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ASGB ausgebootet.

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Seit Jahren versuchen die sogenannten konföderierten Gewerkschaften Italiens, die vom Autonomiestatut vorgesehene Gleichstellung des ASGB in Südtirol zu sabotieren; besonders der SGB (CISL) tut sich seit Jahren mit Attacken gegen die autonome Südtiroler Gewerkschaft hervor. Er möchte ihr am liebsten ganz die Berechtigung absprechen, an Tarifverhandlungen teilzunehmen.

Diese Drecksarbeit hat nun zum ersten wirklichen Erfolg geführt: Das Arbeitsministerium hat kürzlich ein Rundschreiben erlassen, wonach der ASGB und die mit ihm verknüpfte Landesbauarbeiterkasse nicht mehr zur Ausstellung der Konformitätserklärung DURC berechtigt sind, die für die Teilnahme an öffentlichen Bauaufträgen vorgeschrieben ist. Die Gleichberechtigung der Landesbauarbeiterkasse ist somit schwer beeinträchtigt.

Bezeichnend ist, dass das Arbeitsministerium bislang stets die Berechtigung zur Ausstellung des DURC bestätigt hatte. Obwohl sich seitdem an der Rechtslage nichts geändert hat, macht gerade die angeblich unpolitische, nur an Einsparungen interessierte Technikerregierung eine Kehrtwende und beschneidet damit unsere Autonomie zum wiederholten Mal.

Das ist der erneute Beweis, dass diese Regierung sehr wohl das politische Ziel der Zentralisierung und Gleichschaltung verfolgt, und dass sie dafür nicht einmal vor Vertragsbrüchen zurückschreckt. Solange dies unter der weitgehenden Gleichgültigkeit der Südtiroler Bevölkerung geschieht, wird sich daran wohl auch nichts ändern — Italiens Gerichte haben jedenfalls bewiesen, dass sie im Zweifelsfall den Zentralstaat decken.



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Comentârs

9 responses to “ASGB ausgebootet.”

  1. niwo avatar
    niwo

    Es wird wohl immer schwieriger den Mythos von der Vorzeigeautonomie aufrecht zu erhalten. Aber es gibt ja Minderheiten, denen es um ein Vielfaches schlechter geht, als den SüdtirolerInnen, so zumindest eines der Totschlagargumente gegen allzu forsche Forderungen gegenüber Rom. Also wozu aufstehen und demonstrieren.
    Ein bisschen mehr Zivilcourage täte unserem Land in mehrfacher Hinsicht gut – zusehends wird dies sogar überlebenswichtig.

  2. pérvasion avatar

    Öffnet man die Blogkategorie Zentralismus und überfliegt die Vielfalt der Themen, wird deutlich, mit welcher Massivität in letzter Zeit die Südtirolautonomie angegriffen und eingeschränkt wurde. Das ist inzwischen ein richtiges Sperrfeuer geworden — man verzeihe mir den militärischen Ausdruck, doch er vermittelt die Aggressivität, die hinter diesen konzertierten Aktionen steckt.

    1. Luftig avatar
      Luftig

      das “Sperrfeuer” hat sich angekündigt…..
      jede(r) sich mit der ital.Politik beschäftigende Mensch hat das kommen sehen; war nur eine Frage der zeit.

      Nun kommt eine vorentscheidende Phase:
      Schön lieb bleiben und auch noch die 2° Wange hinhalten (so wie es uns unsere “Römisch-Katholische..” indoktriniert hat) und die Faust im Sack machen, oder den Ton verschärfen und wie hier zB militärische Begriffe verwenden;

      Ich glaube nicht, dass dieser Blog hier für letzteres geeignet ist, denn dann müsste ja zugegeben werden, dass mit nur mit edlem Wunschdenken bzw Wunsch-Schreiben bis heute keinen Schritt weitergekommen ist….. ganz im Gegenteil.

      1. pérvasion avatar

        Wir brauchen sicher nicht die zweite Wange hinzuhalten; ein verschärftes Vorgehen gegenüber Rom wäre sehr wünschenswert.

        Gewalt lehnen wir aber grundsätzlich ab und ich möchte auch jeden davor warnen, auch nur an einen solchen Weg zu denken. Damit würden wir unsere Zukunft über Jahrzehnte verspielen.

        Mal friedlich und unter Inanspruchnahme unserer demokratischen Rechte auf die Straße zu gehen, wäre ein idealer Weg zwischen Resignation und Gewalt.

