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Jahrhundertgift auch in Südtirol nachgewiesen.

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Die potenziell hochgefährlichen Ewigkeitschemikalien PFAS, die mit Unfruchtbarkeit, Schwächung des Immunsystems und möglicherweise Krebs in Verbindung gebracht werden, sind auch in Fließgewässern unseres Landes in besorgniserregender Konzentration nachweisbar. Das geht aus einer Studie von 18 europäischen Partnermedien — dem Forever Pollution Projecthervor, die zum Beispiel vom britischen Guardian thematisiert wurde.

Bei den PFAS handelt es sich um eine Gruppe von tausenden unterschiedlichen industriell hergestellten Chemikalien (sogenannte per- und polyfluorierte Alkylverbindungen), die in der Umwelt hoch persistent sind, also kaum abgebaut werden.

Ausschnitt der interaktiven Karte (Watershed Investigations via The Guardian)

Folgende Orte scheinen auf der interaktiven Karte des Projekts mit europaweit mehr als 17.000 kontaminierten Stellen110ng/Liter oder mehr in Südtirol auf:

  • Marlinger Mühlbach, Tscherms (11ng – Nachweis 2019)
  • Gießengraben, Prissian (12ng2davon 2ng PFOS und PFOA – Nachweis 2019)
  • Etschgraben, Eppan (30ng – 2022)
  • Etsch, Bozen (11ng311ng PFOS und PFOA – 2021)
  • Etschgraben, Bozen (80,9ng4davon 30,9ng PFOS und PFOA sowie 14ng PFHxA – 2019)
  • Etsch, Pfatten (11ng511ng PFOS und PFOA – 2021)
  • Porzengraben, Salurn (18ng – 2021)
  • Etsch, Salurn (12ng612ng PFOS und PFOA – 2021)

In all diesen Fällen werden als Quelle Erhebungen der Landesumweltagentur angegeben.

Insgesamt soll es in Europa 20 Hersteller und 232 Nutzer von PFAS geben, Firmen, die mit diesen Chemikalien Plastik, Textilien, Pestizide oder ähnliches Produzieren. Weitere 21.000 Orte in Europa stehen im Verdacht, verseucht zu sein, in Südtirol zum Beispiel der Flughafen in Bozen und der Militärflugplatz in Toblach.

Die EU möchte diese »Jahrhundertgifte«, wie sie die Tagesschau in der ARD genannt hat, zeitnah gänzlich verbieten. Wirtschaftslobbys laufen gegen das Ansinnen Sturm.

Was auffällt ist, dass in ganz Nord- und Osttirol, wie auch sonst in weiten Teilen Österreichs, keine PFAS nachgewiesen wurden. Ob das daran liegt, dass es keine Messdaten gab, ließ sich leider nicht nachvollziehen. Genausowenig übrigens, ob in Südtirol auch an anderen Gewässern Erhebungen durchgeführt wurden.

  • 1
    10ng/Liter oder mehr
  • 2
    davon 2ng PFOS und PFOA
  • 3
    11ng PFOS und PFOA
  • 4
    davon 30,9ng PFOS und PFOA sowie 14ng PFHxA
  • 5
    11ng PFOS und PFOA
  • 6
    12ng PFOS und PFOA


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