Categories
Autorinnen und Gastbeiträge

Gatterers Geist lebt.

Der gebürtige Südtiroler Journalist Claus Gatterer stößt noch immer Engagement an

Claus Gatterer machte sich als ORF-Journalist einen Namen, mit seinem Magazin teleobjektiv. Sein Journalismus war parteiisch, für die Menschen, für die Ausgegrenzten und Diskriminierten. Gatterer ließ die »Stummen« und »Verstummten« zu Wort kommen, miserabel bezahlte Arbeitende, Rechtlose, Angehörige der minderheitlichen nationalen Volksgruppen in Österreich.

Der gebürtige Südtiroler war einst Mitarbeiter der SVP, beschäftigte sich als Historiker mit den vielen Minderheiten in Italien, wurde in Österreich zum ausgewiesenen Fachmann für Minderheiten. Gleich mehrere österreichische Regierungen holten seine Ratschläge ein. Ob sie umgesetzt wurden? Wohl eher nicht.

Der 1984 verstorbene Gatterer und sein Journalismus wirken immer noch nach. Dafür sorgte auch der österreichische Journalistenclub, später der Journalistenclub Concordia mit dem Prof. Claus-Gatterer-Preis für sozial engagierten Journalismus. Inzwischen gibt es für den »Nachwuchs« den Claus-Förderpreis.

Für die 24-jährige slowenischsprachige Ana Grilc aus dem österreichischen Bundesland Koroška/Kärnten ist Gatterer zweifelsohne ein journalistischer Bezugspunkt. Die junge Literatin machte mit ihrem Erstlingswerk Wurzelreisser:innen auf sich aufmerksam, politisch als Vorsitzende des Klubs slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien/Dunaju. Ana Grilc schreibt für die slowenische Wochenzeitung Novice, in der burgenländisch-kroatischen Zeitung Novi Glas widmete sie Claus Gatterer einen engagierten Artikel, Herr Gatterer im Schatten der Karawanken.

Daraus einige Auszüge:

Journalismus wird Widerstand

In gewissen Kreisen Koroška/Kärntens sagt man, man solle um Widerstandsgeist oder Journalismus zu lernen, ins Baskenland/Euskadi oder zu den Südtiroler:innen reisen. Dies ist kein Zufall, denn aus Sexten/Sesto erhob sich einst ein Vorreiter des bi- und interkulturellen Feldes, eine Journalistenlegende, die neue Maßstäbe im Umgang mit vulnerablen sozialen Gruppen setzte – und das im nationalen österreichischen Fernsehen: Claus Gatterer.

– Ana Grilc

Für Gatterer waren die Kärntner Sloweninnen und Slowenen eine Herzensangelegenheit, wundert sich fast Ana Grilc:

Er berichtet über die schlechten Lebensbedingungen ethnischer Minderheiten und deren Ausgrenzung in Österreich, nimmt sich einer internationalen Perspektive an, schockt den deutschsprachigen Raum mit der Aussage, es gäbe 38 Millionen Minderheitenangehörige in Europa.

– Ana Grilc

Parteiischer Gatterer

Gatterer berichtet solidarisch, ja — nochmals — parteiisch, über die nationalen Minderheiten, in Österreich als Volksgruppen definiert. Gatterer wuchs als ausgegrenzter deutschsprachiger Südtiroler im italienischen Faschismus auf. »Dass ich selber ein Angehöriger einer Minderheit und als solcher drangsaliert wurde, als solcher wirklich ein Fremder in der Heimat war, weil ich in der Schule nicht einmal Deutsch lernen konnte und die Verweigerung der Muttersprache ist ja ein wesentliches Element jeder Entfremdung, trägt bei mir dazu bei, dass ich vielleicht ein besonders offenes Ohr habe für Anliegen für Minderheiten,« erklärte Gatterer seine Minderheiten-Solidarität.

