Autorinnen und Gastbeiträge →

Netz: Regionalisierung ohne uns.

Autor:a

ai

.eus und .gal

Die Regionalisierung des Internets schreitet rasch voran: Kurz nachdem der Bretagne die Endung .bzh zugesprochen wurde, hat das ICANN als zuständige Organisation jetzt auch die Internetsuffixe .eus (Euskadi/Baskenland) und .gal (Galicien) freigegeben. Es sind also vor allem — aber nicht ausschließlich —jene Regionen, die schon bisher nur schwer in das enge Korsett der Nationalstaaten passten, die den Schritt zu mehr Vielfalt im Netz anführen. Dabei gilt zu unterstreichen, dass das Internet (auch aufgrund seiner »Immaterialität«) die Koexistenz meherer Suffixe auf ein und demselben Territorium gestattet. Anders gesagt: Die Einführung von .eus und .gal bedeutet selbstverständlich nicht das Ende von .es (Spanien) — es handelt sich also um eine Pluralisierung und Bereicherung, an der sich niemand stoßen kann.

Südtirol hat sich nach wie vor nicht um ein eigenes Internetsuffix beworben, das nicht nur den Abbau der nationalstaatlichen Vorherrschaft und den Aufbau einer territorialen Identifikation im Netz unterstützen könnte, sondern mit Sicherheit auch ein wirtschaftlicher Faktor wäre. Damit hinken wir den anderen »Autonomen« unseres Kontinents — mal wieder — hinterher.

Siehe auch: 01 02 03



Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

Comentârs

5 responses to “Netz: Regionalisierung ohne uns.”

  1. Flo avatar
    Flo

    Wundert mich auch, wo die Landesregierung doch scheinbar sonst immer so auf die Marke Südtirol baut…

    Was wäre hier eigentlich eine gute Endung für Südtirol? .st gibts leider schon, was wären also die Alternativen? Jemand Vorschläge?

    1. pérvasion avatar

      Ich glaube, die Endungen mit zwei Buchstaben sind nach wie vor anerkannten, souveränen Staaten vorbehalten. Denkbar wären .stl, .str oder .sti — wenn aber konkret über eine Bewerbung nachgedacht wird, könnte man eine Umfrage durchführen bzw. sonstwie auf breiter Basis (Internetabstimmung) entscheiden. Die beiden ersteren Endungen könnten übrigens für South Tyrol gelten, wodurch wir uns ein .saa (oder ähnlichen Schwachsinn) ersparen.

    2. niwo avatar
      niwo

      str wäre ein guter Vorschlag. Dreisprachig verwendbar Südtirol – Sudtirolo – South Tyrol

      Interessant, dass im Land des “ist nicht möglich, ist utopisch, ist eweggestrig” auch Bereiche verschlafen werden, in denen andere (autonome) Regionen längst wertvolle Pionierarbeit leisten.

  2. proEUREGIO avatar
    proEUREGIO

    … braucht es dieses Süd…? – Als das historische Kernland Tirols, – als EuropaRegion, – die zwar meist nur in Sonntagsreden vorkommt aber immerhin!
    Ich weiß, damit ist Nord- und Osttirol, sowie das Trentino mit inbegriffen, gerade deshalb! Und mit > tir < wissen sicher viele mehr, was gemeint ist!
    Die bisherigen Vorschläge mit dem s können mich nicht überzeugen! … Ich ducke mich gleich weg, – wegen der zu erwartenden Daumen-nach-unten! Sm!

    1. Flo avatar
      Flo

      Nix Daumen nach unten, sonder ganz klar einen nach oben! ;)

Leave a Reply to proEUREGIO Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL