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Der Wahnsinn vom Pässeblasen.

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no credit

No Credit: Kampagne des Landes Südtirol.

Nicht nur aufgrund der zahlreichen und gehäuften Unfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern erstarkt nun endlich auch in Südtirol der gesellschaftliche Widerstand gegen die allgemeine Raserei und das Recht des Stärkeren, Lauteren und Schnelleren auf unseren Straßen. Insbesondere in den Dolomiten und auf der Mendelstraße — aber beileibe nicht nur dort — ist die Situation inzwischen unerträglich geworden. Bürger und Gemeindeverwalter fordern nun ein härteres Durchgreifen der Ordnungshüter, doch leider ist das in Italien gar nicht leicht. Wir hatten schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass aufgrund des von einer Berlusconi-Regierung (genauer gesagt: von Lega-Innenminister Roberto Maroni) erlassenen Reglements etwa Radarkontrollen nur noch dann stattfinden können, wenn sie durch ein Schild angekündigt werden. Außerdem muss in den meisten Fällen ein Polizeibeamter anwesend sein, was die Installation fixer Anlagen fast unmöglich macht. Die Bedingungen, um überhaupt präventiv-repressiv tätig zu werden, wurden ins Unermessliche (und Lächerliche) angehoben. Man braucht sich nur in einschlägigen Internetforen umzusehen, um mitzubekommen, wofür ausländische Motorradfahrer Italien — und im Speziellen Südtirol — halten: ein einziges Radarparadies. Eine kleine haarsträubende Kostprobe dessen, was eine schnelle Internetrecherche zutage gefördert hat*:

Mobile Blitzer müssen 400 m vor dem Beginn der Messstrecke mit einem blauen Schild angekündigt werden (sind also nur bei Blinden wirksam).
Die stationären Starenkästen sind derzeit (zumindest in Südtirol) ausser Betrieb weil sie gegen irgendein Bürgerrecht verstossen.
Beide Bestimmungen stammen noch aus der Regierungszeit Berlusconis.

oder

Mein Wissensstand ist der, dass in Italien nur geblitz[t] werden darf, wenn innerhalb von 500 m hingewiesen wird und ein Carabinieri dabeisteht, man also erkennen kann “wer” für die Messung verantwortlich ist…

In den Ortschaften fahre ich sowieso nur gering(st)fügig schneller als die erlaubte Geschwindigkeit. Außerhalb hab ich die Dinger wenn kein Auto danebensteht bisher immer ignoriert…

Hatte bisher nie Probleme – mein “Stammwirt” in Südtirol hat mir fest versprochen, dass ich der ertse [sic] bin, der erfährt, wenn sich da was ändert.

Ach ja ich trau mich nur mehr in Italien wirklich unbeschwert zu “fahren”…
Pässeblasen [!] is goil

oder

Ach ja, noch was: Italien ist nicht Südtirol !!! […] In Südtirol habe ich noch keinen negativen Polizeikontakt gehabt.

Gerade letzterer Kommentar zeigt, dass in den Augen notorischer Raser gerade in Südtirol (entgegen dem Klischee) weniger streng kontrolliert wird, als andernorts. Sicher nicht unschuldig daran sind zweifelhafte Medienkampagnen, Äußerungen von Politikern und nicht zuletzt die Verbraucherzentrale, die sich als »öffentliche« Institution einen Namen als Raserzentrale gemacht hat — indem sie undisziplinierte Verkehrsteilnehmer wider das öffentliche Interesse gegen Blitzer und Ordnungskräfte vertreten und verteidigt hat. Ob dies nun in direktem oder nur indirektem Zusammenhang mit dem traurigen Anstieg der Unfalltotenzahlen steht, sei (da schwer nachzuweisen) dahingestellt. Dass wir jedoch eine neue Ethik der Koexistenz im Verkehr benötigen, steht außer Frage: Wie überall, wo Regeln missachtet werden, zahlen zuerst die Schwächeren, zuletzt vielleicht sogar alle drauf.

Der italienische Premierminister hat indes angekündigt, die ohnehin hohen Strafen bei Verkehrsunfällen noch einmal verschärfen und den Tatbestand des Verkehrsmordes einführen zu wollen. Ohne diese Maßnahmen (die allerdings erst greifen, sobald bereits ein Unfall verursacht wurde) verurteilen zu wollen, muss aber darauf hingewiesen werden, dass es in Italien nicht an Drohungen fehlt, sondern an der Ahndung von Vergehen und der Durchsetzung einfachster Regeln. Dass in Südtirol seit Maroni nicht einmal ein Blitzer aufgestellt werden darf, ohne dass der Regierungskommissär zustimmt, hat mit Realitätsnähe (und Autonomie) nichts zu tun.

