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Generalstreik.
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Herr Ebner, sind Streiks überhaupt noch ein probates Mittel um etwas zu erreichen oder gibt es noch Alternativen?

Da könnte man eine Gegenfrage stellen, welche andere Möglichkeiten haben Arbeitnehmer, um ihre Forderungen durchzusetzen? Es gibt in einer Demokratie eben nur die Möglichkeit eines Streiks. Ich glaube in sämtlichen anderen europäischen Demokratien wird es so gehandhabt. Andere Möglichkeiten sehe ich eigentlich keine.

Alfred Ebner (AGB) im Morgentelefon von Rai Südtirol anlässlich des Generalstreiks am 12.12.14

Als Pendler frage ich mich schon lange, was mit diesen Streiks bezweckt wird und wer eigenlich die Leidtragenden sind. Sind das die politischen Entscheider oder die Kernklientel, die Arbeitnehmer?

Ziemlich regelmäßig einmal im Monat müssen wir Pendler uns streikbedingt organisieren, häufig wissen selbst die Streikenden — sprich die Bediensteten — nicht, wieso eigentlich gestreikt wird. In Südtirol gibt es einen eigenen Streikfahrplan, der mit jedem Fahrplanwechsel veröffentlicht wird, wohl ziemlich einmalig in Europa.



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11 responses to “Generalstreik.
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  1. pérvasion avatar

    Das mit den Streikfahrplänen gibt es meines Wissens nicht nur in Südtirol, sondern in ganz Italien und ist meiner Meinung nach keine so schlechte Errungenschaft: Anders als jüngst in Deutschland kann so nicht mehr ganz so wild und zu vollkommenen Lasten der Pendler gestreikt werden. Andererseits ist der sorglose Umgang mit dem Streikinstrument, der sich tatsächlich häufig darin bestätigt, dass die Streikenden gar nicht wissen, worum es geht, auch für mich besorgniserregend. Zudem stelle ich mir die Frage, was damit erreicht werden soll, wenn die Lokalbahn bestreikt wird — die ja vom Land organisiert und finanziert wird — um gegen Renzis Maßnahmen zu protestieren.

  2. succus avatar
    succus

    Ich habe bewusst Südtirol geschrieben, um kein Italien-Bashing zu betreiben ;-)
    In Deutschland sind Streiks eine ziemliche Ausnahme, hierzulande finden sie in schöner Regelmäßigkeit statt. Deshalb ist für mich ein Streikfahrplan ein Armutszeugnis, sowohl für die Gewerkschaften, wie auch für die übrigen Tarifpartner.

    1. Sandro R. avatar
      Sandro R.

      Capisco che il fine (l’ “Italien-Bashing”) giustifica i mezzi ma il paragone con la Germania in questo caso è un bell’autogol. Proprio nel settore del trasporto ferroviario e aereo nella Repubblica federale stiamo assistendo (vivo a Köln) a scioperi selvaggi che in Italia non si vedono da anni. A promuoverli sono microsindacati come la GDL dei macchinisti o piccole sigle dei controllori di volo o dei piloti. Questi scioperi, annunciati spesso con pochissime ore d’anticipo paralizzano il Paese, tanto che la politica ora deve correre ai ripari e probabilmente cambiare la Costituzione, introducendo la cosiddetta Tarifeinhiet (si contratta solo col sindacato più forte del settore). Non ho statistiche sotto mano ma sarei pronto a scommettere una buona bottiglia di Brunello che, diciamo negli ultimi 3 anni, il numero di ore di astensione dal lavoro nel settore dei trasporti in Germania è stato nettamente superiore che in Italia. La differenza percettiva è dovuta forse al fatto che in Italia si pratica di più lo sciopero generale di tutte le categorie e che storicamente l’Italia per la mentalità  germanica un po’ a “cassettoni” è “IL Paese del sole e degli scioperi”. Ma la realtà  è molto cambiata negli ultimi anni.

