Hier braut sich derzeit ein nicht ungefährliches Gemisch zusammen. Auf der einen Seite hat gerade die klassische Arbeiterschicht derzeit ganz stark das Gefühl, zu den Modernisierungsverlierern zu gehören, weil sie nicht mehr mit dem Einkommen auskommt. Über diese im Grunde klassisch linken Themen wie Jugendarbeitslosigkeit oder zu geringes Einkommen wird nun ein klassisches Rechtsthema gestülpt. Denn die einfache Lösung, die hier propagiert wird, lautet: All diese Probleme verschwinden, wenn wir weggehen von diesem Staat – ob in Richtung Freistaat bis hin zur Selbstbestimmung.
Gernot Gruber (Meinungsforschungsinstitut Gruber & Partner) in einer Analyse auf Salto
Das Zitat spiegelt das Niveau und gleichzeitig das Dilemma wider, mit dem Diskussionen zu diesem Thema in Südtirol zu kämpfen haben. Egal ob man Befürworter oder Gegner dieses Prozesses ist — die Frage ist in jedem Fall einen schwerwiegende. Daher tut es not, dass — allen voran — Politiker und »Experten« präzise formulieren und politikwissenschaftliche Begrifflichkeiten und Konzepte im Kontext korrekt verwenden. Nur so kann auch in der Bevölkerung ein klares Bild erwachsen, worüber wir hier überhaupt sprechen. Ein derart willkürlicher Umgang mit Begriffen wie »Freistaat«, Selbstbestimmung — aber auch »rechts« und »links« ist fatal und perpetuiert das zumindest wissenschaftlich-argumentative tiefe Niveau, das der Tragweite des Diskutierten nicht würdig ist.
8 replies on “Niveau-Limbo.”
Der gute Herr Gruber scheint ein Weltbild zu vertreten, in dem alles streng zwischen links und rechts unterteilt wird. Arbeitslosigkeit ist genausowenig ein typisch linkes wie die Selbstbestimmung ein typisch rechtes Thema ist. Das einzig typische ist, daß Gruber mit den Begriffen Freistaat und Selbstbestimmung beliebig herumjongliert wie ein Zirkusclown.
Ohne jemanden zunahe treten zu wollen, aber wenn Gruber zuerst sehr subjektiv und dramatisierend von einem “nicht ungefährlichen Gemisch” spricht, dann ein manichäisch angehauchtes Weltbild zum Besten gibt, anschließend Begriffe durcheinanderwirbelt und -last but not least- so tut, als ob wir alle glauben würden, daß ohne Italien alle Probleme gelöst sein werden, dann mache ich mir so meine Gedanken um die wissenschaftliche Redlichkeit dieses Meinungsforschungsinstitutes.
Salto hätte übrigens die Chance gehabt, auch beim Thema Unabhängigkeit eine Palttform zu werden, wo man eine “ergebnisoffene”, niveauvolle Diskussion führen könnte. Wenn man sich allerdings ansieht, wie in vielen Artikel Stereotypen abgenudelt werden, die selbst den Leuten vom Weinbergweg die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, kann man nur enttäuscht von salto sein.
Non è ovviamente un mio compito specifico quello di difendere salto. Ma visto che il post qui sopra parte dal presupposto che vengano usati concetti “imprecisi” (e, suppongo, non solo su salto), allora occorre essere severi anche con le “imprecisioni” sparse altrove. Salto dispone di una piattaforma partecipativa libera, cioè aperta a tutti. Nulla vieta, dunque, che i cosiddetti indipendentisti usino salto per contribuire a far conoscere con maggiore esattezza i contenuti della loro proposta. Finora, a parte qualche incursione di tipo evangelico (con il tono controproducente che lo contraddistingue) del “fondatore” di BBD, nessuno ha mai pubblicato niente di anche minimamente interessante. Colpa di salto? No, colpa degli attivisti di BBD, che non riescono minimamente a “saltare fuori” da questo blog e a comunicare con il “mondo là fuori”.
Da tust du Harald aber sehr unrecht. Die einzigen sinnvollen Debatten zu diesem Thema, die ich bei Salto gelesen habe, verdankt ihr ihm.
Le cose più interessanti scritte da Harald non riguardano il tema dell’indipendenza. E comunque ci sono stati anche altri contributi (che non riguardano l’indipendenza) altrettanto interessanti. È un fatto che l’orientamento complessivo dei lettori/contributori di salto non ha un interesse marcato (eufemismo) per questo tema. Ma ovviamente salto non ha il compito specifico di dare rilevanza ad un tema in particolare (quindi si fa torto a salto dichiarandosi “delusi” se questo non accade). It’s up to you.
Dass die einzigen sinnvollen Debatten zum Thema Selbstbestimmung auf Harald zurückzuführen sind und dass er zu anderen Themen sogar noch interessantere Beiträge geschrieben hat, das sind zwei Aussagen, die einander nicht widersprechen.
Deine Aussage
widerspricht aber der Tatsache, dass Harald eben sehr wohl auch zu diesem Thema exzellente Artikel bei Salto veröffentlicht hat. Ganz im Gegenteil zur bezahlten Redaktion, die zwischen Unwissen und Voreingenommenheit herumdümpelt.
Einen Blog führen kann ich hier auch, dazu brauche ich nicht eine so unflexible Plattform wie Salto. Danke…
Parere soggettivo e fin troppo di parte. Comunque magari mi puoi fare degli esempi.
Lies dir einfach diesen Kommentar von Harald zu einem Artikel von Ursula Lüfter durch.
Ursula Lüfter fa molto bene il suo lavoro. Capita che alle volte uno sia un po’ stanco, e scriva qualcosa di poco brillante. Siamo una piccola redazione, i compiti sono molti e qualche volta siamo stanchi. Non ho bisogno di rileggere le cose che scrive Harald. Lo stimo e ho fatto anche parecchia pressione affinché pubblicasse cose su salto. Quando dico che il contributo dato dagli indipendentisti su salto è nullo intendo che non riesce ad esprimere una significativa variazione rispetto a quello che si può trovare già qui. Non riuscite, insomma, ad essere comunicativi oltre il raggio consueto dei vostri contatti (e del vostro stile argomentativo). È un limite che dovrebbe indurvi a qualche riflessione. Paradossalmente, non riuscite ad essere neppure convincenti con chi è già incline a coltivare una tendenza geo-politica simile alla vostra. È successo di recente, allorché il portale online Südtiroler News (che lavora semplicemente prendendo i comunicati stampa che gli arrivano e copiandoli, senza colpo ferire) ha riprodotto la tua più recente Pressemitteilung. Avrai letto i commenti degli utenti. Prova a discutere con loro e poi dimmi se salto fa un lavoro peggiore del loro.