Siehe auch: 01 02 03 04 || 01

*) wobei davon auszugehen ist, dass sich die meisten Raser öffentliche Äußerungen verkneifen, um Spielverderbern wie uns keine Munition zu liefern



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Comentârs

36 responses to “Der Wahnsinn vom Pässeblasen.”

  1. Kompatscher avatar
    Kompatscher

    Nur fixe Radarfallen, haben einen erzieherischen Wert, aber genau diese sind in Italien nur in Ausnahmefällen möglich, so der Gemeindereferent meiner Gemeinde. Es gibt also Entscheidungsträger in Rom die kein Interesse an einem zivilisierten StrassenVerkehr haben. Man braucht nur über den Brenner schauen wie es funktionieren kann, ohne unverhältnissmässige Strafen die auch noch existenzgefährdent sein können.
    Aber die Gesundheit wird auch durch den Lärm beeinträchtigt. Wie kann es sein, dass Motorräder knatternd durch die Gegend fahren dürfen, dass es einem in seiner eigenen Wohnung den Magen durchrüttelt. Ich gönne jedem die Motorradtour, aber kann das nicht auch ohne Belästigung von Unbeteiligten erfolgen? Technisch ist das möglich, das Problem liegt wohl in den Köpfen!

  2. succus avatar
    succus

    Ich wollte auch schon darüber schreiben, es ging mir zeitlich nicht aus. Mir kommt jedes Wochenende im Frühling die Galle hoch. Ich wohne in einem Dorf im Pustertal das von Bikern gerne heimgesucht wird. Die Motorräder sind derart laut, dass man sich auf einer Rennstrecke und nicht in einem Urlaubsdorf wähnt. Im Ortsgebiet wird durchschnittlich mit 80-100 km/h durchgefahren, obwohl nur 50 erlaubt wäre. Kein Mensch unternimmt was, die Carabinieri sind de facto nicht präsent, eine Kontrolle ist sowieso unmöglich. Völlig schleierhaft ist mir die Haltung des Landes, da werden nutzlose Aufklärungskampagnen gestartet, statt mal endlich durchzugreifen. Ich frage mich, wieso nicht schon lange sich die lärm- und geschwindigkeitsgeplagten Dörfer zusammetun und gegen diesen Wahnsinn vorgehen. In einer Diskussion mit Gemeindevertretern des Burggrafenamtes wurde auch dieses Thema angeschnitten, Tourismushochburgen leiden darunter, der Gemeindepolizei sind die Hände gebunden. Laut Aussagen eines Gemeindepolizisten ist es von GANZ oben herab nicht erwünscht, dass Radarkontrollen durchgeführt werden. Ich frage mich, was noch passieren muss, damit endlich reagiert wird.

