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Schulkinder… zum Tode bereit.

Am »Tag der italienischen Einheit, der Verfassung, der Hymne und der Flagge« (17. März) wurden in Leifers wieder einmal mehrere hunderte Schulkinder — in Anwesenheit von Regierungskommissär, Polizeichef, Schullandesrat und LH-Vize Giuliano Vettorato (Lega), Bürgermeisterinnen (Bianchi, Leifers; Mongillo, Branzoll) und Vizebürgermeisterinnen (Parise, Pfatten; Cortella, Salurn) in Trikoloreschleife und Militär — dazu missbraucht, zur Flaggenzeremonie die blutrünstige und österreichfeindliche italienische Nationalhymne zu singen (vgl. ‹1 ‹2). Was per se schon Brechreiz erregend ist, ist es in einem Land wie Südtirol noch unendlich mehr. Einen ausdrücklich kolonialistischen Geschmack erhielt die Veranstaltung ferner dadurch, dass auch Schülerinnen der deutschsprachigen Mittelschule J. K. Franzelin ihre Bereitschaft zum Tode für Italien (siam pronti alla morte!) beschwören mussten.

Zu allem Überfluss wurde ihnen anschließend vom rechten Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi noch eine Nationalflagge überreicht (‹1).

Geschichtsverdrehung

Bianchi hatte zuvor in einer hanebüchenen Rede unter anderem behauptet, das italienische Reich sei den »noch von Österreich beherrschten italienischen Gebieten« (vgl.‹1) ein Leuchtturm und bezüglich Demokratie ein Vorbild gewesen. An einem Tag, an dem Italien Einheit und Vaterland feiere, müsse natürlich der Ukraine gedacht werden, der — so der Leiferer Bürgermeister — ein Eindringling seit über einem Jahr Land, Freiheit, Heimat »und all das was wir heute feiern« streitig mache. Als wäre Italien für Südtirol nicht genau dieser Eindringling gewesen und als würde diese ultranationalistische Veranstaltung jenen unseligen Geist nicht wachhalten.

Einen Wahnsinn finde ich auch, wie sehr sich während der letzten Tage über die politische Instrumentalisierung von Kindern echauffiert wurde und wie nahtlos und nonchalant man dann zum Beispiel als Schullandesrat dazu übergehen kann, einer so abartigen Vereinnahmung von Kindern beizuwohnen.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3

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Ulteriori milioni a beneficio del monumento.

Nel maggio del 2019 una lastra marmorea si era staccata dal Monumento alla «vittoria» di Bozen, sfracellandosi per terra. In seguito il Ministero della cultura italiano ha fatto eseguire approfonditi studi sullo stato di conservazione del manufatto di epoca fascista, a cura dell’Università degli Studi di Padova, i cui esiti sono stati recentemente illustrati nella Landeshauptstadt.

A presentare le novità sono convenute l’assessora alla Cultura del Comune di Bozen, Chiara Rabini (Verdi), il vice Landeshauptmann, Giuliano Vettorato (Lega), il direttore dei Musei del Veneto, Daniele Ferrara, per il ministero, insieme all’architetta della Direzione regionale Musei del Veneto, Chiara Matteazzi, e infine il professore emerito Claudio Modena (SM Ingegneria) e l’experience designer Adele Magnelli.

Cotanta intelligenza per spiegare che la struttura portante del monumento, i cui pilastri sono degli enormi fasci littori, è in buono stato, mentre le verifiche statiche e sismiche avrebbero evidenziato problemi soprattutto riguardanti i rivestimenti. Saranno dunque necessari ulteriori approfondimenti per individuare le idonee modalità di messa in sicurezza, e dunque probabilmente di ulteriori costosi interventi per il mantenimento del relitto. Chi avesse sperato che potesse essere arrivata l’ora di lasciar decadere, seppur in maniera controllata, la più imponente testimonianza fisica della colonizzazione del Sudtirolo nel secolo scorso, come sempre ha altissime probabilità di venire delusa.

Altri sforzi (e ulteriori denari) sono stati inoltre profusi (e spesi) in questi ultimi anni anche per la creazione di due video (uno lineare e uno in virtual reality) ad altissima definizione con l’ausilio di droni, a creare una simulazione tridimensionale realistica del manufatto.

Insomma, lo stato italiano non sta certo con le mani in mano o col portafogli in tasca, e non perde occasione per valorizzare e tirare a lucido il suo bel monumento alla civiltà universale dell’arte. Nel mondo reale e nella realtà virtuale.

