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Dreimalgut.

Drei.Ein Preis für 3. Das Unternehmen Hutchinson 3G mit Sitz in Hongkong verdient für seinen Auftritt als Telefongesellschaft (Drei) in unserem Lande besondere Anerkennung. Als einziger Mobilfunkbetreiber bietet es fast all seine Werbedrucksachen sowohl auf Italienisch als auch auf Deutsch an und zeigt somit, dass selbst große Konzerne den Verbraucher durchaus ernstnehmen können.

Sprachschutz ist Konsumentenschutz. Kundinnen werden nicht nur als Goldesel betrachtet, sondern auch als mündige Bürgerinnen, denen man Informationen in ihrer eigenen Sprache anbietet. Damit wird gleichzeitig der speziellen Situation unseres Landes Rechnung getragen und bewiesen: Respekt ist keine Frage des Geldes und schon gar keine Frage von Bevölkerungsanteilen — denn wir Südtirolerinnen machen lediglich 1% der Einwohnerinnen dieses Staates aus. Zur Nachahmung dringend empfohlen.

Hier einige Beispiele aus dem üppigen Angebot an Informations- und Werbematerial von Drei:

Tarifoptionen.

Alle Tarifoptionen in einer übersichtlichen Broschüre.

Angebot.

Werbeprospekt »Die Liebe zu 3 geht weiter…«

Telefon.

Für jedes Mobiltelefon eine spezielle Infokarte.

Über manchmal recht holprige Formulierungen kann man dabei geflissentlich hinwegsehen: Was noch nicht ist, kann ja noch werden. Die katalanische Regierung bietet übrigens Betrieben, die auf die Landessprache umsteigen möchten, unentgeltliche Hilfe bei der Umsetzung. Auf ähnliche Unterstützung können Unternehmen wie Drei in Südtirol nicht zurückgreifen.

Siehe auch ‹1

Viersprachige Webseiten der Mobilfunkanbieter in der Schweiz: ‹1 ‹2 ‹3 ‹4

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Heeresmuseum: Wozu?

Mit großem Befremden entnehme ich der Tagespresse, dass das Heer in Brixen mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde — und angeblich fast aller Ratsfraktionen — ein eigenes Museum einrichten will. Dabei haben Kriege immer wieder großes Leid über unsere Grenzregion gebracht; Menschen aller Sprachgruppen wurden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Und nicht zuletzt hat man für den Kasernenbau zahlreiche Grundbesitzer schamlos enteignet und in den Ruin getrieben.

Ist dieses Vorhaben tatsächlich im Interesse der Bevölkerung? Südtirol braucht, jetzt wo ein Teil der Streitkräfte endlich abgezogen wurde, wohl gewiss kein Militärmuseum! Und Brixen darf nicht ein Image als Militärstadt erhalten. Was wir brauchen sind die Fortsetzung der Entmilitarisierung sowie Frieden und Zusammenleben. Aus diesem Grund wäre es angebracht, das Engagement und eventuelle finanzielle Mittel der Gemeinde zivilen Zwecken zukommen zu lassen, die zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. Und wenn es unbedingt ein Museum sein muss, dann sollte man damit das Ehrenamt — nicht die militärische Gewalt — würdigen.

Südtirol entmilitarisieren!

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Mobilmachung.

Verkehrsverbund.

Im Rahmen der Verbraucherzentrale Südtirol wurde »Promobil« gegründet, eine Einrichtung, die den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärken, dessen Qualität verbessern sowie die Rechte der Fahrgäste schützen soll.

Die derzeit laufende Online-Unterschriftensammlung hat die Verlegung des Bozner Hauptbahnhofs zum Gegenstand. Außerdem werden laufend Beschwerden und Verbesserungsvorschläge entgegengenommen, die in Folge den zuständigen Stellen übermittelt werden.

