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Proporzionale, vero nodo da sciogliere.

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di Gabriele Di Luca

Il censimento al quale siamo chiamati in questi giorni a rispondere offre numerosi spunti polemici che abbiamo cercato di sviluppare in diverse occasioni. Sarebbe però un errore se la critica ricalcasse pedissequamente gli argomenti del passato. Nella costellazione attuale essi hanno così bisogno di essere rivisti in rapporto alle condizioni mutate. In questo senso, l’opposizione tentata nel 1981 da Alexander Langer contro quelle che lui definiva le “nuove opzioni” assume per noi un valore positivo proprio riconoscendo l’avvenuta correzione delle situazioni che allora davvero avevano “il solo scopo di costringere alla lealtà etnica ogni cittadino del Sudtirolo, e con ciò la funzione di discreditare, tacciandoli di ambiguità, tutti coloro che si rifiuta[va]no di schierarsi” (Sudtirolo ABC). Oggi, per fortuna, nessuno impone più un simile esercizio di “lealtà”, anche se il richiamo alla “sincerità” che l’ha sostituito non è certo qualcosa che possiamo accettare senza tacerne gli evidenti e persistenti limiti.

Ovviamente diversi da quelli di un tempo, non mancano i problemi rimasti sul tappeto. Ma quali sono essenzialmente questi problemi? E soprattutto: di chi sono? Confesso che, pur condividendone molte ragioni “ideali”, non riesco a seguire pienamente coloro i quali adesso (a tempo peraltro ampiamente scaduto) affermano la personale difficoltà d’“intrupparsi”, tornano ad accusare il “sistema” di malcelato razzismo e riscoprono l’acqua calda dell’arbitrarietà di ogni appartenenza a qualsivoglia gruppo (persino quando ciò non comporterebbe un evidente “tradimento” della propria identità). Penso si tratti di una protesta di maniera e scarsamente produttiva. Non è possibile, e neppure credibile, aver accantonato per dieci anni questo tema e accorgersi improvvisamente della sua gravità solo quando ci vengono recapitati i deludenti questionari. Per non parlare del fatto che ha davvero poco senso attaccare il censimento senza ripudiare con ben maggiore determinazione il meccanismo che lo legittima, cioè la legge proporzionale. Ma proprio qui sta il punto dolente e il nodo più difficile da sciogliere. Esiste sufficiente informazione e chiarezza sull’effettiva obsolescenza della proporzionale e dunque sulla plausibilità, per non dire la necessità di una sua completa rimozione? Chi ne mette in luce gli aspetti negativi è consapevole dei rischi, magari soltanto di natura psicologica, eventualmente prodotti o riprodotti dal puntare senza ulteriori approfondimenti verso la costruzione di un modello di convivenza alternativo?

Purtroppo la sensazione è che si preferisca in modo velleitario scagliarsi contro il facile bersaglio del censimento per mascherare la propria difficoltà a incidere su alcune strutture profonde che continuano (perché in definitiva rivelatesi assai comode) a determinare l’orientamento complessivo di questa società.

Corriere dell’Alto Adige, 13 ottobre 2011


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Comentârs

30 responses to “Proporzionale, vero nodo da sciogliere.”

  1. Martin G. avatar
    Martin G.

    Bereits Alexander Langer ist damals mit seinem Protest der “gabbie etniche” gescheitert. Heute ist der Protest der Grünen obsolet. Ich selbst finde den hart angewandten Proporz, speziell bsw. im Gesundheitswesen, für nicht mehr zeitgemäß, bin aber dezidiert gegen seine Abschaffung. Warum?
    Meiner Ansicht ist die Südtiroler Gesellschaft noch nicht reif dazu fachliche Kompetenz im allerjedem Fall über die ethnische Zugehörigkeit zu stellen. Bevor hier die üblichen Kontras kommen, das hat nur in nachrangiger Hinsicht mit dem Autonomiesystem, das noch immer auf Trennung setzt, zu tun. Das hat immer auch mit den Reaktionen einer Seite zu tun wenn wegen “fachlicher Kompetenz” zB. alle oder fast alle Stellen eines Berufszweigs oder eines Amtes von der jeweils anderen Seite besetzt werden. Langer ist daran gescheitert daß er nicht erkannt hat, daß die Allermeisten im Proporz einen zum Frieden führenden Ausgleich zwischen den Sprachgruppen sehen. Das sehen mittlerweile selbst alle (außer einer) Italienischen Parteien so und das lange Dagegenhalten ist auch ein Grund warum die ital. Parteien den Kontakt zu ihren (oftmals vormaligen) Wählern verloren haben. Aber nochmals, um hier einige Illusionen zu dämpfen, ein System des Ausgleichs müßte es auch in einem hypothetischen Staat Südtirol geben und “postethnisch” entsteht in Jahrzehnten wenn nicht Jahrhunderten und nicht heute auf morgen. Dieser schon allein psychologische Ansatz wird oft übersehen.