Vedi anche ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 | ‹7

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Transit: Anita scheitert am EuG.

Das ging schnell: Der italienische Frächterverband Anita unter dem Vorsitz von Thomas Baumgartner (Fercam) hatte am 11. November 2022 (um 11:11 Uhr?) beim Europäischen Gericht (EuG) eine Klage gegen die EU-Kommission (EU-K) eingereicht.

Der Vorwurf: Unterlassung. Die EU-K habe es verabsäumt, wegen der verkehrsmindernden Maßnahmen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich einzuleiten.

Schon am 2. Februar entschied nun die dritte Gerichtskammer in Luxemburg, dass die Frächter nicht berechtigt seien, die EU-K in diesem Fall wegen Unterlassung zu verklagen. Der Vorstoß sei »offensichtlich unzulässig«, weshalb ein Verfahren erst gar nicht eröffnet wird.

Das ist eine gute Nachricht für Mensch und Umwelt auch in Südtirol, aber leider noch keine vollständige Entwarnung. Gerade fährt nämlich der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) eine aggressive Kampagne gegen Österreich und die dort ergriffenen Maßnahmen. Diesem Vorstoß setzen sich zwar Grüne und STF, nicht aber unser »nachhaltiger« Landeshauptmann (oder gar sein Umweltlandesrat-Darsteller) entschieden entgegen.

Siehe auch 1›

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Man wird doch wohl noch homophob sein dürfen.

Am kommenden Freitag (10. Februar) wird ab 19.00 Uhr im Anne-Frank-Saal des Bozner Stadtviertels Gries Quirein eine Veranstaltung mit dem Titel Si potrà ancora dire mamma e papà?1Wird man noch Mutter und Vater sagen dürfen? stattfinden, die von Pro Vita & Famiglia organisiert wird. Dabei handelt es sich um eine italienische Vereinigung militanter, trans-homophober Abtreibungsgegnerinnen, die auch gegen die angebliche Genderideologie kämpft.

Wie sowohl Elisa Brunelli auf Salto als auch il Dolomiti berichten, sind als Diskussionsteilnehmer ausschließlich Männer angekündigt, und zwar:

  • Antonio Brandi, staatsweiter Vorsitzender von Pro Vita & Famiglia
  • Matteo Gazzini (Lega), EU-Abgeordneter aus Bozen
  • Giuliano Vettorato (Lega), Landesrat und LH-Stellvertreter
  • Roberto Selle (Lega), Fraktionschef im Bozner Gemeinderat
  • Stephan Konder (SVP), Bozner Gemeinderatspräsident
  • Marco Galateo (FdI), Landtagsabgeordneter
  • Andreas Leiter-Reber (F), Landtagsabgeordneter

Die Moderation übernimmt Dr. Francesco Avanzini von Pro Vita & Famiglia Bozen, HNO-Arzt am öffentlichen Krankenhaus der Landeshauptstadt.

Hochbrisant ist jedoch insbesondere die Anwesenheit von Giuliano Vettorato und Stephan Konder, deren Teilnahme von dem Verein sogar ausdrücklich unter Angabe ihrer institutionellen Rolle (Landeshauptmannstellvertreter und Gemeinderatspräsident) angekündigt wurde.

Auf Druck des Team K soll aber zumindest Konder inzwischen seine Zusage wieder zurückgezogen haben.

Der Landesbeirat für Chancengleichheit will die Angelegenheit — laut Vizepräsidentin Donatella Califano, die von il Dolomiti interviewt wurde — »vertiefen«, sei aber über die Teilnahme eines Vertreters der Landesregierung »perplex«. Es seien ausschließlich Männer, die politisch rechts und mitterechts2die Mitte kommt allerdings mit der kolportierten Absage von Konder abhanden einzuordnen sind, ausgesucht worden, um unter einem provokanten und aufwieglerischen Titel über das Thema der Elternschaft zu diskutieren. Wobei es vermutlich wenig zu diskutieren gibt, wenn zu diesem Thema wohl alle ähnlich denken.

Der Titel der Veranstaltung impliziert bereits die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Eltern, deren Berücksichtigung im amtlichen Gebrauch bisweilen durch die Begriffe Elternteil 1 und Elternteil 2 erzielt wird — wovon insbesondere die Rechten den wohl bewussten Trugschluss ableiten, dass man in Zukunft nicht mehr Mutter und Vater sagen dürfe.

