Der Nord-/Osttiroler Bund der Schützenkompanien (BTSK) distanziert sich mit einer ungewöhnlich harten Stellungnahme vom diskriminierenden Mamma-Tirol-Schwachsinn des Südtiroler Landeskommandanten.
In einer heute publizierten Medieninformation wird darauf hingewiesen, dass die Inhalte des Videos auch auf die Schützen Ost- und Nordtirols reflektieren. In den Grundsätzen des BTSK seien fünf Werte bzw. Kernaussagen enthalten, denen sich die Schützen dort verpflichtet fühlten:
- Treue zu Gott und dem Erbe der Vorfahren
- Schutz von Heimat und Vaterland
- Größtmögliche Einheit des ganzen Landes
- Freiheit und Würde des Menschen
- Pflege des Tiroler Schützenbrauchs
Man positioniere sich als positive, überparteiliche und unpolitische Kraft, als Traditionsverband mit klaren Werten und starker Moral.
Dann kommt die schallende Watschn von Landeskommandant Thomas Saurer:
Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes hat in seiner Eigenständigkeit diesen Weg der Kommunikation gewählt. Als Landeskommandant im Bund der Tiroler Schützenkompanien ist es jedoch nicht meine Art der Verständigung. Ich setze auf Dialog, Einbindung und Bewusstseinsbildung, nicht auf Provokation. Und ich versuche als Landeskommandant eine Vorbildrolle gegenüber unseren Schützenkameraden, Marktenderinnen und Jungschützen einzunehmen. Projekte, die als Ziel zum Nachdenken anregen, sollen für die Stärkung unserer gemeinsamen Landesidentität nützlich sein, verletzen, spalten und ausgrenzen dürfen sie jedoch nicht. Auch die Schützen und Marketenderinnen Ost- und Nordtirols verteidigen ihre Grundsätze, Kernwerte und Leitmotive, immer dann, wenn es erforderlich ist und nicht der Inszenierung wegen. Besonders in der aktuellen Situation, die viel Ungewissheit mit sich bringt, gilt es Weitblick, Zuversicht und Besonnenheit zu bewahren und das Verbindende zu stärken.
Hervorhebungen von mir.
Recht viel klarer hätte er es nicht zum Ausdruck bringen können — jedenfalls nicht unter Wahrung der Contenance.
5 replies on “Mamma Tirol: Harte Kritik aus Nord-Ost.”
Auch die Schützenkompanie Andreas Hofer aus St. Leonhard in Passeier findet auf Facebook klare Worte:
Die Distanzierung der SK St. Leonhard ist ehrenwert. Allerdings haben die Passeirer Schützen übersehen, dass es sich nicht um ein “Lied” des Südtiroler Schützenbundes handelt, sondern um eine Privataktion des Herrn Wirth-Anderlan. Dass dieser derzeit Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes ist, verschlimmert die Sache zwar, aber es war eben keine Aktion des Schützenbundes. Daher muss man den Herrn Wirth-Anderlan kritisieren und nicht den Schützenbund. Notwendig wäre jetzt eine Distanzierung des Bundes von seinem Landeskommandanten, da man sonst tatsächlich glauben könnte, die Schützen seien auf dieses Niveau gesunken.
Das Video ist auf dem offiziellen YouTube-Kanal des SSB erschienen.
@ Harald Knoflach: Um so dringender wäre eine Stellungnahme der Bundesleitung, sonst könnte man meinen, sie sei mit dem Video einverstanden.
da kann man nur hoffen, die Schützen an Etsch, Eisack und Rienz schließen sich ihren Kameraden an Inn und Isel und Drau an …