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Die spanische Post ist mehrsprachig.

Spanien ist ein mehrsprachiges Land, in dem neben Kastilisch (aka Spanisch) auf regionaler Ebene auch Baskisch, Galicisch und Katalanisch (einschließlich der Variante Valencianisch) amtlich sind. Auch die spanische Post nutzt diese Sprachen, was zum Beispiel an ihrem mehrsprachigen Internetauftritt ablesbar ist.

Bildschirmausschnitt: Webseite der spanischen Post auf Baskisch

Die Webseite ist in sämtlichen Regionalsprachen, zudem auf Kastilisch und Englisch abrufbar.

In Italien, wo Minderheitensprachen (wie Sardisch, Friaulisch, Deutsch oder Ladinisch) ebenfalls in mehreren Regionen offiziellen Status genießen, ist der Internetauftritt der Post: einsprachig.

Bildschirmausschnitt: Webseite der italienischen Post

Wiewohl ich mich daran zu erinnern glaubte, dass neben der italienischen wenigstens auch eine englische Sprachversion existiert, scheint auch das nicht mehr der Fall zu sein. Wer in Italien diesen Dienst von außerordentlichem öffentlichen Interesse online in Anspruch nehmen will, muss zwangsläufig die italienische Sprache verstehen.

Die von Artikel 6 der italienischen Verfassung und mehreren Autonomiestatuten angeblich geschützten Minderheitensprachen genießen diesbezüglich keinerlei Rechte.

Das Land Südtirol muss sogar dafür bezahlen, dass demnächst — falls die italienische Post Lust hat, sich an diese Vereinbarung zu halten — eine zweisprachige Beschwerdeseite im Netz eingerichtet wird. Von einem einigermaßen mehrsprachigen Webauftritt mit postalischen Dienstleistungen ist gar nicht die Rede.

Mir wäre hingegen nicht bekannt, dass das Baskenland, Galicien oder Katalonien dafür aufkommen müssen, dass ihre jeweiligen Landessprachen irgendwo berücksichtigt werden, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist. Das wäre ja auch völlig skurril.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 ‹7 | 1›

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Le pretese delle Poste monolingui.
Collaborazioni a senso unico

Oggi allegata alla posta ho trovato questa simpatica comunicazione monolingue:

Nel caso qualcuno si fosse fatto delle illusioni, evidentemente Poste italiane intendeva mettere in chiaro sin dall’inizio che anche nel 2022 (con buona pace dello Statuto di autonomia migliore al mondo e delle norme da esso derivanti; dell’impegno milionario della Provincia; e delle più banali regole del rispetto per i cittadini) il disservizio postale continuerà a fare i propri comodi, fregandosene ampiamente del bi e ovviamente del trilinguismo.

Anzi, quest’anno le poste che si rifiutano di rispettarci hanno anche il coraggio di pretendere la nostra collaborazione, ché: se la posta non arriva non è mica colpa nostra, ma solo ed esclusivamente vostra.

Le milionate sudtirolesi (secondo i proclami sempre trionfalistici) sarebbero dovute servire anche per istituire un servizio reclami bilingue per il Sudtirolo. Se già non funziona un tubo almeno potete dircelo. Purtroppo però o non è stato fatto nulla nemmeno in questo senso o il servizio reclami è ben nascosto da qualche parte.

Buon anno nuovo!

Vedi anche ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6

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Kronbichler und die Post.

Ex-Parlamentarier Florian Kronbichler thematisiert auf Salto seine Erfahrungen mit der italienischen Post.

Um einen Brief von der Landeshauptstadt ins Unterland zu schicken, musste er demnach einen regelrechten Spießrutenlauf hinlegen, der andere vielleicht dazu bewogen hätte, ihre Post selbst beim Empfänger vorbeizubringen.

Eine Briefmarke bekam er nur, weil ihm ein Trafikant sein privates Exemplar verkaufte — nachdem er schon in zwei weiteren Trafiken erfolglos gewesen war.

Von der Talferbrücke über die Museumstraße, Lauben, Obstmarkt und Rauschertorgasse fand er keinen Briefkasten, wo er seinen Brief hätte loswerden können. Es blieb ihm nur der Weg zum Hauptpostamt.

