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Katalonien: Volkswagen »unbesorgt«.

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Große internationale Unternehmen würden Katalonien verlassen, wenn es die Unabhängigkeit erlangt — weil das Land für sie dann unattraktiv wäre. Das wiederholen gebetsmühlenartig nicht etwa die »großen internationalen Unternehmen« selbst, sondern vor allem notorische Unabhängigkeitsgegner.

Mit der Volkswagengruppe hat sich am vergangenen Mittwoch einer der größten ausländischen Investoren und Arbeitgeber zu Wort gemeldet. Bei einer vom spanischen Wirschaftsjournalistenverband (APIE) organisierten Tagung an der Universität von Santander (Region Kantabrien) wurde Seat-Vizepräsident Ramón Paredes gefragt, ob VW die Fahrzeugherstellung von Martrorell bei Barcelona in andere spanische Regionen verlegen würde, falls Katalonien die Unabhängigkeit erlangt. Seine Antwort hätte kaum deutlicher ausfallen können: »Der katalanische [Unabhängigkeits-]Prozess sorgt weder Seat, noch die Volkswagengruppe in irgendeiner Weise.« Deren ’Business’ sei es, Reichtum und Beschäftigung zu schaffen. Einen Umzug schloss er aus.



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Comentârs

6 responses to “Katalonien: Volkswagen »unbesorgt«.”

  1. Steffl avatar
    Steffl

    Dann ist Fiat wegen “Sudtirolo-Südtirol” (gebt bei der neuen Fiat-Werbung genau auf das Straßenschild acht) wohl auch nicht besorgt wenn es unabhängig wird ;).

    http://www.youtube.com/watch?v=P-_SXFw4RHc

    1. Prometheus avatar
      Prometheus

      Hmm, was soll man von diesem Schild halten?! Der Werbefilm läuft in Deutschland(und anderen Ländern?), scheint aber, falls es nicht in einem Studio gedreht wurde, nicht in einer architektonisch nicht typisch südtirolerischen Ortschaft gedreht worden zu sein; oder jedenfalls dort wo man es architektonisch nicht unbedingt mit Südtirol assoziieren würde. Die Frage ist nun, welches Motiv steckt hinter dieser Beschilderung; weshalb setzt man Sudtirolo an erster Stelle? Hat man den “korrekten” Namen nicht gekannt(ich finde AA höchst unpassend, da er einen unschönen Ursprung hat und unser Land auf einen Fluss reduziert, aber auch korrekt, da ihn viele Mitbürger verwenden und er somit Eigenname ist)? Wusste man nicht, dass die deutsche Bezeichnung normalerweise ober der Italienischen steht? FALLS es Absicht war, schämt man sich der Bezeichnung? Denkt man, es ist im deutschen Fernsehen besser Sudtirolo zu verwenden? Ich denke auf den zweiten Blick erscheint dieses nebensächliche Schild doch eine grössere Bedeutung zu haben. Wie wäre die Reaktion, würde man nach Alto Adige fahren? Vielleicht reizt mich dieses Thema auch einfach nur aufgrund der SVP-Politik.

      1. Steffl avatar
        Steffl

        Warum man hier das Schild mit der Bezeichnung zuerst auf italienisch gewählt hat versteh ich auch nicht, genau so wenig wer oder was für Absichten hinter der Werbung stecken. Die Ortschaft im Clip hat übrigens null mit Südtirol gemeinsam, da es nicht tirolerisch-österreichisch wirkt vom Baustil her – wie wir das hier in unseren Dörfern kennen. Hab die Werbung eben gestern im deutschen Fernsehen gesehen und gedacht ich poste das hier mal.

  2. Manni avatar
    Manni

    So wie VW denken wahrscheinlich viele Unternehmer. Hatte vor einigen Monaten eine Diskussion mit einem “notorischen Unabhängigkeitsgegner”, dem ich darauf hinwies, daß in Katalonien 3.000 ausländische Firmen ihre Niederlassung haben, v.a. aus Deutschland und Frankreich. Daher werden diese Länder auch dafür sorgen, daß im Falle einer Unabhängigkeit Katalonien EU-Mitglied bleibt, oder nur für kurze Zeit ausscheidet. Zusätzlich gibt es noch mächtige Wirtschaftslobbies in der EU, die in die gleiche Richtung arbeiten werden. Auf Youtube gibt es diesbezüglich eine ARTE-Doku mit dem Titel “Wer regiert die EU ?-Im Vorzimmer der Macht. ”
    So kritikwürdig die Arbeit dieser Lobbygruppen auch ist- der schottischen u. katalanischen Unabhängigkeitsbewegung werden sie höchstwahrscheinlich einen Gefallen erweisen.
    PS: Unnötig zu erwähnen, daß sich der “notorische Unabhängigkeitsgegner” natürlich nicht davon überzeugen ließ, daß nicht “nur” Sezessionisten ein Interesse am Verbleib in der EU haben ;-)

  3. niwo avatar
    niwo

    Das wiederholen gebetsmühlenartig nicht etwa die »großen internationalen Unternehmen« selbst, sondern vor allem notorische Unabhängigkeitsgegner.

    Unabhängigkeitsgegner instrumentalisieren häufig die vermeintliche Ablehnung von Akteuren oder Gruppen, deren Meinung sie gar nicht kennen, aber im allgemeinen moralischen Überlegenheitsgefühl zu kennen glauben.

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