Categories
BBD

Nach rechts verschobene Politlandschaft.
Quotation

Schlein spricht mit viel mehr Glaubwürdigkeit über Ökologie und Feminismus als es Matteo Renzi tat, der so weit gegangen ist zu sagen, dass die Umweltschützer übertreiben und den Fortschritt aufhalten — und sich selbst als Anführer der ersten feministischen Partei Italiens bezeichnet hatte. Schlein verteidigt auch ohne Vorbehalte die Rechte der LGBTI-Gemeinschaft (der sie angehört). Das scheint eine Mindestvoraussetzung [für eine Linke] zu sein, ist es aber in Italien nicht, wo es selbst bei Mittelinks keinen Konsens zur Ehe für alle gibt. In der Tat hat es Jahrzehnte gedauert, um zu einer gemeinsamen Linie zu finden, damit gleichgeschlechtliche Paare [wenigstens] nichteheliche Lebensgemeinschaften eingehen — das heißt: rechtlich existieren — konnten. Diese Herausforderung wurde 2016 gemeistert und ist durch die Regierung von Giorgia Meloni [FdI] wieder in Gefahr. Bei Mittelinks gibt es auch keinen Konsens zum Adoptionsrecht homosexueller Paare — das derzeit in Italien nicht existiert.

Schlein, die von Prekariat und Arbeitsrechten spricht und — eine weitere Neuheit — einen Mindestlohn vorschlägt, ist eine moderate Progressistin, die die PD an die übrigen europäischen sozialdemokratischen Parteien wie die PSOE annähern will. Die italienische Politlandschaft ist aber so weit nach rechts verschoben, dass sowohl die Medien als auch ihre eigenen Parteigenossen sie als eine Radikale darstellen. In Wirklichkeit definieren sie ihre politischen Vorbilder ideologisch ziemlich gut: Barack Obama und Romano Prodi.

Auszug aus Digues alguna cosa que soni d’esquerres von Alba Sidera, erschienen in der katalanischen Tageszeitung El Punt Avui (23. Mai 2023). Sidera, Journalistin und Expertin für Rechtsextremismus, lebt seit 2007 als Korrespondentin in Rom. Übersetzung von mir.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Sexuelle Belästigung: Alpini in der Falle.

Nachdem es beim letztjährigen Alpini-Treffen in Rimini zu mehreren sexuellen Übergriffen (auch auf Minderjährige) gekommen sein soll, hat sich der Journalist Saverio Tommasi für das Onlineportal Fanpage beim aktuellen Aufmarsch in Udine umgesehen.

Mit seiner Spontanumfrage (Video) fing er ein äußerst desolates, misogynes Sittenbild der Machotruppen ein.

Noch während sie behaupten, dass die Anschuldigungen in Rimini samt und sonders erfunden waren, geben Festteilnehmer mit Alpini-Hut zu Protokoll, dass ein Klaps auf den Po einer Frau keine Belästigung sei. Vielmehr — stellt einer der Befragten die dreiste Theorie in den Raum — hätten die Frauen im Vorjahr Anzeige erstattet, weil sie sich von den Gebirgsjägern nach der Corona-Pandemie mehr körperlichen Kontakt gewünscht und nicht bekommen hätten.

Allgegenwärtig ist der Vorwurf, dass die Frauen »provozieren«, zu viel nackte Haut zeigten und eigentlich »Huren« seien, die im Anschluss gerne in die Opferrolle schlüpften. Wenn sie schon zu einer mehrheitlich männlichen Veranstaltung gingen, müssten sie verstehen, dass »etwas passieren« könnte, sagt einer.

»Ich bin keine Schwuchtel, deshalb schaue ich die Dinge an… darum geht es«, lacht ein anderer Teilnehmer. »Als Mann verleitet mich das Fleisch zur Sünde.«

Ein von der ANA im Vorfeld des diesjährigen Fests veröffentlichter Leitfaden gegen sexuelle Belästigung bezeichnen mehrere Interviewte übereinstimmend als Schwachsinn oder Mist.