    MfG

  2. hunter avatar
    hunter

    hätte nicht gedacht, dass dieser tag noch kommt – aber ich gebe dir mehr oder weniger recht :dnc:

  3. Martin G. avatar
    Martin G.

    hätte nicht gedacht, dass dieser tag noch kommt – aber ich gebe dir mehr oder weniger recht

    Na also, geht ja. Einigen Passagen von Dir konnte ich ja gestern auch viel abgewinnen. ;)

  4. pérvasion avatar

    @hunter: Du glaubst also, dass wir auch in einem unabhängigen Südtirol den Proporz bräuchten?

  5. Martin G. avatar
    Martin G.

    @pérvasion
    Besorg’ Dir die letzte FF, es lohnt sich allein schon wegen des interessanten Streitgesprächs zwischen Obmann Richard Theiner und Francesco Palermo.

    Offene Schulmodelle, Qualifikation statt Proporz, Mitsprache statt System Durnwalder, Mehrsprachigkeit, Vollautonomie: SVP-Obmann Richard Theiner und Eurac-Wissenschaftler Francesco Palermo eröffnen ein neues Kapitel in der Südtirolautonomie.

    http://www.ff-online.com/ausgaben/41-230/start-in-eine-neue-phase/
    Mit Mehrerem einverstanden, ein paar Statements darin sind vielleicht ein bißchen naiv. Aber viel Neues und vor allem Visionen.
    Darin Francesco Palermo:
    “Die Vollautonomie als Eigenstaatlichkeit ohne Staat ist eine interessante Vision”
    Auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich und mit der Definition nicht vereinbar. Allerdings, denke daß die Beiden längst erkannt haben daß die Vision “Eigener Staat” bzw. “Unabhängigkeit Südtirols”, sofern sie es jemals wünschten, nicht durchführbar ist und die Widerstände gegenüber einem neuen Staat in Westeuropa nahezu unendlich sind. Namentlich und gerade speziell für eine deutschsprachige Minderheit die an einer Grenze lebt die aus dem Ende des WK I und WK II stammt. Sehe als möglichen Weg bsw. mit der Steuerautonomie zu beginnen, man vergleiche das bsw. mit den Beiträgen von Thomas Benedikter zum Thema Steuern.

    MfG

  6. pérvasion avatar

    Den Artikel bzw. das Interview habe ich schon gelesen, danke. Interessant sind auch die Daten über die Anwendung des Proporzes bei staatlichen Stellen.

  7. gadilu avatar

    Interessante che Palermo riprenda la formula di una “Eigenstaatlichkeit ohne Staat”. Cinque anni fa proprio questa formula (declinata così: “nazione senza nazione”) costituì il tema di un mio intervento pubblico che cercava di trasportare fuori dallo spazio iniziatico di questo blog una discussione di questo tipo. Tutto ciò per dimostrare quanto fossimo avanti con i tempi (che comunque continuano ad essere immaturi).

    C’AA (I).

  8. pérvasion avatar

    1. Eines der grundlegenden Probleme der gesamten Diskussion ist, dass für den Zustand der Sprachgemeinschaften in Südtirol stets die Zugehörigkeitserklärungen herangezogen werden, und nicht die Daten des Sprachbarometers, welche eine weit differenziertere Sicht zuließen. [1] [2]

    2. Francesco Palermo schlägt nicht die Immersion, sondern gleich die paritätische Schule als Lösungsmodell vor. Auch wenn das nur ein Zusatzangebot zur muttersprachlichen Schule wäre, hätte es im Rahmen des Nationalstaats wohl über kurz oder lang die Assimilierung der deutschen und ladinischen Sprachgruppen zur Folge. [3] [4]

    3. Richard Theiner kann sich die Einführung von CLIL (content and language integrated learning) ins jetzige Schulmodell vorstellen. Dies würde zwar die Sprachkenntnisse, nicht aber den gesellschaftlichen Zusammenhalt verbessern, da die Schulen nach wie vor getrennt wären.