»Aus den eigenen Repressionserfahrungen«, schreibt Grilc, »formt er Empathie und kämpft für das Erstellen und Bestehen minoritärer Allianzen.«

Ana Grilc stellt fest, dass das Reden über Minderheiten in Österreich noch immer notwendig ist, besonders in Kärnten/Koroška zeitlos bleibt. »Antislowenismus grassiert noch immer im Lande. 2022 Jahr organisierten die Studierendenvereinigungen KSŠŠD (Klub slovenskih študentk in študentov na Dunaju), KSŠŠK (Klub slovenskih študentk in študentov na Koroškem) sowie der Schüler:innenverband KDZ (Koroška dijaška zveza) den Minderheitenaktionstag M.A.D., um auf die Geschichte sowie die Folgen des Ortstafelsturms (1972) aufmerksam zu machen. Von den Demoschildern der Jugendlichen prangt noch immer aphoristisch Gatterers Argumentation zu der Legimität der Minderheitenrechte. Nach dem Credo: Haček tuat nit weh. Eine weitere Parallele besteht in der Reaktion der Mehrheitsbevölkerung auf die Forderungen basaler Rechte durch Minderheiten,« klagt Grilc den weitverbreitenten Antislowenismus an.

Slowenisierung von Koroška/Kärnten?

Schon 1975 geißelte Claus Gatterer in der Diskussionsrunde Fremde in der Heimat die österreichische Minderheitenpolitik. Für ihn keine Politik für die Minderheiten, sondern dagegen. Eine respektlose Politik: »Seit Abschluss des Staatsvertrages (damit wurde Österreich 1955 von den Besatzungsmächten USA, SU, Frankreich und GB in die staatliche neutrale Unabhängigkeit entlassen) und seit dem Schulkampf (die Zerschlagung der zweisprachigen Schule) haben die Deutschkärntner eine neue Linie gefunden, die recht geschickt ist. Sie fühlen sich durch die Minderheit bedroht, obwohl diese Minderheit so minimal und klein ist, sie sehen die Gefahr eine Slowenisierung Südkärntens, die überhaupt nicht gegeben ist und die Gefahr könnte auch nicht gegeben sein, wenn die Ortstafel (zweisprachig deutsch-slowenisch) dort stünde, und mit dieser larmoyanten Aggressivität appellieren sie an das Mitleidsgefühl der restlichen Österreicher und auch des deutschsprachigen Auslandes.«

Diese Analyse ist noch immer gültig. Beim jüngsten Landtagswahlkampf in Kärnten/Koroška hetzten die Freiheitlichen ungeschminkt gegen die slowenische Minderheit. Der folgende Stimmenzuwachs ließ die Rechtsradikalen zur zweitstärksten Partei werden.

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Il pionierismo razzista dei fascisti in Sudtirolo.
Quotation · Francesco Filippi

Tutti gli europei all’inizio del Ventesimo secolo sono razzisti. La differenza tra Mussolini e gli altri rappresentanti del continente bianco è che lui è il primo leader che tematizza e costruisce a livello politico l’idea del razzismo e lo fa con politiche dirette alla costruzione di una apartheid di fatto. Come negli anni ’20 lungo il confine orientale, quando prende il potere e inizia le operazioni di deslavizzazione delle terre a Est. O quando, negli stessi anni, avvia la brutale repressione dell’elemento tedesco nelle nuove terre dell’Alto Adige. La nazionalizzazione di quei territori era già stata avviata dai governi liberali, ma lui opera in maniera scientifica, sistematizzando il razzismo di Stato a partire dalla chiusura delle scuole, dall’eliminazione della lingua e della cultura, fino alla cancellazione dell’identità con l’italianizzazione di nomi e cognomi.

Francesco Filippi, storico e autore di libri sul fascismo, intervistato dal Fatto Quotidiano (stralcio). Enfasi ripresa dall’originale.

Serie I II

Vedi anche ‹1 ‹2

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Carabinieri: Gewerkschaft kritisiert Befreiungstag.
False Balance

Folgende Mitteilung veröffentlichte Unarma, Gewerkschaft der italienischen Carabinieri, am Tag der Befreiung vom Faschismus (25. April) bei Facebook:

Facebook-Eintrag von Unarma (Ausschnitt)

Demnach sei es zwar wichtig »über Antifaschismus zu reden«, um die Demokratie zu ehren — doch das sei »nicht genug«, wenn das italienische Volk die Wunden der Landesgeschichte vergesse.