Mit den Vorwürfen sollten, so der Tenor, ja ohnehin nur die Alpini schlechtgemacht werden. Wer sie vorgebracht hat, müsste einem Teilnehmenden zufolge ordentlich verprügelt werden. Ein anderer würde sich zumindest wünschen, dass Frauen, die mit ihren Anzeigen die Alpini »durch den Dreck gezogen« haben, mit ordentlichen Strafen belegt werden.

Dabei sehen zahlreiche Befragte offensichtlich nicht ein, dass unerwünschte deftige »Komplimente« für einen »schönen Arsch« als Beleidigung oder Belästigung aufgefasst werden könnten. Einer gibt zwar zu, dass es sich um Belästigung handeln könnte — relativiert aber sofort: eine völlig »unschuldige«.

Zur Ablenkung vom eigentlichen Thema fallen auch rassistische Verweise auf Zugewanderte (»ja und, was machen denn die Ausländer?«) sowie Beleidigungen des weiblichen Geschlechts: Frauen seien »rassistisch« [sic] und Feministinnen sorgten für unnötige Missverständnisse und Diskussionen — »wegen nichts«.

Neben der bewussten Schädigung des guten Rufs der Alpini gibt es noch weitere interessante Thesen, warum die Frauen sexuelle Übergriffe angezeigt haben könnten: sie seien auf der Suche nach wirtschaftlichen Vorteilen oder wollten auf die ersten Seiten der Zeitungen. Auch in diesem Jahr seien schließlich Provokateurinnen vor Ort, die die armen Herren mit Alpini-Hut unsittlich berührten, um sie in eine Falle zu locken.

Höchste Zeit, sie wieder zu uns nach Südtirol zu holen!

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Vierte Gewalt unter Kuratel.

Für die Demokratie ist ein funktionierender und unabhängiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk von kaum zu überschätzender Bedeutung. Den italienischen — die Rai — leitet fortan mit Giampaolo Rossi ein direkter Vertrauensmann von Regierungschefin Giorgia Meloni (FdI), deren rechtsrechte Mehrheit seit Monaten an der Gleichschaltung der Medien gearbeitet hatte. Wichtige Persönlichkeiten haben die öffentliche Sendergruppe inzwischen unter zunehmendem Druck von Rechts verlassen und somit Platz gemacht für die unverhohlenen Ambitionen der neofaschistischen Regierung.

Wer ist der Mann?

Als FdI-Mitglied war der neue Generaldirektor der Rai, Giampaolo Rossi, federführend an der Organisation des Parteifests Atreju beteiligt. Zudem war er noch 2021 als Verfasser eines »konservativen Manifests« für den rechten römischen Bürgermeisterkandidaten Enrico Micchetti in Erscheinung getreten. Und bis 2018 schrieb er einen Blog für die Berlusconi-Zeitung il Giornale.

Regelmäßig schoss er sich, auch mit antisemitischem Vokabular, in Vergangenheit auf George Soros und seine Open Society Foundations ein. Vor dem ungarischen Philanthropen, aber auch vor der Neuen Weltordnung und der Umvolkung, so Rossi, könne Europa nur der autoritäre russische Präsident Wladimir Putin retten. Neben Feministinnen gehörten ferner auch Seenotretterinnen zu den Lieblingszielen seiner Verbalattacken, »Nigerianer und Gutmenschen« stempelte er zu »Abschaum«.

Als Verschwörungstheoretiker tat sich Rossi auch während der Corona-Pandemie hervor. Er outete sich als Impfgegner und beschimpfte den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella als »Dracula«, weil der sich für die Impfkampagne stark gemacht hatte.

Seit einer Reform von Matteo Renzi (PD) wurde ab 2016 der Einfluss des Parlaments auf die Rai zurückgedrängt — und der der Regierung gestärkt. Dies machen sich Meloni und ihre Spezln nun rücksichtslos zunutze, um neben Legislative und Exekutive auch die vierte Staatsgewalt unter ihre Kontrolle zu bringen. Wer die Berichterstattung kontrolliert, hat natürlich auch massiven Einfluss auf Interpretation und Rezeption der Regierungsarbeit.