  3. niwo avatar
    niwo

    In Südtirol vermengen sich einige Faktoren zu dieser unheilvollen Melange:
    1) Der rechtliche Rahmen: Italien schießt in der Regel, nicht nur im Bereich Straßenkodex, völlig über das Ziel hinaus. Eine von realitätsfernen Bürokraten und Juristen gezimmerte Gesetzgebung, die mehr an mittelalterliche Drohkulissen erinnert, als an einen modernen Rechtsstaat, der auch in der Lage ist sinnvolle Gesetze zu kontrollieren und Maßnahmen umzusetzen.
    2) Die konkrete Umsetzung des Rechts: In Italien findet sich immer irgend ein avvocato, der sich vor Gericht auch noch durchsetzt und dadurch sinnvolle Kontrollen und Regeln, die auch hausverstandsmäßig relativ leicht nachzuvollziehen sind, wie etwas eine Geschwindigkeitsbeschränkung, aushebelt. Ergo: wirksame, dichte und unangekündigte Geschwindigkeitskontrollen sind hier nicht mehr (leicht) möglich.
    3) Die Exekutive: Ich wohne in einem Dorf mit einer Carabinieristation und viel Motorradverkehr. Wozu die Carabinieri zuständig sind, außer dem Anbringen der nationalstaatlichen Fahne vor ihrer Kaserne, entzieht sich meiner Kenntnis. Geschwindigkeitskontrollen, Verkehrskontrollen oder Maßnahmen gegen das wilde Parken im Dorf werden so gut wie nie durchgeführt. Bei größeren Veranstaltungen oder Unfällen regelt sowieso die Feuerwehr den Verkehr. Wozu brauchen wir diese Truppe in Südtirol überhaupt? Warum fordert unsere “Vollautonomiepartei” keine Landespolizei? Ach ja, derzeit finden keine Wahlen statt.
    4) Die Haltung der Südtiroler zu den Zuständen im Straßenverkehr. Ambivalent würde ich sagen. Ich würde nicht behaupten, dass es eine Mehrheit für Raserei und Missachtung der Regeln im Straßenverkehr gibt. Aber es gibt einen starken Stammtisch, auch in politischen Kreisen, die ein klares Vorgehen gegen Raserei und besonders wichtig, architektonische Maßnahmen zur Förderung der Verkehrssicherheit, wirksam aushebeln. LR Mussner hat sich zum Thema Motorradunfälle dahingehend geäußert den safety park mehr einzubeziehen. Wohl ein schlechter Treppenwitz. Regeln sind da, um sie wirksam zu kontrollieren mit einigen Schildern ist es nicht getan. Das Land muss bei den entsprechenden Behörden Druck ausüben und Probleme (miserabler gesetzlicher Rahmen, Probleme mit einer untätigen, teils schlecht ausgebildeteten Exekutive, keine autonomen Zuständigkeiten) auch öffentlich thematisieren.

  4. Objektivität avatar
    Objektivität

    Vom Prinzip her ein guter Artikel,
    aber ich bin trotzdem der Meinung, wie ich schon mehrmals behauptet habe, dass Radarkontrollen angekündigt sein müssen.
    Denn ganz besonders in Italien (auch im heiligen Südtirol) kam es mit “nichtangekündigkten” Radarstellen zur Abzocke von Seiten der Behörden. Polizeien und Gemeinden verdienten ein schönes Geld damit und konnten ihre Kassen aufbessern. Sowas nennt man richtige Abzocke. Besonders auf wichtigen Hauptadern haben fixe Radarstellen schon gar nichts zu suchen. Passiert so eine Strasse einen gefährlichen Verkehrsort, wäre besser die Frage zu stellen ob mein eine Umfahrungsstrasse baut und den Verkehr gänzlich aus der Ortschaft zu entfernen anstatt die Bürger immer abzumelken. Und in Südtirol hat man sogar auf Umgehungsstraßen solche Radarfallen aufgebaut, wo sie schon überhaupt nichts zu suchen haben. Aber das ist Vergangenheit.
    Zwecks Motorradfahrer lieber Constantini haben sie vollkommen recht, aber schlaue Füchse die trotzdem rasen wollen, eignen sich verschieden Techniken an um Radarkontrollen auszuweichen und glauben Sie mir, das ist sehr einfach bei Motorrädern. Sie haben auch vollkommen recht über die drakonischen Strafen und der ineffizienten Kontrollen in Italien und darüber möchte ich zusätzlich ganz besonders auf die LKWs hinweisen. Diese sind gefährliche Monster, die in Italien fast gar nicht kontrolliert werden, oder nur sehr schlecht. Erst kürzlich auf der Autobahn vor mir bei einem LKW ein Reifen explodiert, und das ist sehr, sehr gefährlich. Man muss schnell und konzentriert reagieren um auszuweichen und andere Verkehrsteilnehmer auch zu schützen. Und wieso passiert das? Weil die LKWs mit vulkanisierten alten Reifen fahren, im schlimmsten Fall schlitzen sie das Profil alter Reifen ein um bis auf dem letzten Millimeter zu fahren. Hier müsste andere und strengere Gesetzte her auf staatlicher und auch auf EU-Ebene.
    1. Verbieten von aufvulkanisierten Reifen
    2. Aufschlitzen gänzlich verbieten
    3. nur neue Reifen
    4. Bei abgefahrenen Profil schleunigst neue Reifen
    5. Halten sich LKW Fahrer nicht an diese Regeln:
    dann: Entzug des Führerscheins, auf Lebzeiten
    Entzug der Betreiberlizenz der Transportfirma
    Konfeszierung des LKWs
    Aber dies wird wohl nie und nimmer in Italien durchgehen, weil die Transporteure eine zu starke Lobby sind. Und weiter geschehen Unfälle, auch mit Toten auf Kosten dieser maroden LWKs.

