Der rechtsextremistische Bozner Gemeinderat Andrea Bonazza (CasaPound) trug letzte Woche bei einer offiziellen Sitzung des Stadtparlaments einen Pullover mit der Aufschrift »Charlemagne« und dem (angeblich nachträglich erfundenen) Truppenkennzeichen der gleichnamigen französischen SS-Division. Dies bemerkte die Antifa Meran in einem Internetvideo — während im Gemeinderat offenbar niemand so aufmerksam war, die bestürzende Anspielung wahrzunehmen und darauf angemessen zu reagieren.
»Charlemagne« war eine nach Karl dem Großen benannte, berüchtigte SS-Freiwilligendivision, deren Mitglieder Hitler »bis zum bitteren Ende« treu blieben, auch noch dann, als die Niederlage bereits unausweichlich war. Sie genießt deshalb unter Neonazis großes Ansehen.
Die verbreitete Apathie macht mir Angst. Wir, aber vor allem die demokratischen Kräfte im Gemeinderat der Landeshauptstadt, sollten nicht weiter tatenlos dabei zusehen, wie Leute, die aus ihrer faschistischen Gesinnung kein Hehl machen, unsere demokratischen Institutionen von innen verhöhnen und schänden. Vielleicht sollte man sich dabei auch an anderen Parlamenten orientieren, wo alle anderen Fraktionen geschlossen den Saal verlassen, sobald Antidemokraten das Wort ergreifen.
6 replies on “SS: Bonazza schändet den Gemeinderat.”
Der Gemeinderat – aber nicht nur der – handelt schon seit langem nach dem Motto: “Audi, vide, tace, si tu vis vivere pace” (dt.: Höre, sieh und schweige, wenn du in Frieden leben willst).
Oder etwas einfacher gesagt, vollkommen passiv: Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen!
Was soll man in der Faschistenhauptstadt erwarten?
Sag bloß, du bist jetzt Antifaschist!?
Dass die italienischen Parteien hinsichtlich Faschismus einen blinden Fleck besitzen, das dürfte jetzt wirklich keinen mehr erstaunen. Dass aber nicht jeder die SS-Division Charlemagne kennt dürfte auch klar sein. Ich jedenfalls kannte den Namen sowie das Wappen nicht, obwohl ich geschichtlich sehr interessiert bin. Jedenfalls zeigt sich erneut, dass die Faschisten des 3. Jahrtausend verboten werden sollten. Hat zwar zum aktuellen Anlass nichts zu tun, aber vermisse den Einsatz von Antifa bei italienischen Divisionen und Kriegsverbrechen.
Onestamente diciamo che divisione Charlemagne ed i suoi simboli sono cose un po’ da insider. Io onestamente non li avevo mai visti, nè sentiti nominare, quindi lascio il beneficio del dubbio ai consiglieri. D’altra parte le maggior parte delle magliette che indossa Bonazza sarebbero da cestinare e probabilmente anche lasciandolo in mutande, i tatuaggi immagino non siano da meno. E’ un fascista fatto e finito.
Mi chiedo che sarebbe mai successo se fosse stato un “tedesco” ad indossare una maglietta di una divisione delle SS. Stranamente mi riesce difficile credere che la cosa non avrebbe avuto più eco; senza escludere strascichi giudiziari. Ma non fraintendete: questa constatazione non è un’esortazione ad indossare magliette da nazista “perchè anche lui lo fa”; al contrario sarebbe auspicabile che anche lui ne paghi le conseguenze, come avviene per i gruppetti di giovani deficienti che periodicamente vengono scoperti qua e là .
Alljährlich werden in ganz Italien und auch in Südtirol Gedenkmessen für die Carabinieri gefeiert, die in der Schlacht von Qulqualber vom 21. November 1941 gefallen sind. Niemand interessiert sich dafür, was die Carabinieri dort zu suchen hatten und welche Rolle sie im faschistischen Vernichtungskrieg gegen Äthiopien gespielt haben. Das entschuldigt in keiner Weise die Provokation des Herrn Bonazza, aber es sollte zu denken geben.