Jetzt ist also der Präfekt — der Wachhund Roms, den es z. B. in der Vallée d’Aoste nicht zu brauchen scheint — in der Causa Wegweiser eingeschritten, um die Zweinamigkeit auch des letzten Kaffs und der letzten Alm aus vorgeschobenen »Sicherheitsgründen« anzuordnen. Die Lächerlichkeit der Argumente kennt wirklich keine Grenzen, und der Zusammenhalt der staatlichen Institutionen ist perfekt, wenn es auch im 21. Jahrhundert darum geht, das Werk eines Verfälschers des Schlags eines Tolomei zu vollenden.
Es ist höchste Zeit:
- die koloniale Institution des Präfekten und Regierungskommisärs endgültig abzuschaffen;
- die Zuständigkeit des Landes Südtirol auszuschöpfen, um die Ortsnamenfrage einer gesetzlichen Lösung zuzuführen; sollte ein Gericht die Einnamigkeit von Flurnamen beanstanden, kann und muss die Causa bis zur letzten internationalen Instanz durchgefochten werden.
Gleichzeitig wären m. E. AVS und TVs sofort anzuweisen, die vollständige Zwei- und Dreisprachigkeit, sowie im Falle größerer Ortschaften ggf. auch die Zweinamigkeit wiederherzustellen.
Siehe auch 1›
4 replies on “Höchste Zeit für ein Ortsnamengesetz.”
Mich wunderet ja nur, dass es im Jahr nicht Tausende Tote Polen, Tschechen und Engländer gibt, schliesslich sind die Wegweiser nicht in ihrer eigenen Landessprachen angebracht!
Wie die sich somit auf den sehr gefährlichen Bergpfaden zurechtfinden ist mir total schleierhaft…
Dal libro “Lagorai” di Franco de Battaglia, ed. Zanichelli, una sintetica ma interessante descrizione della toponomastica del Lagorai e della Val dei Mocheni
Leider stimmt das nicht, nicht in Südtirol. :-(
Laut Anordnung des Präfekten müssen alle Schilder bis zum 15. Oktober zweisprachig/zweinamig sein. Ich freu mich schon darauf. Am 16. Oktober werde ich in eine Apotheke gehen und mir ein paar Medikamente besorgen. Auch darauf freue ich mich, denn dank dem Einsatz von Grünen, italienischen Rechtsparteien und dem Präfekten werden sicherlich auch die Beipackzettel zweisprachig sein!
Ich kann mich noch gut an die Aussage von Cristina Kury (irgendwo hier im Blog) erinnern, Sprachen dürfte man nicht durch Gesetze vorschreiben sondern nur durch Freude fördern. Sie dachte da aber sicherlich nur an die deutsche Sprache. Denn kaum geht es Tolomei an den Kragen, sind die Stahlhelmgrünen in voller Kampfmontur vor Ort.