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Wer solche Freunde hat…

Immer öfter machen die Südtiroler Linksdemokraten in jüngster Zeit das Spiel der Rechten und Rechtsrechten. Letzter Streich: Landeshauptmann-Stv. Luisa Gnecchi hat in der Tourismuswerbung einen zweifelhaften Erfolg verzeichnet, indem sie die Bezeichnung »A. Adige« übers Hintertürchen wieder hereingeholt hat. Die absurde, trennende italienische Bezeichnung für unser Land, die gerade im linken und alternativen Milieu ein Auslaufmodell ist, bekommt so unverdienterweise wieder einen amtlichen Frischestempel aufgedrückt — wie kürzlich von Michaela Biancofiore (FI) lautstark gefordert. Dabei wären die Energien der Genossen im Engagement, der Bezeichnung »Sudtirolo« im Sinne des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Kohäsion endlich die offizielle Anerkennung zukommen zu lassen, wesentlich besser investiert.

Sudtirolo.

Siehe auch ‹1 | 1›

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WM-Nachwehen.

Dies ist ein Artikel, den ich mir seit letztem Sommer immer wieder zu verfassen versprochen – und stets wieder aufgeschoben habe. Ein heißes Eisen eben: Die Fußball-WM hat in ganz Europa alte, nationalistische, vergessen geglaubte Töne wieder an die Tagesordnung gebracht. Wie schnell das doch geht. Im unbehagten Bozen feierte man am Siegesplatz, erhob die Hand zum römischen Gruß und beleidigte anderssprechende Mitmenschen. Ähnliches in Meran und Brixen, ohne dass die Straftaten schwarz-braunen Ursprungs auch nur halbherzig geahndet worden wären.

Nun ist es so, dass man gerne über den Anachronismus hinwegsehen kann, dass die sklerotischen Nationen gefeiert werden. Es ist Sport, und Sport ist meist politisch, ob wir das mögen oder nicht. Ausschlaggebend ist jedoch in jedem Fall, dass die Freude über den eigenen Erfolg nicht in die Verunglimpfung des Verlierers münden darf, was jedoch mit zum Teil erschreckenden, wenngleich minoritären Tönen geschehen ist.

Dasselbe in Groß gab es auch auf internationaler Ebene. Dass Boulevardblätter — Blöd-Zeitung an erster Stelle — die untersten Instinkte ansprechen, weiß man, muss es aber beileibe nicht akzeptieren. Was da an Vorurteilen und Klischees aufgetischt wurde, um Menschen billig gegeneinander aufzuwiegeln, ist einfach nicht zu glauben. Das Grenzt an Volksverhetzung. Sogar der Spiegel ist fett ins Näpfchen getreten, wenn auch nur in seiner Onlineversion und rasch revidiert. Zu Gast bei Freunden eben.

Die derart düpierte Nation, Italien, macht es nicht besser: Ein ehemaliger Minister beleidigt Finalgegner Frankreich mit rassistischen Ausfällen, Torwart Buffon wedelt in Rom mit dem Hakenkreuz (!) und »Sportbegeisterte« schänden einen jüdischen Friedhof mit Hakenkreuzen und judenfeindlichen Parolen.

Und das ist nur ein kleiner Auszug dessen, was eine WM in wenigen Wochen zu bewirken vermag: Das fragile gemeinsame Dach Europa droht einzustürzen, und dabei handelt es sich doch »nur« um ein Sportereignis.

Siehe auch ‹1 ‹2

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Gegenanzeige.

Endlich wurde erkannt, dass Medikamente eine ernstzunehmende Gefahr darstellen können. Dann nämlich, wenn sie unsachgemäß gehandhabt und eingenommen werden. Aus diesem Grund startet in unserem Land demnächst versuchsweise ein Projekt, das in Folge aufs gesamte italienische Staatsgebiet ausgedehnt werden soll: Farbige Logos werden unachtsamen Verbrauchern einen umsichtigeren Umgang mit dem Medikament nahelegen und sie auf elementare Gefahren hinweisen. Eine lobenswerte Initiative – die aber gleichzeitig eine andere Frage aufwirft: Wenn schon festgestellt wurde, dass viele Menschen falsch mit Arzneimitteln umgehen, warum wird dann – in einem derart sensiblen Bereich – nach wie vor stillschweigend hingenommen, dass die Muttersprache der großen Mehrheit de facto ignoriert wird? Stellen unverständliche Packungsbeilagen nicht schon an sich eine schwerwiegende Gefährdung des Pazienten dar? Die Verbraucherzentrale behauptet dies und fordert seit geraumer Zeit ein entschiedenes Einschreiten. Der Zeitpunkt ist gekommen, bestehende Gesetze zur Anwendung zu bringen! Nach Schweizer Vorbild.