Seine diesbezügliche Beschwerde wurde er im Postamt allerdings nicht los, er wurde auf eine Grüne Nummer und schlussendlich auf eine E-Mail-Adresse verwiesen. Den Zitaten in seinem Text nach zu schließen, wurde er auch nicht in seiner Muttersprache bedient. Könnte aber auch sein, dass er es gar nicht versucht hat.

In den Kommentaren gibt Grünen-Chef Felix von Wohlgemuth an, dass die italienische Post im Internet eine Suchfunktion für Posteinwürfe bereithält, deren 44 sollen es in Bozen sein. Dazu verweist er auf eine einsprachig italienische Seite.

Zum Vergleich: Eine kurze Recherche meinerseits auf der Webseite der österreichischen Post hat ergeben, dass es in Innsbruck 114 Einwurfstellen gibt. Auch Briefmarken sind in Nord-/Osttirol erfahrungsgemäß — anders als hier — keine Mangelware.

Die Briefpost mag heute (anders als der Paketversand) weniger wichtig sein als noch vor Jahren, doch moderne, erfolgreiche Länder haben in der Regel einen gut funktionierenden Postdienst. In Südtirol kann davon trotz Landesmillionen leider nicht die Rede sein.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4

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Poste, app taglia diritti.

Scrive il quotidiano A. Adige che da domani si potranno prenotare gli appuntamenti all’ufficio postale utilizzando il cellulare, grazie alle app «taglia code». Per ora il servizio è limitato a tre filiali di Bolzano, una di Merano e quella di Brixen.

L’introduzione di questo nuovo sistema di prenotazione ‘a distanza’ conferma la vicinanza di Poste Italiane a tutti i cittadini e alle loro esigenze.

– A. Adige

Inoltre, conferma che «tutti i cittadini» comprende solo quelli di lingua italiana, in quanto le app da cui prenotare gli appuntamenti (Ufficio Postale, BancoPosta e Postepay) sono disponibili solo in italiano — fatta eccezione per Postepay, che almeno comprende anche l’inglese.

Le poste, come molti altri, se ne fregano delle disposizioni (D.P.R. 574/88) che imporrebbero loro di trattare allo stesso modo i clienti di lingua italiana e tedesca, assicurando un servizio bilingue.

Vedi anche ‹1 ‹2 | 1› 2›

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Schildkrötenpost.

Nach 2009, 2014 und 2019 hat die Verbraucherzentrale (VZS) auch dieses Jahr eine Stichprobenerhebung der Postzustellzeiten innerhalb Südtirols durchgeführt. Dazu wurden an alle 116 Gemeindeämter des Landes sowie an fünf Bürgerinnenzentren der Landeshauptstadt gewöhnliche Briefe mit der Bitte um Rücksendung geschickt und die entsprechenden Beförderungszeiten gemessen.

Zwar hat sich die Lage im Vergleich zum katastrophalen Ergebnis von 2019 (durchschnittliche Zustellzeit 6,2 Tage) verbessert, doch die heuer erhobenen 3,8 Tage sind noch immer deutlich länger als das Ergebnis von 2014 (2,7 Tage) und sogar doppelt so lang wie 2009 (1,9 Tage).

Weitaus am längsten brauchen Briefe dabei aus und in den Vinschgau 4,54 Tage sowie Briefe innerhalb der Landeshauptstadt 4,6 Tage. Die Verbraucherzentrale spricht von einer Schneckenpost, die sich zur Schildkrötenpost verbessert habe, aber sowohl von den eigenen Zielvorgaben (Zustellung von 90% der Standardbriefe innerhalb des vierten Werktags nach Aufgabe) als auch vom europäischen Standard weit entfernt sei.

Keine einzige Sendung sei am ersten Werktag nach der Aufgabe am Ziel gewesen. Bei Abschluss der Erhebung über 40 Tage nach Beginn waren aber noch immer 12 Sendungen ausständig — also jede zehnte!

Siehe auch ‹1 | 1›

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Neu: Abkommen mit der Post.

Jetzt hatte die Landesregierung eine wirklich hervorragende Idee: Es soll ein Abkommen mit der italienischen Post geschlossen werden, um den Dienst zu verbessern. Gut, eigentlich handelt es sich ja um die Verlängerung einer bereits bestehenden Vereinbarung, die der Landeshauptmann 2019 wörtlich für »gescheitert« erklärt hatte, weil die Post »vieles auf die leichte Schulter genommen« habe. Aber jetzt soll alles anders und besser werden, man setzt nämlich verstärkt auf Qualität. Genau! Schlappe 10,7 Millionen Euro im Jahr werden wir (teils über das ebenfalls gescheiterte Mailänder Abkommen) bis 2023 blechen, um… nun ja, wir werden ja sehen, worauf die Post gerade Lust hat. Wenn es nicht klappt, können wir dann ja immer noch ab 2024 auf Qualität setzen.