Mit drin hängt freilich auch diesmal wieder Südtirol, das den eigenen öffentlichen Rundfunk nicht von der Rai entkoppeln wollte. Mehrere Landtagsabgeordnete — einschließlich Alessandro Urzì (FdI) — begründeten ihre damalige Gegenstimme übrigens damit, dass sie den politischen Einfluss auf den Sender gering halten wollten.

Siehe auch 1›

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Linguaggio inclusivo: chiesa batte Crusca.

Poco tempo fa in un parere ufficiale indirizzato al Comitato pari opportunità della Corte di Cassazione sulla parità di genere negli atti giudiziari, l’Accademia della Crusca aveva nettamente rifiutato praticamente tutte le espressioni linguistiche volte a includere e rendere visibile il genere femminile. Secondo i pasdaran della lingua, nel linguaggio istituzionale sarebbero da evitare non solo accorgimenti «spinti» come lo schwa (ə) o l’asterisco, ma perfino le forme sdoppiate (come «cittadine e cittadini»), mentre va benone il vetusto maschile generico o «non marcato».

Le raccomandazioni espresse in precedenza fanno comunque capire che questo atteggiamento reazionario non è limitato alla sfera istituzionale in senso stretto, ma si estende allo standard in tutte le sue espressioni:

[N]on dobbiamo cercare o pretendere di forzare la lingua – almeno nei suoi usi istituzionali, quelli propri dello standard che si insegna e si apprende a scuola – al servizio di un’ideologia, per quanto buona questa ci possa apparire.

– Accademia della Crusca (fonte)

Neanche a farlo apposta, proprio in questi giorni la Diocesi sudtirolese ha pubblicato le sue linee guida per l’uso del linguaggio inclusivo, consigliandone espressamente l’applicazione — in tedesco e italiano — nel contesto (istituzionale) ecclesiastico.

Constatiamo allora come ormai la Crusca si sia fatta sorpassare anche da un’istituzione estremamente legata alla tradizione e non certo incline a seguire le mode, come appunto la Chiesa cattolica.

Più chiaro di così… si muore.

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Crusca gegen geschlechtergerechte Sprache.

Die öffentlich-rechtliche italienische Sprachgesellschaft Accademia della Crusca befasste sich kürzlich mit einer Frage des Ausschusses für Chancengleichheit beim italienischen Kassationsgericht zum Thema der Gleichstellung von Frauen und Männern in Rechtsakten.

In ihrer Antwort bewies die Jahrhunderte alte Institution nicht zum ersten Mal eine ultrakonservative, reaktionäre Sicht auf die Sprache.

So empfehlen die Sprachhüterinnen öffentlichen Institutionen — nicht auf Rechtsakte beschränkt — auf Sternchen1»Car* amic*, tutt* quell* che riceveranno questo messaggio…«) und auf das sogenannte Schwa (ə) zu verzichten. Darüberhinaus sprechen sie sich aber sogar gegen gängige Paarformen (wie in »Bürgerinnen und Bürger«) aus. Zulässig seien einzig neutrale Bezeichnungen (wie »Mensch«2im Italienischen gleichlautend mit »Mann«, »Personal«, »Angestellte«) oder: das generische Maskulinum.

Die Crusca behauptet sogar, das generische Maskulinum sei die beste Art, damit sich alle gemeint fühlen, denn es sei Aufgabe dieser Form, zu inkludieren.

Sonst müsste man ja — Achtung: Totschlagargument! — Millionen von Texten, einschließlich der Verfassung, neu schreiben, denn auch im italienischen Grundgesetz sei nur von »Bürgern« (cittadini) die Rede. Frauen sind halt mitgemeint.

Offen zeigt man sich nur für weibliche Berufsbezeichnungen, wie es sie in vielen anderen Sprachen — einschließlich des Deutschen — quasi immer schon gegeben hat: Lehrerin, Sekretärin, Präfektin. Dies gilt aber natürlich auch nur dann, wenn ausschließlich eine oder mehrere Frauen gemeint sind. Sobald auch nur ein Mann dabei ist, setzt der sich durch.

