»Die neuen Webseiten zu Integration und Zweisprachigkeit sind online«, verkündet das Landespresseamt. Habe ich mir also den Auftritt angesehen, der unter anderem der Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfung gewidmet ist. Prädikat: Beschämend.
Hier oben ein Ausschnitt, den ich mit Unterstützung von Susanne K. nach Fehlern durchforstet habe. Und hier die Erläuterungen:
- egal ist laut Duden, wenn synonym zu »einerlei, gleichgültig« verwendet, ein umgangssprachlicher Ausdruck — und somit für einen institutionellen Webauftritt ungeeignet.
- Studientitel ist ein Südtirolismus (um nicht zu sagen: eine italienische Interferenz), den man als solchen akzeptieren könnte. Nichtsüdtiroler Anwärterinnen dürften aber Schwierigkeiten haben, die Bedeutung zu verstehen.
- Schreiben und Sprechen sind substantivisch gebraucht und deshalb groß zu schreiben;
- Statt entdecke sollte entdecken Sie stehen, insbesondere nachdem weiter oben bereits die Höflichkeitsform verwendet wurde.
- Straße schreibt man auch nach neuer Rechtschreibung mit scharfem S, die korrekte Schreibweise wäre Dr.-Julius-Perathoner-Straße.
- Zudem fehlt zwischen Bus- und und ein Leerzeichen.
Wie kann man Prüflingen auch nur einen Fehler ankreiden, wenn man außerstande ist, einen fehlerfreien Absatz auf die eigene Homepage zu stellen? Und: Wie soll den Südtirolerinnen vermittelt werden, dass beim Land eine seriöse Sprachpolitik betrieben wird?
Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 5› 6› 7›
One reply on “Zweisprachigkeit: Hemdsärmeligkeit allerorten.”
Die meisten Fehler wurden inzwischen korrigiert:
Bedankt hat sich aber niemand fürs Korrekturlesen… 😉