Eine dieser Wunden sei zum Beispiel das Massaker von »Malga Bala« im heutigen Slowenien, wo »slawische Partisanen« zwölf Carabinieri angegriffen und gefoltert hätten.

Nicht so in den Vordergrund stellt Unarma dabei leider, dass es sich bei den Getöteten um Carabinieri der sogenannten faschistischen »Sozialrepublik« (RSI) von Benito Mussolini handelte, die abgestellt worden waren, um sowohl Infrastruktur als auch Einheiten der Nazis — insbesondere die SS — vor Angriffen der Partisaninnen zu schützen.

Wie grausam der Überfall auf diese Carabinieri (die sich allesamt freiwillig für den Dienst in der RSI entschieden hatten!), auch gewesen sein mag: ihn in einem Atemzug mit der Befreiung vom Faschismus zu erwähnen und, schlimmer noch, den Wert der Befreiung herunterzuspielen, weil angeblich der faschistischen Opfer nicht ausreichend gedacht werde, ist wahrlich unerhört.

Dass eine Aussage wie die obige, die sich zum Geschichtsrevisionismus der Neofaschistinnen rund um Ardeatinische Höhlen und Karsthöhlen gesellt, diesmal von einer Gewerkschaft der Ordnungshüterinnen kommt, finde ich in höchstem Maße besorgniserregend.

Dabei wurden die zwölf angeblich »vergessenen« Carabinieri erst 2009 von Staatspräsident Giorgio Napolitano — ziemlich fragwürdig — mit dem Zivilverdienstorden in Gold der italienischen Republik ausgezeichnet, und zwar mit folgender Beschreibung:

[…] Vortreffliches Beispiel an Vaterlandsliebe, Ehrenhaftigkeit und Pflichtbewusstsein bis zur äußersten Selbstaufopferung.1Übersetzung von mir. – Original: »Preclaro esempio di amor patrio, di senso dell’onore e del dovere, spinto fino all’estremo sacrificio.«

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4

  • 1
    Übersetzung von mir. – Original: »Preclaro esempio di amor patrio, di senso dell’onore e del dovere, spinto fino all’estremo sacrificio.«
Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Mancano (solo) i roghi in piazza.
Quotation

Lo storico ed esperto di fascismo Francesco Filippi, autore tra gli altri di Mussolini ha fatto anche cose buone – Le idiozie che continuano a circolare sul fascismo, qualche giorno fa su Twitter ha pubblicato la copertina dell’ultimo numero di Panorama (titolo: «Un’Italia senza italiani», cfr. ‹1) affiancata a un manifesto razzista del 1944. Le somiglianze sono evidenti.

A un tweet in cui gli viene chiesto che cosa manchi a questo punto «per poter affermare che in Italia abbiamo un grosso problema con il razzismo», la sua risposta è lapidaria:

I roghi in piazza, probabilmente. E anche lì ci sarebbero dei distinguo.

— Francesco Filippi

Purtroppo la realtà dell’Italia nel 2023 è questa, e l’indifferenza di troppi è assordante.

Vedi anche ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Open to Strafalcioni.

Il Sudtirolo è stato oggetto di un «lungo processo di germanizzazione» subito dopo il crollo dell’Impero romano d’Occidente. Il suo territorio «è stato incluso nella Contea del Tirolo per oltre 5 secoli per poi passare in gran parte sotto il Regno di Baviera tra il 1806 e il 1918», e quindi durante la prima guerra mondiale, alla fine della quale «torna» in mano all’Italia, il Sudtirolo faceva parte… della Baviera.

