Am 2. Oktober hat die Gemeinde Bozen, genau 90 Jahre nach den Ereignissen, erstmals offiziell des faschistischen Marschs auf Bozen gedacht, der mit der Absetzung des demokratisch gewählten Bürgermeisters, Dr. Julius Perathoner, endete. Im Zuge einer kleinen Feier wurde am Rathaus eine Erinnerungstafel angebracht und die Passage zwischen Rathausplatz und Piavestraße nach dem langjährigen Bürgermeister der heutigen Landeshauptstadt benannt. Erst 26 Jahre nach den Vorfällen von 1922, auf die drei Wochen später Mussolinis Marsch auf Rom folgte, konnte Bozen, inzwischen durch die faschistischen Machthaber und den Weltkrieg stark verändert, wieder demokratisch einen Bürgermeister wählen.
Die erfreuliche Initiative reiht sich ein in eine ganze Serie von Akten, die unter der Bürgermeisterschaft von Luigi Spagnolli in diese Richtung unternommen wurden, so zum Beispiel die Platzbenennung nach den Geschwistern Scholl, die Ehrenbürgerschaft für Josef Mair-Nusser oder die Ehrung des Nazi-Widerständlers Franz Thaler.
Siehe auch: 01
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