Rund 39.000 der gut 143.000 Stimmberechtigten in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VCO) im Grenzgebiet von Piemont, Lombardei, Tessin und Wallis haben sich am 21. Oktober in einer offiziellen Abstimmung für den Übergang ihrer Provinz zur Lombardei ausgesprochen.
Das entspricht bei einer Stimmbeteiligung von 33,2% einer Zustimmung von 82,9%. Da es für die Gültigkeit des Urnengangs der Teilnahme von mindestens 50%+1 der Berechtigten bedurft hätte, bleibt das Ergebnis folgenlos.
Darüber, welche Kräfte- und Mehrheitsverhältnisse wirklich herrschen, können aufgrund des hohen Beteiligungsquorums nur Mutmaßungen angestellt werden. Die Nichtteilnahme kann in solchen Fällen als bewusster Boykott vieler Gegnerinnen des Regionswechsels, aber auch als Desinteresse gewertet werden.
Eine positive Auswirkung hat die Abstimmung jedoch bereits gezeitigt: Wie Regionspräsident Sergio Chiamparino (PD) eingestand, wurde im Rahmen des Abstimmungskampfes eine längst überfällige Diskussion über den Umgang des Piemont mit seinen ländlichen Gebieten eingeleitet. Erste Folge des Verbleibs von VCO bei seiner bisherigen Region soll demnach eine Änderung des regionalen Wahlrechts sein, das den dünner besiedelten Gebieten eine bessere Repräsentanz im Regionalrat ermöglicht.
Ob den Ankündigungen auch Tatsachen folgen, bleibt freilich abzuwarten.
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