    4. Die BBD schlägt dagegen die verpflichtende Einheitsschule vor, welche sich im Rahmen des Nationalstaats an der katalanischen Immersion [5] orientieren müsste. Dazu ist aber nicht nur die Asymmetrie erforderlich, sondern ein Maßnahmenpaket auf gesellschaftlicher Ebene. Mit diesem Modell haben die Katalanen von 1980 (ca.) bis heute einen nahezu perfekten gesellschaftlichen Zusammenhalt geschaffen. Nichts spricht dagegen, dass dies auch in Südtirol binnen weniger Schülergenerationen (und nicht in Jahrhunderten) gelingen könnte. Die Schule ist dafür m.E. der wichtigste Motor.

    5. Wenn ich mir ansehe, mit welcher Laienhaftigkeit und Blauäugigkeit CLIL in italienischen Schulen als Experiment eingeführt wurde, wird mir mulmig. Anscheinend wurde nicht einmal berücksichtigt, dass CLIL Stellen unter italienischsprachigen Lehrern kosten würde, die im Rahmen der Immersion durch Deutschsprachige ersetzt wurden. Deshalb haben im Sommer die Gewerkschaften die Einführung von Immersion an deutschen Schulen gefordert — nicht aus didaktischen, sondern aus Beschäftigungsgründen. Das kann es doch nicht sein.

    6. Der Zustand des Proporzes bei den staatlichen Stellen stimmt mich hingegen sehr pessimistisch, was die Abschaffung dieser Regelung anlangt. Wenn die deutschsprachigen Südtiroler nach Jahrzehnten der Anwendung noch immer um über 10 Prozentpunkte (!) unterrepräsentiert sind, wird doch das Vorherrschen der nationalstaatlichen Logik offensichtlich. Dabei sind Polizei, Carabinieri, Finanz und Militär in der von ff publizierten Statistik noch gar nicht berücksichtigt.

    7. Theiner möchte bei der Besetzung hoher Landesstellen in Zukunft der »Meritokratie« den Vorrang geben, um die Italiener nicht immer nur auf den Vizeposten zu verweisen. Dies ist zwar zu begrüßen, es darf aber nicht (wie im Interview geschehen und auch sonst gang und gäbe) unberücksichtigt bleiben, dass deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler de facto kaum eine Chance haben, eine hohe staatliche Stelle zu bekommen. Dies gilt für Polizei und Militär genauso, wie etwa für den Posten des Regierungskommissärs — der bei der Auftstellung der 100 mächtigsten Südtiroler vielsagenderweise vergessen wurde, obwohl er wohl an eine der allerersten Stellen gehört hätte.
    Ein Ministerposten in der Zentralregierung oder eine andere hohe Stelle im Staat ist für einen Südtiroler (wenn überhaupt) ohnehin nur unter Aufgabe der eigenen Sprache/Eigenheiten zu erlangen.

    8. Die Vision vom Staat im Staat ist grundsätzlich nicht die Schlechteste (s. à…land, Färöer…). Es hängt aber sehr stark davon ab, in welchem Umfang die Zuständigkeiten nach Südtirol geholt werden könnten und welche Kontrollfunktion beim Zentralstaat verbliebe. Hätte das römische Parlament die Möglichkeit, Zuständigkeiten per Verfassungsänderung einseitig wieder aufzuheben, wäre das völlig inakzeptabel und würde die Entwicklung eines dezidiert mehrsprachigen Gebildes, welches das Zentrum seiner selbst ist, gefährlich unterminieren. Schließlich brauchen wir nichts mehr als Gewissheit, Vertrauen und Planungssicherheit. Auch die Zuständigkeit für die Außenpolitik dürfte m.E. keinesfalls dem Zentralstaat überlassen werden. Wie dem auch sei gibt es mehrere Gründe, die die Unabhängigkeit als wesentlich bessere Option erscheinen lassen: a) Es ist ja nicht so, dass die SVP bis heute nicht versucht hätte, mehr Zuständigkeiten nach Südtirol zu holen — jedoch mit mäßigem Erfolg, um nicht zu sagen, dass letzthin sogar mehrere Zuständigkeiten gekürzt wurden. Für mich ist also völlig unverständlich, wie die Partei den Staat im Staat (= Ausbau der innerstaatlichen Autonomie) vorantreiben bzw. erreichen will; b) aus diesem Grund bleibt für mich die Unabhängigkeit, wenn sie von einer Mehrheit der Südtiroler aller Sprachgruppen gewünscht wird, ein nicht wesentlich unwahrscheinlicheres/utopischeres Szenario, als jenes des Staats im Staat; c) ich unterstütze die Vision eines föderalen Europa der Regionen und glaube, dass Gebiete mit erhöhtem Selbstregierungsanspruch (wie Schottland, Katalonien, Südtirol…) die Speerspitzen dieser Entwicklung sein könnten; d) ich bin im Umkehrschluss gegen die Rettung, Legitimierung und/oder Beibehaltung der Nationalstaaten; e) es gibt für mich keinen Grund, einen Nationalstaat als privilegierten Partner beizubehalten, dessen Gesetzgebung man sich im Zweifelsfall auch noch unterwerfen muss.