Siehe auch 1› 2› 3›

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Familienförderung.

We are family.

Übermorgen Freitag, den 23.03.07 organisiert die Schwulen- und Lesbenorganisation Südtirols (Centaurus) an der Uni in Brixen eine Podiumsdiskussion mit dem Titel We are family – gleiches Recht für gleich viel Liebe über ihre Forderungen nach einer längst überfälligen gesellschaftlichen und rechtlichen Anerkennung. ruft zu einer regen Teilnahme an der Veranstaltung auf, damit die Instanzen der Organisatorinnen von einem möglichst breiten Publikum hinausgetragen und multipliziert werden können. Beginn ist um 20.00 Uhr im Raum 2.14 der Fakultät für Bildungswissenschaften, Brixen.

Siehe auch ‹1 | 1›

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A wie Autonomie.

Wer A sagt… der muss auch S sagen. S wie Steuerhoheit. Bis heute kann man in Südtirol mangels Finanzautonomie wohl nicht von einer vollendeten Selbstverwaltung sprechen. Dies könnte sich bald ändern: Auf Vorschlag von Gianclaudio Bressa, immerhin Vizesprecher von Prodis Ulivo-Fraktion in der römischen Abgeordnetenkammer, soll unser Land dieses zentrale Instrument der Eigenregierung erhalten.

Nicht nachvollziehbar ist, weshalb sich das Land stets gegen die Übernahme dieser Schlüsselzuständigkeit gewehrt hat. Wer dies tut, bremst uns auf dem Weg in die faktische Unabhängigkeit aus. Und es ist das falsche Signal, wenn man zwar gerne regiert, sich dann aber aus der Verantwortung stiehlt, wenn’s um die Einbeziehung der Bürger in Finanzierung und Umverteilung geht. Selbst bestimmen darf nicht bedeuten, nur angenehme Aufgaben zu übernehmen – das untergrübe die Glaubwürdigkeit unserer Bestrebungen. Außerdem ist Regierungsarbeit nicht von der gesunden Bürde zu trennen, bei Ausgaben auch direkt gegenüber dem Steuerzahler geradestehen zu müssen.

Aus all diesen Gründen ist es wohl kaum überzogen, wenn die Wochenzeitschrift ff in ihrer letzten Ausgabe von einer »Reifeprüfung« für die Südtirol-Autonomie schreibt. Satte 76% der Teilnehmer sprechen sich übrigens in einer (nicht repräsentativen) Umfrage des Blattes für die Übernahme dieser Kernkompetenz durch das Land aus.

Selbstverständlich muss es darum gehen, nicht nur Steuern für den Staat einzutreiben, sondern ihre Höhe autonom festzulegen und in einem angemessenen Ausmaß zur Finanzierung der Staatsausgaben beizutragen. Doch selbst wenn dies in einem ersten Schritt noch nicht erreichbar wäre, sollte nicht darauf verzichtet werden, den Fuß in die Tür der Finanzautonomie zu stemmen.

Katalonien ist bei der Ausarbeitung des neuen Autonomiestatuts vor rund zwei Jahren mit einer ähnlichen Forderung in Madrid noch abgeblitzt. Zwar darf die dortige Regierung bereits über die Höhe einiger staatlicher Abgaben mitentscheiden und die Eintreibung organisieren. Von Steuerhoheit kann jedoch noch keine Rede sein. So gut wie das ganze katalanische Parlament spricht sich jedoch in regelmäßigen Abständen für eine Übernahme dieser Zuständigkeit vom Staate aus. Eine selbstbewusste Autonomie lechzt eben nach einer Reifeprüfung.

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