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Kollektiv gewinnen, individuell versagen.

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Das Internetportal laola.at fragt: »Wie viele Medaillen gewinnt Österreich in Sotchi?«. Rainer Pariasek sagt: »Auch heute gab es wieder eine Medaille für Österreich!« Ich höre Menschen in Innsbruck auf der Straße hinausposaunen: »Jetzt haben wir schon 17 Medaillen gewonnen!« Olympische Spiele sind Nationalismusfestspiele. Interessant ist jedoch, dass nur der Erfolg national vereinnahmt wird. Versagen tun dann doch immer die Individuen. Man gewinnt für Österreich. Aber man verliert für sich selbst. Zum Beispiel habe ich nach dem letzten Dopingfall um den Langläufer Johannes Dürr niemanden sagen gehört: »Österreich hat gedopt!«



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Comentârs

17 responses to “Kollektiv gewinnen, individuell versagen.”

  1. m.gruber avatar
    m.gruber

    Interessanter Blickwinkel. Danke dafür.

    1. Jonny avatar
      Jonny

      Was bitte soll daran so interessant sein? Das ist so seit ich denken kann, und nicht nur bei Olympia, und schon gar nicht nur nationalistisch!!

      Als Fan, egal ob Fussball oder Hockey, Schifahren oder rodeln, haben immer “WIR” gewonnen, aber “SIE” oder “ER” verloren, das ist weder neu noch nationalistisch, das ist einfach nur normal.
      WIR sind doch auch alle “Winnerhofer”, wenn es gut läuft, oder? Und wenn es schlecht läuft, ist “ER” einfach nur Innerhofer.

      1. pérvasion avatar

        Würde ich jetzt nicht zustimmen… »wir« haben schon oft verloren (oder wenige Medaillen geholt), aber sicher noch nie gedopt.

    2. Knickerbocker avatar
      Knickerbocker

      Eine Alternative zu der Nationen-Olympiade wäre die Olympiade der Sportausstatter-Firmen, und des Geldadels.
      Ausschließlich die nationalen Verbände machen es möglich, dass auch finanziell schwache Menschen an solchen Spielen teilnehmen können.
      Und ausschließlich den nationalen Verbänden ist es zu verdanken, dass Spitzensport nicht nur dem Geldadel vorbehalten ist.
      Es müssten wohl auch die linkesten Linken in ST einsehen, dass ohne die Nationen mit ihren Verbänden nichts gehen würde. Absolut nichts! Außer natürlich, man hat ein dickes Bankkonto …

      1. hunter avatar
        hunter

        perfektes gegenbeispiel, dass dem nicht so ist, sind die boardsportarten.

      2. Knickerbocker avatar
        Knickerbocker

        @hunter, der Vorarlberger Marc Giradelli brauchte den ÖSV nicht. Sein Papa war in jeder Hinsicht potent genug.

      3. hunter avatar
        hunter

        was hat girardelli mit boardsport zu tun?

      4. Harald Knoflach avatar

        glauben die 3 daumen nach unten, dass girardelli surfsportler ist?

  2. bzler avatar
    bzler

    Das Österreichische Wir-Gefühl wird im Doping-Fall sicher unterbetont, aber international bleibt der Makel an der Nation hängen. (Nur ein beliebiges Beispiel im Link unten) Es handelt sich um rein subjektive Wahrnehmung, oder?

    http://bleacherreport.com/articles/1968408-german-athlete-becomes-first-to-test-positive-at-2014-winter-olympics#articles/1968408-german-athlete-becomes-first-to-test-positive-at-2014-winter-olympics

  3. anonym avatar
    anonym

    Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist immer ein Waisenkind

    Sprichwort

    Das ist weder ein Österreichisches Problem noch eines der Nationen oder rein auf den Sport beschränkt, sondern eine ganz normale, menschliche Verhaltensweise.

  4. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Seltsam, dass hier Doping und Olympische Winterspiele in Sotschi nur mit Österreich in Zusammenhang gebracht werden. Es hat in Sotschi insgesamt (bisher, manche Proben müssen noch ausgewertet werden) sechs Dopingfälle gegeben, davon war der italienische Bobfahrer William Frullani der Erste. In Italien war das überhaupt kein Thema.

    1. pérvasion avatar

      Es ist nur ein Beispiel. Und du wirst wohl nicht sagen, dass Italien in diesem Blog zu wenig Berücksichtigung findet…?

    2. pippo avatar
      pippo

      Die erste war eigentlich eine Deutsche:

      http://www.spiegel.de/sport/wintersport/doping-in-sotschi-biathletin-sachenbacher-stehle-positiv-getestet-a-954847.html

      … Aber das war nicht das Thema, oder Hartmuth?

    3. Harald Knoflach avatar

      @ hartmuth
      ich bin österreicher und verfolgte die spiele daher ab und zu im österreichischen fernsehen. sorry, dass ich es verabsäumt habe, den doping-proporz einzuhalten. sorry, dass ich nicht auch italienisches fernsehen geschaut habe. sorry, dass du nicht verstanden hast, worum es im artikel eigentlich geht.

  5. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Mir ist es nicht um Italien gegangen (der Italiener war tatsächlich der erste Dopingfall in Sotschi), oder gar um einen Proporz, sondern um die Tatsache, dass insgesamt sechs Dopingfälle aufgedeckt wurden und dass es daher kein österreichisches Phänomen, sondern ein Phänomen der überkommerzialisierten und übernationalisierten Spiele ist ist. Wohl aber ist über den österreichischen Dopingfall am ausführlichsten berichtet und diskutiert worden. Der Aussage des Artikels, dass die Olympischen Spiele Nationalismusfestspiele sind, und dass der Sieger für die Nation gewinnt, der Verlierer nur für sich verliert, kann ich voll zustimmen. Auf dieser Ebene liegt ja auch die Tatsache, dass das IOC den Sportlern das Tragen eines schwarzen Trauerflors verbietet, aber nichts gegen das Herumtragen überdimensionierte Nationalflaggen hat.

    1. Harald Knoflach avatar

      völlig richtig. und nichts anderes sage ich in dem artikel. nirgends steht, dass das ein österreichisches phänomen wäre. wobei die orf-sportredaktion in dieser hinsicht schon eine der extremsten ist.

      orf-“berichterstattung” zum olympischen boardercross:
      man zeigt, wie die tielnehmenden österreicher ausscheiden, zeigt sich traurig, dass aus der erhofften medaille nichts wurde und erwähnt dann nicht einmal den sieger bzw. die ersten drei. geschweige denn, dass ausschnitte aus dem finallauf gezeigt werden.

      umschalten auf srf:
      schweizer hat es auch keiner in das finale geschafft. dennoch (was eine selbstverständlichkeit sein sollte) zeigt man den finallauf mit kurzer analyse der fahrt der medaillengewinner.

    2. Harald Knoflach avatar

      das mit dem trauerflor der norwegerinnen oder auch das verbot für sarah burke-sticker war absolut unglaublich. normalerweise müsste man nach so einer aktion das handtuch schmeißen, goethe zitieren und diesem unmenschlichen ioc den rücken kehren.

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