In Südtirol muss immer von neuem für Rechte gekämpft werden, die eigentlich längst selbstverständlich sein sollten — und das ist derart mühsam, dass man oft mittelfristig ganz aufgibt. Die Ermüdungstaktik steckt denn wohl desöfteren bewusst hinter den immer wieder festzustellenden Unzulänglichkeiten. Bei den kürzlich abgehaltenen Landesreferenda hat es die Ladinerinnen erwischt, die ihre Sprache auf den Stimmzetteln vergeblich gesucht haben, obwohl die Fragestellungen bei staatsweiten Befragungen meist dreisprachig abgedruckt sind.
Erst jetzt hat sich die Landesregierung auf Druck der Partei Ladins Dolomites nachträglich dafür ausgesprochen, bei kommenden Befragungen auch die kleinste Sprachgruppe zu berücksichtigen. Dies bleibt jedoch auf die ladinischen Täler beschränkt. Die SVP Ladina hatte sich bei der Verabschiedung des Landesgesetzes zur direkten Demokratie ganz offensichtlich nicht für die Berücksichtigung der ladinischen Sprache eingesetzt. Fragt sich noch, mit welcher Begründung sich die Volkspartei als Vertretung der ladinischen Minderheit definiert.
Siehe auch: ①
Democrazia Minderheitenschutz Mitbestimmung Plurilinguismo Politik | Landesvolksabstimmung 2009 | | | Ladinia Südtirol/o | Ladins SVP | Deutsch
2 replies on “Landesreferenda auf Ladinisch.”
desolé, falsch:
Die SVP hat nicht nur nichts untertnommen, sondern verhindert:
Carlo Willeit hatte im Landtag die Verwendung des Ladinischen vorgeschlagen. Die SVP hat Njet gesagt.
[…] Die Einbindung aller Sprachgruppen wurde — gegenüber dem selbstverwalteten Referendum im Ahrntal — zumindest insofern verbessert, als das Internetportal eine Stimmabgabe in allen drei Landessprachen gestattet. Zum Vergleich: Bei den amtlichen Landesreferenda 2009 blieb die ladinische Sprache unberücksichtigt. […]