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Auf diese Steine können wir bauen.

Autor:a

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Vor wenigen Wochen hat das Wochenmagazin ff (Nr. 23 vom 6. Juni) eine »große Wahlumfrage« veröffentlicht, die im Lande breit kommentiert und diskutiert wurde. Das aus meiner Sicht eklatanteste Ergebnis ist dabei bis dato völlig untergegangen: Der Aussage »Südtirol sollte ein selbstständiger Staat werden wie das Kosovo« haben 11% der befragten italienischen Mitbürgerinnen [!] zugestimmt:

ff-Umfrage

Wie Norbert Dall’Ò im dazugehörenden Artikel selbst einräumt, kann man Umfrageergebnisse durch die Art der Fragestellung maßgeblich beeinflussen. In diesem Fall ist die Assoziation mit dem Kosovo einer zustimmenden Haltung der Befragten sicherlich nicht zuträglich. Es ist wohl anzunehmen, dass der Satz nach einer leichten Umformulierung (etwa: »Südtirol sollte ein selbständiger Staat werden« oder »Südtirol sollte ein selbständiger Staat wie Luxemburg werden«) für viele wesentlich attraktiver geklungen hätte — auch für deutschsprachige SüdtirolerInnen.

Zudem ist festzustellen, dass bisher nicht nur keine ausdrücklichen Anstrengungen unternommen worden sind, die »Italienerinnen« für die Unabhängigkeit zu gewinnen. Die meisten politischen Akteure, die diese Lösung heute anvisieren, vermitteln den italienischen Mitbürgerinnen eher den Eindruck, dass sie in einem selbständigen Südtirol nicht gerade willkommen wären.

Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren ist es für mich mehr als nur erstaunlich, dass jede zehnte Italienerin, die mir im Alltag begegnet, einer Loslösung von Italien wohlgesinnt sein soll.

Dies stimmt mich zuversichtlich, dass das Engagement von für eine inklusive Form der Unabhängigkeit irgendwann zum Erfolg führen kann.

Siehe auch: 01



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Comentârs

11 responses to “Auf diese Steine können wir bauen.”

  1. Étranger avatar

    Personalmente non attribuisco alcun valore (o comunque scarsissimo) al risultato di simili inchieste.

    Mi interesserebbe però sapere che cosa risponderebbero gli intervistati a una domanda di questo genere:

    “Posto che un referendum a favore dell’autodeterminazione ottenesse la maggioranza dei voti a favore, Lei è consapevole delle conseguenze che questa scelta implicherebbe in rapporto alla sussistenza del modello attuale di convivenza basato sullo statuto d’autonomia, potrebbe suggerircene alcune”?

    Sono convinto una parcentuale bassissima di intervistati sarebbe in grado di rispondere affermativamente e, soprattutto, di raccontare quello che accadrebbe “in assenza” dello statuto di autonomia.

  2. Alexander (G) avatar
    Alexander (G)

    Wahrscheinlich wussten das in Estland, Lettland, Litauen, Tschechien, Slowakei, Montenegro vorher auch nur wenige. Aber dafür gibt es ja Eliten, Politiker und nicht zuletzt Think Thanks wie diesen. Und bitte nicht wieder das Totschlagargument, dass Tschechien nicht Südtirol ist, das weiß ich auch selber.

    Das Demos kann oft bei einem Referendum auch nicht gleich alle Folgen seines Abstimmungsverhaltens abschätzen, und doch ist die Schweiz mit ihrer direkten Demokratie sehr erfolgreich. Der Schlüssel liegt sicher auch in einer hervorragenden Aufklärung.

    Ich bin aber der Meinung, dass eine gute Aufklärung im Sinne der Brennerbasisdemokratie mehr Italiener von der Güte der Unabhängigkeit überzeugen würde. Insofern ist das Ergebnis tatsächlich ein Grundstock, auf den man aufbauen kann, ganz egal wie wenig sich die Befragten der Folgen ihrer Angaben bewusst waren.

  3. Étranger avatar

    Und bitte nicht wieder das Totschlagargument, dass Tschechien nicht Südtirol ist, das weiß ich auch selber.

    Non mi pare. Cioè non mi pare tu lo SAPPIA. Perché se tu lo sapessi, sapresti che la divisione consensuale tra Cekia e Slovacchia non ha comportato l’abolizione di uno statuto di autonomia che regolava la vita pubblica di una minoranza all’interno di uno stato nazionale. E io ribadisco: è questo il punto DECISIVO. Proporre l’autodeterminazione significa in primo luogo BUTTARE A MARE lo statuto di autonomia. Con tutto quel che ne consegue. Già . CHE COSA ne consegue? Provate a rispondere.

    P.S. È divertente leggere una cosa così: “und nicht zuletzt Think Thanks wie diesen”. Mi sono preso l’onore e l’onere – negli ultimi due anni – di aver prodotto parecchi “pensieri” in grado di favorire lo sviluppo di questa piattaforma. E ti posso assicurare che “eine gute Aufklärung” è del tutto insufficiente. Ci vogliono argomenti molto buoni. Io non ne ho mai visti.

  4. pérvasion avatar

    Ci vogliono argomenti molto buoni. Io non ne ho mai visti.

    Danke! Grazie! Dilan!

  5. Valentin[o] avatar

    Urca. Incidente diplomatico?

  6. Valentin[o] avatar

    Ho qui sotto mano il numero dell’ff. In effetti, il dato scaturito dalla ricerca Apollis fa riflettere. Peccato però non abbiano fornito ulteriori dettagli… Non vorrei infatti spegnere il vostro entusiasmo, ma prima di stappare la bottiglia di Gewürtztraminer alsaziano (!) riposta con cura in cantina, vorrei sapere con quali criteri è stata appurata l’appartenenza al gruppo linguistico dei partecipanti al sondaggio in oggetto.

    Ho il (brutto) presentimento che, dato l’alto numero di mistilingui in Sudtirolo (come noto, né carne né pesce) si sia andato a pescare proprio tra loro, poco rappresentativi rispetto alla cd. comunità  italiana dell’Alto Adige. La tendenza dei mistilingui – dei quali molti saranno abbonati al settimanale di Dall’O – a identificarsi con i sudtirolesi (vedi i dati del censimento) ma a dichiararsi in altre occasioni italoparlanti, potrebbe indurre in errore anche un istituto di ricerca come Apollis. Ironia della sorte, proprio l’11 % degli intervistati italici si dichiara propenso a votare SVP alle prossime elezioni provinciali. Un dato, a mio parere, un po’ elevato… o perlomeno etereo.

    Se il risultato dovesse rivelarsi in qualche modo veritiero, sarebbe a dir poco sorprendente, nonostante possa essere interpretato come un atteggiamento dal sapore ironico (con risposta del tipo: “star da soli piuttosto che mal accompagnati – dall’Italia scolapasta – non sarebbe poi così male”), tipico di fasi storiche contraddistinte da un diffuso malcontento sociale (tasse, carovita etc). Insomma: tra il dire e il fare, c’è sempre di mezzo il mare.

    L’ideale sarebbe se qualche ente commissionasse un sondaggio solo sull’autodeterminazione tra gli italiani. Credo che nessuno l’abbia mai fatto prima d’ora. Forse è arrivato il momento di tastare il terreno.

  7. Valentin[o] avatar

    …pardon: ho aggiunto una “t” di troppo a “Gewürztraminer” (oppure, alla francese, “Gewurztraminer” senza Umlaut ;-) )

  8. niwo avatar
    niwo

    Dieses Resultat ist mir auch sofort positiv aufgefallen. 11% sind mehr als bemerkenswert und dies obwohl niemand jemals die italienischen SüdtirolerInnen in dieser Frage mit einem Projekt angesprochen hat, das die Unabhängigkeit als sprachgruppenübergreifendes Ziel definiert.
    Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Vielleicht gibt es gar einige italienische SüdtirolerInnen, die sich von einem unabhängigen Südtirol ein funktionierenderes Staatswesen erwarten als dies bei Italien (nicht) der Fall ist.
    @ Etranger
    Personalmente non attribuisco alcun valore (o comunque scarsissimo) al risultato di simili inchieste.

    Ich kenne die Leute von apollis sehr gut und hab mit ihnen auch über diese Umfrage gesprochen. Etwas kann vorweg gesagt werden. Die Umfrage ist sicher nach gültigen wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt worden, dies gilt vor allem was die Auswahl des Personenkreises betrifft.
    Fragen dieser Art geben immer nur ein Stimmungsbild ab, nicht mehr und nicht weniger.
    Die Fragestellung: “Können Sie sich ein unabhängiges Südtirol, so wie im Kosovo” vorstellen, läßt sogar vermuten, dass sich wesentlich mehr Leute von der Idee erwärmen ließen, wenn man das Kosovo durch Luxemburg ersetzt.

    Fazit: dieses Stimmungsbild ist vielversprechend und belegt, dass ein sprachgruppenübergreifendes Unabhängigkeits-Projekt großen Erfolg verspricht.

  9. niwo avatar
    niwo

    @Etranger
    Ci vogliono argomenti molto buoni. Io non ne ho mai visti.

    Ich glaube, dass es an guten Argumenten für die Unabhängigkeit keinen Mangel gibt und in diesem Blog solche ja auch häufig diskutiert werden.

    Hier zwei Argumente:
    1) ein unabhängiges Südtirol wäre keine Nation im nationalstaatlichen Sinne sondern eine Interessensgemeinschaft. Das Potential für einen guten gesellschaftlichen Zusammenhalt über alle Sprachgruppen hinweg wäre gegeben.
    2) Italien ist wahrlich kein sonderlich gut funktionierendes Staatswesen, um nicht zu sagen in etlichen Disziplinen das Schlusslicht Westeuropas. Ich glaube, dass sich viele SüdtirolerInnen der Chancen und des Potentials gar nicht bewusst sind, die sich durch ein unabhängiges Südtirol ergäben.

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