Der Ökonom Tomáš Sedláček bei Sternstunde Philosophie (Schweizer Fernsehen) über Wirtschaft und die Krise.
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6 replies on “Sternstunde Philosophie: Sedláček.”
Ich bin die letzten Jahrem immer wieder auf Kritiker des neoliberalen Wirtschaftssystem gestossen, die alternativen Anbieten, die nicht umsetzbar sind oder neue Probleme verursachen würden, weil sie selbst Journalisten oder Publizisten sind – ich nenne jetzt keine Namen – die vom Fach nichts verstehen und Menschen mit ihren Büchern verdummen oder sie in ihren vereinfachenden und pauschalisierenden Aburteilung der Wirtschaftswissenschaften bestätigen.
Es ist schwer Kritiker zu finden, die so wie Sedlà¡Äek das Fach studiert haben, aber nicht unter die blinden Flecken leiden, wie viele seiner Kollgen sich in ihrer Ausbildung antrainiert haben. Er schafft es das Milleu der Wirtschaftswissenschaften zu transzendieren und diese in einem historischen kulturellen Kontext zu setzen. Wer etwas von Ökonomie verstehen möchte kann ich nur sein Buch empfehlen.
Tomà¡Å¡ Sedlà¡Äek hält am 24.09. im Rahmen der Transart in Bozen einen Vortrag.
Ich war gestern bei Sedlà¡Äeks Vortrag und muss sagen: Es hat sich mehr als gelohnt. Großteils hat er natürlich seine Thesen aus dem Sternstunden-Interview (s. Video oben) wiederholt, einige Aussagen waren aber neu. Ich gebe hier einiges wieder, was mir besonders gut gefallen hat; da ich leider nicht mitgeschrieben habe, muss ich mich dabei auf mein Gedächtnis verlassen.
Vielleicht liest ja noch wer mit, der/die ebenfalls dort war und mich ergänzen (oder korrigieren) möchte.
Einen weiteren Punkt, den ich mit eigenen Worten nicht mehr so gut hätte wiedergeben können, habe ich hier in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau wiedergefunden:
Sehr gut wiedergegeben. Ich kann seine Thesen zum größten Teil unterstützen, leider ist es bei den Entscheidern vielfach nicht angekommen.
* Die USA ist ähnlich hoch verschuldet wie Italien (ca. 120% des BIP), Japan liegt bei 240%! Kalifornien ist defacto pleite, die USA betreiben ein Spiel mit hohem Risiko, indem die Federal Reserve die Staatschulden aufkauft. Trotzdem wird die USA (noch) mit Höchstnoten bewertet.
* Das mit Keynes stimmt und wird sowohl von Links wie auch von Rechts ausgeblendet bzw. nur lückenhaft wiedergegeben.
* Wir sitzen in einer Falle, zum einen müsste der Staat in der Krise investieren, kann aber die Schulden nicht weiter erhöhen, gleichzeitig zwingen die hohen Staatsschulden zu einem hohen Wirtschaftswachstum, das wir nicht mehr erreichen können. Die durchschnittlichen Wachstumsraten haben in Europa in den letzten Jahrzehnten stetig abgenommen. All das Gerede von einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik ohne Wachstum ist obsolet, wenn zu hohe Staatsschulden angehäuft wurden.
Übrigens meinte Sedlà¡Äek auch: Wenn wir so weitermachen, wie derzeit, dann ist Italien in wenigen Jahren da, wo Griechenland jetzt ist — und dann werden alle anderen folgen. Er hat das nicht weiter ausgeführt, hält aber die Monti-Kur wohl nicht wirklich für den richtigen Weg. Griechenland sei nicht hintengeblieben, fügte er hinzu, sondern wie immer schon (in der Kultur, der Demokratie, der Philosophie…) vorangegangen, um dem Rest Europas zu zeigen, wohin der eingeschlagene Weg uns führen wird.