Das Land Südtirol hat sich diesbezüglich (für Deutsch, Ladinisch und auch Italienisch) deutlich fortschrittlichere Richtlinien gegeben, die im Einklang mit denen des Europäischen Parlaments stehen, und lässt sich von den rückwärtsgewandten Ausführungen der italienischen Sprachwächterinnen hoffentlich nicht beeinflussen.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3

  • 1
    »Car* amic*, tutt* quell* che riceveranno questo messaggio…«)
  • 2
    im Italienischen gleichlautend mit »Mann«
Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Gender Pay Gap und Ländervergleich.
Vorbild Island

Anlässlich des Weltfrauentags war gestern bei FM4 Katharina Mader zu Gast, ihres Zeichens Volkswirtin und Ökonomin in der Frauenabteilung der Arbeiterkammer.

Sie hat dabei auf die vorbildliche Gleichstellungspolitik im Kleinstaat Island (mit weniger Einwohnerinnen als Südtirol) und auf das relativ schlechte Abschneiden Österreichs beim Gender Pay Gap hingwiesen.

Gleichzeitig hat sie auch erklärt, warum Ländervergleiche in diesem Bereich oft problematisch sind — und zwar unter anderem am Beispiel Italien. Es gebe dort zwar einen sehr viel niedrigeren Pay Gap als in Österreich, allerdings sei die Frauenerwerbsquote ebenfalls sehr viel niedriger. Vor allem die gut ausgebildeten Frauen seien in Italien erwerbstätig, während diejenigen, die in Österreich häufig im schlecht bezahlten Teilzeitsegment beschäftigt sind, in Italien oft gar nicht arbeiteten.

Ich hatte mich schon öfter gefragt, warum Südtirol einen höheren Gender Pay Gap hat als Italien. Da es hierzulande aber auch eine höhere Frauenerwerbsquote gibt als durchschnittlich in italienischen Regionen, dürfte es sich ähnlich verhalten wie beim Vergleich zwischen Österreich und Italien.

Das macht den Gender Pay Gap als solchen natürlich um keinen Deut besser — doch Vergleiche mit schlecht vergleichbaren Daten anzustellen, ist für die Ursachenforschung eben auch nicht hilfreich.

Besser wäre wohl ohnehin, sich an der offensiven Gleichstellungspolitik von Island zu orientieren.

Siehe auch ‹1

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
Autorinnen und Gastbeiträge

Die Stimmungsmache des Harald Stauder.
»Das wird man doch wohl noch sagen dürfen«

von Antifa Meran

Der SVP-Bürgermeister von Lana, Harald Stauder, veröffentlicht am 22. Februar ein Video auf Facebook, in dem er endlich das auszusprechen wagt, worunter so viele »unterdrückte« Bürger:innen Südtirols leiden: Sprachpolizei, Gutmenschen mit erhobenem Zeigefinger, »all jene, die überall Rassismus wittern«. Stauder spricht über vermeintliche Kostümverbote zu Fasching, angebliche Bäckerei-Boykotte aufgrund unangebrachter Krapfenmotive, voreilige Anschuldigungen. Und zwischen all diesen »Extremen« inszeniert er sich perfekt als der »Moderate«, der einen kühlen Kopf bewahrt, während allen vor lauter »Rassismus-Imaginationen« schon die Stirn glüht. Und vor allem verteidigt er eines: die Freiheit von Kindern!

Die Argumentationslinie ist bekannt: Es gibt die vermeintlichen Moralisten, die da draußen allen den Spaß verderben, die dafür sorgen, dass nichts mehr sagbar ist. Die Argumente kennen wir nicht nur von der AfD in Deutschland. Alle neuen rechten Strömungen haben dieses Mantra verinnerlicht. Es beschwört einen vermeintlichen Normalzustand herauf, der in Bedrohung steht (in der Forschung zur extremen Rechten nennt man dies auch Dekadenztheorie). Schuld an allem sind dann die Feminist:innen (Hilfe, hier wird gegendert!), die Schwulen und Lesben, die Klimabewegung, die Antifa oder alle weiteren Gruppierungen, die vermeintlich die natürliche Ordnung durcheinander bringen.