    1. hunter avatar
      hunter

      Abzocke von Seiten der Behörden

      abzocke gibt es in diesem zusammenhang nicht. wenn ich mich an die verkehrsregeln halte, muss ich nicht zahlen. wenn ich sie übertrete, werde ich zurecht bestraft. wo ist da die abzocke? diese deine einstellung ist ja genau das problem.

  5. like avatar
    like

    In den wichtigsten Punkten stimme ich meinen Vorrednern zu. Wieso die Kontrolle von festgelegten Geschwindigkeitsbegrenzungen Abzocke sein soll, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil müssen Vergehen im Straßenverkehr regelmäßig geahndet werden: Je öfter man nicht erwischt wird, desto weniger Grund hat man, sich in Zukunft an die Regeln zu halten.

    Allerdings möchte ich noch eine Ergänzung machen, die ein Stück weit den Ärger der Autofahrer erklären könnte und wieder einmal ein Beispiel für ungewollte und absurde Gesetzgebung ist: In Italien trägt der Straßenbetreiber eine Mitschuld an Unfällen (und kann dementsprechend zur Kasse gebeten werden), wenn der Unfallverursacher zeigen kann, dass er sich zwar an das Tempolimit gehalten hat, aber der Unfall durch eine niedrigere Geschwindigkeit hätte verhindert werden können – in anderen Worten: wenn das Tempolimit niedriger hätte sein sollen. Was auf den ersten Blick ganz plausibel aussieht, hat in der Praxis aber die Konsequenz, dass Straßenbetreiber Tempolimits gerne so weit wie möglich nach unten schrauben, um nur ja nicht belangt werden zu können. Besonders gut beobachten kann man das bei temporären Geschwindigkeitsbegrenzungen im Zuge von Baustellen, die zum Großteil einfach absurd niedrig sind.
    Angesichts dieser Tatsache mag es zumindest nicht verwundern, dass Tempolimits an Baustellen – aber zum Teil auch sonst – nicht mehr ernst genommen werden. Wenn man als Verkehrsteilnehmer weder bestraft wird noch selber einsieht, dass eine Regel sinnvoll ist (was sie in manchen Fällen eben wirklich nicht ist), wird sie noch weniger eingehalten.

    1. hunter avatar
      hunter

      @ like
      da ist absolut was dran

  6. abc avatar
    abc

    Des isch lei mehr Hetze gegen Motorradfahrer! Im Winter die Skitourengeher und Lawinentreter, in Summer die Motofahrer! I frei mi schun drauf wenn oaner von enk amol an Radlfahrer nieder fohrt der mitten in a Kurve in der Mitte der Strasse mit 15 km/h fohrt… donn kimp die Hetze gegen Radlfohrer

    1. pérvasion avatar

      Warum ist es Hetze, wenn man nichts anderes verlangt, als die Einhaltung von Regeln? Zwar betrifft dieser Beitrag vor allem die Motorradfahrer, doch uns geht es ausdrücklich um alle Verkehrsteilnehmer, wie auch die zahlreichen verlinkten Beiträge beweisen. Wenn in Internetforen darauf hingewiesen wird, dass Südtirol ein Raserparadies ist, musst du doch zugeben, dass irgendetwas falsch läuft.

  7. Rabensteiner Paul avatar
    Rabensteiner Paul

    Ich bin selbst jung und fahre leidenschaftlich gern motorrad.
    Genau eine dieser bösen schnellen straßenmaschinen die alle stören.
    Hierzu meine meinung:
    1) der großteil der unfälle in südtirol geht auf das konto von ausländern,(deutsche,österreicher)
    2)die pässe bei uns sind für motorradfahrer ein traum, ohne frage, aber das sich auch fahrradfahrer und autofahrer NICHT an di regeln halten wird unter den teppich gekehrt.
    3) Es ist einfach motorradfahrern die schuld in die schuhe zu schieben da sich diese meist nicht mehr verteidigen können weil sie tot sind. Klar sind wir meistens zu schnell doch auch autofahrer sind häufig unachtsam.
    4) Klar hält bei einer straßenkontrolle kein motorradfahrer, die polizei ist meist gegen uns auch wenn wir uns gut verhalten und die strafen in italien sind absurd….
    5) warum immer GEGEN uns und nicht mal für uns? Im restlichen italien sind solche probleme viel weniger präsent weil es möglichkeiten gibt auf rennstrecken die “sau raus zu lassen”. in südtirol nicht und ein wochenende in misano oder franciacorta kostet für den normalverdiener einfach zu viel geld. Im safetypark hat man mit straßenmaschinen keine möglichkeit zu fahren.
    Ich schlage vor man schliesst diesen bescheuerten bozner flughafen und eröffnet dort eine rennstrecke – platz genug und kein motorrad ist lauter als ein startendes flugzeug, ausserdem wäre damit wenigstens geld verdient und nicht verschlungen wie aktuell.

