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Der kurze Weg von Red Land ins schwarze Bozen.

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Eine kurze Recherche zu Red Land (2018), dem revisionistischen Film, den die Gemeinde Meran anlässlich des Tages der Erinnerung zur kostenlosen Ansicht anbietet, fördert wenig Erstaunliches und dennoch Interessantes zutage.

Darunter eine indirekte Verbindung zu Südtirol. Bindeglied ist Walter Pilo, der Neofaschist, den ich hier schon einmal in diesem Blog erwähnt hatte.

Für einen weiteren Film (Il segreto d’Italia) des Drehbuchautors von Red Land, Antonello Belluco, hatte er über seinen Verein L’Uomo Libero zur Beteiligung am Crowdfunding aufgerufen.

Pilo lebt heute zwischen Riva del Garda und Arco im benachbarten Trentino. Anfang der 1970er Jahre war der Sohn eines sardischen Soldaten und einer deutschsprachigen Südtirolerin noch Sekretär des Bozner Fronte della Gioventù, der Jugendorganisation der faschistischen MSI. Als im Juli 1971 am Penser Joch ein paramilitärisches Camp aufflog, war er als Teilnehmer dabei. Ausbildner war ein gewisser Giuseppe Sturaro, der Jahre später als Vizekommandant der in Südtirol stationierten Gladio-Einheit Primula entlarvt wurde.

Im Jahr 1972 verübte Pilo mit drei weiteren Neofaschisten einen aufsehenerregenden Angriff auf Sergio Camin, damals junger Südtirol-Korrespondent des Manifesto. In diesem Zusammenhang brachten ihn Zeitungsberichte mit weiteren politisch motivierten Gewalttaten in Verbindung:

Bericht in L’Unità vom 5. Juni 1972 – Hervorhebung von mir

Bericht in L’Unità vom 12. Juni 1972 – Hervorhebungen von mir

Dass sich an der Gesinnung von Pilo bis heute wesentlich etwas geändert haben könnte, legen weder die Tätigkeit seines Vereins — der auch mit CasaPound zusammenarbeitet — noch sein Einsatz für die Faschistinnen des dritten Jahrtausends nahe: als diese vor einigen Jahren vom Bozner Christkindlmarkt der Solidarität verbannt wurden, kritisierte Pilo dies scharf.

Siehe auch: 01



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