Die Südtiroler Freiheitlichen treten — unterstützt von der BürgerUnion — im Bündnis mit der Lega Nord zur kommenden Europawahl an. Auf europäischer Ebene gehören neben der Lega noch weitere rechtspopulistische und rechtsextremistische Parteien zu dieser Allianz: Die FPÖ, der französische Front National und die Gefolgsleute des Niederländers Geert Wilders unter anderen.
Außer der Ausländerinnen- und Minderheitenfeindlichkeit eint all diese Akteure die Forderung nach weniger Europa und stärkeren Nationalstaaten. Genau dies würde einer Regionalisierung des Kontinents, der Selbstbestimmung für Südtirol und selbst der Stärkung unserer Europaregion zuwiderlaufen und schaden. Selten wie an diesem Beispiel zeigt sich deutlich, dass rechte/nationalistische Ideologie und Selbstbestimmung kaum glaubwürdig unter einen Hut zu bringen sind.
Wer bei der Europawahl die Blauen wählt, weiß, welche Positionen dadurch im Europaparlament gestärkt werden.
9 replies on “Freiheitliche mit Ultranationalisten.”
Das mag alles stimmen und ich will auch nicht die Freiheitlichen verteidigen, aber ist nicht der EU-Wahlmodus so ausgelegt, dass du dir eine nationale/in mehreren Regionen antretende Partei suchen musst, um als Kleinstpartei überhaubt auf dem Stimmzettel zu erscheinen?! Aber natürlich müssten sich die Freiheitlichen nicht gerade die Lega als Partner holen, nur recht viel andere Auswahlmöglichkeiten aus ihrem politischen Spektrum welche gewisse Schnittmengen bilden, gibt es südlich von Salurn auch nicht…
Berechtigt mich aber, im Detail hab ich mich noch nie in das Wahlsystem eingelesen.
Ein Bündnis mit anderen Parteien ist für das Antreten zur Europawahl nicht zwingend vorgeschrieben, wohl aber das Sammeln von Unterschriften. Im Wahlkreis Nord-Ostitalien, zu dem Südtirol gehört, sind das nach meinen Informationen etwa 35.000 Unterschriften, also viel zu viel, und deswegen braucht es Bündnisse. Die Freiheitlichen haben sich für die Lega entschieden und sich damit eindeutig sehr rechts positioniert.
ich finde es immer wieder erstaunlich, wie einem mit solchen beispielen vor augen geführt wird, dass ultranationale gesinnung nicht funktioniert. schon gar nicht in orten wie südtirol. und wie das dann so bewegungen wie die freiheitlichen nicht einmal checken.
wäre in italien eine italienische partei vom format der fpö oder der front national an der macht (mit denen die freiheitlichen jetzt aber in einem boot sitzen), wäre das südtirols untergang. autonomieausbau oder gar “freistaat” könnten sich die f dann in die haare schmieren. willkommen in der realität.
Desweitern fällt hier noch ein Bruch auf die Freiheitlichen sind ja für den Freistaat aber die FPÖ für die Rückgliederung Südtirols…
die Freiheitlichen fühlen sich dem südtiroler Wähler als zweitstärkste Parteiverpflichtet, bei der Europawahl anzutreten. Wie schon gesagt braucht es dazu einen Partner, der gesamtstaatlich antritt, und hier ist die Auswahl nicht allzu gross. Das Bündnis mit der Lega ist schon mit mulmigen Gefühlen geschlossen worden, allerdings wurden auch Zugeständnisse in der Thematik Freistaat eingefordert!
Die grünen treten im Bündnis mit alt-kommunisten an, da regt sich niemand auf? Die Svp tritt in einem mitte-links-Bündnis an, dass Italien mit runtergewirtschaftet hat, da sagt auch niemand etwas dazu?
Anyway, wie man’s macht macht man’s falsch ;)
Sorry, aber mit solchen Parteien koaliert man nicht, aus welchen Gründen auch immer.
Wäre ja auch eine gute Frage, mit wem es überhaupt Sinn hat zu koalieren, vor allem im heutigen (ernüchternden) politischen Panorama. :(
Vorschlag fürs Wahlplakat: “weg mit dem Euro, her mit der Lira fürs deutsche Südtirol!” oder die Pius Version: “Südeuro für alle südlich des Alpenhauptkamms!” Oder doch eher klassisch: “Weniger Europa. Mehr Italien!” Oder konkreter: “Frei von Italien. Independente unter Zaia und Maroni!”
Wünsche toi toi toi bei der Suche nach Glaubwürdigkeit!
http://www.salto.bz/gallery/35388
eine unheilige allianz