren haben. Sicher, viele sind mit Begeisterung in den Krieg gezogen; dass sie wirklich mit ebenso viel Begeisterung auf den Schlachtfelder verblutet sind, ist unwahrscheinlich.
Es ist dann auch eine Tatsache, dass die Südtiroler Nazis mit Vorliebe die Söhne der Dableiber an die Front geschickt haben, wohin diese sicher nicht wollten und wo sie unfreiwillig als Kanonenfutter für Adolf Hitler missbraucht wurden.
Und trotz all dieser furchtbaren Ereignisse, haben die Südtiroler nach dem Krieg zusammengestanden, egal ob sie auf der Seite der Nazis waren oder auf der anderen Seite.
Frieden und Eintracht mussten wieder in dieses Land einziehen. Der 8. September 1943 sollte deshalb das bleiben, was er immer war: ein historisches Datum, das die einen mit Freudentränen erlebten und die anderen mit Schmerzenstränen. Wer aber den 8. September 1943 als “Befreiungstag†ansieht, hat von der Südtiroler Geschichte nichts verstanden und gehört dorthin, wo derartige Ideen bleiben sollen: in die Mottenkiste!
Toni Ebner, Dolomiten, am 28. April 2009.