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Palermo-Rom.
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ai

Liegen Sie manchmal nachts wach, weil Ihnen politische Probleme durch den Kopf gehen?

Einmal ist mir das tatsächlich passiert. In der Woche, als wir den neuen Staatspräsidenten wählen mussten. Bei dieser Versammlung wurde fürchterlich gestritten. Ich saß nur da und habe das Spektakel beobachtet, ich kam mir wie im Kino vor. Anthropologisch sehr interessant. Es hat bis weit nach Mitternacht gedauert, ich hatte noch nichts gegessen, und als wir endlich hinaus kamen, brauchten wir Polizeischutz. Vor dem Gebäude standen alle möglichen Leute, haben geschrieen (sic) und uns beschimpft. Ich dachte, das sind Zustände wie in Zeiten der Weimarer Republik. Mein Gedanke war, ich muss etwas tun, um meine Kinder zu schützen, vielleicht sollten wir auswandern.

Der Südtiroler Senator Francesco Palermo im dieswöchigen ff-Interview.

Wäre das nun eine neue Option? Oder doch die individuelle Selbstbestimmung?



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Comentârs

9 responses to “Palermo-Rom.
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  1. hunter avatar
    hunter

    ich check’s nicht. wo ist der zusammenhang?

    1. niwo avatar
      niwo

      Mein Gedanke war, ich muss etwas tun, um meine Kinder zu schützen, vielleicht sollten wir auswandern.

      Ich sehe da schon einen Zusammenhang. Palermo drückt ja seinen Unmut über die politischen Zustände im römischen Parlament aus. Seine Folgerung, man sollte sich das Auswandern überlegen wäre im Sinne der individuellen Selbstbestimmung, wie es von Unionisten ja häufig gepredigt wird, sicherlich ein Lösungsansatz.
      Eine weitere Lösung wäre es in Rom für die Verbesserung Italiens zu kämpfen. Dort ist Palermo, wie er selbst sagt, einer von 1000 Abgeordneten, also der Einfluss ist marginal.
      Eine weitere Lösung wäre es, sich in Südtirol für die Unabhängigkeit im BBD Sinne einzusetzen. Sein Einfluss hier wäre wesentlich größer als in Rom und die Zukunftsperspektiven für seine/meine Kinder sähe ich auch wesentlich rosiger.

    2. pérvasion avatar

      Sehe es genauso, niwo.

      @hunter: Ich beziehe mich hier mit einem Augenzwinkern auf jene Vorwürfe, denen wir Unabhängigkeitsbefürworter desöfteren ausgesetzt sind.

      Wobei der Vergleich mit der Option — wenn überhaupt, was ich nicht glaube — noch eher auf ein Auswanderungsszenario zuträfe, denn auf die Möglichkeit eines Selbstbestimmungsreferendums.

    3. m.gruber avatar
      m.gruber

      @pervasion:
      Es gibt keinen Zusammenhang. Außer man überliest folgende Zeilen, aber da reicht ein “Augenzwinkern” nicht mehr aus, da muss man schon beide Augen zu machen.

      Vor dem Gebäude standen alle möglichen Leute, haben geschrieen (sic) und uns beschimpft.

      @niwo:

      Ich sehe da schon einen Zusammenhang. Palermo drückt ja seinen Unmut über die politischen Zustände im römischen Parlament aus.

      Das ist schlichtweg falsch. Palermo fühlte sich von der Menschenmenge vor dem Parlament bedroht und eben nicht die politischen Zustände im Parlament.

      … und nun möchte ich die Suggestivfrage von vorhergehendem Artikel (Gruber und Partner) aufgreifen und Fragen: Interpretiert ihr jede Aussage, wie’s euch passt?

      1. niwo avatar
        niwo

        Palermo fühlte sich von der Menschenmenge vor dem Parlament bedroht und eben nicht die politischen Zustände im Parlament.

        Ich stufe Francesco Palermo für intelligent genug ein, dass er zwischen dem was vor dem Parlament abläuft und dem was im Parlament abläuft einen Zusammenhang herstellen kann.

  2. gadilu avatar
    gadilu

    Emigrare magari in una piccola provincia indipendente governata per 25 anni da un Landeshauptmann considerato “progressista” che propone scuole separate per “emigranti” e che continua a parlare di 2 (sic!) Landesprachen come se nulla fosse. Veramente rosig come prospettiva.

    1. niwo avatar
      niwo

      e che continua a parlare di 2 (sic!) Landesprachen come se nulla fosse. Veramente rosig come prospettiva.

      Immerhin spricht er von zwei Landessprachen. Nicht, dass ich dies gutheiße, aber der Nationalstaat und seine Anhänger schaffen in Südtirol ohne Druck, teilweise trotz vorhandener Gesetze (Beipackzettel) nicht mal den Sprung zu zwei Sprachen.
      Übrigens: im Bereich der Immigration, spricht der Zentralstaat sowieso nur eine Sprache. Wie ist das mit den rein einsprachigen Sprachtests zur Erlangung der Aufenthaltsgenehmigung?
      Tolle Perspektiven innerhalb eines Nationalstaates was die Mehrsprachigkeit betrifft.

      1. gadilu avatar
        gadilu

        Wie ist das mit den rein einsprachigen Sprachtests zur Erlangung der Aufenthaltsgenehmigung?

        Fammi il nome di uno stato nazionale che introduce test linguistici plurilingue.

        Ma a parte questo, si fanno questi test? Mi pare che non si facciano. Mi pare si tratti di un altro di quei provvedimenti annunciati e mai realizzati. Tu ne sai qualcosa di più? Comunque non preoccuparti, secondo me tu lo passi. ;)

      2. niwo avatar
        niwo

        Du lieferst ja zwei hochkarätige Argumente die für die Unabhängigkeit Südtirols sprechen:

        1) die nationalstaatliche Logik

        Fammi il nome di uno stato nazionale che introduce test linguistici plurilingue.

        Eben gibt es kaum Beispiele von Nationalstaaten, wo eine institutionell verankerte Mehrprachigkeit möglich ist. Auch in Südtirol stellen wir tagtäglich fest, dass das Programm Mehrsprachigkeit auf einen PC geladen wird, der über einen nationalstaatlichen/einsprachigen Quellcode und Betriebssystem verfügt. Bei jeder Gelegenheit rutscht das Programm leider auf die Ebene des nationalstaatlichen Betriebssystems.
        Mit anderen Worten. Unsere Autonomie ist eine kosmetische Korrektur des eigentlichen Übels, der nationalstaatlichen Logik. Letztere gilt es zu überwinden. Hierfür benötigen wir aber einen neuen institutionellen Rahmen außerhalb eines jeden Nationalstaates.
        2 Rechtsstaatlichkeit

        Mi pare si tratti di un altro di quei provvedimenti annunciati e mai realizzati.

        Mal abgesehen davon, dass diese Tests meines Wissens in Südtirol sehr wohl umgesetzt werden oder in Vorbereitung sind, ist es nicht meine Vorstellung von Rechtsstaatlichkeit, dass der Gesetzgeber häufig Gesetze erläßt, die weit über das Ziel schießen und dann von einem Teil der Bevölkerung nicht respektiert werden. Damit erreichen wir, dass es die sogenannten “furbi” gibt, die eh für jedes Gesetz einen Trick auf Lager haben und die sogenannten Ehrlichen, die als Idioten dastehen, da sie die Gesetze ernst nehmen (z.B. Steuern zahlen oder der Bürokratie Genüge tun). Tolle Rechtsstaatlichkeit. Für mich auch ein Grund für die Unabhängigkeit.

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