Sono solo alcune delle novità — e falsità — del tutto «meravigliose» che apprendiamo navigando su Italia.it, ancora una volta al centro di uno scandalo per via della campagna Open to meraviglia, presentata pochi giorni fa dal governo «della Nazione» che tra l’altro vorrebbe vietare gli inglesismi (di cui anche il video di presentazione, ufficialmente ritirato, è zeppo); e più concretamente dalla ministra del turismo Daniela Santanchè (FdI), orgogliosamente fascista, il cui dicastero è anche riuscito a farsi sfuggire il relativo dominio internet.

La sezione in lingua tedesca del sito intanto è stata completamente eliminata, in fretta e furia, per via delle imbarazzanti traduzioni dei nomi delle città: Garderobe per Camerino, Stillstand per Fermo o Kokosnussschneider per Tagliacozzo. E quindi uno dei mercati esteri più importanti è rimasto orfano di una versione nella sua lingua (tuttavia manca anche una versione in francese).

Ma non è da meno tutto il resto.

Per quanto riguarda il Sudtirolo, ad esempio, apprendiamo che nella «meravigliosa Val Gardena si susseguono gli splendidi borghi» di Kastelruth, Seis, Völs e Tiers (che lì cercheremo invano), mentre per sciare il «punto di riferimento deve essere il Dolomiti Superski con oltre 1.200 chilometri di piste suddivise in 12 diverse zone sciistiche» (ma sono 15), inclusa «l’area di Plan de Corones con 8 impianti da provare» (ma sono 32).

Per chi è in cerca «di luoghi insoliti» e «lontani dalle rotte più turistiche» il sito consiglia addirittura «l’area escursionistica di Obereggen» con «oltre 48 chilometri di piste», mentre «per una pausa dallo sci» ci si può recare ai Giardini di Castel Trauttmansdorff — che da metà novembre a fine marzo sono chiusi.

Sorprendente anche la famosa «regione dolomitica Tre Zinnen».

La gastronomia

Impossibile resistere davanti ai prodotti tipici del Sudtirolo: «Dai deliziosi brezel ai gustosi bratwurst, la cucina del territorio presenta ancora oggi le influenze» del «dominio germanico».

Invece «se amate il formaggio dovete assaggiare il Fontal», questa tipica specialità sudtirolese.

Città e borghi

Scopriamo poi che Bolzano è il capoluogo della regione Trentino-Sudtirolo (ruolo che però ufficialmente spetta a Trento), e che lo scontro tra i vescovi di Trento e i conti di Tirolo nel medioevo vide «la sua fine con l’arrivo degli Asburgo» — e dove arrivarono? — «in Italia». Infine, «merita una visita» anche l’immancabile «Monumento alla Vittoria, una controversa opera marmorea» voluta «da Mussolini dopo l’occupazione italiana» e «in ricordo della vittoria contro l’impero austro ungarico».

A Meran torniamo ai Giardini di Castel Trauttmansdorff, con «ben 80 varietà di piante», pochine. Mentre nella Torre della Memoria di Castel Tirolo troviamo «una mostra permanente sulla storia dell’Alto Adige e del Sud Tirolo». Zone contigue.

Nel capoluogo pusterese, Bruneck, troviamo «il lanificio Muessmer». E per quanto invece riguarda Sterzing, «non tutti sanno» che la cittadina «ha origini romane», e infatti è una balla inventata da Ettore Tolomei. In cambio in questo luogo della Valle Isarco (Wipptal) si trova: «l’ottimo speck trentino».

Sapore amaro

Insomma, anche senza navigare tutte le pagine dedicate al Sudtirolo, ci si accorge presto che sono un’accozzaglia di strafalcioni più o meno grossolani. Nel caso specifico poi hanno anche il «pregio» di aumentare la confusione e propagare la disinformazione sulla storia di questa terra e quindi sulle rivendicazioni autonomistiche — sulle quali in Italia già l’ignoranza regna sovrana.

Se da un lato non sono tra quelli che pensano che il Sudtirolo debba continuamente spiegarsi e giustificarsi, dall’altro trovo vergognoso (e al contempo illuminante) che nel 21° secolo un ente pubblico come l’Enit continui a diffondere falsità storiche «colonialistiche» di questa entità.

