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Unesco-Stellungnahme.

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ai

Unesco.Ich hatte gestern eine kurze Mail an die Unesco geschickt, um in Erfahrung zu bringen, ob die Meinung von Herrn Puglisi [siehe] jener der Organisation entspricht und, falls ja, wie diese Auffassung mit dem Einsatz der Unesco für die kulturelle Diversität vereinbar ist.

Bereits heute morgen hatte ich eine Antwort im Kasten, und zwar direkt aus dem Büro von Francesco Bandarin, Direktor des Welterbezentrums der Unesco. Er geht zwar auf Herrn Puglisis inakzeptable Worte nicht direkt ein, widerspricht ihrem Geiste jedoch diametral:

Dear Mr Constantini

Thanks for your message.
As you know, I was attending the inscription ceremony in Auronzo, representing UNESCO.
I heard Mr Durnwalder speaking in a good Italian, and also giving a short salute in German and Ladin.
I also heard some noise outside the pavilion where the ceremony was taking place. Frankly, I could not understand from inside the pavilion if this was a gesture of approval or disapproval.
I suppose that you were there and could witness the events, and I note that you think it was a disapproval.
To my knowledge, the minorities and the minority’s languages are protected by the Italian Republic in a form that is considered as exemplary in the world.
Therefore, if what I heard was, as you say, a disapproval of the use of German, I think that it should be attributed to the poor education of a small group and that this does not reflect the principles and practices effectively protected by Italy.
These correspond to the international principles of respect of cultural diversity proclaimed by UNESCO with the Universal Declaration on Cultural Diversity and reflected in the Convention for the Protection of the Diversity of Cultural Expressions.
Overall, I think that the Ceremony showed the unity of all the communities of the Dolomites and their willingness to act together for the protection of this important World Heritage site. I have not seen Mr Puglisi in Auronzo, so I believe that he has no direct knowledge of the events.
I trust that you understand that I am not in the position to comment on a press interview that did not take place where the event was happening.
I also trust that my reply is satisfactory to you and clear on the position of UNESCO on these very important matters.

Regards
Francesco Bandarin



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Comentârs

14 responses to “Unesco-Stellungnahme.”

  1. pérvasion avatar

    Toni Visentini geht in seinem heutigen Leitartikel im Corriere davon aus, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt haben muss, dass Herr Puglisi einen Rückzieher machen, sich von dem Interview distanzieren, sich entschuldigen werde. Eingetreten ist das genaue Gegenteil: Puglisi bestätigt heute seinen haarsträubenden Gaddafi-Vergleich im Tageszeitungs-Interview!

  2. SoSigIs avatar
    SoSigIs

    Ich freue mich über die Pfiffe, sieht doch Herr Durnwalder was ein großer Teil der Italiener wirklich von uns hält und wie sie es finden wenn wir unsere Kultur hochhalten.

    Jedesmal wenn sich solche Sachen ereignen wachen mehr Südtiroler aus ihrer italophilen Schizophrenie auf! Also mein Dank gebührt Herrn Puglisis!

  3. gadilu avatar
    gadilu

    Io invece esprimo il mio rammarico per le parole di Puglisi. Rallegrarsi delle sue parole (come fa stupidamente SoSigIs) significa che si vorrebbe avere una situazione di scontro, nella quale prevalgano le offese reciproche e l’incomprensione. Piccolo guadagno per i soliti noti. Dovete smetterla di sognare un futuro kosovaro per il Sudtirolo!

  4. pérvasion avatar

    Perfettamente d’accordo, gadilu. Trovo inaccettabili le parole di Puglisi, ma non penso possa essere un contributo (né in positivo né in negativo) per la causa che persegue bbd.
    Invece le destre che stoltamente pensano di poter capitalizzare queste cose si mettono sul suo stesso livello — di contrapposizione ed intolleranza.

    P.S.: Se riesci ad avere il testo di Visentini mi piacerebbe molto pubblicarlo anche qui.

  5. wiesion [ch] avatar
    wiesion [ch]

    …che tra l’altro al sudtirolo mancano le risorse naturali per ricevere la stessa attenzione da parte dell’ USA o della UE come il kosovo ;-)

  6. wiesion [ch] avatar
    wiesion [ch]

    “[…] Deswegen sei es auch nicht angebracht, den Unesco-Stiftungssitz nach Bozen zu legen: “Die haben eh schon genug Privilegien”, so Puglisi wörtlich. […]”

    dieser mensch scheint wirklich sehr seriös veranlagt zu sein; das beste ist ihn gar nicht ernst zu nehmen. allerdings muss ich dem landeshauptmann beipflichten, wenn er sich fragt wie eine so ungebildete person eine derart hohe position in der unesco einnehmen kann. netter verein :)

  7. Alexander avatar
    Alexander

    Ja, schon spannend wen wir uns mit dieser Anerkennung ins Haus geholt haben. Statt einer Internationalisierung gibt es wieder einen zentralistischen, nationalistischen Verein mehr, der sich jetzt bei uns einmischt und uns erklären will, was anständig ist. Nämlich im Zweifelsfall immer die Leugnung unserer Eigenheiten und der Diversität. Darauf hätten wir gern verzichtet.
    Es sagt über den Zustand dieses Staates viel aus, wenn der Direktor einer Sprachenuni solche Aussagen macht.

