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Südtiroler Kulturinstitut.

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Die Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut hat auf ein Schreiben geantwortet, das ich zum ewigen Thema »Sprachschutz als Konsumentenschutz« verschickt hatte. Die Angelegenheit liegt schon einige Wochen zurück:

Mein Mail vom 24.01.07…

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor etlichen Monaten habe ich mich mit einem Schreiben an die Landesregierung und an die Verbraucherzentrale gewandt, in dem ich gesetzliche Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Sprache im Handels- und Dienstleistungssektor (Sprachschutz als Konsumentenschutz) nach dem erfolgreichen katalanischem Modell angeregt habe. Während die Verbraucherzentrale einen derartigen Schritt im Sinne des Verbraucherschutzes sehr begrüßen würde, hat die Landesregierung bis dato nicht auf meinen Hinweis reagiert.

Mich würde nun interessieren, wie sich die Sprachstelle des Kulturinstitutes diesbezüglich äußert und positioniert, und ob Sie sich u. U. vorstellen könnten, diese Forderung aktiv zu unterstützen.

Auf folgenden Seiten finden Sie die Abschrift der Mails an die Landesregierung, die Antwort der Verbraucherschützer sowie eine Zusammenfassung der katalanischen Lösung:

Eine Anfrage. Und ihre Antwort?

Nachgehakt.

Catalunya (II).

Außerdem gibt es hier noch eine kleine Bestandaufnahme zum Stand der deutschen Sprache in der städtischen Südtiroler Öffentlichkeit am Beispiel von Bozen und Brixen:

http://ohneworte.brennerbasisdemokratie.eu

Eine Stellungnahme Ihrerseits würde mich außerordentlich freuen.

MfG – […]
Brennerbasisdemokratie.

PS: Die »Brennerbasisdemokratie – Plataforma per l’autodeterminaziun« ist nicht zu verwechseln mit der letzthin vielzitierten Arbeitsgruppe für die Selbstbestimmung, deren politischen Ziele wir nicht teilen.

…und die Antwort der Sprachstelle, vom 27.02.07:

[…]

vielen Dank, dass Sie mich auf die Initiative “Sprachschutz als Konsumentenschutz” hinweisen. Ich stimme der Verbraucherzentrale und auch Ihnen auf alle Fälle dahingehend zu, dass der Verbraucher ein Recht darauf haben sollte, Informationen über Produkte in seiner Muttersprache zu erhalten. Dies müsste natürlich insbesondere für “gefährliche” Produkte gelten, zu denen sicher nicht nur die Medikamente zählen.

Leider bin ich in juristischen Fragen ein vollkommener Laie, weshalb ich Ihnen in dieser Hinsicht wenig hilfreich sein kann. Auf meine Unterstützung dahingehend, dass der “Sprachschutz als Konsumentenschutz” ein wichtiges und legitimes Anliegen ist, können Sie aber jedenfalls bauen. Man sollte den Bogen vielleicht sogar noch etwas weiter spannen und die Frage in den Raum stellen, wie es denn in dieser Hinsicht mit den Rechten der Ladiner aussieht.
Auch den Italienern sollte dieser Sprachschutz ein Anliegen sein, denn bei technischen Geräten kommt es immer wieder vor, dass sich Gebrauchsanweisungen nur in englischer Sprache finden.

“Sprachschutz als Konsumentenschutz” sollte also ein Anliegen aller Sprachgruppen dieses Landes sein.

Bitte halten Sie mich über Ihre Initiative auf dem Laufenden.

Mit freundlichen Grüßen
Monika Obrist

Südtiroler Kulturinstitut – Sprachstelle
Schlernstr. 1
I-39100 Bozen (BZ)
Tel: ++39-0471-313820 Fax: ++39-0471-313888
www.suedtiroler.kulturinstitut.org

Es freut mich sehr, dass sich die Sprachstelle einer »deutschsprachigen« Institution auch Gedanken zum Ladinischen und Italienischen macht. Ganz nach Loinys Schlagwort der »Sprache des Anderen«: Wer die Sprache des Nachbarn genauso ehrt wie die eigene, legt einen wertvollen Grundstein für Südtirols Zukunft.



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Comentârs

One response to “Südtiroler Kulturinstitut.”

  1. Étranger avatar
    Étranger

    Saluto ovviamente anch’io in modo positivo questa risposta. Sembra una solo battaglia di retroguardia (il plurilinguismo dovrebbe – dovrebbe! – essere la base, del tutto pacifica, del nostro convivere, non il punto d’arrivo), ma evidentemente deve essere ancora vinta.

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