    1. pérvasion avatar

      ad 1) In Südtirol sind wohl die »ausländischen« Motorradfahrer in der großen Mehrheit… weshalb es nichts Außergewöhnliches ist, wenn sie auch mehr Unfälle verursachen, als Einheimische. Selbst wenn die Auswärtigen jedoch verhältnismäßig »gefährlicher« unterwegs wären, sehe ich nicht, wie dies die Forderung nach Einhaltung von Verkehrsregeln beeinflussen sollte.

      ad 2) Wir haben immer thematisiert, dass in Südtirol allgemein zu wenig kontrolliert wird. Das betrifft sämtliche Verkehrsteilnehmer.

      ad 3) Ob man den Motorradfahrern die Schuld in die Schuhe schiebt, kann ich schwer beurteilen. Aus zugegebenermaßen sehr subjektiver Warte muss ich sagen, dass mir Motorradfahrer häufiger wegen ihrer gefährlichen Fahrweise auffallen, als Autofahrer. Gerade wenn ich der schwächere Verkehrsteilnehmer bin, sollte ich mich etwas disziplinierter/vorsichtiger verhalten — was die anderen nicht ihrer Verantwortung enthebt.

      ad 4) Motorradfahrer halten nicht bei Verkehrskontrollen? Ja, die Strafen in Italien sind absurd hoch, auch das haben wir bereits thematisiert.

      ad 5) Es gibt kein Menschenrecht auf Rennstrecken und Saurauslassen… und es ist meiner Meinung nach nicht die Aufgabe der öffentlichen Verwaltung, Rennstrecken zu bauen.

      1. pérvasion avatar

        P.S.: Und natürlich ist die Abwesenheit von Rennstrecken keine Rechtfertigung, öffentliche Straßen in einen »Circuit« zu verwandeln.

  8. sapralott avatar
    sapralott

    ……wurde die vorfahrt genommen…
    Ich komme aus eine Seitenstrasse und will auf die andere Strassenseite einbiegen, ich schaue nach links, nach rechts,wiederhohle und nach Vergewisserung fahre ich, da kommt einer mit150 um die Kurve und ich bin bei 0 gestartet…………..

    1. pérvasion avatar

      Was willst du uns damit sagen?

      1. pérvasion avatar

        Bist du ein Motorradfahrer? Ein Autofahrer? War der andere (150km/h) mit einem Motorrad unterwegs? Soll mehr kontrolliert werden? Weniger? Was hat dieser Einzelfall mit der Gesamtsituation zu tun?

        (Und: Wem wurde die Vorfahrt genommen, nachdem du doch von einer Seitenstraße kamst?)

      2. sapralott avatar
        sapralott

        Die Naturgesetze gelten im Strassenverkehr wohl nicht,das meine ich!

  9. pérvasion avatar

    Und so wird in Deutschland gegen rasende und zu laute Motorradfahrer vorgegangen: https://www.youtube.com/watch?v=d2XbWyuruIg In Italien wäre das rechtlich gar nicht möglich. Kein Wunder, dass man da gern bis Südtirol kommt, um »Pässe zu blasen«.

    Übrigens hat man in der Eifel erkannt, dass die Raser nicht »nur« die Einheimischen stören, sondern auch andere Touristen fernhalten.

    1. Libertè avatar
      Libertè

      Ganz ehrlich, diese Rentner übertreiben es einbisschen.
      Aber :thumps up: zu diesen Kontrollmethoden der Polizei

    2. Christian Mair avatar
      Christian Mair

      Stadtpolizisten auf Motorrad mit Alkokontrollmöglichkeit, Kamera und Ausbildung zur technischen Abnahme!

      1. pérvasion avatar

        Ist das wieder eines deiner legendären Beispiele von Ironie? Und was willst du uns damit sagen? Danke für die Aufklärung.