    9. Einem gundlegenden Umbau der Autonomie mit Aufweichung der statuarischen Garantien unter den jetzigen Rahmenbedingungen stehe ich sehr ablehnend gegenüber, weil er der nationalstaatlichen Dynamik die Oberhand gewähren würde.

    (Schließlich noch ein sprachlicher Hinweis, den ich mir nicht verkneifen kann: Im ff-Interview ist fünf-sechs mal von partezipativen Modellen die Rede. Richtig wäre »partizipativ«.)

  9. hunter avatar
    hunter

    @ pervasion

    ich hab aus martins post einen “übergangsproporz” herausgelesen.

    ein System des Ausgleichs müßte es auch in einem hypothetischen Staat Südtirol geben und ”postethnisch” entsteht in Jahrzehnten wenn nicht Jahrhunderten und nicht heute auf morgen.

    wobei ich eher in richtung einer kürzeren zeitspanne tendiere, in der eine veränderung des identitätsgefühls möglich ist. man möge nur bedenken, dass vor zwei generationen, ja bis in die 1950er jahre, sich die mehrheit der österreicher als deutsche fühlten. heute ist deutscher ein schimpfwort ;)

  10. Martin G. avatar
    Martin G.

    8. Die Vision vom Staat im Staat ist grundsätzlich nicht die Schlechteste (s. à…land, Färöer…).

    Werde mich mal zu Punkt 8 äußern.
    Meiner Ansicht ist diese Vision(im wesentlichen die Vision Theiners und Palermos) in einigen Teilen recht realistisch. Gerade die Krise könnte die Chance sein einige Zuständigkeiten “gratis” zu übernehmen und so dem Gesamtstaat zu helfen. Ich weis nicht was Dich bewegt die Vollautonomie(was immer das auch heißen mag) und einen unabhängigen Staat Südtirol für gleich utopisch zu halten? Der Unterschied ist gewaltig. Wohlgemerkt, Utopien bleiben sie für mich beide.
    Wie bereits oben erwähnt ist Südtirol ein mehrheitlich deutschsprachig bewohnte Autonome Provinz in Italien und vom Deutschen Sprach- und Kulturraum von einer im WK I plus II entstandenen Grenze getrennt. Diese gehört zusammen mit der Oder-Neiße-Linie und der französisch-deutschen Grenze zu den unverrückbarsten weltweit. Und bevor hier einige Zweifel entstehen. Man wird an dieser Grenze auch kaum neuentstehende Staaten dulden, gerade um diese Grenzen nicht zu untergraben. Auf der Basis der Unverrückbarkeit der Grenzen ist dann unter anderem die EU entstanden. In der Peripherie im Osten und als Ergebnis des Endes der Sowjetunion konnten neue Staaten entstehen. Dieseits des Eisernen Vorhangs war das de facto wie de jure unmöglich. Die Hürden hat man unendlich hoch gelegt. Daher halte ich die “Vollautonomie”, Ausbau der Teilautonomie aber auch Palermos Statement wahrscheinlicher als einen neuen Staat an einer hochsensiblen Grenze. und auch das hier und jetzt zeigt das. Zuletzt. Gerettet werden Staaten und die Ökonomie wie die Schulden(Bonds werden von Staaten ausgegeben) dreht sich um Staaten oder die EU insgesamt. Regionen spielen eine sehr untergeordnete Rolle. Je nachdem wie man sich verhält kann die Krise Chance oder Hemmschuh sein. Die Chance sollten wir nutzen und Zuständigkeiten zu übernehmen trachten.

    Mit Punkt 9. im wesentlichem einverstanden.

    MfG

  11. Martin G. avatar
    Martin G.

    4. Die BBD schlägt dagegen die verpflichtende Einheitsschule vor, welche sich im Rahmen des Nationalstaats an der katalanischen Immersion orientieren müsste.