In der Kommentarspalte unter dem Beitrag von Herr Stauder geschieht genau das, was immer passiert, wenn rechtspopulistisch Stimmung gemacht wird. Es tönt sinngemäß »genau« und »das muss doch mal aufhören mit diesem Unfug«, »endlich sagts mal wer«. Dazwischen auch rassistische Kommentare und Bilder. Der Beitrag gefällt auch Gabriele Morandell. Als Volksanwältin leitet sie unter anderem auch die Antidiskriminierungsstelle.

Es zeigt sich: Die Aussagen des Bürgermeisters sind an diesem historischen Zeitpunkt nicht nur beschämend, sie sind gefährlich. Ja, es gibt Kritik an rassistischen Faschingskostümen. Und nur weil Stimmen dagegen lauter werden, heißt es nicht, dass die Kostüme nicht schon vorher rassistisch waren.

Aber diese Debatte berührt nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um Rassismus geht. Und viele Schwarze Menschen machen sich wohl auch mehr Gedanken über rechten Terror als über Faschingskostüme und Krapfen. Aber Rassismus ist nunmal ein System und da spielt das alles mit rein. So zu tun, also würde Rassismus konstruiert, indem er als Vorwurf in den Raum geworfen wird, spricht ab, dass er für viele Menschen eine bittere und lebensgefährliche Realität darstellt.

Und ja Herr Stauder, auch viele Verkleidungen, die an Fasching kritisiert werden, haben eine blutige Geschichte. Blackfacing etwa, also sich das Gesicht schwarz anmalen, entstand in den amerikanischen Südstaaten zur Zeit der Sklaverei. Das schwarz gemalte Gesicht als Witz hat seinen Ursprung in dem rassistischen Stereotyp Jim Crow, einem ebenso fröhlichen wie vermeintlich dummen Schwarzen. Das war vor 200 Jahren rassistisch und ist es heute.

Diese Kostüme mit Witzen über den Papst zu vergleichen ist nicht nur platt, sondern falsch: Der Papst hat seine Rolle gewählt, er genießt Macht und Ansehen. Ein Kostüm, welches sich auf Identitäten bezieht, die sowohl historisch als auch gegenwärtig unterdrückt wurden, ist nicht nur falsch, sondern auch schwach. Man nennt es auch »nach unten treten«, Herr Stauder.

Als Bürgermeister sind Sie zwar oben — aber in einem Jahrzehnt, in dem rassistischen Anschläge wie Hanau, Halle, Christchurch immer wieder Menschenleben kosten, in dem das NSU-Trio in Deutschland Menschen, die nicht weiß sind, ermordet, in so einem Jahrzehnt nach unten zu treten, ist das Allerletzte.

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Krankenhauspufferzonen.
Schottland

In Schottland sollen in der Umgebung von Krankenhäusern und einigen anderen medizinischen Einreichtungen schon bald sogenannte Pufferzonen eingerichtet werden, in deren Radius (voraussichtlich 150 Meter) gewisse Kundgebungen grundsätzlich verboten werden. Dadurch sollen insbesondere Frauen, die sich zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs in eine solche Einrichtung begeben, vor Einschüchterungen oder gar Übergriffen geschützt werden.

Mitglieder militanter Gruppierungen stellen sich regelmäßig vor Krankenhäusern auf, um auf Betroffene nicht nur psychologischen Druck auszuüben. Das gibt es auch in Bozen.

Erst kürzlich hatte der Supreme Court des Vereinigten Königreichs ein ähnliches Vorhaben in Nordirland gebilligt, wodurch die bereits in Gang befindliche Debatte in Schottland deutlich Fahrt aufgenommen hat. Die schottische Gesundheitsministerin, Maree Todd (SNP), kündigte an, die Regierung werde eine einschlägige Gesetzesinitiative der Grünen im schottischen Parlament unterstützen.

Eine repräsentative Umfrage hatte vor rund einem Jahr ergeben, dass rund 72% der Schottinnen eine derartige Reglementierung befürworten würden, während sich nur 7% dagegen aussprachen.

Siehe auch ‹1 ‹2

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL