Ich sitze gerade im Zug von Bozen nach Franzensfeste. Draußen herrschen Temperaturen von mehr als 30°, hier im Fahrgastraum allerdings fühlt man sich wie eine Gurke im Kühlschrank. Die Dame vor mir, Pendler wie ich, ist gerüstet und kramt einen Pullover und Kopftuch routiniert aus der Tasche. Auch die anderen Pendler stöhnen, nicht wegen der Hitze sondern wegen der herrschenden Eiseskälte. Ich begebe mich zum Schaffner, der meint lapidar, seit sie die Wagen umgebaut haben, kann die Klimaanlage nur mehr ein- oder ausgeschaltet werden. Er schaltet sie aus, nach zehn Minuten herrscht stickige Hitze, der Zugführer geht in Klausen nach hinten und schaltet die Anlage kommentarlos wieder ein. Die Pendler kramen wieder ihre Pullover hervor…
Nicht etwa eine Muslima, sondern eine Frau mit Schutzkleidung.
Diese Episode trägt zum täglichen Stress der Pendler bei, einmal herrschen Temperaturen von mehr als 40°, ein anderes Mal Eiseskälte bis zum Ziel. Ich verkühle mich stets einmal im Sommer, obwohl ich immer einen Pullover in der Tasche habe. Die oben beschriebene Episode geschah in einem Zug der Tränitalia, die Südtiroler Flirts sind auch nicht besser — meist zu kalt. Ich frage mich, wie so etwas im Jahr 2015 möglich ist. Ich besitze ein französiches Mittelklasseauto mit automatischer Klimaanlage und diese funktioniert bestens, wobei es in einem Fahrzeug mit viel Glas und angewinkelten Scheiben eigentlich ungleich schwieriger ist, die richtige Temperatur zu finden. Ich habe den Verantwortlichen der Mobilität immer wieder über dieses Problem berichtet, allerdings scheint es unlösbar zu sein. Welch ein Fortschritt!
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