  8. jonny avatar
    jonny

    Es ist auch nicht angebracht, den Sitz nach Bozen zu bringen, oder besser, es zu verlangen!!! Wieviel Prozent des unter Schutz stehenden Areals befindet scih denn in unserer Provinz? Welche Provinz hat prozentuell, ganz obiektiv, den grössten Anteil dieses Areals? ich weiss es nicht mal genau, aber in dieser Provinz sollte auch der Sitz sein, und Punkt.

  9. gadilu avatar
    gadilu

    Belluno. La provincia di Belluno è quella con la maggior percentuale di dolomiti. Comunque vedo che si avvera quanto paventavo qui:

    Über allen Gipfeln ist Ruh

  10. jonny avatar
    jonny

    Ok, dann müsste der Sitz in der Provinz Belluno sein, und unsere präpotenten Politiker sollten endlich EINMAL den normalen Menschenverstand benutzen, anstatt sich zu streiten, mit alles und jedem, um Recht zu bekommen, wo sie kein Recht haben!

  11. pérvasion avatar

    Ich halte nicht viel von der Proporzregel, dass jene, die mehr Dolomiten haben auch den Sitz bekommen. Es sollte einfach ein geeigneter Ort, meiner Ansicht nach in einer ladinischen Gemeinde gefunden werden. Persönlich halte ich Cortina für den idealen Sitz, doch da spielen bei mir starke Emotionen mit, weil ein Teil meiner Vorfahren (und auch mein Nachname) aus Anpezo stammen. Selbst das in Frage kommende Gebäude, das ehemalige Hotel Miramonti, war im Besitz der weiteren Verwandtschaft. Ich kann aber auch der These einiges abgewinnen, es sollte ein weniger bekannter Ort zum Zuge kommen.

    Durnwalders Haltung stimme ich jedenfalls grundsätzlich zu. Ließe sich Bozen von vornherein und ohne Einsatz den Sitz durch die Lappen gehen, dann wäre die Kritik, wahrscheinlich auch aus Badia und Gherdëina, sehr schnell da. Dass wir aufgrund unserer »Privilegien« verzichten sollten, ist aber absurd. Sind wir jetzt schon so in der Defensive, dass wir ob der Autonomie ein schlechtes Gewissen haben müssen?

    Sehen wir es aber so: Wenn dem demokratischen Willen der Ladiner in der Provinz Belluno einst Rechnung getragen wird, liegt auch Cortina in Südtirol, und damit der Sitz des Weltkulturerbes.

  12. wiesion [ch] avatar
    wiesion [ch]

    mir ist es sowieso egal wo der sitz hinkommt, von mir aus auch wie jonny sagt dorthin wo der grösste anteil des areals liegt. mich stört vielmehr die “argumentation”sweise, dass südtirol “eh schon zuviele privilegien” hat.

    wenn man das schweizer prinzip anwendet, zählen alleine die urbanistischen und infrastrukturellen voraussetzungen – durch eine solche evaluation wurde bern als “hauptstadt” der schweiz auserkoren, nicht durch eine ideologisch geprägte wahl von irgendwem.

  13. jonny avatar
    jonny

    Ich gebe Wieson Recht, die Art und Weise ist das Problem! Wo dann der geeigneste Ort für den Sitz, muss jemand anderes entscheiden, aber eben nach Regeln, wie sie Wieson beschreibt. Natürlich muss sich das Land Südtirol automatisch zurückziehen, aber es ist doch verwegen, so zu tun, als ob nur Südtirol im Stande wäre, ES wirklich gut zu machen!

  14. pérvasion avatar

    Jetzt hat das Land beschlossen, offiziell Beschwerde bei der Unesco einzulegen. Gut so, wir müssen uns wirklich nicht auf den Kopf sch… lassen:

    UNESCO: Landesregierung schickt Beschwerde nach Paris

    Innerhalb der kommenden drei Wochen wird Umweltlandesrat Michl Laimer die Mitglieder der Stiftung für die Dolomiten als UNESCO-Weltnaturerbe einberufen. Die Landesregierung hat in diesem Zusammenhang auch über die Vorkommnisse beim Staatsakt in Auronzo gesprochen. Landeshauptmann Durnwalder war dort ausgepfiffen worden, als er Grußworte auch auf Deutsch gesprochen hatte. “Zum Teil habe ich Verständnis, wenn jemand wegen der Sprache die Rede nicht verstehen kann, aber bereits beim ersten Satz zu pfeifen ist sicher ein Akt der Unhöflichkeit” sagte der Landeshauptmann. Geärgert hätten ihn die Aussagen des UNESCO-Kommissionspräsidenten in Italien, Giovanni Puglisi, so Durnwalder. Puglisi sei nicht würdig, ein Unesco-Vertreter in Italien zu sein und deshalb werde die Landesregierung offiziell eine Beschwerde bei der UNESCO in Paris einreichen und ihren Widerwillen gegenüber Puglisi zum Ausdruck bringen. “Puglisi ist noch dazu Professor für Sprachwissenschaft, man müsste annehmen, dass er ein gewisses Niveau hat und auch weiß, dass zur Erhaltung von Kultur, für die sich die UNESCO einsetzt, bis auf Gegenbeweis auch Sprachen dazugehören”, meinte der Landeshauptmann.

    Quelle: Landespresseamt

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