Die Nachricht ist von Ende Mai, aber deshalb noch lange nicht beruhigender: Umweltlandesrat Richard Theiner (SVP) teilte dem Landtagsabgeordneten Walter Blaas (F) in Beantwortung einer Anfrage mit, dass während des Jahres 2015 in Südtirol 3.600 Tonnen Sondermüll, also Giftmüll, illegal abgelagert wurden. Kaum zu glauben. Jeden Tag sollen in unserem Land durchschnittlich 10 Tonnen (!) gefährlicher Abfälle nicht dort landen, wo sie hingehören — Sondermüll, der im Hausmüll entsorgt wird, noch gar nicht mitgerechnet.
Für wild entsorgten Hausmüll lägen dem Land gar keine Zahlen vor, da dies in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Gemeinden falle, so der zuständige Landesrat.
Im Zeitraum 2013-2015 habe die Landesumweltagentur neben der Erstattung von 13 Strafanzeigen auch acht Verwaltungsstrafen gegen Betriebe ausgestellt. Gesamthöhe: 3.750 Euro. Das klingt nicht wirklich abschreckend.
6 replies on “3.600t Sondermüll in einem Jahr illegal entsorgt.”
wie war das noch mit der Abschreckung?
geht’s nicht vielmehr um die Kontrollen?
Stimmt, Kontrollen sind viel wichtiger. Es wird aber auch bei den Sanktionen eine Untergrenze des Wirksamen geben. Und wenn auf — Annahme — rund 10.000 Tonnen Sondermüll in drei Jahren 3.750 Euro Strafe kommen (0,375€/t), ist diese Untergrenze wohl erreicht, weil die potentielle Strafe wahrscheinlich geringer ist, als die Kosten der ordnungsgemäßen Entsorgung.
Das ist ähnlich wie bei den Medikamenten.
Der Preis des Mülls: Rom zahlt 187€/Tonne
Roms Bürgermeisterin Raggi greift zu ungewöhnlichen Mitteln: Sie will Roms Müll per Zug nach Österreich bringen lassen für 187€/Tonne. http://orf.at/stories/2353620/2353610/
Österreichisch-südtirolerische Kooperation zu Müllanlage vor den Toren Roms: rechtliches oder unternehmerisches Problem? Euregio?
Mein Gefühl ist, dass dem Abfallbewirtschaftungssystem in Rom eine (quasi-)mafiöse Struktur zugrundeliegt. Besser die Finger davon lassen.
und die schwedische Lösung dazu:
Ich verstehe nicht, was deine angebliche Lösung mit dem Problem zu tun haben soll.