von Enrico De Zordo
»Die Italiener stecken seit über achtzig Jahren in Südtirol wie ein Dorn im Auge, wie ein Messer im Rücken, wie ein Geschoss in der Stirn, wie ein Schwert im Herzen«.
Dieser Gedanke, den einer meiner Schüler am Tag nach der Volksbefragung zum Siegesplatz als Kommentar zu einer langen Diskussion formuliert hat, beinhaltet nichts Überflüssiges. Er beschreibt eine offene Wunde, an deren Heilung niemand Interesse hat. Eher noch als um den Urtyp eines Delikts, handelt es sich um das Passbild auf dem Ausweis unseres Landes. Die Deutschen und die Italiener Südtirols sind darauf gemeinsam abgebildet: Die einen in Form eines geschändeten Körpers, die anderen als Fremdkörper. Mit Sicherheit ist das Portrait derart gelungen, dass man meinen möchte, es entspreche nicht der Realität. Vielleicht ist es unvollständig, vielleicht sogar eine Fälschung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Fotomontage handelt. Doch es birgt einen wichtigen Inhalt: Die Opferrolle der Deutschen und das Unbehagen der Italiener sind die zwei Seiten derselben Medaille.
Übersetzung: /SC/SK.
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