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De facto zuerst Italienisch.
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ai

Gerade Eltern mit Migrationshintergrund lernen nun einmal zuerst [I]talienisch und nicht [D]eutsch. Das ist de facto so.

Die deutschsprachigen Kinder haben den großen Vorteil, dass sie im Kindergarten relativ zügig [I]talienisch lernen. Was wieder damit zusammenhängt, dass die deutsche Sprache viel schwerer zu erlernen ist[,] als die italienische.

Zwei Auszüge aus dem SaltoInterview mit der Kindergärtnerin Sudabeh Kalantari Lun.

Siehe auch: 01 02 03 04 || 01 02



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6 responses to “De facto zuerst Italienisch.
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  1. hunter avatar
    hunter

    Mein Lieblingssatz aus dem Interview ist dieser:

    Ich glaube, da muss man immer wieder darauf hinweisen muss, dass der Dialekt nicht wirklich deutsche Sprache ist. Ich traue mich das zu beurteilen, weil ich aus Deutschland komme.

    Der Klassiker. Die Südtiroler sprechen gar nicht richtiges Deutsch.
    Siehe: http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?page_id=200#C12

    1. Simon avatar

      Ja, es ist traurig, dass eine Person, die nicht nur im pädagogischen Bereich tätig, sondern auch noch besonders engagiert ist, solche Unwahrheiten verbreitet (und offenbar auch selbst glaubt).

  2. succus avatar
    succus

    Für mich die wichtigste Stelle im Interview:

    Aber die Vermittlung der deutschen Sprache kann nicht im Kindergarten passieren. Wir sind kein Sprachinstitut, wir sind ein Kindergarten. Und
    in solchen Situationen kann von Bildungsauftrag gar keine Rede sein. Der Bildungsauftrag ist in solchen Fällen das, was am wenigsten realisierbar ist.

    Ich finde es geradezu verrückt, dass sich zur Zeit die Politiker mit weiteren Steigerungen überbieten wollen, wie etwa der dreisprachige Kindergarten. DIe Kinder tun mir leid, wenn ich denke, dass Dreijährige sollten gleich mehrere Sprachen lernen (darum geht es gar nicht im Kindergarten), die Eltern aber nicht Mal eine zweite Landessprache beherrschen. Diese Ideologisierung und Politisierung einer Einrichtung auf Kosten der Jüngsten ist geradezu absurd. Ich fordere zehnsprachige Eltern! ;-)

    1. hunter avatar
      hunter

      Zustimmung. Fremdsprachenkompetenzen sind wichtig. Das steht außer Frage. Aber diese “Absolutstellung” von Mehrsprachigkeit ist tatsächlich verrückt. Als ob es bei Bildung um nichts anderes ginge. Ziel muss es sein, eine generelle Sprachkompetenz zu entwickeln – vor allem in der Muttersprache sowie eine C-Kompetenz in der Zweit- und Drittsprache. Ob man diese dann mit etwas Akzent spricht, ist doch völlig egal. Dafür muss ich aber nicht bereits Kleinkinder unbedingt und zwanghaft mit so vielen Sprachen wie möglich konfrontieren.

      1. Simon avatar

        Einerseits einverstanden: Was den frühkindlichen Spracherwerb betrifft, scheinen Teile der Gesellschaft inzwischen geradezu einer Hysterie verfallen zu sein. Von »Maß und Ziel« keine Spur.

        Andererseits: »Einsprachiger« Kindergarten und Schule müssten — gerne mit vorgeschalteter und begleitender Sprachförderung — imstande sein, anderssprachige Kinder aufzunehmen, wie dies weltweit mit Migrantinnen der Fall ist.

      2. succus avatar
        succus

        Klar. Wenn aber davon gesprochen wird, dass es deutsche Kindergärtengruppen gibt, bei denen kein deutschsprachiges Kind eingeschrieben ist, dann müsste überlegt werden, ob nicht irgendwas gewaltig schief läuft. Auch unserer “progressiver” PD-Haufen sollte sich mal fragen, ob dies zielführend ist. Ich würde all diese Leute am liebsten für ein paar Wochen nach China ohne Dolmetscher transferieren, dann könnten sie ihre Progressivität ausleben. Viele von denen sind nicht mal in der Lage, eine deutschsprachige Diskussion zu folgen. Ich wiederhole, dass sind Kleinkinder, an denen herumexperimentiert wird. Verrückt.

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