Wo, wenn nicht in einem Land wie dem unseren, noch dazu bei einem solchen Anlass, könnte man einen Staatspräsidenten bzw. einen Bundespräsidenten damit konfrontieren, dass Hymnen (Nationalhymnen, umso mehr blutrünstige) obsolet sind?
Natürlich sind die Schützen nicht die glaubwürdigsten Partner für eine derartige Operation. Doch wenn die heimische Intelligenz sich nicht damit begnügen würde, reflexhaft alles abzulehnen, was von jener Seite kommt — um dann ebenso reflexhaft Nationalhymnen zu verteidigen, könnte sie gleichzeitig auf die widersprüchliche Haltung der Schützen hinweisen und Nationalhymnen hinterfragen.
Noch besser wäre freilich, wenn die Intelligenz nicht erst auf den Vorstoß der Schützen reagieren, sondern solche Debatten unabhängig anstoßen würde.
8 replies on “Hymne… auf deren Abgesang.”
Ein Lichtblick bei der Meraner Veranstaltung (25 Jahre Streitbeilegung) war die dreisprachige Interpretation der Europahymne.
Ein weiterer Lichtblick war der Verzicht auf In Mantua zu Banden – Sinnbild für die Widersprüchlichkeit so mancher, kürzlich gehörter Argumente.
“Zu” und “in” beliebig zu vertauschen.
Wer ist denn die “Intelligenz”?
jap. genau das ist die richtige frage.
Intelligenz ist das, was beim lesen des artikels durch den bezeichner intelligenz beleidigt werden könnte.
roß und reiter, bitte. oder soll ich (m)ein leben in subtext und abstraktion fristen?
Wäre schön gewesen, wenn die beiden Nationalhymnen durch Europa- und Tirolerlandeshymne ersetzt worden wären. Damit hätten sich bestimmt mehr Menschen angesprochen gefühlt.
Ich bin ja nicht unbedingt ein Freund solcher Feierlichkeiten. Aber im Vorfeld des Präsidententreffens in Meran wurde von Seiten der Landesregierung bzw. der SVP-Führung viel über “diplomatischen Gepflogenheiten” usw. schwadroniert. Dem Vernehmen nach, sind Kompatscher und Achammer jedoch der “aktuellen Stunde” im österreichischen Nationalrat anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Streitbeilegung trotz Einladung ferngeblieben. Ist das auch eine “diplomatische Gepflogenheit”, dass der Landeshauptmann jenes Landes, um das es in der Feier geht, eine Einladung der “Schutzmacht” ausschlägt? Oder gab es da triftige Gründe für das Fernbleiben. Weiß wer Näheres? Wobei – wie gesagt – ich nicht so viel auf solche Feierlichkeiten halte – es geht mir mehr um die Kohärenz.
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170629_OTS0259/fpoe-neubauer-suedtiroler-landeshauptmann-kompatscher-und-svp-landesparteiobmann-achammer-schwaenzen-gedenkveranstaltung-in-wien
Das hier war wahrscheinlich auch so eine undiplomatische Gepflogenheit.