  3. Steffl avatar
    Steffl

    Symbolisch ausgesprochen ist es eine altbewährte Taktik einen Gegner zuerst zu mästen bzw. in Sicherheit zu wiegen, um ihm dann (träge und gleichgültig wie er dann ist) den entscheidenden Schlag zu verpassen. Man hat den Eindruck dass Italien genau das mit Südtirols Autonomie vorhat. Jeden Tag liest man in den Medien von einem neuen Angriff auf unsere Zuständigkeiten, neuestes Beispiel die Bezirkskrankenhäuser.
    Entweder in Italien hat kein Mensch eine Ahnung von Südtirols Autonomie oder die Angriffe finden gezielt statt. Beides wäre ein ausgesprochenes Armutszeugnis für eine scheinbar weltbeste Autonomie in Europa der grenzenlosen EU. Ein Fakt ist leider, dass uns Südtirolern wegen unserer Autonomie bzw. der großen öffentlichen finanziellen Ausstattung (Stichwort zwei Feuerwehrhallen und eine Bibliothek in jedem kleineren Dorf) weder nördlich noch südlich des Brenners Sympathie entgegengebracht wird. Fragen wir doch mal hunter was die Nordtiroler von den Südtirolern halten, bzw. einen italienischsprachigen Forumsteilnehmer wie es südlich von Trient aussieht …dann können wir uns ausmalen wieviel effektive Unterstützung wir beim “gemeinen” Volk der Autonomieverhandlungspartner (Italien und Österreich) haben.

  4. niwo avatar
    niwo

    Hinter den Angriffen gegen unsere Autonomie steckt System und Vorsatz. Auch das nationale Sparprogramm im Gesundheitswesen fordert die Auflassung von drei Krankenhäusern (Schlanders, Sterzing, Innichen). Theiner gibt zwar Entwarnung, da wir hier primäre Zuständigkeiten hätten, aber schon die Tatsache, dass in einem römischen Papier die drei Krankenhäuser namentlich erwähnt werden ist bezeichnend.
    Unter diesen Umständen stellt sich ernsthaft die Frage, ob mit Rom überhaupt noch eine vernünftige Zusammenarbeit möglich ist. Wenn die SVP die Zukunft unseres Landes ernst nimmt, muss sie sich mit dem Gedanken anfreunden über die Autonomie hinauszudenken.

  5. fabivS avatar
    fabivS

    Francamente credo che per quanto gravi siano queste continue intromissioni romane, ormai non interessino più a nessuno. Il clima politico disfattista del tempo di crisi ci ha indotti a pensare che i sacrifici ed i tagli siano giustificati ed inevitabili; ed in qualche misura anche “giusti”.
    Siamo “privilegiati” rispetto a molti altri (almeno, così dicono alcuni politici SVP), non dobbiamo scordarcene… così ogni ingerenza romana antiautonomista verrà  interpretata come “anticrisi”. Poco importa se poi i tagli si abbattono su enti locali, welfare e sanità , oberando la classe operaia di tasse e lasciando intatte le rendite ed i grandi capitali… le teorie socialiste non han mai fatto parte del bagaglio culturale sudtirolese.
    Dubito che anche toccando la borsa della gente cambierà  qualcosa; nessuno ha voglia di impegnarsi ed è più comodo votare della gente che sappiamo benissimo che non farà  nulla per cambiare, salvo poi lamentarsi di loro e rivotarli 5 anni dopo… ovviamente poi in mezzo adlla selva dei tagli passeranno anche delle misure che non faranno risparmiare un euro allo stato, ma che limiteranno le nostre prerogative autonomistiche.
    Come andrà  a finire? Alla fine da parte SVP si troverà  o, meglio, si annuncerà  una scappatoia per riparare a questo o quel provvedimento e tra 3 giorni non se ne parlerà  più (senza avere di fatto risolto nulla) e così avanti con gli ospedali, il welfare, l’inno d’Italia…
    Credo che fra 20 anni saremo una normale provincia italiana; e non solo dal punto di vista istituzionale. Ma fondamentalmente allora non importerà  più a nessuno…

  6. m.gruber avatar
    m.gruber

    … ich glaube, ich muss beginnen umzudenken. Das was hier unter Zentralismus zusammengefasst steht ist schon beeindruckend … im negativen Sinne.

    1. ko avatar
      ko

      Glückwunsch! ;-)
      Ps: Hoffentlich nicht nur du, sondern auch die ganze Südtiroler Politik!

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