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Eine Anfrage. Und ihre Antwort?

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Am 20. September 2005 habe ich den Landesräten Kasslatter Mur und Widmann – sowie zur Kenntnisnahme der Verbraucherzentrale Südtirol – eine Anfrage zukommen lassen, die den »Sprachschutz als Konsumentenschutz« betrifft.

Hier die Abschrift meiner Anfage sowie die Antwort der Verbraucherzentrale, die bestätigt, dass das Problem besteht:

Sehr geehrte Landesrätin Kasslatter Mur,

sehr geehrter Landesrat Widmann,

wie man vernimmt wird in nächster Zeit ein Ikea-Markt in Bozen seine Tore eröffnen. Unter anderem in diesem Zusammenhang möchte ich in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen die Landesregierung ergreift, um sicherzustellen, daß solche und ähnliche Betriebe, die sich in Südtirol niederlassen, auch über ihre gesetzliche Pflicht hinaus (auch) die deutsche Sprache für ihre Kommunikation benutzen. Keine ernstzunehmende moderne Sprach- und Kulturpolitik kann m.E. eines diesbezüglichen Gesamtkonzeptes entbehren, denn Sprache lebt v.a. durch Kommunikation und die wird heute teilweise von Konzernen bestimmt. Außerdem ist es ein erheblicher Beitrag zum Konsumentenschutz (und zur Stärkung seiner Mündigkeit), wenn der Verbraucher bei Einkauf, Beratung etc. seine eigene Sprache gebrauchen kann. Ich glaube kaum, daß man diese Entwicklung einzig dem freien Markt überlassen soll und kann.

Die Generalitat de Catalunya – die katalanische Regierung – etwa hat ein modernes und sehr erfolgreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um mit gezielten gesetzlichen Bestimmungen und begleitenden Fördermaßnahmen dafür zu sorgen, daß möglichst viele Betriebe in Katalonien die dortige »landeseigene Sprache« sowohl in der internen Kommunikation als auch und vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit verwenden. Diese Sprachpolitik hat dazu geführt, daß etwa Unternehmen wie Ikea, MediaMarkt, McDonald’s und alle führenden Tankstellenbetreiber sowie Bankinstitute entweder freiwillig oder aufgrund gesetzlicher Bestimmungen durchwegs von der katalanischen Sprache Gebrauch machen.

Hat das Land Südtirol ein ähnliches Gesamtkonzept? Besteht in der Landesregierung Interesse, derartige Maßnahmen zu ergreifen? Hat das Land die nötigen Mittel (in Form von Zuständigkeiten) um eine zeitgemäße Sprachpolitik zu betreiben?

Mit freundlichen Grüßen

Simon Constantini, Brixen

(PS: Bei Interesse kann ich Ihnen gerne die katalanische Vorlage zukommen lassen, die ggf. als Vergleich und Basis für eine südtirolspezifische Initiative dienen kann.)


Sehr geehrte Frau (sic) Constantini,

da sich diesbezüglich immer wieder leidgeprüfte KonsumentInnen an uns wenden, sehen wir hier großen Handlungsbedarf.

Es ist derzeit leider so, dass nicht einmal in jenen Bereichen wo es gesetzliche Vorgaben in Bezug auf die Zweisprachigkeitspflicht gibt (wie beispielsweise im delikaten Bereich der Arzneimittel oder bei den Konzessionären von öffentlichen Dienstleistungen) die Gesetze eingehalten werden und die Politik bzw. die Kontrollbehörden nichts unternehmen. Wir konnten bzw. können das Problem verständlicherweise nicht schultern.

Sollten Sie Interesse haben, an der Sache dranzubleiben, so können Sie mit unserer vollen Unterstützung rechnen. Gerne sehen wir Ihren Nachrichten entgegen.

M.f.G.

Walther Andreaus
Verbraucherzentrale

Von der Landesregierung habe ich bis dato leider keine Antwort erhalten.

Siehe auch: 01  02



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