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Italien spart sich die Minderheiten.

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Wie das Onlineportal SüdtirolNews berichtet, hat die Zentralregierung im Zuge der Sparmaßnahmen die Beiträge für Minderheitenzeitungen gestrichen. Dadurch besteht nicht nur die sehr reale Gefahr, dass die Südtiroler Tageszeitung — welche es ohne diese Beiträge nicht gäbe — schließen muss, sondern auch, dass ein hervorragendes Projekt erst gar nicht starten kann: Die geplante Umwandlung der ladinischen Wochenzeitung Usc di Ladins in eine Tageszeitung.

Diese an sich schon schweren Konsequenzen für relativ starke Minderheiten, wie jene in Südtirol, könnten jedoch für zahlreiche andere Sprachgemeinschaften in Italien den endgültigen Todesstoß bedeuten. Die meisten befinden sich ohnehin bereits einen Schritt vor dem Abgrund oder siechen als lokale Folkloresprachen vor sich hin.

Einmal mehr beweist sich, was für einen Nationalstaat »Mehrsprachigkeit«, »Vielfalt« und »Pluralismus« im Zweifelsfall sind: Nichts als schöne Worte — Lippenbekenntnisse, die nerven und am besten nichts kosten.



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Comentârs

4 responses to “Italien spart sich die Minderheiten.”

  1. Beppi avatar
    Beppi

    Ich kann mich an eine Tabelle erinnern, die einmal in der ff zum Thema “Staatliche Unterstützung von Minderheitenzeitungen” veröffentlicht wurde: Nicht nur die Südtiroler TAZ wäre ohne die beträchtlichen Zahlungen aus Rom nicht überlebensfähig. Sogar die Dolomiten, deren “Umsatz” ebenfalls zu einem guten Teil von Zuschüssen bestritten wird, hätte wohl mit ernsthaften Schwierigkeiten zu rechnen. Noch mehr wiegt dieser Umstand, wenn man sich die sinkenden Abonnenten- und Verkaufszahlen des Ebner-Blattes vor Augen führt.

    P.S.: Die ff hingegen bekommt als Wochenzeitschrift keine Subventionen, und scheint dennoch ziemlich profitabel zu sein.

  2. AlexK avatar
    AlexK

    Ebner greift Durnwalder an, schießt mit Giftpfeilen, scheint die Oberhand zu behalten. Meint ihn liegen zu haben. Vergißt darüber, daß Durnwalder auch Pfeile bereitliegen hat. Monti nimmt den Sparvorschlag aus Bozen gerne auf. Und weg ist der Zuschuss.

  3. pérvasion avatar

    Ich denk mal dem Landeshauptmann ist nicht an einer Machtzunahme der Dolomiten gelegen. Die Streichung der Fördermittel bedeutet für die Dolomiten weniger Geld, aber gleichzeitig — durch die Schwächung der Tageszeitung — mehr Macht.

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