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Das Danaergeschenk.
Offener Brief an LH Kompatscher

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Lieber Arno,

es ist leider bedauerlich, wie du von Roland Griessmair angegriffen wirst, weil er sein persönliches Ziel, Staatssekretär der Regierung Melonis, einer betont nationalistischen Nachfolgepartei der Postfaschisten, zu werden, nicht erreichen konnte. Aber wisse, dass du zum Wohle Südtirols dieses Danaergeschenk verhindert hast und dass nicht nur ich das sehr zu schätzen weiß. Das Wohl Südtirols geht vor politischem Opportunismus und Karriere eines Einzelnen. Ich erinnere daran, dass Silvius Magnago eindringlich davor gewarnt hatte, sich als Minderheit an der Regierung in Rom zu beteiligen, obwohl es damals eine ausgewogene DC-Regierung war. Und damals war es der große Roland Riz, der im Interesse Südtirols darauf verzichtet hat. Die Seherin Kassandra hatte die Trojaner davor gewarnt, das Trojanische Pferd der Griechen als Geschenk anzunehmen und in die Stadt zu ziehen: »Timeo Danaos et dona ferentes« (so der Priester Laokoon) . Man schenkte ihnen kein Gehör und Troja wurde dem Erdboden gleichgemacht. Aktualisiert bedeutet das, vertraue den Gegnern nicht, auch wenn sie Geschenke bringen. Die Geschichte sollte uns eine Lehrmeisterin sein.

Oskar Peterlini


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2 responses to “Das Danaergeschenk.
Offener Brief an LH Kompatscher

  1. Lukas Wegscheider avatar
    Lukas Wegscheider

    Persönlich würde ich mir wünschen – ja, sehr hoffen –, dass der Herr Landeshauptmann auch in der Causa GlatteisGalateo endlich etwas mehr als das pissl gelbe Widerstandskraft zeigt und ihn in die Schranken weist. Mir scheint, dieser GalateoDingsbums nutzt die Institution schamlos für eigene Interessen, betreibt vor allem Selbstinszenierung und Karrierismus, anstatt dem Land zu dienen.
    Meiner bescheidenen Meinung nach spüren die Südtiroler deutlich, dass diese Landesregierung gespalten ist, dass viel – zu viel – Energie in interne Machtspiele und Divergenzen verpufft. Gleichzeitig ist die Bevölkerung einer weiteren, schleichenden Italianisierung ausgeliefert, gefördert durch die Mitglieder der Fratelli d’Italia. Urzi, als Präsident der Sechser Kommission und eben dem genannten Galateo als LH Stellvertreter.
    Und apropos Danaos Geschenk: Dieses hat sich der Landeshauptmann leider selbst zuzuschreiben. Eine andere Koalition wäre möglich gewesen. Mit der Position, die er innehatte, hätte er Gewicht in seine eigenen, demokratischen Überzeugungen legen müssen. Die SVP war vor den Wahlen auf Gedeih und Verderb auf ihren Listenführer angewiesen.
    So aber – bei allem Respekt – wird Arno Kompatscher in die Annalen eingehen als jener Landeshauptmann, der den Faschisten den Weg in die Südtiroler Landesregierung geebnet hat.

  2. artim avatar
    artim

    Was wurde nicht schon alles, in der Unterwerfung Südtirols und Fortschreibung des it. Kolonialmus, nach Danaer Art verpackt und der Südtirolerschaft als Geschenk verkauft.
    Nun ein weiteres Verwirr- und Machtspiel.
    Rom wollte bekanntlich auch gegen den Willen der SVP und des LHs, Griessmaier zeitweise als Unterstaatssekretär nominieren, der auch für die Autonomiereform zuständig sein sollte.
    Nun stellt sich heraus, dass lt. M. Durnwalder die SVP selbst eine Institutionalisierung eines Unterstaatssekretärs für nationale Minderheiten wollte. Dabei ist es allemal naheliegender und zielführender, wenn Südtirol, Österreich und Italien im europäischen Geist der Ausöhnung und Zusammenarbeit endlich eine gemeinsame Kommission mit Schieds- und Mediationsfunktion oder Beauftragte haben, um zumindest die Schutzbestimmungen des Pariser Friedensvertrags von 1946 endlich konsequent umzusetzen und deren Einhaltung zu überwachen.

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