    Man sollte bei all diesen Modellen immer bedenken, daß sich das Katalanische und das Spanische weit näher stehen als Deutsch und Italienisch. Meines Wissens, lasse mich gerne korrigieren, können gut Spanischsprachige auch einem Diskurs(sofern er nicht zu schwierig ist) auf katalanisch folgen. Der Zusammenhalt in Katalonien beruht m.A. weit mehr auf dieser sprachlich-kulturellen Nähe als auf die Schule an sich. CLIL ist zudem mit dem Art. 19 vereinbar. Ein hypothetischer neuer Staat entwickelt natürlich ein neues Schulmodell. Man muß aber immer daran denken daß Italienisch-Deutsch viel weiter voneinander entfernt sind als katal.-span.
    Zu Punkt 7. könnte man auch erwähnen, daß ein Italiener auch kaum LH werden kann(es sei denn er verzichtet auf seine Identität ;) ) oder bsw. Landesrat für Landwirtschaft bzw. Jagd und Fischerei. Bei den 100 Mächtigsten Südtirols sind die Italiener sehr unterrepräsentiert und meines Wissens kommt Fulvio Testi im FF-Artikel letzter Woche sehr wohl vor, oder verwechsle ich ihn mit jemand anderem, dem Quästor Dario Rotondi?
    Auf jedem Fall gehört der Regierungskommissär in die Liste weit oben.

  12. Martin G. avatar
    Martin G.

    Das verlinkte Sprachbaromter mit den eigenen Hochrechnungen hab’ ich mir mit Interesse angesehen. Ich halte es angesichts der Ferne zwischen Deutsch und Italienisch nicht so desaströs wie dargestellt. Das “Loch” auf der Italienischen Seite halte ich noch für eine Folge des früheren desaströsen Deutschunterrichts an den ital. Schulen. Das ist heute besser. Immer daran denken, daß die Wirtschaft den größten Druck ausübt, die guten Jobs gibt es nur für Zwei- bzw. Mehrsprachige.

  13. pérvasion avatar

    Zu Punkt 7. könnte man auch erwähnen, daß ein Italiener auch kaum LH werden kann

    Das wird ja in der Diskussion stets berücksichtigt. Meins war eine Ergänzung zu dieser einseitigen Betrachtungsweise. Wobei ein (derzeit unwahrscheinlicher) italienischer Landeshauptmann seine Geschäfte durchaus in seiner Sprache führen könnte.

    meines Wissens kommt Fulvio Testi im FF-Artikel letzter Woche sehr wohl vor

    Du hast recht, RK Testi ist in der Liste. Sorry, hatte ich wohl übersehen. Trotzdem unverständlicherweise nur an vierter Stelle im Bereich »Verwaltung & Behörden«, hinter Gesundheitsdirektor Andreas Fabi und Ressortdirektor Heinrich Holzer.

  14. pérvasion avatar

    Das ”Loch” auf der Italienischen Seite halte ich noch für eine Folge des früheren desaströsen Deutschunterrichts an den ital. Schulen. Das ist heute besser.

    Da gibt es — glaube ich — noch sehr viel zu tun. [1] [2]

  15. pérvasion avatar

    Meines Wissens, lasse mich gerne korrigieren, können gut Spanischsprachige auch einem Diskurs(sofern er nicht zu schwierig ist) auf katalanisch folgen.

    Sofern so ein Vergleich überhaupt zulässig ist, ist der Unterschied genauso groß, wie zwischen Italienisch und den meisten anderen romanischen Sprachen. So schnell kann ein Kastilier einer Diskussion auf Katalanisch also nicht folgen — aber sicher sind sich die Sprachen näher, als Deutsch und Italienisch.

    Der Zusammenhalt in Katalonien beruht m.A. weit mehr auf dieser sprachlich-kulturellen Nähe als auf die Schule an sich.

    Das sehe ich zwar nicht so. Aber selbst wenn das so wäre, würde das die Notwendigkeit der Einheitsschule in Südtirol nur umso mehr bestätigen — nämlich, weil sie allein allen so gute Sprachkenntnisse vermitteln und die Menschen zusammenbringen könnte, wie dies für eine zusammengeschweißte Gesellschaft nötig ist.

  16. Martin G. avatar
    Martin G.

    Du hast recht, RK Testi ist in der Liste. Sorry, hatte ich wohl übersehen. Trotzdem unverständlicherweise nur an vierter Stelle im Bereich »Verwaltung & Behörden«, hinter Gesundheitsdirektor Andreas Fabi und Ressortdirektor Heinrich Holzer.