      P.S.: Credo che i clienti di DB (me compreso) sarebbero molto contenti di avere uno Streikfahrplan, invece di attendere inutilmente ore in stazioni dove non parte nulla, o prendere la macchina e intasare autostrade che scoppiano anche senza scioperi.
      Insomma, caro Succus, l’Italia si può criticare per tantissime cose ma con gli scioperi ti sei scelto forse l’unico tema sbagliato.

      1. succus avatar
        succus

        Non ho statistiche sotto mano ma sarei pronto a scommettere una buona bottiglia di Brunello che, diciamo negli ultimi 3 anni, il numero di ore di astensione dal lavoro nel settore dei trasporti in Germania è stato nettamente superiore che in Italia.

        Diese Wette würde ich glatt eingehen, allerdings ist es recht schwierig auf gute Zahlen zu kommen. Laut GDL wurden im Jahre 2014 160 Streikstunden absolviert. Dies sind umgerechnet 6,6 Streiktage. In Südtirol haben wir mindestens einmal im Monat einen 24-stündigen Streik, das wären umgerechnet 12 Streiktage. Übrigens, da du in Köln wohnst, es kann auch ruhig ein guter deutscher Riesling sein, am besten ein großes Gewächs von der Mosel, der Brunello ist leider etwas in Verruf geraten… :-)

      2. sandro avatar
        sandro

        Beh se ti metti a contare anche gli scioperi del trasporto locale (U-Bahn, S-Bahn, treni regionali) allora le ore scioperate in Germania esplodono… E le bottiglie passano a due :).
        A proposito: lascia perdere i vini tedeschi: sotto i 30 euro è bruciore di stomaco assicurato coi bianchi e mal di testa coi rossi!

      3. succus avatar
        succus

        Sei unbesorgt, ich habe im Keller einige exzellente Rieslinge, einige kosten gerade mal 6-7 Euro.

  3. niwo avatar
    niwo

    Vielleicht sollte man sich auch als (Südtirolableger einer nationalen) Gewerkschaft so langsam gedanklich mit der Gretchenfrage auseinandersetzen.

    1. Manni avatar
      Manni

      Tony Tschenett vom ASGB hat am 04.11.2011 an der vom Schützenbund veranstalteten Diskussion “Südtirol am Scheideweg” teilgenommen. Auf dem Flyer zu dieser Diskussion wird Tschenett folgendermaßen zitiert: “Visionen müssen erlaubt sein”. Die Aufzeichnung der Diskussionsveranstaltung kann in ganzer Länge bei Youtube angesehen werden. Es ist schon ein Weilchen her, daß ich mir die drei Videos angesehen habe, aber soweit ich es in Erinnerung habe, hat sich Herr Tschenett eher positiv zur Unabhängigkeit geäußert. Vielleicht beginnen also auch Gewerkschaftsvertreter so langsam sich mit der “Gretchenfrage” auseinanderzusetzen. Im Sinne der Arbeiter und sozial Schwachen wäre es mit Sicherheit.

      1. Manni avatar
        Manni

        Kleiner Nachtrag: Habe mir die Videobeschreibung angesehen. Die Beiträge Tschenetts werden folgendermaßen zusammengefasst
        “Tony Tschenett, Vorsitzender des ASGB gab zu bedenken, dass Südtirol von Italien als Melkkuh gesehen werde. Durch eine volle Unabhängigkeit könnten Arbeitsplätze und Wohlstand gesichert werden. Dazu brauche es jedoch zuerst mehr Kompetenzen. Entscheidend sei, dass sich das Land selbst finanzieren könne.”

      2. niwo avatar
        niwo

        Der ASGB ist sicher offen für dieses Thema. Den Südtirolablegern der nationalen Gewerkschaften ist das (nationale) Hemd näher als der (autonome) Rock. Bei Verhandlungen um neue Zuständigkeiten hat sich diese Logik ja häufig gezeigt.

  4. Libertè avatar
    Libertè

    Was mich stört ist halt vorallem dasfast nie gesagt wird weshalb gestreikt wird. Und wie im aktuellen Fall, wo man Landesdienste bestreikt, obwohl man gegen Renzi ist.

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