Sarà forse più facile che anche i sudtirolesi prima o poi accettino la mistificazione secondo cui siamo tutti italiani, inconsapevolmente — o brutalmente — germanizzati, che devono solo tornare alle loro origini culturali.

Open to Masochismo

Il sito opentomeraviglia.it, il cui dominio il ministero s’è fatto sfuggire

Più in generale, personalmente trovo che la campagna con la Venere influencer (attenti all’inglesismo) sarebbe di un’oscenità e «bruttezza» imbarazzante anche senza gli incredibili errori nei contenuti, che ne sono solo il logico completamento.

Che poi gli autori — l’agenzia Armando Testa — abbiano anche il coraggio di sfoderare il sempiterno «purché se ne parli» è veramente il massimo. Qui non solo si sperperano soldi pubblici, ma lo si fa abusando della fiducia di chi si affida alle informazioni che trova su un sito pubblico; e se anche si contribuisce a diffondere «il marchio» (ma l’Italia non dovrebbe essere un «marchio» bisognoso di diffusione) al contempo si conferma, anche e soprattutto all’estero, il giudizio sugli italiani casinisti, caotici e incapaci.

Per chi da cittadino, accademico, professionista o azienda all’estero — volente o nolente — viene identificato con questo paese è l’ennesimo schiaffo alla reputazione.

Vedi anche ‹1 ‹2

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Galateos bedrohliche Heiterkeit.

Dieser Facebook-Eintrag des heutigen Landtagsabgeordneten von Fratelli d’Italia, Marco Galateo, ist schon etwas älter, aber nach wie vor auf seinem Profil zu finden:

Eintrag von Marco Galateo (FdI) auf Facebook, Mai 2019; Querbalken von mir

Darin beklagt er, dass sein Facebook-Konto gesperrt (und später wieder freigeschaltet) worden sei, weil er »einen Sezessionisten« als Angehörigen einer »Bergziegenrasse« bezeichnet habe — und schenkt »jenen Typen« ein Lächeln und etwas »vom guten Rizinusöl«. Das soll vermutlich witzig sein.

Das Rizinusöl war aufgrund seiner abführenden Wirkung ein bei den italienischen Faschisten und — vermutlich weniger bekannt — auch bei den Nazis beliebtes Mittel, um politische Gegnerinnen einzuschüchtern, zu bestrafen, zu demütigen, gefügig zu machen und zu foltern. Je nach Dosierung konnte das unter Zwang verabreichte Mittel auch zum Tod führen.

Wenn ein heutiger Politiker glaubt, mit sowas scherzen zu können, sollte auch geklärt sein, wes Geistes Kind er ist.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
BBD

Il fascismo non finì con la Liberazione.
Quotation · Francesco Filippi

Quella che le leggi razziali italiane del 1938 siano una brutta copia imposta dai nazisti all’alleato italiano è una bufala. Al contrario, i fascisti sono i primi a legiferare in ambito razziale. Quelle del 1938 applicate in Italia sono emanazione diretta del sistema di leggi per la costruzione dell’apartheid nell’Africa orientale italiana che data 1937. Il diritto razzista italiano è totalmente made in Italy. Il fascismo nasce razzista, nasce xenofobo, nasce antidemocratico. E questo è un fatto perché fu lo stesso Mussolini a rivendicarlo.

Un altro esempio del primato fascista?
In Libia, dove l’Italia inaugurò l’uso dei campi di concentramento: la costruzione della cosiddetta “pacificazione” del Paese nordafricano fu in realtà un’operazione di pulizia etnica nei confronti delle popolazioni della regione del Fezzan e del Sud della Libia, dove il maresciallo Rodolfo Graziani, al comando in quelle aree, si guadagnò il soprannome di “macellaio del Fezzan” per i metodi brutali nella repressione della Resistenza in Tripolitania e Cirenaica. E pensare che al gerarca Graziani hanno recentemente eretto un mausoleo!