    Ich würde ihn an zweiter Stelle hinter dem LH setzen, meiner Ansicht hat die FF den Kommissär eher “zugedeckt”. Ansonsten finde ich die Liste gut gemacht, allerdings mit zuviel “Kulturlastigkeit”. Das ist aber die FF wie sie leibt und lebt. ;)

  17. Martin G. avatar
    Martin G.

    Das sehe ich zwar nicht so. Aber selbst wenn das so wäre, würde das die Notwendigkeit der Einheitsschule in Südtirol nur umso mehr bestätigen — nämlich, weil sie allein allen so gute Sprachkenntnisse vermitteln und die Menschen zusammenbringen könnte, wie dies für eine zusammengeschweißte Gesellschaft nötig ist.

    Nun gut, es ist ein Modell. Aber wie würde die Gewichtung aussehen?
    Und vor allem, welche Gewichtung würden die beiden Hauptethnien akzeptieren?
    Das ist eben der Grund wieso ich das heutige Modell, und Hunter hat das in meinem Post richtig erkannt, für in Zukunft mit einigen Änderungen, für weiter verfolgenswert halte. Wir sind noch nicht reif. Wir akzeptieren wegen des Schutzes der Ethnie nicht eine solche Schule und gerade in Deinem unabhängigen Staat würden sich die Italiener aus den gleichen Gründen wie wir heute, Assimilierungstendenz, dagegen sträuben. Wir sind noch nicht reif für die Meritocrazia und nicht für die Einheitsschule. Obwohl ich sie eigentlich für sinnvoll halte würden sie als Zwangsbeglückung empfunden.
    Und wieder, wer schreibt die Verfassung und damit auch das Schulmodell?
    Es bleibt eine schwierige Gratwanderung zwischen “Gefühlen der Ethnie” und Notwendigkeiten der Wirtschaft.

    MfG

  18. Martin G. avatar
    Martin G.

    @gadilu

    Interessante che Palermo riprenda la formula di una ”Eigenstaatlichkeit ohne Staat”. Cinque anni fa proprio questa formula (declinata così: ”nazione senza nazione”) costituì il tema di un mio intervento pubblico che cercava di trasportare fuori dallo spazio iniziatico di questo blog una discussione di questo tipo. Tutto ciò per dimostrare quanto fossimo avanti con i tempi (che comunque continuano ad essere immaturi).

    http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=156

    E’ la formula che Palermo ha menzionato nel settimanale ff riferendosi a Theiner. Secondo Palermo e’ “L’ultimo fine” della Sammelpartei e da quando Theiner e’ l’Obmann anche politica ufficiale del partito. Prima era la difesa del statuto punt’ e basta.
    Secondo me la SVP ha cambiato sia strategia verso l’opposizione di destra, sia si e’ dotata di un nuovo fine o chiamiamola pure visione.
    La SVP e’ in fin dei conti un partito imperniato nella Realpolitik percui, come ogni tanto ha pure provato, non e’ capace di seguire gli Freiheitlichen e sopratutto la STF sul loro terreno. Un partito di governo con tanti interlocutori sia nazionali che all’estero e’ di per se incapace di inseguire partiti all’opposizione con utopie inattuabili sul loro terreno. Commetterebbe un disastro, sia perche’ sarebbe in futuro malvisto dai propri interlocutori “seri”, sia perche’ sarebbe sempre e comunque una strategia perdente perche’ e’ impossibile di essere piu’ blu dei Freiheitlichen o piu’ “autodeterminati” della STF.
    Theiner e’ conscio di questa situazione e secondo me Theiner come persona e come politico e’ molto piu’ visionario della media del suo partito.
    Ha fatto una cosa intelligente. Si e’ dotato di una visione piu’ realistica degli altri ma pur sempre abbastanza appetitosa da non perdere troppi consensi verso destra. E’ interessante quello che dice lui e Palermo. Theiner penso trattera’ con lo stato e e’ conscio che la crisi potra’ anche portare benefici alla provincia.

  19. laios avatar
    laios

    Diese (Brennergrenze) gehört zusammen mit der Oder-Neiße-Linie und der französisch-deutschen Grenze zu den unverrückbarsten weltweit. Und bevor hier einige Zweifel entstehen.

    :verehrung:

    Das hat schon fast was von religiösen Zügen diese Feststellung. Klingt irgendwie nach dem damaligen kirchlichen Dogma “die Erde ist eine Scheibe”. Zum Glück glaubten die Saarländer 1955 nicht an diesem Martinschen Dogma.

  20. pérvasion avatar

    Das ist eben der Grund wieso ich das heutige Modell, und Hunter hat das in meinem Post richtig erkannt, für in Zukunft mit einigen Änderungen, für weiter verfolgenswert halte.

    In einem allfälligen unabhängigen Staat wäre zwar eine Übergangslösung denkbar, mehr aber nicht. Etwa, dass man — auf einen Zeitraum von beispielsweise 10 Jahren befristet — anhand der letzten Sprachgruppenerklärung verbietet, eine Sprachgruppe um mehr als 10 Prozentpunkte zu benachteiligen. Der übrige Spielraum könnte sofort genutzt werden, um dem besten Kandidaten den Vorzug zu geben. Nach dieser Frist liefe dann sowohl die Erklärung, als auch der Proporz aus.

    Und wieder, wer schreibt die Verfassung und damit auch das Schulmodell?

    Das Schulmodell schlage ich nicht erst für ein unabhängiges Südtirol vor. Für die Verfassung könnte ich mir einen partizipativen Prozess wie in Island vorstellen, an dessen Ende eine Volksabstimmung stünde. Das wäre auch die beste Voraussetzung für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz.

  21. pérvasion avatar

    @laios: Volle Zustimmung! 👍

  22. Martin G. avatar
    Martin G.

    Das hat schon fast was von religiösen Zügen diese Feststellung. Klingt irgendwie nach dem damaligen kirchlichen Dogma ”die Erde ist eine Scheibe”. Zum Glück glaubten die Saarländer 1955 nicht an diesem Martinschen Dogma.

    Religiöse Züge nein, aber Euch hier ist schon klar daß gerade die Außengrenzen Deutschlands und Österreichs sensibler und daher noch unverrückbarer als andere Grenzen sind und die Sicherheit der Grenzen die Basis des ersten Nukleus und auch heute der EU bildet. Theiner hat das erkannt und hat sich daher dezidiert gegen Grenzdiskussionen ausgesprochen. Dazu sollte man auch sagen, daß die Probleme um eine Minderheit(die Sudetendeutschen) zur Vorgeschichte des WKII gehören.
    Daß im Saarland überhaupt abgestimmt wurde haben die Deutschen den Siegermächten zu verdanken und wurde vertraglich so vorgesehen. Aber das ist eine lange Geschichte, und mittlerweile auch viele Jahrzehnte her. Mit Grenzdiskussionen versenkt man sich selbst die restlichen Möglichkeiten und Spielräume.
    Theiner hat es erkannt, ihr? ;)

    MfG

  23. hunter avatar
    hunter

    daß gerade die Außengrenzen Deutschlands und Österreichs sensibler und daher noch unverrückbarer als andere Grenzen sind

    und wohin bitte würde sich die deutsche- bzw. österreichische außengrenze verschieben, wenn südtirol ein unabhängiger staat wäre?!?!?!?!

  24. laios avatar
    laios

    Theiner hat es erkannt, ihr?

    Wirklich? Wer sich ein bisschen für Politik interessiert in diesem Lande des letzten Ein-Parteien- Systems nördlich Afrikas und östlich der ehemaligen Sowjetunion, erkennt leicht die wahren Gründe für ein fast schon verzweifelt anmutendes Festhalten am “status quo” der SVP…

  25. Martin G. avatar
    Martin G.

    @hunter

    und wohin bitte würde sich die deutsche- bzw. österreichische außengrenze verschieben, wenn südtirol ein unabhängiger staat wäre?!?!?!?!

    Immer den ganzen Post lesen. Die Erklärung folgt gleich anschließend.

    Man wird an dieser Grenze auch kaum neuentstehende Staaten dulden, gerade um diese Grenzen nicht zu untergraben.

  26. Martin G. avatar
    Martin G.

    @Laios

    Wirklich? Wer sich ein bisschen für Politik interessiert in diesem Lande des letzten Ein-Parteien- Systems nördlich Afrikas und östlich der ehemaligen Sowjetunion, erkennt leicht die wahren Gründe für ein fast schon verzweifelt anmutendes Festhalten am ”status quo” der SVP…

    Einparteiensystem, ich zähl’ mehrere und in Zukunft werden die wohl stärker und die Absolute könnte verlorengehen. Sehe Analogien zur CSU in Bayern. natürlich geht es in der SVP unbestritten auch um den schieren Selbsterhalt, da unterscheiden sie sich nicht von anderen Parteien. Aber, Theiner ist denke ich sowohl Realpolitiker als auch Visionär und neue Staaten gibt Mitteleuropa nicht her. Nochmals, im Falle eines Systemcrashs mit Untergang von heutigen Staaten oder Staatensystemen ist es möglich, Krise halte ich für zuwenig.
    Die Gründe siehe oben. Mehr als

    verzweifelt anmutendes Festhalten am ”status quo” der SVP…

    sehe ich internationale Sachzwänge und höhere politische, geostrategische wie Bündnisinteressen. Daß wir es wollen ist zu wenig und zudem sind wir uns nichtmal einig. Siehe die vielen Modelle die zwischen Selbstbestimmung und Autonomieentwicklung kreisen. ;)

    MfG

  27. tuscan avatar
    tuscan

    Ci sono sistemi monopartitici dichiarati ma ci sono anche quelli non dichiarati, che si nascondono, ma non per questo meno efficaci nel tenere lontano dal potere ogni possibile opposizione. Un esempio di questi ultimi era la cosiddetta Prima Repubblica in Italia. Però, dichiarati o nascosti che siano, hanno un elemento in comune: tendono tutti lentamente ma inesorabilmente a “marcire”.

  28. Martin G. avatar
    Martin G.

    @tuscan

    Ci sono sistemi monopartitici dichiarati ma ci sono anche quelli non dichiarati, che si nascondono, ma non per questo meno efficaci nel tenere lontano dal potere ogni possibile opposizione. Un esempio di questi ultimi era la cosiddetta Prima Repubblica in Italia. Però, dichiarati o nascosti che siano, hanno un elemento in comune: tendono tutti lentamente ma inesorabilmente a ”marcire”.

    Sulla cosiddetta Prima Republica Italiana sono daccordo. Tale situazione pero’ e’ stata dettata da ragioni strategiche degli stati uniti e dal fatto che l’Italia aveva sul suo territorio il piu’ forte partito comunista dell’area occidentale. Tanto per citare la Prima Repubblica, voglio citare anche l’esponente piu’ famoso, Giulio Andreotti.”Il potere logora chi non ce l’ha”.
    E questo vale anche per la nostra provincia. Prova a confrontare lo scenario politico 30 anni fa’ con oggi. Quanti partiti nuovi trovi, quanti sono scomparsi, si sono divisi e quanti sono in declino(come per es. i Verdi post Langer)? Secondo me il “marcire” dipende piu’ dalla capacita’ di un partito di attirare e/o sviluppare in se nuove giovani leve, cioe’ di potersi autorinnovare e garantire un ricambio generazionale.
    Pero’ in una cosa concordo e l’ho citato sopra. I partiti a maggioranza assoluta stanno pian piano perdendo consensi e penso che si possa ben confrontare la bavarese CSU con la SVP. Quest’ ultima si sta’ pero’ pian piano trasformando da partito etnico a partito territoriale. Non negli esponenti ma negli elettori. Una spiegazione del cambio politico di Theiner?

    MfG

  29. Flo avatar
    Flo

    Habe einen interessanten Artikel in der Presse gefunden und möchte ihn der BBD-Comunity nicht vorenthalten. Er behandelt das Thema Integration und Proporz. Sehr lesenswert das Ganze!

    Ein Auszug:
    Schulen in Bozen, Meran oder Brixen Italienisch die Lingua franca geworden ist. Im Vorjahr hat sich in Bozen der paradoxe Fall ereignet, dass italienische Eltern sich darüber beschwert haben, es werde in “ihrer” deutschen Schule zu viel Italienisch geredet und die Kinder lernten nicht genug Deutsch. Es soll sogar italienische Eltern geben, die sich bei ihren Bekannten dafür entschuldigen, dass ihre Kinder in eine italienische Schule gehen.

    Auf der anderen Seite sinkt die Bereitschaft der Deutschen, Italienisch zu lernen “geradezu dramatisch”. Das Prestige des Italienischen sinkt. “Die Italiener haben im Land ohnehin nichts zu sagen, und Rom macht sich nur durch Störungen bemerkbar.”

    Symptomatisch dafür ist, dass 2010 bei den Aufnahmsprüfungen in die Bozener Universität mehr Deutsche und Österreicher die Italienisch-Prüfung bestanden haben als Südtiroler. Diese lernen lieber Englisch als Zweitsprache. Aus dem Traum einer multikulturellen, vielsprachigen kleinen Welt in Südtirol – falls ihn überhaupt jemand gehabt haben sollte – ist nichts geworden.

    http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/710165/Immigration-und-andere-Ueberraschungen-in-Suedtirol

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