Nachtrag: Schlussendlich hat auch Landesrat Vettorato seine Teilnahme an der Veranstaltung abgesagt.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6

  • 1
    Wird man noch Mutter und Vater sagen dürfen?
  • 2
    die Mitte kommt allerdings mit der kolportierten Absage von Konder abhanden
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Lega gegen Nordtiroler Transitmaßnahmen.
Zustimmung vom Umweltlandesrat

Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) hat dieser Tage einen zunächst nur verbalen Angriff auf die Nordtiroler Einschränkungen an Brenner- und Inntalautobahn gestartet. Zustimmung aus Südtirol kam nicht nur von Thomas Baumgartner (Fercam) in seiner Eigenschaft als Präsident des staatsweiten Frächterverbands Anita, sondern auch von Salvinis Parteikollegen Giuliano Vettorato (Lega), der hierzulande ausgerechnet den Umweltlandesrat spielen darf.

Fast zeitgleich erfahren wir, dass die Stickstoffdioxidbelastung in Bozen und Trient — einem Bericht der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente zufolge — sehr hoch ist und bis 2030 um 34% gesenkt werden muss.

Zu hoch sind in der Südtiroler Landeshauptstadt aber auch die Feinstaubwerte der PM2,5-Fraktion, die bis 2030 um 20% gesenkt werden müssen. Lediglich die PM10-Werte sind schon heute ausreichend niedrig.

Für die schlechte Luft sei hauptsächlich der Straßenverkehr — und hier insbesondere die Brennerautobahn — verantwortlich.

Anstatt aufgrund dieser Tatsachen (und der Klimakatastrophe) endlich die viel zu geringen Mautgebühren anzuheben, einen Tutor installieren zu lassen und die Nordtiroler Maßnahmen gegen Angriffe aus Italien und Deutschland zu verteidigen — oder möglichst auf Südtirol auszuweiten —, hat der für Umwelt zuständige Landesrat nichts besseres zu tun, als die verhängnisvolle Gangart seines Parteichefs mitzutragen.

Dafür dürfen wir Bürgerinnen dann unseren individuellen CO2-Fußabdruck ermitteln.

Vettorato war von Anfang an eine krasse Fehlbesetzung und stellt es auch hier wieder unter Beweis. Statt der Umwelt und der Gesundheit der Bevölkerung fühlt er sich der Parteilogik und dem Recht auf ungebremsten Verkehr verbunden, weshalb ihm schleunigst die Zuständigkeit für die Umwelt entzogen gehörte.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 | 1›

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Gli scarsi risultati della scuola bilingue.

Oggi su Salto è apparso un editoriale in cui il caporedattore Fabio Gobbato cerca di riassumere e analizzare le ragioni del fallimento della scuola bilingue — ovvero della bilinguizzazione della scuola italiana — in Sudtirolo negli ultimi anni. Lo fa, anche lui, dati Invalsi alla mano, che certificano risultati scarsi in italiano e matematica.

[È] un dato di fatto che da oltre un decennio in Alto Adige-Südtirol, per rispondere alla fame di bilinguismo dei centri urbani, la scuola italiana abbia nobilmente reagito cercando una soluzione, prima con Luisa Gnecchi, l’iniziatrice, poi con Christian Tommasini, l’attuatore, e ora con Giuliano Vettorato, che sta proseguendo praticamente nella stessa direzione dei predecessori del PD.

— Fabio Gobbato

Reagire per soddisfare le richieste della popolazione a volte può non bastare. Dalla sua prima introduzione in Québec negli anni ’70 del secolo scorso, l’inventore dell’immersione linguistica, il professor Wallace Lambert della rinomata università McGill, aveva sempre sottolineato l’importanza fondamentale di un continuo accompagnamento scientifico di ogni singolo progetto, con una preparazione meticolosa delle insegnanti e valutazioni puntuali e regolari lungo tutto il percorso.

Allertava, inoltre, del pericolo di un bilinguismo sottrattivo, che nuoce alla prima lingua, in luogo del bilinguismo additivo, che funge da moltiplicatore.

In Sudtirolo invece l’immersione (o CLIL, che dir si voglia) è quasi sempre stata un’improvvisazione, sia nelle scuole italiane che in quelle tedesche.

