Vor wenigen Tagen präsentierten die beiden PD-Parlamentarier Roberto Morassut und Raffaele Ranucci (Koalitionspartner der SVP) in Rom einen Gesetzesentwurf zur Neuordnung der Regionen Italiens. Deren Anzahl soll von 20 auf 12 reduziert werden.
Südtirol hat bei den Überlegungen der erklärten “Autonomiefreunde” des PD dabei freilich keine Rolle gespielt. Mehr noch; auf der Karte, die die beiden Politiker der Presse vorstellten, scheint Südtirol gar nicht einmal mehr auf. Und auch nicht Alto Adige. Der Vorschlag einer Großregion “Triveneto” setzt sich laut Morassut und Ranucci nämlich nur aus den “ex regioni Veneto, Friuli-Venezia Giulia e Trentino” zusammen. Der Respekt reicht also nicht einmal so weit, unsere Region mit ihrem offiziellen Namen Trentino-Alto Adige/Südtirol zu betiteln.
19 replies on “PD tilgt Südtirol von der Landkarte.”
Bei uns wirds sicher keine Proteste geben, im Gegensatz zum Elsass.
Das ganze wird uns sicher als Chance für die Autonomie verkauft.
… prostmahlzeit! – Vielleicht kommt jemand einmal auf die Idee die Nation Italien mitsamt MamaRoma abzuschaffen ! ! –
Ich wünsche frohe Weihnachten und Zeit zum Nachdenken, es braucht endlich handhabbare Visionen ! ! !
Es leben die Regionen und das EUROPA-DER-REGIONEN ! ! ! !
Ach, das wird alles Strategie sein. Die SVP bekommt im Zuge der Nachverhandlungen das Zuckerle den Namen Alto Adige weiterführen zu können. Sen. Zeller wird im Senat noch einen Nebensatz heraushandeln, dass in historischen Publikationen sogar der Name Südtirol verwendet werden kann. Von den Mainstreammedien wird dies als großer Verhandlungserfolg verkauft werden. Die Bevölkerung ist happy, schließlich könne man den offiziellen Namen der Region Triveneto im privaten Gespräch ja einfach ignorieren. Und in Alta Pusteria, Gardena und Carezza freut man sich, dass sich in der Tourismuswerbung mit Venedig sowieso tolle Synergieeffekte ergeben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, erzählen sich die Südtiroler noch heute das Märchen von der Vorzeigeautonomie.
bei der bezeichnung könnte man fast meinen, dass diese zwei einfaltspinsel Südtirol ziehen lassen würden… leider sagt die Landkarte etwas anderes aus
Die SVP wird es schaffen, auch das noch als zukunftsweisend und als Erfolg zu verkaufen. Natürlich unter tatkräftiger Mithilfe gewisser Medien …
Se il Sudtirolo sparisce dalla cartina, i nostri problemi saran risolti: non servirà più rompere le scatole per l’autonomia ed il bilinguismo. Finalmente torneremo ad essere una provincia come le altre (sempre che non aboliscano anche le province) senza più questi insopportabili privilegi!
(Non sorprende affatto però che Mafi… ehm… Roma capitale non sia sparita! Le eccellenze vengono per fortuna ancora premiate in Italia!)
Schöne Bescherung
Lorenz Dellai in
http://salto.bz/article/22122014/autonomia-difendiamoci-accelerando-la-riforma
und weiters:
Darum bitte Aufwachen und statt auf Wutbürger zu machen realistische Möglichkeiten einer Weiterentwicklung aufzeigen, Opposition und Regierung durch medialen Präsenz zum Handeln drängen. Das ist BRENNERBASISDEMOKRATIE.
Jetzt mal naiv gefragt: Südtirol und den zweisprachigen Gemeinden im Trentino wird durch dem Pariser Vertrag autonome Gesetzgebungskompetenz (in damals noch zu definierendem Umfang) zugesprochen. Wie soll diese Kompetenz ausgeübt werden, wenn ST Teil eines Triveneto sein sollte? Entweder wieder als autonome Provinz (so wie jetzt in der Region Trentino-Südtirol, es würde sich also nicht viel ändern, außer dem Namen und dem Umfang der Region) oder mMn gar nicht.
Und meines Wissens ist der Pariser Vertrag eines der wenigen Dokumente betreffend unserer Autonomie, welches wirklich international abgesichert ist. Wäre also nicht jetzt der Zeitpunkt, um einmal aufzustehen und zu sagen :”SO NICHT!”, anstatt das Statut (womöglich grundlos zu unserem Nachteil) abzuändern, in der Hoffnung so dem Staat zuvorzukommen (welcher ohnehin macht, was er will, solang sich niemand wehrt)?
https://www.zawya.com/story/US_thinkers_see_strength_in_Lebanons_political_system-DS31122014_dsart*282709/
Ein dezentraler Staat ist Garant für Stabilität.
Ja. Und?
Dieser Artikel ist ein Plädoyer für einen dezentralen Staat mit autonomen Strukturen, die schnell auf Veränderungen reagieren können und so die Stabilität erhalten (siehe Libanon, siehe Italien). Dieses Modell verspricht Erfolg und ist somit schützenswert.
Italien sollte also die Finger davon lassen den Staat zu zentralisieren, im Gegenteil man sollte den Föderalismus fördern. Übrigens ist auch Deitschland föderal organisiert.
A und jetzt was Constantini?
@ christian mair
entweder du bist jetzt schon betrunken (es sind noch über sechs stunden hin) oder ich bin zu blöd.
@hunter: verweise auf Punkt 5 und 11 der Netiquette
Nun zurück zu einer sachlichen Ebene:
Was ich versuche ist Argumente und Sichtweisen zu sammlen die sich gegen eine Zentralisierung und Beschneidung der Kompetenzen der Regionen und Provinzen wenden. Gerne auch mal durch eine Aussensicht eines amerikanischen thinktanks, welcher die Situation Libanon (u. Italien) mit Syrien vergleicht.
Angesichts der von Lorenzo Dellai angeführten Befürchtungen bzgl. Autonomie
(“Il tema vero allora oggi è come le province di Trento e Bolzano riusciranno ad elaborare in tempi brevi una proposta di riforma degli statuti, prima che la riforma costituzionale entri in vigore travolgendoli.”)
halte ich dies neben einer Diskussion über Selbstbestimmung für notwendig um den Sinn für Realpolitik nicht aus den Augen zu verlieren.
Für 2015 wünsche ich mir als Themenschwerpunkte auf diesem Blog
1. Autonomie- und Verwaltungsreform siehe folgende interessante Artikel
Zurück zum Zentralismus.
Come completare l’autonomia dell’Alto Adige/Südtirol? 10 tesi
http://www.salto.bz/de/article/19072013/come-completare-lautonomia-dellalto-adigesuedtirol-10-tesi
Euregio: Die Gunst der Stunde
http://salto.bz/article/22072013/euregio-die-gunst-der-stunde
2. direkte Demokratie
Ausweitung der Partizipationsmöglichkeit von Gemeinde-auf Provinzebene
Volksabstimmungen in Gemeinden werden erleichtert
http://salto.bz/article/13122014/volksabstimmungen-gemeinden-werden-erleichtert
Der Link funktioniert (bei mir) nicht.
google mal
U.S. thinkers see strength in Lebanon’s political system
Laut 5SB hat nun die Regierung Renzi eine Tagesordnung von Raffaele Ranucci übernommen, mit dem die Umsetzung seiner Makroregionen gefordert wird. Was Südtirol anlangt, wird sie sich wohl schwerlich anwenden lassen, aber es ist echt bezeichnend, dass die zentralistische Verfassungsreform offenbar noch nicht reicht und jetzt gar noch ein Scheit nachgelegt wird. Je zentralistischer Italien wird, desto mehr wird Südtirol unter Druck geraten, selbst wenn es (s)eine Autonomie behält.