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Das SNP-Desaster.

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Das Vereinigte Königreich hat gewählt und die nach rechts gerückte Labour-Partei hat ihr bestes Ergebnis seit 200 Jahren eingefahren. Das blieb auch in Schottland nicht folgenlos, wo die Unabhängigkeitspartei SNP deutlich Federn lassen musste: Während sie bei der letzten Unterhauswahl 48 von damals noch insgesamt 59 schottischen Sitzen gewann, schaffte sie es diesmal nur noch in neun von 57 Wahlbezirken (-39) auf Platz eins. Labour errang in Schottland 37 (+36), die Liberaldemokratinnen sechs (+2) und die rechtsgerichteten Tories fünf (-1) Mandate. Solch drastische Umschwünge werden vom First-past-the-Post-System begünstigt, bei dem die Erstgewählte in jedem Wahlkreis das Amt ergattert und alle anderen Stimmen verloren gehen. Bei früheren Wahlen hatte die SNP aber genau von dieser Regelung auch profitiert.

Das für die Wahlen zum schottischen Parlament zur Anwendung kommende Proporzwahlsystem wird diesbezüglich als ausgewogener und gerechter betrachtet.

Anas Sarwar, Vorsitzender von Scottish Labour, erkannte nach der aktuellen Wahl ausdrücklich an, dass es sich bei dem Ergebnis nicht um eine Niederlage der Unabhängigkeitsbewegung handelt. Vielmehr habe seine Partei diesmal auch das Vertrauen von Menschen gewinnen können, die in Vergangenheit für die Eigenstaatlichkeit gestimmt haben und es auch in Zukunft wieder tun könnten. Da er nie jemandem den Rücken zugekehrt habe, habe Labour diesmal auch die Stimmen vieler Unabhängigkeitsbefürworterinnen dazugewinnen können, so Sarwar.

Noch einmal deutlich schlechter als der SNP erging es einer weiteren separatistischen Partei — der vom ehemaligen SNP-Regierungschef Alex Salmond gegründeten Alba Party, die keinen einzigen Sitz erringen konnte, die SNP aber neben Stimmen auch etwas Sichtbarkeit gekostet haben dürfte. Zum Beispiel waren zwei Abgeordnete zum Parlament in Westminster im Laufe der vergangenen Legislatur von der SNP zu Alba übergelaufen und haben diesmal mit höchst bescheidenem Erfolg für letztere kandidiert.

Insgesamt gingen in Schottland mit 35,7% der Stimmen 64,9% der Sitze an Labour, während die SNP zwar 29,9% der Stimmen, aber nur 15,8% der Sitze erhielt.

Erfolgreicher waren die Unabhängigkeitsbefürworterinnen übrigens in Nordirland, wo sie ihre sieben Sitze (von 18) halten konnten.

Siehe auch: 01 02



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