Infatti anche Gobbato fa notare che

i genitori che in quegli anni avevano figli in età pre-scolare sono andati in ansia sommergendo di richieste le scuole e la Soprintendenza, la domanda è decuplicata, gli insegnanti CLIL, però, non c’erano e ci si è inventati l’insegnamento in compresenza (che raddoppia semplicemente i costi di un’ora tenuta da un insegnante linguisticamente preparato/a), si sono aperte le sezioni bilingui anche ai bimbi non provenienti dal Kindergarten, l’ansia “sociale” è aumentata ancora a dismisura, si sono create le sezioni potenziate, gli insegnanti a quel punto erano ancora meno e si è reagito come si poteva, prendendo giovanissimi neo laureati o anche non laureati

— Fabio Gobbato

Insomma, si è continuato a correre dietro alle richieste dei genitori a scapito del rigore e di una programmazione seria, per pura volontà di accontentare tutti.

A un certo punto però anche Gobbato si rende conto che a Bolzano quel che manca, rispetto alla Scuola Da Vinci di Monaco (la cui direttrice ha recentemente intervistato), è imprimis il contesto linguistico:

In Baviera fra le mura domestiche parlano sì tutti in italiano, ma poi i ragazzi sono in qualche modo costretti a frequentare associazioni sportive tedesche, vanno agli scout con coetanei tedeschi, in cortile hanno amici tedeschi, guardano la Tv germanica, vanno al cinema a vedere film in tedesco, ascoltano musica germanica. In un concetto: assorbono gradualmente la lingua e la cultura germaniche, mentre i ragazzini altoatesini si fermano generalmente alle 9-12 ore in tedesco e per il resto vivono in un ambito integralmente italiano.

— Fabio Gobbato

E questo è un bel passo avanti, perché mentre qui su — modestamente — da molti anni facciamo notare che l’immersione ha una componente individuale e una sociale, questo fatto in Sudtirolo normalmente è sempre stato «dimenticato».

Tra l’altro serve anche a far comprendere perché possiamo certamente fare paragoni con le scuole bilingui di Innsbruck e Monaco, ma in realtà con la situazione del Sudtirolo c’entrano poco.

Tuttavia le conseguenze che Gobbato trae dalle sue constatazioni sono a mio avviso almeno parzialmente sbagliate: in più di un’occasione accenna alla reciprocità con le scuole tedesche. Certo, se le scuole italiane potessero semplicemente attingere al personale delle scuole tedesche, alcuni problemi delle prime si potrebbero risolvere — ma a che prezzo? Il rischio sarebbe quello di un semplice travaso di insegnanti, che già mancano da tutte le parti, finendo per danneggiare anche le scuole tedesche senza peraltro risolvere i problemi degli istituti italiani.

Ancora una volta allora sarebbe una scorciatoia che non porta al risultato auspicato.

Sulla base delle esperienze che si osservano in altre zone plurilingui con presenza di minoranze nazionali (Québec, Catalogna o Finlandia), invece, se davvero si volesse dar forza alla lingua tedesca specialmente a Bolzano, si dovrebbe investire prima di tutto sul contesto linguistico, cosa che invece in Sudtirolo viene puntualmente ignorata e derisa o addirittura osteggiata. Vi rientrano banalità come etichette o bugiardini dei medicinali bilingui, diritto dei consumatori a venir serviti nella lingua che preferiscono o misure vere e proprie di affirmative action.

Ma soprattutto penso che le varie sperimentazioni CLIL andrebbero sostituite con una full immersion tedesca con poche ore di italiano, simile alla french immersion in Canada o alle scuole pubbliche catalane. In soldoni: per compensare ciò che a Bolzano manca, rispetto a Innsbruck e Monaco, chi vuole davvero imparare il tedesco dovrebbe frequentare una scuola tedesca o, forse, una sezione tedesca per non madrelingua. Penso che per fare una politica linguistica seria si dovrebbero eliminare almeno alcune scuole italiane a Bolzano, sostituendole con scuole tedesche.

L’odierna «pioggia» (o «tempesta tropicale») serve a poco o nulla se, come scrive Gobbato, i ragazzi stanno seduti in classe e non capiscono niente.

Chi ne ha la possibilità provi a parlare informalmente con i ragazzi delle medie e scoprirà che molti di loro se la ridono dicendo che capiscono pochissimo durante le lezioni veicolari, ancora in terza!

— Fabio Gobbato

Mi verrebbe da dire che sono troppe per lo scarso risultato e troppo poche per imparare davvero la lingua in un contesto ormai largamente monolingue italiano come quello di Bolzano.