Worauf die Post eher weniger Lust hat: ihren gesetzlichen Verpflichtungen bezüglich Zweisprachigkeit nachzukommen (‹1 ‹2 ‹3 ‹4).

Dafür aber hat sich laut einer Erhebung der VZS die Zustellungsdauer innerhalb Südtirols von durchschnittlich 2,7 Tagen 2014 auf 6,1 Tage 2019 mehr als verdoppelt. Das ist doch auch ein schönes Ergebnis*!

Ach ja und noch was: Der verlängerte Vertrag zwischen Land und Post sieht nun auch die Einrichtung einer zweisprachigen Beschwerdeseite im Internet vor. Die restlichen Onlinedienstleistungen darf die Post weiterhin einsprachig anbieten — aber wenigstens können wir uns a bissl drüber beschweren.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 | 1› 2›

*) Böse Zungen kritisieren auch noch, dass gleichzeitig die Portogebühren um über 50% gestiegen sind. Wenn sich die Post jetzt über zweimal so lang um unsere Korrespondenz kümmert, ist das doch das Mindeste! Oder beschweren sich diese Leute auch, weil sechs Tage im Hotel mehr kosten als drei?

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7 Tage vs. 7 Jahre.
Steuerrückzahlungen nördlich und südlich des Brenners

2013 habe ich meine letzte Steuererklärung in Österreich (selber, kostenfrei, online in 15 Minuten) gemacht. Glücklicherweise ergab sich ein für meine Verhältnisse beträchtliches Steuerguthaben, dessen Auszahlung ich sogleich online beantragt habe. Innerhalb einer Woche war das Geld auf meinem Konto.

Seit 2014 mache ich meine Erklärungen – mit ungleich größerem Aufwand – in Italien. Zumindest gab es einen erfreulichen Einstand. Auch meine erste Steuererklärung im Stiefelstaat wies ein Guthaben aus. Vor lauter Freude habe ich die Auszahlung beantragt und mir vorgenommen, mit dem Geld gut Essen zu gehen.

Vor wenigen Tagen (wir schreiben mittlerweile Juni 2021) klingelte der Briefträger und übergab mir ein einsprachig italienisches Schreiben mit einem Scheck über den Betrag meines Steuerguthabens aus dem Jahr 2014, den ich wiederum bei der Post einlösen kann.

*Schwärzungen von mir

Ich wiederhole das jetzt noch einmal, damit man die Monstrosität dieser Prozedur voll und ganz genießen kann: Die Post bringt mir ein einsprachiges amtliches Schreiben mit einem Scheck, mit dem ich zur Post gehen muss, um mir im Juni 2021 eine Steuerrückzahlung auszahlen zu lassen, die mir 2014 zugesprochen wurde.

Mahlzeit!

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6

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Post kaputt, Justiz kaputt.

Die höchstmögliche Strafe (von 5 Millionen Euro) hat die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM gegen die italienische Post verhängt, weil sie ihrer Ansicht nach massiv gegen das Konsumentenschutzgesetz verstoßen hat.

Konkret geht es um die Zustellung sowie die elektronische Entgegennahme von eingeschriebener Post, wobei die Behörde einerseits Kundentäuschung und sogar gesetzwidrige Zustellungspraktiken nachweisen konnte, andererseits aber auch eine Schädigung des Justizsystems beklagt. Der Post anzulastende Verspätungen und Zustellungsfehler hätten in vielen Fällen zur Beendigung von Prozessen wegen Überschreitung der Verjährungsfrist geführt.

AGCM selbst beklagt, dass die Höhe der Strafe angesichts eines spezifischen Umsatzes der italienischen Post von 3.492 Millionen (in 2019) keinerlei abschreckende Wirkung haben könne. Der italienische Staat — so die Wettbewerbsbehörde — habe die EU-Richtlinie 2161/2019 nicht umgesetzt, die Strafen bis 4 Prozent des Jahresumsatzes vorsehe. Im vorliegenden Fall wären das 140 statt 5 Millionen Euro.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 ‹7 ‹8

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