Non dobbiamo dimenticare che il fascismo fu un esperimento sociale che durò vent’anni. Non possiamo credere che possa finire con la Liberazione, con la firma della pace. La comunicazione, il racconto pubblico, l’identità costruita furono un brodo di coltura efficace che coinvolse 40 milioni di italiani. Ancora oggi, quando parliamo della nostra identità, abbiamo a che fare con parole che sono state inserite nella storia del Paese attraverso l’esperimento fascista. Il termine nazione, ad esempio, è sporcato da quel passato in un modo che non ha pari in altri Paesi e questo anche per la mancata epurazione del fascismo nel secondo dopoguerra. Per raccontare se stessa, una parte dell’Italia è costretta a utilizzare parole nate e cresciute all’interno del fascismo. E fino a quando non faremo i conti con le parole che circondano il nostro passato non saremo pienamente in grado di raccontarlo nel modo giusto, anche a noi stessi.

Francesco Filippi, storico e autore di libri sul fascismo, intervistato dal Fatto Quotidiano (stralci). Enfasi ripresa dall’originale.

Serie I II

Vedi anche ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 ‹6 ‹7 ‹8

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
Categories
Autorinnen und Gastbeiträge

»Alles ist teurer als ukrainisches Leben.«

Ein Teil der europäischen Öffentlichkeit fühlt sich keineswegs mit den überfallenen Ukrainerinnen und Ukrainern solidarisch.

Das ist auf Kundgebungen der Friedensbewegten zu hören: »Was geht uns die Ukraine an?«. Sie, Pazifisten, Beton-Linke, nützliche Idioten des Kremls, lehnen westliche Waffenlieferungen an die Ukraine ab. Sie protestieren nicht gegen den russischen Staat und seine Armee, sondern gegen die widerstandsleistenden Ukrainerinnen und Ukrainer. Ihren Widerstand empfinden die »Kriegsgegner« im Westen als einen Angriff auf ihr Leben. Das teurer empfunden wird als ukrainische Leben.

Damit befassen sich Alek­san­dra Konar­zewska, Schamma Schahadat und Nina Weller in ihrem Alles ist teurer als ukrai­ni­sches Leben: Texte über West­s­plai­ning und den Krieg (edition.fotoTAPETA). Ein schonungsloses Buch, das den grenzenlos toleranten Westlern den Spiegel vorhält. Alles ist teurer als ukrainisches Leben, ja: der Wohlstand, die eigene Freiheit, die eigene Welt, die mit der Ukraine nichts zu tun haben will.

Für diese Öffentlichkeit gilt die Ukraine als Hinterhof Russlands, nicht als Vorhof der EU. Diese Öffentlichkeit wird politisch vertreten von Teilen der Linken und der SPD, begeistert von der AfD und der großen Leugner-Gemeinde unterschiedlicher Couleur.

Keine Ahnung von Russland

Das Herausgeberinnen-Trio und die vielen Mitautoren wie Vasyl Cherepanyn, Kateryna Mishchenko, Wolodymyr Rafejenko oder Oksana Sabuschko — um nur einige zu nennen — setzten sich mit dem »Westsplaining« auseinander. Der Begriff bezieht sich auf die westliche, herablassend-paternalistische Haltung von Intellektuellen gegenüber Europäerinnen und Europäern aus Osteuropa. »Liebe westeuropäische Intellektuelle«, schreibt der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch

ihr habt keine Ahnung von Russland. Russland hat euch nie berührt, weder euch noch eure Vorfahren. Ihr versteht es nicht, noch weniger versteht ihr Osteuropa …

– Szczepan Twardoch

So kümmern sich westliche, besonders deutsche, Intellektuelle wenig um die russische koloniale Missachtung des Selbstbestimmungsrechts der »kleinen Nationen«. Auch dort wütete der deut­sche Kolo­nia­lis­mus des Dritten Reichs, in Polen, in der Ukraine, in Belarus. Dieser Teil der deutschen Geschichte verschwindet noch immer in der Lücke der Vergangenheitsbewältigung. Erfolgreich verdrängt wurde der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 — von den Rechten und den Linken.