E’ davvero poco consolatorio scoprire nella vita reale che ormai gli studenti italiani arrivano in quinta superiore con un tedesco migliore rispetto all’italiano della gran parte dei ragazzi di lingua tedesca che non vivono nelle città (per quelli delle città resta in gran parte valido il luogo comune degli Anni Ottanta che “i tedeschi sanno molto meglio l’italiano di quanto gli italiani sappiano il tedesco”).

— Fabio Gobbato

Non so se sia vero, non conosco i dati, ma anche se così fosse il «problema» è che per chi è di lingua tedesca, lingua minorizzata, spesso il percorso di bilinguizzazione alla fine della scuola è appena agli inizi, sul posto di lavoro, a contatto con i colleghi, i clienti e le migliaia di turisti italofoni. Tutte le statistiche paiono confermarlo, anche se il risultato non sarà certo perfetto.

Mentre invece per molti sudtirolesi di lingua italiana quello scolastico è il punto d’arrivo, ché nella vita reale non saranno quasi mai costretti a esprimersi nell’altra lingua.

Quindi, lo ribadisco, non penso che la soluzione possa essere la reciprocità ma, anzi, modelli differenziati per esigenze e contesti linguistici diversi. Certo, rimane il grande problema del personale, che bisognerebbe risolvere gradualmente facendo: formazione. Le formule magiche non esistono.

Vedi anche ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 ‹7 ‹8

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Autorinnen und Gastbeiträge

Der Eiertanz der SVP.

Die verzweifelte Suche der Volkspartei nach der richtigen Strategie im Senatswahlkreis Bozen-Unterland

Sie hätten es satt, einen italienischen Senatskandidaten im Unterland zu unterstützen, so die Botschaft der SVP-Unterlandler an ihre Parteizentrale in Bozen. Sie wollen endlich wieder einen der ihren wählen. Einen Zählkandidaten, der keine Chancen hat, gewählt zu werden.

Auf diese SVP-»Strategie« hofft Giuliano Vettorato, Lega-Landesrat, der Koalitionspartner der Volkspartei. Die italienische Rechtsallianz — bestehend aus Lega, Fratelli d’Italia und Forza Italia — hofft auf eine eigenständige SVP-Kandidatur im Senatswahlkreis Bozen-Unterland. Warum? Damit werden die rechten Siegeschancen deutlich verbessert, zitiert die Neue Südtiroler Tageszeitung Vettorato und seinen Wunsch an die Brennerstraße. Dort hat Vettorato einige gewichtige Fürsprecher wie die Partei-Granden Meinhard Durnwalder und Herbert Dorfmann.

Weiß die SVP, auf was sie sich da einlässt? Es mag ja sein, dass italienisch Rechts einen Lega-nahen Kandidaten nominieren wird. Bei den Parlamentswahlen werden die italienischen BürgerInnen Südtirols traditionell dem »nationalen« Trend folgen. Laut Umfragen liegen italienweit die rechtsradikalen Fratelli d’Italia von Giorgia Meloni derzeit an der Spitze. Ob die SVP den Auftritt von Meloni bei ihren FreundInnen der neofaschistischen Vox in Spanien kennt? Warum dann nicht gleich Alessandro Urzì unterstützen?

Die SVP biedert sich bereits Urzì an. In einer Landtagsanfrage giftete Urzì, dass das WLAN im Bozner Krankenhaus offiziell von Limitis am Margarethenplatz in Welsberg angeboten wird. Was macht die Landesregierung? Sie kuscht, kommentierte die Entscheidung, Welsberg schnell mit Monguelfo zu ergänzen: Dies, während in Südtirol seit Monaten »im Digitalbereich eine Italianisierung ohnegleichen stattfindet«.

Trotzdem scheint es bei den Rechtskonservativen in der SVP eine ideologische Nähe zur italienischen Rechten zu geben. Das ist Tradition in Südtirol. Im Faschismus gab es genügend Südtiroler, die ungeniert mit den faschistischen Machthabern zusammenarbeiteten. Genauso mit den Verbündeten der Faschisten, den deutschen Nazis. Bei den letzten Landtags- und Parlamentswahlen stimmten viele SüdtirolerInnen für die Lega. Alessandro Urzì kann sich berechtigte Hoffnungen machen, künftig eine größere Rolle spielen zu dürfen.

