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Die »Renowierung« des Drususstadions.

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Das Drususstadion in der Landeshauptstadt wurde umgebaut. Dabei blieb der von den Faschisten für die Sportstätte gewählte Name erhalten. Er war Teil ihrer Fälschung, dass Bozen eine durch und durch römische — und folglich »natürlich« italienische — Stadt sei.

Dass Geschichtsverfälschungen und -verzerrungen nicht harmlos sind, wird uns gerade in der Ukraine wieder einmal besonders eindrücklich vorgeführt.

Doch wie dem auch sei: Die Stadt Bozen hat nun in ihrem offiziellen Youtube-Kanal ein Video mit einem Timelapse (zu Deutsch: Zeitraffer) der Bauarbeiten veröffentlicht, die »931 tage« (sic) gedauert haben.

Ausschnitt aus dem Video – Hervorhebungen von mir

In dem Video, das auch das Logo des Landes ziert, ist die italienische Sprache nicht nur konsequent erstgereiht, sondern auch grafisch hervorgehoben. Doch das ist nicht alles.

Von Anfang an wird der Umbau als »Renovierung« bezeichnet.

Ausschnitt aus dem Video – Hervorhebung von mir

Dann wird angeblich eine »Erneuerung von Leuchttürmen« (zu Deutsch: Flutlichtanlage) gezeigt. Ein Leuchtturm ist laut Duden-Definition:

Turm (an oder vor einer Küste) mit einem starken Leuchtfeuer

Duden

Ausschnitte aus dem Video – Hervorhebungen von mir

Die eingangs erwähnte »Renovierung« wird im Videoverlauf zur »Renowierung«. Im Grunde sind die meisten Einblendungen fehlerhaft.

Ausschnitt aus dem Video (das Planungsbüro Von Gerkan-Marg-Partners wird interessanterweise nicht erwähnt) – Hervorhebungen von mir

Die Landeshauptstadt, die sich immer wieder so gern als capitale del plurilinguismo aufspielt, zeigt wie so oft, welchen Stellenwert sie der deutschen Sprache beimisst. Zweitgereiht, grafisch untergeordnet und vor allem: bar jeglicher Sorgfalt.

Sowas passiert nicht einfach, das hat System.

Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01



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Comentârs

4 responses to “Die »Renowierung« des Drususstadions.”

  1. Walter Kircher avatar
    Walter Kircher

    Autonomie? – Kolonie!

  2. Stuff avatar
    Stuff

    Ich habe mir im TV die Live-Übertragung des Spiels gegen Padova gegeben. Der sportlichen Leistung gebührt Anerkennung, das Team ist sehr Kompakt aufgestellt und hat tatsächlich das Zeug in die Serie B aufzusteigen. Vermisst habe ich auf dem Feld zumindest einen einheimischen Spieler, dabei wollte man ja auch den lokalen Nachwuchs fördern (erinnert mich ein wenig an den Hockey-Club-Bolzano). Der Stadionsprecher hat, so viel ich von daheim aus mitbekommen habe, seine Ansagen ausschließlich auf italienisch gemacht. Die TV-Kommentatoren haben dann doch häufig den Vereinsnamen “Sudtiroll” erwähnt, gleichzeitig war halt immer wieder von “Altoatesini” und “Druso” die Rede. Nach dem Spiel wurde das Vereinslogo eingeblendet, wo unter dem Vereinsnamen noch die Präzisierung “Bolzano-Bozen” steht. Meines Erachtens wird hier der Name Südtirol nur verwendet, um die großzügige öffentliche Finanzierung zu rechtfertigen.

    1. G.P. avatar
      G.P.

      Meines Erachtens wird hier der Name Südtirol nur verwendet, um die großzügige öffentliche Finanzierung zu rechtfertigen.

      Genau dasselbe wie beim HCB Südtirol (Eishockey).

  3. Christian Putzer avatar
    Christian Putzer

    Der FC Südtirol wurde vom rührigen Milland-Macher Sepp Insam geboren. Er wollte die Qualität der Südtiroler Spieler bündeln und auf ein höheres Niveau bringen, dafür hat er sogar den SV Milland geopfert.
    Geblieben ist davon nichts bzw. die Idee ist nicht umsetzbar. Um hochklassig zu spielen, fehlt der absoluten Mehrheit der Südtiroler Spieler die Straßenfußballermentalität, also werden italienische Spieler rekrutiert, denn der FC Südtirol liefert das was andere in diesem Bereich nicht immer können: gutes Geld zu bezahlen.
    Die Anerkennung im Land des Profivereins ist nahezu nicht existent. Zu den Fans des FCS zählen vermehrt Bozner Pensionisten, italienische Chaoten und einzelne deutschsprachige Anhänger, die man quasi auf einer Hand abzählen kann. In jedem Fall ist der Klub ein Retortenverein, das sieht man an allen Ecken und Enden.
    Das mit der öffentlichen Finanzierung wird stimmen, müsste doch kürzlich ein Südtiroler Großbetrieb eingestiegen sein und auch den Präsidenten stellen.
    Mit dem FCS und der SVP ist im Prinzip dasselbe: beide entfernen sich vom Volk und sind auch noch stolz darauf.

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