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Züge: Frisch gestrichen.

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Wie das Landespresseamt berichtet, hat das halbstaatliche italienische Bahnunternehmen Trenitalia (dasselbe, das sich vor wenigen Jahren ein teures neues, grün-weiß-rotes Logo geleistet hat, weil grün-weiß-blau nicht nationalistisch genug war, s. Abb.) damit begonnen, Zugverbindungen aus Geldmangel einfach zu streichen. Ab kommendem Wochenende verkehre auch in Südtirol ein Zugpaar weniger, ab September werde noch eine weitere Verbindung wegfallen.

Das Land habe nicht einmal seine Meinung dazu abgeben, geschweige denn mitentscheiden dürfen. Mehr noch: Aufgrund des von Rom aufoktroyierten Stabilitätspakts (Spardiktat) dürfe das Land — obwohl das nötige Geld vorhanden wäre — nicht einmal einen Ersatzdienst finanzieren.

Wirklich schade: Endlich besteht die Chance, die TI-Chaostruppe aus dem Land zu komplimentieren, da steht leider der Landeshaushalt gerade unter römischer Kuratel. Die SVP hat eben mal verschwitzt, zwischen einem Lobgesang auf die Vorzeigeautonomie und dem nächsten, unsere Finanzen gegenüber dem schwarzen Loch in Rom abzusichern.



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2 responses to “Züge: Frisch gestrichen.”

  1. succus avatar
    succus

    Es steht zu befürchten, dass es erst der Anfang ist. Zwar werden die Verbindungen nach Bologna auch von den Provinzen Südtirol, Trient und Verona mitfinanziert, allerdings nur zum Teil. Deshalb kann Tränitalia Verbindungen streichen ohne Absprache mit den Mitfinanzierer. Die mehr als schlechte Gesamtqualität des italienischen Bahnbetreibers sollte Anlass sein, dass die Regionen entlang der Brennerachse zusammen mit Nordtirol und Bayern ein hochwertiges schnelles Regionalangebot schaffen. Dieses Angebot könnte auch die die EC-Verbindungen übernehmen, deren Fahrzeit ist kaum besser als schnelle Regionalzüge, zudem könnte mit entsprechendem Wagenmaterial auch der Radtransport verbessert werden. Höchste Zeit zum Handeln!

  2. succus avatar
    succus

    Ein weiterer Aspekt muss hinzugefügt werden. Seit einer Generation wird um den Brennerbasistunnel gestritten, zur Zeit wird ein 400 Mio. Euro Loch gebohrt ohne gesicherte Finanzierung für das gesamte Projekt. Wie soll ein derartiges Projekt finanziert werden, wenn nicht mal die elementarsten Bahnverbindungen aufrecht gehalten werden können. In der Zwischenzeit wird viel Geld verpulvert, Geld, mit dem man den gesamten Regionalverkehr (Trambahn Überetsch, Beschleunigung Meran-Bozen, Riggertalschleife, Elektrifizierung Vinschger Bahn) locker auf ein neues Niveau gehoben hätte.

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