Außer der Parteiausschuss springt am 17. August über die eigene rote Linie, die da sagt, eine Unterstützung des Mitte-Links-Kandidaten komme nur in Frage, wenn dieser aus der politischen Mitte kommt, kein erklärter Exponent des PD. Zur Erinnerung, der PD war über längere Jahre hinweg Koalitionspartner der SVP in der Landesregierung und Garant in Rom für mehr Autonomie. Dank gehört nicht unbedingt zu den Südtiroler Tugenden.

Mit dem Exponenten meinen manche SVP-Größen Luigi Spagnolli, Ex-Bürgermeister von Bozen. Die Neue Südtiroler Tageszeitung lässt ein SVP-Leitungsmitglied sagen, »Luigi Spagnolli ist zwar sympathisch   …  er steht sinnbildlich für die ,alte Politik‘, mit der wir nichts mehr zu tun haben wollen.« Alte Politik? Ansprechpartner in Rom, Dialogbereitschaft, Ausbau der Autonomie? Alte Politik? Italienisch Rechts steht dann also für »neue Politik«?

Die Eisacktaler Kammerabgeordnete Renate Gebhard sagte zu Rai Südtirol, die SVP profitiere nichts von provinzfremden Parlamentariern. Nicht von Elena Boschi und genauso wenig von Gianclaudio Bressa. Boschis Einsatz für Südtirol mag zweifelsohne dürftig gewesen sein, manchmal auch kontraproduktiv.

Bressa aber so abzukanzeln, das hat er nicht verdient. Der langjährige SVP-Parlamentarier Karl Zeller schreibt im Europäischen Journal für Minderheitenfragen, dass Bressa als Regierungsmitglied am meisten Durchführungsbestimmungen zur Südtirol-Autonomie engagiert begleitet hatte — laut Zeller 39 von insgesamt 88 in den letzten 29 Jahren. Darunter die großen Wasserableitungen, er machte die berühmte »Heimholung des Stroms« mit möglich.

Bressa gilt in der SVP trotzdem als Buhmann, weil er das regionale Athesia-Monopol »zerschlagen« wollte. Ein Angriff auf Südtirol? So scheint man es in der Brennerstraße wohl zu sehen. Deshalb das Setzen auf die neue Politik.

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Neu: Südtiroler CO₂-Rechner.

Es war hoch an der Zeit, dass auch das selbsternannte »Klimaland« Südtirol (unter seinem rechtsradikalen Lega-Umweltlandesrat) einen eigenen CO2-Fußabdruckrechner bekommt. Sinnvoll und richtig, denn es gibt im Internet erst 23.487, nun sind es — endlich — 23.488, und dieser ist auch noch speziell an Südtirol angepasst.

Den ersten Kalkulator dieser Art hatte übrigens der Erdöl-Multi BP im Jahr 2004 entwickeln lassen, um den Einzelnen mehr oder minder subtil das falsche Bewusstsein einzuimpfen, dass sie selbst für Umweltzerstörung und Erderwärmung verantwortlich sind — nicht Konzerne oder Politik. Eine Botschaft, die durch jeden neuen CO2-Rechner unterstrichen und weitergetragen wird. Hier in etwa so: Macht ihr mal was gegen den Klimawandel, während die Landesregierung mal eben mehrere Milliarden in die Autobahn spuckt.

In einem gestern in Le Monde erschienenen Beitrag machte die Soziologin und Philosophin Dominique Méda darauf aufmerksam, dass die weniger wohlhabenden 50% der französischen Bevölkerung ihren CO2-Ausstoß um 4% senken müssten, um die Klimaziele zu erreichen, die reichsten 10% aber um über 80%.

Um dies zu erreichen, ist es mit etwas gutem Willen im individuellen Verhalten bei weitem nicht getan, schon gar nicht bei der Durchschnittsbevölkerung. Da ist zu wenig rauszuholen. Wenn wir die Menschheit retten wollen, muss hauptsächlich bei den großen Klimasünderinnen — Ultrareiche und Großkonzerne — angesetzt werden, und zwar verbindlich. Das ist Aufgabe der Regierenden. CO2-Kalkulatoren sind Blendgranaten.

Ja, natürlich müssen wir alle unseren Beitrag leisten, doch wenn der Hauptfokus auf dem Individuum liegt, haben wir schon verloren. Das Wichtigste, was wir als Normalbürgerinnen tun können, ist wohl auch gar nicht die Reduktion unseres individuellen CO2-Abdruckes, sondern Druck auf die Politik auszuüben, damit sie die Rahmenbedingungen drastisch verändert.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 ‹7 ‹8 ‹9 | 1› 2›

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