Den Fokus auf den russischen Kolonialismus richtet das FATA collective mit seiner Ausstellung in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst in Berlin. Es ist eine beeindruckende Dokumentation über die immer noch anhaltenden Auswirkungen des russischen Kolonialismus auf ethnische Minderheiten. Zurecht fragt sich die FAZ »macht Hass auf den Kapitalismus blind für Stalins und Putins Untaten?«. Ist Russland antikolonial, antiimperialistisch? Deutsche Linken glauben das.

Auch Pazifisten und sonstige Friedensbewegte, die aus Angst vor einem Atom­krieg bereit sind, die Kriegsverbrechen und den gezielten Terror in den von Russ­land besetz­ten Gebie­ten zu akzeptie­ren. Ihrer Friedenssehn­sucht ordnen sie den Unfrieden der Ukrainer unter, der russische Eroberungskrieg in der Ukraine wird verdrängt, nicht erwähnt, igno­riert.

Die deutsche Moskau-Connection

Intellektuelle erhöhen die russische Literatur, ihr ver­klärter Blick darauf verhindert, die auch impe­ria­len Ideen in der verherrlichten russischen Literatur zu erkennen. Russ­land wird mystifiziert, die deut­schen Sla­wis­tik konzentriert sich auf Russ­land. Angefeuert wurde dies auch von der SPD mit ihrer Ostpolitik, dokumentieren Reinhard Bingener und Markus Wehner in Die Moskau Connection – Das Schröder-Netzwerk und Deutschlands Weg in die Abhängigkeit.

Die geistige Kumpanei mit Russland führt Sebastian Christ auf das Erbe des nicht auf­ge­ar­bei­te­ten deut­schen Impe­ria­lis­mus in Ost­eu­ropa zurück. Oder auf die Idee einer »beson­de­ren Bezie­hung« zwischen den eins­ti­gen Impe­rien Deutsch­land und Russ­land. »Dieser Blick auf die Welt, der Länder und Völker in gleich­wer­tige und nicht gleich­wer­tige Gesprächs­part­ner ein­teilt, ist typisch für das Erbe des Imperialismus«, analysiert Christ auf ukraineverstehen.

Friedensbewegte, Pazifisten, Gegner von Waffenlieferungen an die Ukraine verdrängen — offenbar eine weitverbreitete deutsche Eigenschaft — in ihrem Engagement gegen die Ukraine die Vergewal­ti­gun­gen und sexu­elle Folter russischer Soldaten, Wagner-Söldner, tschetschenischer Islamisten und linksradikaler »Internationalisten« der Donbasser »Volksrepubliken«. Massenhafte sexuelle Gewalt gehört bereits seit 2014 zum Kriegs­all­tag in der Ukraine.

Eine Abtei­lung der ukrai­ni­schen Staats­an­walt­schaft ent­wi­ckelt besondere Ermitt­lungs­stra­te­gien für sexu­elle Gewalttaten. Das Netzwerk The Reckoning Project – Ukraine Testifies sammelt Informationen aus den russisch besetzten ukrainischen Regionen. Dokumentationen, die tatsächlich belegen, dass alles teurer ist als ukrainisches Leben.

Weit mehr als 400 Milliarden US-Dollar beträgt der Schaden, den die Armee des russischen Staates in der Ukraine mit ihrem Eroberungskrieg bereits verursacht hat. Der Wie­der­auf­bau­ wird noch weit teurer werden. Endlich Zeit, die ständig wachsenden Milliardenvermögen der russischen Oligarchen, die auch in den europäischen Banken deponiert sind, zu beschlagnahmen. Sie waren und sind die Nutznießer des größten Mafiastaates der Welt. Warum sollen europäischer Steuerzahlerinnen und -zahler für Schäden der russischen Invasion aufkommen? Derweil wirbt der russischen Kriegspräsident Putin für Kriegsteilnehmer, er appelliert an die »echte Männlichkeit«. Dafür bekommt er Applaus, von den AfD-Kameraden, den Wagenknecht-Genossinnen, wohl auch vom Ostausschuss der deutschen Wirtschaft.

Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL