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Moretti für (deutsche) Sprachvielfalt.
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ai

Ich leide darunter, dass einerseits Dialekte, andererseits die Hochsprache in so einen Einheitsjargon verflacht werden, dieses Reality-TV-Deutsch. Ein Horror. […] Gerade, wenn man mit literarischer Hochsprache zu tun hat, lernt man die Nuancen des Dialekts zu schätzen.

– Tobias Moretti in einem Stern-Interview

Der wohl bekannteste Tiroler Schauspieler, Tobias Moretti (Piefke Saga, Kommissar Rex, Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers, Das finstere Tal, Jedermann usw.), bricht eine Lanze für sprachliche Vielfalt, die Hochsprache und den Dialekt.

Cëla enghe: 01 02 03 04



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Comentârs

One response to “Moretti für (deutsche) Sprachvielfalt.
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  1. Hansl avatar
    Hansl

    Moretti stammt aus der Brennergegend, ist uns Südtirolern also näher als uns lieb ist. (Sein Wipptaler Dialekt ist unverkennbar in seinen Rollen, auch wenn er sich gelegentlich verstellen musste, z.B. in “Das Ewige Leben”.)
    Zu seinem Zitat sei allerdings angemerkt, dass die Tiroler Dialekte in Südtirol mittlerweile ziemlich verflacht sind. Inzwischen haben sie eine italienisch anmutende Prosodie und eine seltsame Nasalität angenommen (fast wäre man verleitet zu sagen, das sei eine Rückbesinnung auf die alten Schönbrunner Zeiten) und beschränkt sich darauf, standardsprachliche Wörter aus dem Bundesdeutschen dialektal zu verfärben. Der Tagesablauf beschränkt sich auf – gefühlt – fünf Verben (“tian”, “gian”, “machen”, “schauen”, “sagen”, “wissen” vielleicht als sechstes). Alte Genitive und Pronominalformen etwa sind völlig verloren gegangen, Dialektausdrücke existieren nur mehr so lange, wie sie einen touristischen Zweck erfüllen oder werden – das ist aber keine Südtiroler Eigenheit – regional überbewertet. (Sowohl Südtiroler als auch Oberösterreicher behaupten, dass nur sie “kamot” sind, glauben aber einem partout nicht, dass der Sappie oder das Widum auch im “linken” Duden aufscheinen könnte.) Dann haben wir noch die andere Seite, die einem erklären möchte, dass schon Luis Trenker “magari” und “dai dai” in seinen Zwischenkriegsfilmen gesagt haben soll (was er nicht hat).

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