      2. Christian Mair avatar
        Christian Mair

        Hallo Simon. Schön dass ich in so kurzer Zeit zu einer Legende werden konnte, als solche meine ich es aber todernst:
        1. Sperre der Pässe des unesco Weltkulturerbes zwischen 8 und 18 Uhr
        2. Exekution von Geschwindigkeits.und Alkoholdelikten durch die Stadtpolizei

        P.S.: Wie wärs mal mit einem Beitrag bzgl. Entkriminalisierung von Cannabis?

        Gruss
        die Legende

      3. pérvasion avatar

        Ist heute Titelthema der Tageszeitung — auf deinen Wink? Jedenfalls bin ich voll und ganz für die Liberalisierung leichter Drogen.

    1. pérvasion avatar

      86 kontrollierte Motorräder… bei den vielen tausend die dieser Tage und Wochen durch unser Land schießen… das ist bislang nichts als eine Feigenblattaktion.

      1. Stefan H. avatar
        Stefan H.

        Feigenblattaktion? Stimmt leider wohl.

        Interessant ist, dass die Carabinieri laut Artikel also sehr wohl die technischen Hilfsmittel und rechtlichen Möglichkeiten haben, um Rasern Einhalt zu gebieten.
        Fehlt es also am Willen?

      2. pérvasion avatar

        Die rechtlichen Möglichkeiten sind wie oben beschrieben dermaßen eingeschränkt, dass die Geschwindigkeit nur nach Vorwarnung gemessen werden darf. Das heißt die zwei (!) Motorradfahrer, die wegen einer Geschwindigkeitsübertretung gestraft wurden, haben schlichtweg die Ankündigung der Kontrolle übersehen oder ignoriert.

    1. Karl-Heinz avatar
      Karl-Heinz

      Zu spät, die ersten waren unüberhörbar schon da

      9. – 12. Jul 2014

      Ist schon bitter, die Merkel, die Porschefahrer, Ihr habt’s nicht leicht.

      Geht in Euer neues Dokumentationszentrum, dort ist Merkel nicht zu sehen und die Porsches sind nicht zu hören.

    2. Karl-Heinz avatar
      Karl-Heinz

      Apropos Porsche

      Das hier

      Kritiker und Parteimitglieder der Grünen im Rat der Stadt Wolfsburg von 1988 schrieben Porsche dagegen auch eine persönliche Mitschuld am Leiden von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen zu.

      hätten Sie schon erwähnen können, hunter

      http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Porsche

      1. hunter avatar
        hunter

        ist es unhöflich, wenn ich feststelle, dass mir deine intellektuelle überlegenheit unbehagen bereitet?

      2. Karl-Heinz avatar
        Karl-Heinz

        Kein Problem!

  10. pérvasion avatar

    Vielleicht kann man sich von Katalonien mehr abschauen, als den unaufhaltsamen Wunsch nach Selbstbestimmung. Ich halte zum Beispiel diese Kampagne für einen besseren Beitrag zur Bewusstwerdung und Verkehrserziehung, als die etwas lahme No-Credit-Kampa: http://www.youtube.com/watch?v=leSO9ZhVc58

  11. Franz L. avatar
    Franz L.

    seid froh das die motorradfahrenden touristen kommen. wenn jemand zu schnell fährt schreit jeder, wenn er für die woche 1000€ ausgibt und eure hotels und gaststätten füllt beschwert sich keiner.
    ihr seid mir alle schon so …. bald is der schnee bei euch auch noch weg, dann werdet ihr mal sehen woher ihr eure jobs noch bekommt wenn der tourismus zurück geht. hauptsache ihr habt dann eine gut zahlende gruppe der touris mit euren blitzern und sonstigem scheiss auch noch vergrault.

    1. pérvasion avatar

      Stimmt, die paar Motorradfahrer, die wegbleiben würden, wenn sie sich an Regeln halten müssten, sollten uns schon ein bisschen mehr Lärm und Umweltbelastung und den einen oder anderen Verkehrstoten wert sein. Hach, es ist einfach schön da zu leben, wo andere Urlaub machen…

  12. pérvasion avatar

    Beispiel aus dem Tessin: 102km/h statt 50km/h — unzureichender Führerschein. Motorrad weg, 2.000 Franken weg, Job weg und 14 Monate Haft auf Bewährung. Kein Wunder, dass die Pässebläser gern bei uns in Südtirol sind.

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