Eine positive Meldung aus einer geächteten Branche: Der italienische Ölmulti Eni hat die Mehrsprachigkeit dieses Landes entdeckt, und wirbt an seinen Tankstellen erstmals in Italienisch und (nicht ganz perfektem) Deutsch für seine Produkte. Wie übrigens der österreichische OMV-Konzern. Das ist ein nicht zu unterschätzender, kleiner Schritt in Richtung Anerkennung unserer Diversität durch internationale Konzerne und — bei Untätigkeit des Gesetzgebers — in Richtung freiwilliger Konsumentenschutz.
Ich werde bei der Tankstellenwahl mit Sicherheit daran denken. Auch wenn die beste Entscheidung natürlich die bleibt, erst gar nicht zu tanken.
Anders als in Graubünden wird hierzulande das Ladinische von der Wirtschaft — speziell Multis — immer noch fast vollständig ignoriert.
2 replies on “Dammbruch bei Agip.”
Dammbruch bei Agip… ich befürchtete schon eine Ölpest ;-)
Auch ich finde es schade, dass die ladinische Sprache noch wenig in der Wirtschaft präsent ist. Ich bin sicher, das würde sich wenigstens zum Teil ändern, wenn das Standard-Ladinisch nicht mehr so umstritten wäre. Leider hört man heute noch immer, wenn man fragt warum etwas nicht in ladinisch gemacht wird, dass “es ja verschiedene Dialekte gibt und man nicht zwei bis drei Vesionen in ladinisch machen kann…”. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich das Standard-Ladinisch in den nächsten Jahren definitiv durchsetzt, der Grödner-SVP zum Trotz.
Ich bin ein grosser Freund der Ladiner. Ich musste aber immer wieder feststellen, dass man sie zu ihrem eigenen Glück ihres Ladinertums fast zwingen muss. Fragt man zwei Ladiner danach wie es mit ihrer Sprache und Kultur weiter gehen soll oder kann, dann bekommt man vier verschiedene Antworten, bzw. es ist mir doch egal. Wir können doch nicht stellvertretend ihre Sprache sprechen und ihre Kultur leben, das müssten die Ladiner doch selber tun, vor allem ausserhalb ihres Siedlungsgebietes. Eine in einer Provinz Bozen zusammengefasste “Kulturregion” mit dem Namen Ladinien wäre in Südtirol sogar vorstellbar, wenn die Ladiner es wirklich wollen würden, es gibt aber zu viele Wenn und zu viele Aber bei den Ladinern selbst.