Während sich unser designierter Landeshauptmann darauf beschränkt, Vorgaben von einem Botschafter entgegenzunehmen und wiederzugeben, leitet der katalanische Präsident Artur Mas die nächste Phase des Selbstbestimmungsprozesses ein: Mit einem Brief und einem vom Außenamt seiner Regierung ausgearbeiteten Kurz-Memorandum wendet er sich an alle 27 Regierungschefs der EU (mit Ausnahme Spaniens, wo gesondert verhandelt wird) und an weitere 45 Regierungen weltweit.
Er nutzt diese Diplomatie-Offensive, um das Ausland darauf vorzubereiten, was aus katalanischer Sicht unausweichlich ist — eine Abstimmung über die Zukunft des Landes — und verurteilt die Panikmache, die mit der Drohung des EU-Ausschlusses einhergeht. Rechtliche Schranken, wie sie auch in Südtirol seit Jahrzehnten wie ein Riegel vorgeschoben werden, bezeichnet Mas indirekt als das was sie sind: Vorwände, die lediglich die politische Weigerung maskieren, einen demokratischen Prozess zuzulassen.
One reply on “Katalanische Diplomatie-Offensive.”
Dem neuen Regierungsprogramm entnehme ich folgende Passage:
Europäische (Demokratie)geschichte wird derzeit in Katalonien geschrieben. Solange in Südtirol nicht offiziell ergebnisoffen über die Gretchenfrage schlechthin diskutiert werden darf, kann ich beim besten Willen keinen Startvorteil erkennen, bestenfalls nationalstaatlichen Tunnelblick und Barrieren im Kopf.